Wachwechsel in London

Ihre Meinung zu Großbritannien spielt auf Zeit: Kein schneller Austrittsantrag

Zwei Tage nach dem Brexit-Votum versinkt Großbritanniens Innenpolitik im Chaos. Bei der Labour-Partei rumort es, die Konservativen streiten um das Erbe von Ministerpräsident Cameron und mit einem EU-Austrittsantrag Großbritanniens könnte es bis Herbst dauern. Von Thomas Spickhofen.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
154 Kommentare

Kommentare

Denker002
Seltsames Demokratieverständnis

... tja, so ist das nun einmal in einer Demokratie 50% plus eine Stimme entscheiden. Das Brexitlager lag um über 1 Mio. Stimmen vor den Brexit-Gegner. Eigentlich eine klare Sache. Wenn man nun mit dem Lamento kommt "Ich wusste ja gar nicht, über was ich abstimme", dann zeigt das, wie gefährlich sich das Demokratieverständnis gewandelt hat. Zu einer Demokratie gehört nicht nur eine Akzeptanz der Mehrheit, sondern auch ein verantwortungsvoller Umgang mit seiner Stimme. Beides scheint - sofern man den jetzt laut werdenden Stimmen glauben mag - bei den Briten nicht vorhanden zu sein. Schade !

meta.plus
Es ist beschämend für alle Beteiligten, ..................

......................, wie mit der Tatsache des Brexit's umgegangen wird.

Anstelle es erst mal zu akzeptieren, diesen Fakt, geht die "Angifterei" beider Lager und der EU sofort los.

Sicher ist dieser Brexit ein eingreifendes Ereignis mit Folgen in der und für die EU!

Aber es ist auch eine große Chance für Europa, da man aus Fehlern normalerweise viel lernen kann, wenn man es will!

Diesen Willen, aus Fehlern etwas zu lernen, vermisse ich vollkommen auf der Seite der EU. Da im "alten Trott" weiter gemacht wird, befürchte ich, das der Brexit nur der "Anfang vom Ende der EU" ist.

Dieser Gedanke gefällt mir gar nicht, aber bei dem ganzen arroganten Auftreten der EU, könnte dies durchaus passieren!

Ich hoffe, die EU hat die "Zeichen der Zeit " erkannt, und nutzt die "Chance für Europa" entsprechend!

Sie ist es der Bevölkerung der "Rest-EU" schuldig!

gw
Nicht drängen!

Wir sollten die "Engländer", Groß-Britanien nicht drängen auszusteigen, auch wenn das Votum von 72x0,52%= 37,5% der Bevölkerung für den Brexit gestimmt hat.
Hätten die Briten gleichzeitig dafür abgestimmt, dass ihr Königreich zerfallen soll, Schottland und Nordirland austeigt, wäre das nicht so ausgegangen. Und ganz besonders, wenn die junge Generation zur Wahlurne gegangen wäre. Ich hoffe das ist eine Lehre.
Keiner der Brexit Befürworter hat gesagt, wie es weiter gehen wird. Is ist leicht auf die EU drauf zu hauen und ja, sie haben vieles falsch gemacht. Aber den Grundgendanken der EU habe die Engländer wohl noch immer nicht kapiert. Egoismus, alles besser zu können, im eigenen Land geht immer. Nutzt das in der globalisierten Welt?
Die Abstimmung war ein Eigentor und es tut mir Leid für alle Briten die nach vorne schauen.
Ich würde mich freuen wenn Großbritannien Großbritannien bleibt, in der EU bleibt und wenn möglich ehrlich, mal ohne Extra-Würste, Sonderkonditionen.

don_e
GB hat alle Zeit

Die Brexit Abstimmung ist für den EU Ausstieg nicht maßgeblich, sondern die entsprechende Erklärung.
Bei dem Chaos was gerade in UK herscht wäre es schlicht albern auch diese Baustelle schnell offiziell zu eröffnen. Da werden sich die Herren Juncker und Schulz wohl noch gedulden müssen. Die Briten spielen den ersten Ball - im Moment haben sie aber weder Mannschaft noch Kapitän.

nikioko
Verzockt

Da haben sich die Briten in der Hoffnung auf weitere Extrawürste verzockt. Die wenigsten wollten den Ausstieg, sondern nur weitere Zugeständnisse von der EU. Ein Spiel mit dem Feuer, an dem sich Boris Johnson und die anderen Populisten die Finger verbrannt haben.
Leid tun mir nur die jungen Briten, die die Zukunft des Landes darstellen und in einem geeinten Europa bleiben wollten. Sie wurden überstimmt von Ewiggestrigen, die es immer noch nicht verkraftet haben, dass es das Empire nicht mehr gibt und Britannien nicht mehr herrscht, sondern nur noch ein Land unter vielen ist. Ironischerweise haben sie durch ihr Votum den Weg klar gemacht für den Zerfall des Vereinigten Königreichs: Schottland wird jetzt durch den Wegfall der Gegenargumente die Unabhängigkeit erklären, Nordirland sich womöglich der Republik Irland anschließen und in Wales rumort es auch schon. Damit ist Britannien demnächst wieder beim Gebietsstand von vor 1000 Jahren angekommen, als sich die Heptarchien vereinigten.

rig2016
Das Ganze war am Ende doch wieder nur eine Finte ...

... der Briten um weitere Zugeständnisse von der EU zu bekommen. Womöglich bekommen sie in Zukunft Geld um in der EU zu bleiben.
.
Und unsere Politiker werden uns das Ganze am Ende wiedermal als Erfolg verkaufen.

2.Kommentarschreiber
Abgestimmt ist...

... abgestimmt! (Da hilft kein Jammern: " Ich wußte nicht was ich tat!")

Ich fände es schön wenn Schottland, endlich von England unabhängig würde, und wieder der EU betritt!

MehrheitsBürger
Es geht nicht um Hinauswurf sondern um Klarheit für alle

Die Briten sind ein sympathisches Volk, das Europa mit seiner Zivilisation, seinem Beitrag zu Entwicklung der Demokratie und seinem "common sense" viel gegeben hat.

Es gibt keinen Grund, garstig mit ihnen umzugehen, weil sich 51,7 % für den Brexit entscheiden haben. Mögen sich viele auch von Emotionen, von falschen Versprechungen (350 Mio Pfund pro Woche für das Gesundheitswesen) und falschen Behauptungen zur Immigration haben verführen lassen: es war ihre demokratische Entscheidung.

Es gibt allen Grund auch nach dem Brexit gute Beziehungen mit Ihnen zu pflegen.

Eine zeitnahe Entscheidung über den Anstoß des Brexit ist aber schon deswegen notwendig, weil die damit verbundene Unsicherheit den größten Schaden anrichtet.

An der Börse wurden innerhalb von Stunden 350 Mrd. € zuerstört, mehr als die Briten jemals an die EU als Beitrag bezahlt haben.

Investitionsentscheidungen in Unternehmen werden nicht getroffen, Jobs gehen verloren.

Das alles spricht für baldige Umsetzung

Linde-im-Park
Mehrheit ??

Bei einer Wahlbeteiligung von 72% repräsentieren die 52% der Brexit-Befürworter lediglich 37% der Wahlberechtigten. 35% votierten für IN, 28% blieben leider der Abstimmung fern.

Es mag zwar demokratisch sein, wenn 37% der Wähler über das Schicksal des gesamten Volkes entscheiden, aber mir scheint, nicht bei allen Entscheidungen sind einfache demokratische Mehrheitsverhältnisse eine sinnvolle Orientierung - egal, ob sich hierdurch IN oder OUT durchsetzen könnten.

Schwarzseher

Ob genauso viele Unkenrufe ertönt wären, falls 51.9% für einen Verbleib in der EU gestimmt hätten? Ganz sicher nicht und somit überaus entlarvend ......

Gast
England versinkt im Chaos...

... und Boris Johnson verkriecht sich in sein Landhaus.
Welch ein jämmerliches Bild bietet der Brexit Europa und der Welt.

"Gut Ding will Weile haben...", sagte die Großmutter auf ihrem Weg aus dem brennenden Haus.

Internetnutzer
@ Prof: Glaskugel neu kalibrieren

>> "Das Leave-Lager hat nicht berücksichtigt, dass ein Leave mit einem Zerbrechen des UK einhergeht."
> Da passiert überhaupt nichts. Das ist nur das Gerede deutscher Medien, die wie ein quängelndes Kind nicht die Realität wahrhaben wollen.

Mal schauen, wessen Glaskugel richtig liegt :)

Dies ist aber kein "Gerede deutscher Medien", sondern die klare Position von Schottland, die sogar schon *vor* dem Referendum (in englischen Medien!) als Option für genau den nun eingetretenen Fall genannt wurde. Gleich am ersten Tag nach dem Ergebnis hat die 1. Ministerin erste Schritte eingeleitet. Ich halte eine "Scexit-Abstimmung" inkl. dem Ausgang für die EU/gegen UK für wahrscheinlich. Natürlich wird dieses Votum dann von den britischen Leave-Vorzeigedemokraten auch total akzeptiert werden, ist ja schließlich dasselbe in grün.

Ihre Form der Nicht-Argumentation ist aber im Einklang mit den englischen Leave-Medien (Sun, Daily Telegraph, ...) die UK-Scexit auch für undenkbar halten.

Downhill
@22:02 von gw

"Wir sollten die "Engländer", Groß-Britanien nicht drängen auszusteigen, auch wenn das Votum von 72x0,52%= 37,5% der Bevölkerung für den Brexit gestimmt hat."

Was soll diese Multiplikation mit der Wahlbeteiligung? Mit dieser Argumentation könnten sie auch die GroKo aus dem Amt jagen. Dann war es wohl den anderen 28% nicht so wichtig. Nichtwähler dürfen selbst nicht jammern, dürfen aber auch nicht zu verzerrenden Rechenspielchen missbraucht werden.

NeutraleWelt
Kasperletheater :-)

Es ist schon sehr amüsant. Chef-Kasper und Anti-EU-Hetzer Boris Johnson weiß jetzt nicht was er machen soll. Rechtskonservativer Nigel Farage stellt sich vor die EU und verkündet vor der Komission die EU zu verlassen. Zwei Tage später erzählt er in einem Interview in der ARD, dass er ja noch zwei Jahre seine Diäten von der EU bekommen wird (und lacht dabei). Also was wollen die Briten? Wir sind ausgetreten, bestimmen aber wann, und solange nehmen wir noch die EU-Gelder? Und wenn Herr Johnson und Herr Farage dann in fünf oder zehn Jahren alles mit Hilfe von EU-Subventionen geregelt haben entscheiden sie sich vielleicht endgültig oder verbleiben dann mit einem Sonderstatus in der EU? Nein Danke! Die beiden Herren erinnern stark an Herrn Tsipras, zuerst dicke Backen machen um an die Regierung zu kommen und sich dann kleinlaut verdrücken! EU bleib stark! Und manchmal muss man sich auch mal trennen. Und Tschüß GB.....

karwandler
re mehrheitsbürger

"Eine zeitnahe Entscheidung über den Anstoß des Brexit ist aber schon deswegen notwendig, weil die damit verbundene Unsicherheit den größten Schaden anrichtet."

Sehr richtig. Und dass hiesige Brexit-Anhänger lieber weiter auf Schulz und Juncker herumhacken zeigt nur, dass Ihnen beim Gejohle für das Referendum nicht die Briten am Herzen lagen, sondern nur die eigene anti-EU Stimmung gepflegt wurde.

deutlich
@Linde-im-Park 22.18

Nach Ihrer Berechnungsmethode kann und muss man konsequenter Weise jede demokratische Entscheidung anzweifeln, allen voran die US-Präsidentenwahlen. Und für diejenigen, die an solch einer bedeutenden Wahl trotz Wahlrecht nicht teilnehmen fehlt mir das Verständnis

Jose Canseco
@nikioko

"Das Problem ist: die Folgen eines solchen Entscheids sind weitreichend, abstimmen darf aber jeder, auch die, die keine Ahnung haben, was ihr Votum in der Konsequenz bedeutet."

Das mag ja so stimmen, das viele keine Ahnung hatten, was ihre Stimme für Folgen haben könnte, aber hatten diese Menschen nicht genug Zeit sich darüber zu informieren? Wer das nicht tut, ist selber Schuld.

Internetnutzer
@Heißer Schnee


Die EU sollte mit Großbritannien ein wirtschaftliches Bündnis eingehen, das alle Vorteile der EU wie bisher beinhaltet aber alle negativen Elemente einfach weg lässt.

Iss klar... Ihr Vorschlag ist also, dass die Banken in London den EU-Pass ohne Gegenleistung behalten dürfen?

In Norwegen haben die Banken dieses Privileg ebenfalls nur, weil Norwegen im Gegenzug alle EU-Regeln einhält (auch die "negativen").

Es ist mir absolut unverständlich, wie man seine EU-Abneigung soweit übersteigern kann, dass man sich am Verhandlungstisch GB gegen EU freiwillig auf die falsche Seite setzt!

Boris.1945
22:18 von Linde-im-Park

Mehrheit ??

Bei einer Wahlbeteiligung von 72% repräsentieren die 52% der Brexit-Befürworter lediglich 37% der Wahlberechtigten. 35% votierten für IN, 28% blieben leider der Abstimmung fern.

Es mag zwar demokratisch sein, wenn 37% der Wähler über das Schicksal des gesamten Volkes entscheiden, aber mir scheint, nicht bei allen Entscheidungen sind einfache demokratische Mehrheitsverhältnisse eine sinnvolle Orientierung - egal, ob sich hierdurch IN oder OUT durchsetzen könnten.
///
*
*
In den letzten Jahren schieben die Verlierer alles auf die Wahlbeteiligung.
*
Bei Ihrem letzten grünlichen 0,3% Sieg war das kein Thema?

DerVaihinger
Es ist seltsam

Dieselbe Klientel, welche sich hier über die knappe Mehrheit von 2% ereifert, hat sich bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich krampfhaft an einer Mehrheit von 0,6% festgehalten.
Mehrheiten sind bei denen wohl nur akzeptabel, wenn es ins eigene Konzept passt.

ataristianer
Man sollte auch bedenken ...,

dass je länger GB in der EU bleibt, desto länger müssen diese an die EU ihren Beitrag zahlen.
Immerhin waren diese Zahlungen auch ein Argument der BREXIT-Befürworter.

Also warum nicht so schnell als möglich 'raus aus der EU?

Mir kommt es so vor, als ob in GB keiner der Politiker damit gerechnet hat, auch BREXIT-Befürworter, das der Volksentscheid zu Gunsten des Ausstiegs entschieden werden könnte und keiner einen Plan gemacht hat, falls dieses Ergebnis eintritt.

Alle sind anscheinend davon ausgegangen, dass die Briten in der EU bleiben möchten, oder?

Arnsberg
"Großbritannien spielt auf Zeit"

Das ist echt mies von denen. Wir würden so eine Lappalie natürlich in drei Tagen abwickeln. Super Kommentar, Herr Spickhofen!

Internetnutzer
@Schwarzseher

Ob genauso viele Unkenrufe ertönt wären, falls 51.9% für einen Verbleib in der EU gestimmt hätten? Ganz sicher nicht und somit überaus entlarvend ......

Es soll "entlarvend" sein, dass Ihre Glaskugel für den Fall eines anderen Wahlausgangs eine andere Anzahl von "Unkenrufen" voraussagt... ?

Meine Glaskugel sagt, es hätte genausoviele Unkenrufe gegeben, nur halt von der Leave-Fraktion (und von *exit-Fans anderer Länder), die eine Wiederholung der Wahl einfordern!

Meine Glaskugel kann sogar entlarvende Belege liefern: Rechtspopulist Farage selbst hat gesagt, dass UKIP ein knappes 52-zu-48-Remain-Ergebnis nicht akzeptieren würde, sondern eine Wiederholung der Wahl fordern würde. Es ist also entlarvend für das UKIP-Demokratieverständnis, dass dies nun bei 52-zu-48-Leave nicht ebenfalls gelten soll...

rossundreiter
@Heißer Schnee, 22:03

Vielleicht erleuchten Sie uns auch noch, was Sie als "Vorteile" und was als "negative Elemente" erachten. Arbeitnehmerfreizügigkeit? Gemeinsame Standards? Visafreiheit?

Übrigens: Ein "Wirtschaftsbündnis" (ich nehme an, Sie meinen eine Freihandelszone, also eher ein Abkommen) bedeutet Verbot von Handelshemmnissen. Ziemlich bevormundend, oder?

ataristianer
Ein schneller Austritt wäre ...

auch für die restlichen EU-Mitglieder u.U. von Vorteil.

Nicht das jetzt eine Wirtschaftsflüchtlingswelle von GB zu den restlichen EU-Staaten eintritt.

Immerhin gilt, soweit mir bekannt, noch die Niederlassungfreiheit auch für Briten, oder täusch ich mich dabei?

nikioko
@Linde-im-Park (22:18)

Mehrheit ??
Bei einer Wahlbeteiligung von 72% repräsentieren die 52% der Brexit-Befürworter lediglich 37% der Wahlberechtigten. 35% votierten für IN, 28% blieben leider der Abstimmung fern.
Es mag zwar demokratisch sein, wenn 37% der Wähler über das Schicksal des gesamten Volkes entscheiden, aber mir scheint, nicht bei allen Entscheidungen sind einfache demokratische Mehrheitsverhältnisse eine sinnvolle Orientierung - egal, ob sich hierdurch IN oder OUT durchsetzen könnten.

____

Qui tacet consentire videtur.
Ein ähnlicher Grundsatz galt schon im alten Griechenland und in der römischen Republik. Es mag zwar traurig sein, dass 28% der Wähler die Zukunft ihres Landes offenbar egal ist, aber sie haben beschlossen, sich der Mehrheit anzuschließen.

Eu62
@Schwarzseher

"Ob genauso viele Unkenrufe ertönt wären, falls 51.9% für einen Verbleib in der EU gestimmt hätten? Ganz sicher nicht und somit überaus entlarvend ......"

Der Unkenruf ist bereits ertönt - und zwar von Mr. Brexit himself (Nigel Farage), der schon Wochen vor dem Referendum vorsorglich ein zweites angemahnt hat, falls Remain mit weniger als 52% in Front läge. So wie es scheint, wurde auch die jetzt von den Remainern gehijackte Petition mal vorsichtshalber von einem Brexiteer im Mai eingestellt.

In der Tat entlarvend....

nikioko
@rig2016 (22:04)

Das Ganze war am Ende doch wieder nur eine Finte der Briten um weitere Zugeständnisse von der EU zu bekommen. Womöglich bekommen sie in Zukunft Geld um in der EU zu bleiben.
.
Und unsere Politiker werden uns das Ganze am Ende wiedermal als Erfolg verkaufen.

____

Das sollte es werden. Der Schuss ging aber nach hinten los. Deshalb macht man jetzt die langen Gesichter. Die Brexit-Populisten haben den Bogen überspannt und den Austritt ihres Landes aus der EU erreicht. Ihre Reaktionen auf das Ergebnis zeigt, dass sie das gar nicht vorhatten, sondern nur weitere Sonderregeln von der EU abpressen wollten. Deren Reaktion, man erwarte ein entsprechendes Austrittsgesuch bis Dienstag, zeigt auch wiederum, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist und dass es eben keine Zugeständnisse gibt.
Hier hat man sich im Land der Wetten ganz gehörig verzockt. Aber statt um ein Paar Kröten auf den Gewinner eines Fußballspiels ging es um die Zukunft des Landes, die jetzt in Scherben liegt.

Sisyphos3
22:18 von Linde-im-Park

Bei einer Wahlbeteiligung von 72% repräsentieren die 52% der Brexit-Befürworter lediglich 37% der Wahlberechtigten. 35% votierten für IN, 28% blieben leider der Abstimmung fern
.
eine Frage der Betrachtungsweise !
man könnte auch schlussfolgern "nur" 35 % waren für einen Verbleib in der EU

Eu62
@karwandler 22:10

Das Referendum hat lt. den mir vorliegenden - und durchaus glaubwürdigen (ARD, BBC) Quellen lediglich konsultativen Charakter.

Insofern ist auch das "ob" noch fraglich.

Auch interessant ist die Frage, ob Schottland "wieder" der EU beitreten muss. Falls Schottland auf den Tag des Austritts Englands und Wales' aus der EU die Unabhängigkeit erklärt, könnte die EU sich auf den Standpunkt stellen, dass Schottland der legitime Nachfolger des Vereinigten Königreichs in der EU ist. (Das wäre im Prinzip genau das umgekehrte, was am 3.10.1990 passiert ist - also in gewissem Sinne schon ein Präzedenzfall.

dermulla

Hätte Cameron "Cojones" würde er das Austrittsgesuch umgehend übergeben und danach zeitnah zurücktreten. Der jetzige Schwebezustand ist für keine Seite auf Dauer haltbar. Je schneller die Trennung desto besser. Verzögerungstaktik erzeugt nur Streit.

rossundreiter
@Internetnutzer, 21:44

Volle Zustimmung. Auch ich glaube nicht an den Brexit. Cameron bleibt noch bis Oktober im Amt. Bis dahin wird die Stimmung im Land so proeuropäisch sein, dass man sich fragen wird, warum man überhaupt noch austreten will. Dann gibt es Anfang nächsten Jahres ein zweites Referendum, und der Brexit ist vom Tisch.

Mir ist es im Grunde völlig egal, ob die Briten drinbleiben oder nicht.

Eines ist mir hingegen überhaupt nicht egal: Beinhartes Verhandeln der EU, so oder so. Und falls die Briten in der EU bleiben, Ende der Sonderbehandlung. Sonst kann die EU endgültig ihr Testament schreiben.

Wolfes74
Ich kann ...

... mich noch an die ganzen Kommentare erinnern
"So schnell wie möglich raus aus der EU..."
"Wir sollten auch sofort raus aus der EU ..."
"EU sofort auflösen ..."
u.v.a. mehr gleich lautende userbeiträge.

Jetzt heisst es auf einmal
"Bitte, bitte gebt uns (bzw. denen) Zeit..." u.ä. .
Peinlich, peinlich ...

Loonhafen Captain
Ohne Plan

Die Brexit-Befürworter hatten anscheinend keinen wirklichen Plan wie es weitergehen sollte. Ist das nicht typisch für die so engstirnig national denkende? Keine Ahnung von der Welt wie sie heute ist. Nur Träumereien von vergangener Glorie. Die Gewinner Russland, China und die USA stehen schon in den Startlöchern um die restlichen EU Zwerkstaaten auseinander zu reißen.

Für die EU ist Eile angezeigt. Wenn GB jetzt auf Zeit spielt, dann ist das noch ein weiterer Grund sich eines schwierigen Partners zu erledigen.

Ahkenaten

Ich denke der Abstieg Grossbritanniens kommt langsam und schleichend.

Momentan sind sie fuehrungslos mit einem Aushilfs Premier, die Opposition loest sich auf, sie haben keinen Plan und streiten sich.

Die Parteien, die Buerger und die Einzelstaaten Grossbritanniens, Nord und Sued, Mittelstand gegen Arbeiterklasse und mit der EU.

Die SNP wird kraeftig dazwischen schiessen.

Wer in dieses Chaos investieren will ist selber Schuld.

Tom 62
Verzögerungstaktik

Wie ist das merkwürdige Zögern des Brexit-Lagers, seinen Triumph umzusetzen, zu erklären?
Ist es möglich, dass niemand im Brexit-Lager sich im Vorfeld konkret mit der Umsetzung des Austritts beschäftigt hat?
Ohne Zweifel ist es deutlich einfacher, die EU als Sündenbock für alle möglichen Missstände darzustellen als Verantwortung für die Abwicklung des Austritts zu übernehmen und sich damit selbst zur Zielscheibe der Kritik zu machen.

Wichtiger als die Frage, wann der Brexit formal beginnen soll, wäre, dass sich die EU bei den Verhandlungen nicht auseinander dividieren lässt. Verhandlungen einzelner Länder mit GBR würde das Misstrauen innerhalb der EU und damit auch mögliche Austrittstendenzen weiterer Länder verstärken.

venezolaner
Brexit

Nochmal :
Es war eine Volksbefragung, kein
Volksentscheid.
Die Abgeordneten im Unterhaus haben
das letzte Wort.
Sie werden das Votum des Volkes
berücksichtigen, aber auch die schon
zu Tage getretenen Folgen, wie den
Absturz des Pfundes, die Prognose
einer Rezession und, und, und .

tick tack tick tack

Die Briten können machen was sie wollen.

Schon heute wird in Konferenzräumen internationaler Unternehmen über das strategische weitere Vorgehen beraten.
Man wird in vielen Fällen, das worst Case Szenario zugrunde legen und entsprechend entscheiden.

Es grenzt an völlige Realitätsverweigerung, anzunehmen, der Markt würde GB Zeit lassen oder Gnade walten lassen.
Die Raubtierkapitalisten in London verstehen das... aber die haben ja auch um 70% für einen Verbleib gestimmt.

Ich persönlich finde es sehr schade, daß GB gehen will/wird, viele meiner ausländischen Freunde sind davon u.U. direkt oder indirekt negativ betroffen.
Es tut mir leid für die fast 50% die halt nicht raus wollten.

Aber ich fühle mich auch erleichtert.
Mein ganzes Leben lang hat GB gedroht zu gehen und sich Sonderrechte erhandelt.
Das kann GB jetzt nicht mehr und EU-Vertreter könnten das auch kaum ihren Wählern ggüber weiter rechtfertigen.

Brexiters vergessen oft, daß die anderen 27 Länder auch Wähler zu Hause haben.

gw
Arroganz, Patriotismus oder mangelndes globales Bewusstein

Es ist keine Frage dass England sein eigenes Schicksal besser nach seien eigenen Interessen ausrichten kann. Ob das gut ist in der globalisierenten Welt ist fraglich. Wichtig ist das individuelle Interesse einzubringen. Dem entzieht sich England nun. Schade. Wir brauchen England in der EU, allein schon um uns aufmerksam zu machen, wo sie Probleme haben. Die englischen Probleme an der EU sind mir genause wichtig wie die deutschen Probleme.
Ich finde es feige, einfach abzuhauen aus der EU, nicht an einer gemeinsamen Strategie arbeiten zu wollen. Keine Frage, hier muss sich die EU auch ändern.

Hille-SH
Beide,...

Briten und die EU, sind in den Ring gestiegen haben sich gleichzeitig KO geschlagen.

So, nun sitzen beide in der Ringecke und lecken ihre klaffenden Wunden.
Beide Seiten sollten sich nun erst einmal beruhigen, die EU das hysterische Gekläffe unterlassen und die Briten die Situation nicht überreizen. Antworten und zumindest Lösungsansätze müssen her.

Auf die Briten warten jetzt massive innenpolitische und parteiinterne Auseinandersetzungen und auf die rechthaberische und arrogante EU...bereits die nächsten Gegner,...die mit ihr in den Ring steigen werden !!!

adagiobarber
mitten im sommer grassiert die

englische grippe.
london verschnupft, brüssel stark verschnupft, edinburgh äusserst verschnupft, paris, berlin ... überall verschnupfte.

w.gerber

Der Brexit Entscheid ist doch ein wunderbares Beispiel für die Untauglichkeit von Volksabstimmungen. Wieso soll eigentlich eine emotionalisierte und von Lügen verführte Masse kluge Entscheidungen treffen? Als Schweizer kann ich Ihnen versichern, dass es da viele politische Instrumente gibt, um solch unsinnigen Entscheidungen zu korrigieren bis ein für Alle akzeptables Resultat rauskommt. Das ist Demokratie! Jetzt kann man nur hoffen, dass die Schotten und Nordiren die Jugend von England vor dem Irrsinn der Alten retten. Schließlich ist die permanente Destruktion von GB maßgeblich an den Stagnationen in der Entwicklung der EU schuld. Jetzt wollen sie mit ihren egoistischen kleinen Machtspielchen auch weiter Europa terrorisieren. Einfach nur ekelhaft das Ganze. Das heißt überhaupt nicht, dass man den Zustand der EU nicht kritisieren könnte. Dazu gibt es tatsächlich viele Gründe!

Brexit Dexit EUxit
Die Angst der EU vor Verhandlungen

Man sieht förmlich wie den EU-Politikern vor Angst die Knie schlottern. Am liebsten würden sie den Austritt im Ruck-Zuck-Verfahren durchpeitschen, und schnell zur Tagesordnung übergehen.

Man scheint völlig zu verkennen, dass aber in GB beide Lager das beste für ihr Land wollen, und so setzt das Leave-Lager eben auch auf lange zermürbende Verhandlungen. Dumm für die EU, dass GB da am längeren Hebel sitzt.

Und so wird die EU durch jedes Detail, das bei den Verhandlungen ans Tageslicht kommt, weiteren Schaden nehmen.

karwandler
re arnsberg

""Großbritannien spielt auf Zeit"

Das ist echt mies von denen. Wir würden so eine Lappalie natürlich in drei Tagen abwickeln. Super Kommentar, Herr Spickhofen!"

Echt alberne Polemik.

Wie inzwischen fast jeder - vielleicht sogar Sie? - mitbekommen hat, sind für die Austrittsverhandlungen bis zu 2 Jahre angesetzt.

Das Spiel auf Zeit bezieht sich darauf, das Cameron und anscheinend erst recht die Brexit-Wortführer ganz plötzlich gar nicht mehr interessiert sind, mit den Austrittsverhandlungen überhaupt anzufangen.

Gast
Großbritannien hat entschieden

Erst einmal hat das Volk seinen demokratischen Vertretern gezeigt, welche Richtung es wünscht. Und das wäre erst einmal nur eine innenpolitische Sache, in die man sich eigentlich nicht einmischen dürfte.

Aber, und das ist der entscheidende Punkt, diese Richtung geht mit dem gewollten Austritt aus der europäischen Gemeinschaft nun uns alle an. Und damit ist es nicht mehr alleine Sache der Briten, wie es weiter geht.

Und mir wäre es egal, was Recht und Gesetz ist. Wenn ein Land erklärt, man will §50 in Anspruch nehmen, und die EU verlassen, dann dürfte dieses Land auch nicht mehr an Entscheidungen mitwirken. Schlicht und einfach.

Ob dann Schottland als Mitglied aufgenommen wird, wenn es sich denn von GB lösen sollte, und ob hier die gleichen Bedingungen gelten, wie bei anderen Beitrittskandidaten, darf von GB nicht mit entschieden werden.

Die Briten hatten genug Sonderrechte. Und das nun damit Schluss ist, war ihre eigene Entscheidung.

Eisgebärter Knut
22:02 von meta.plus

"Diesen Willen, aus Fehlern etwas zu lernen, vermisse ich vollkommen auf der Seite der EU. Da im "alten Trott" weiter gemacht wird, befürchte ich, das der Brexit nur der "Anfang vom Ende der EU" ist.
Dieser Gedanke gefällt mir gar nicht, aber bei dem ganzen arroganten Auftreten der EU, könnte dies durchaus passieren!
Ich hoffe, die EU hat die "Zeichen der Zeit " erkannt, und nutzt die "Chance für Europa" entsprechend!
Sie ist es der Bevölkerung der "Rest-EU" schuldig!""

Wieso wenden Sie sich damit nicht an die Staats- und Regierungschafs der Länder? Die geben das große ganze vor. Für die Verträge kann doch die EU (Parlament und Kommission) nichts.
Erstmal informieren, bevor man meckert. Erspart einem peinlichkeiten. ;-)

karwandler
re ataristianer

"Immerhin gilt, soweit mir bekannt, noch die Niederlassungfreiheit auch für Briten"

Aber nur, solange sie EU-Bürger sind.

Eisgebärter Knut
22:03 von don_e

"Die Brexit Abstimmung ist für den EU Ausstieg nicht maßgeblich, sondern die entsprechende Erklärung.
Bei dem Chaos was gerade in UK herscht wäre es schlicht albern auch diese Baustelle schnell offiziell zu eröffnen. Da werden sich die Herren Juncker und Schulz wohl noch gedulden müssen. Die Briten spielen den ersten Ball - im Moment haben sie aber weder Mannschaft noch Kapitän."

Daran hätten die Briten vor Anpfiff denken müssen, jetzt ists zu spät. Liefern heißt das Stichwort.

Unbequemer
Unsere Politiker, Medien und die Brexit-Gegner

haben meines Erachtens ein Problem mit demokratischen Entscheidungen. Die Politiker haben scheinbar gar nicht verstanden, daß es mit der EU so nicht weitergehen kann, die deutschen Medien leben ihre Brexit-Phobie in jeglicher Vielfältigkeit in den Beiträgen und Nachrichten aus und die Brexit-Gegner wollen solange nochmals abstimmen, bis das Ergebnis für sie paßt. Wie entlarvend.

Eisgebärter Knut
22:03 von nikioko

"Ironischerweise haben sie durch ihr Votum den Weg klar gemacht für den Zerfall des Vereinigten Königreichs: Schottland wird jetzt durch den Wegfall der Gegenargumente die Unabhängigkeit erklären, Nordirland sich womöglich der Republik Irland anschließen und in Wales rumort es auch schon. Damit ist Britannien demnächst wieder beim Gebietsstand von vor 1000 Jahren angekommen, als sich die Heptarchien vereinigten."

Ich bitte Sie, dass das immer lamentiert wird.
Würde Nordirland mit Irland eine Republik sein wollen, hätte es das nötige Referendum/Gespräche schon längst gegeben, zumindest aber höhere Werte für die Sin Fein.
Da passiert nichts, schließlich leben in Nordirland die ganzen Engländer.
Wales... Da gibts nichts zu rumoren, die haben genauso abgestimmt wie England, und sind v.a. dem Königshaus sehr verbunden, die lösen sich nicht.
Schottland, nun gut, da bin ich mir nicht ganz sicher, aber was vor zwei jahren nicht geklappt hat wird jetzt auch nicht klappen.

Eisgebärter Knut
22:19 von Schwarzseher

"Ob genauso viele Unkenrufe ertönt wären, falls 51.9% für einen Verbleib in der EU gestimmt hätten? Ganz sicher nicht und somit überaus entlarvend ......"

Wären es. Nur vom politisch anderen Lager.

fathaland slim
22:19, Schwarzseher

>>Ob genauso viele Unkenrufe
Ob genauso viele Unkenrufe ertönt wären, falls 51.9% für einen Verbleib in der EU gestimmt hätten? Ganz sicher nicht und somit überaus entlarvend ......<<

Ich stelle mir gerade vor, was hier im Forum los wäre, wenn das Ergebnis genau andersherum ausgefallen wäre.

Shitstorm wäre wohl noch untertrieben, eher ein veritabler Jaucheorkan.

Bergziege
Sie können momentan nur verlieren.

Zögern sie zulange wird man sie nicht mehr ernst nehmen. Wer will den bitte mit jemandem verhandeln der das Hü und Hott Spielchen sogar dann noch weitertreibt wenn das Pferd schon im Dreck liegt? Da kann man schon verstehen warum die Regierungsmitglieder der EU auf einen schnellen Austritt drängen. Die haben das mittlerweile satt.

Und wenn die Briten jetzt nochmal über den Ausstieg und die Legitimität des Referendums diskutieren "müssen" verlieren sie ebenso an Glaubwürdikeit. Wer will schon mit jemanden ein Bündnis oder eine Verhandlung eingehen, der schon beim kleinsten Anzeichen von Gegenwind umknickt. Wie verlässlich ist diese Verhandlungspartei? Letzteres kann der EU jedoch nur Recht sein. Einerseits bleibt das wirtschaftstarke Land in der EU, andererseits haben diese einen schwächeren Stand in den möglichen nächsten Verhandlungen.

Mein Über-Ich
Austritt wenn es passt

GB sollte so lange den Austritt nicht erklären, bis die Austrittsverhandlungen zu seiner Zufriedenheit abgeschlossen sind. Sonst gibt es einfach zuviel Erpressungspotential durch die EU-Führung, deren arrogante und bevormundende Reaktion man schon sehen konnte.

Gnom
Als euphorischer EU- Befürworter habe ich 'ne dumme Frage:

Warum macht die EU nach dieser kurzen Zeit schon solch einen Druck auf britische Politiker, damit sie endlich das umsetzen, was sie nicht befürworten? Allen voran natürlich EU- Kommissionspräsident Juncker, EU- Ratspräsident Donald Tusk und EU- Parlamentspräsident Martin Schulz (den ich an anderer Stelle zu anderen Fragen stets loben kann).

Seitens EU- Charta ist kein Zeitpunkt für die Abgabe eines Austrittsersuchen vorgegeben. Punkt! Aus Sicht von UK ist es einerseits unverständlich, nun auf Zeit zu spielen, denn die Folgen hätten bekannt sein müssen. Andererseits... Vielleicht eben auch nicht! Man darf das ruhig mal wieder sagen: Auch Politiker sind Menschen!
Nun haben die Briten das Problem, dass sich anscheinend keine loyale Person finden lässt, das die Austrittsverhandlungen einberuft und auch durchführt (während ihm die Schotten auf's Dach steigen und die Brexit- Gegner eine neue Chance gegen die Rechtspopulisten verlangen).

karwandler
re eu62

"Das Referendum hat lt. den mir vorliegenden - und durchaus glaubwürdigen (ARD, BBC) Quellen lediglich konsultativen Charakter.

Insofern ist auch das "ob" noch fraglich."

Wir können uns vielleicht darauf einigen, dass diese Frage eher einen politischen als einen verfassungsrechtlichen Fokus hat.

"Das wäre im Prinzip genau das umgekehrte, was am 3.10.1990 passiert ist - also in gewissem Sinne schon ein Präzedenzfall."

In keinster Weise. Ihr "Präzedenzfall" ist die Erweiterung eines existierenden EU Mitglieds. Die Frage der Rechtsnachfolge stellt sich hier nicht.

Gnom
Der Brexit muss nicht kommen,

wenn die EU endlich unter Beweis stellen kann, dass manche Vorwürfe (zu viel Regelungswahn, Politik der beleidigten Leberwurst, zu teuer, zu abgehoben) pure Polemik ist.
Allerdings stellt die EU gerade unter Beweis, dass die Politik der "beleidigten Leberwurst" anscheinend kein Vorurteil ist.

Man muss endlich die Bürger mitnehmen und erklären. Nicht versprechen, sondern MACHEN!!! Die EU ist sehr gut für alle. Dass die "gemeinen" Bürger das kaum glauben ist der primäre Fehler der EU.
Fakt: Die EU entscheidet gar nichts! Das ist so, auch wenn bestimmte, auch deutsche Politiker, den "Schwarzen Peter" immer gern nach Brüssel schieben. Der "Silberrücken aus Ingolstadt" ist da vorrangig zu nennen.
Die EU trifft ihre Entscheidungen als Kompromiss von 28 Staaten. Das ist schwierig, aber trotzdem gelingt es gut. Besser wäre es allerdings, Kompetenzen von der Kommission an das Parlament zu übergeben.

Im Fall UK bin ich für ein weiteres Referendum. Vorher aber die Vorteile der EU erklären.

karwandler
re sisyphos3

"eine Frage der Betrachtungsweise !
man könnte auch schlussfolgern "nur" 35 % waren für einen Verbleib in der EU"

Aus nicht abgegebenen Stimmen kann man nur eins schlussfolgern: Dass sie nicht abgegeben wurden.

Sonst nichts.

Kinzigtäler
Re 22:03 von nikioko

Die Waliser haben eine höhere Zustimmung zum Brexit als England.
Das das Vereinigte Königreich zerfällt wäre vor allen Dingen für uns in der EU sehr schlecht.Dann können wir die Schotten auch noch finanzieren da die Ölpreise im Keller sind,und Dank des Brexits, das auch noch länger bleiben werden. Ich glaube auch nicht,daß sich die Schotten trennen vom Königreich.Da gibt es keinen Grund für bei genauerer Überlegung auch wenn es uns so suggeriert wird.
Das die Briten mehrheitlich den Brexit wollten ist auch keine Bauchentscheidung.Wer die Zeiten vor Junker und Merkel erlebt hat,weiß was aus der EU geworden ist.
Ein Lobbyistenselbstbedienungsladen und Parkplatz für abgehalfterte Politiker die noch nie das hatten,was jetzt vor allem von Nöten ist,nämlich visionäre Eliten und nicht das,was sich jetzt zur Elite zählt und zu wissen meint,was gut ist fürs Volk.

Gast
fathaland slim

Welch eine Demütigung: die Queen muß vor dem Schottischen Parlament betteln...

...naja, sie darf ohnehin nur reden, was ihr in den Mund gelegt wird.

Gast
Wir sind nicht die Vasallen von GB

"Außenminister Philip Hammond sagte, der Zeitplan sei allein Sache Großbritanniens."

Typsch, 27 andere Staaten sollen sich weiter dem Willen Londons beugen. Frau Firth sagte bei Anne Will, man wolle vor dem Austritt nach §50 erst mal die Rahmenbedingungen für den Austrittsantrag klären? Wie bitte? Erst kommt der Austrittsantrag und dann wird verhandelt. So steht es in den Verträgen und diesmal gibt es keine Extrawurst. Bis zu 2 Jahre sind dafür vorgesehen. Danach ist Schluss. Egal ob man fertig ist oder nicht. Nur wenn alle 27 anderen Staaten einer Verlängerung zustimmen, kann die Frist verlängert werden. Es ist also mitnichten so, dass GB den Zeitplan bestimmt. Wir verlangen weiter ungehinderten Zugang zum gemeinsamen Markt, fordert der Außenminister. Doch dies ist nicht länger die Entscheidung von GB. Die EU kann den Zugang gewähren, muss es aber nicht. Das wird sie danach entscheiden, was für uns gut ist, denn out is out.

Gast
übrigens...

... sollte sich das unabhängige Schottland für die Monarchie entscheiden: die legitimen Anwärter auf die Schottische Krone sind die Wittelsbacher.

abzockerinitiative
Das Imperium schlägt zurück...

Wer auf die Entwicklung der Aktienkurse der Großbanken geschaut hat, der sieht leicht: dieses Volksvotum war durchaus nicht marktkonform! Und da so etwas heutzutage nicht vorkommen darf (ich möchte hier auch an den von unserer Kanzlerin geprägten wunderschönen Begriff der "marktkonformen Demokratie" erinnern) können alle Brexit-Gegner zunächst mal vollkommen beruhigt sein: das Ergebnis dieser Abstimmung wird todsicher revidiert, wie auch immer die technische Umsetzung im Detail aussehen mag. Dennoch bleibt die Episode ein eindrucksvoller basisdemokratischer Lackmustest. Und die absehbare Revision des Beschlossenen wird sich langfristig als Pyrrhussieg erweisen: die EU ähnelte dann doch zunehmend mehr einem Gefängnis als einer Heimstatt, oder?

Loonhafen Captain
23:39 von w.gerber

Der Brexit Entscheid ist doch ein wunderbares Beispiel für die Untauglichkeit von Volksabstimmungen“

Wunderbar. Auf solch einen Kommentar hatte ich schon gewartet. Alle user die meinen, das Volksabstimmungen die beste demokratische Lösung für alles Mögliche ist, sollten vielleicht nochmals nachdenken.

Loonhafen Captain
23:39 von w.gerber

Der Brexit Entscheid ist doch ein wunderbares Beispiel für die Untauglichkeit von Volksabstimmungen“

Wunderbar. Auf solch einen Kommentar hatte ich schon gewartet. Alle user die meinen, das Volksabstimmungen die beste demokratische Lösung für alles Mögliche ist, sollten vielleicht nochmals nachdenken.

Gast
Nichts ist nur schlecht!

Die EU wurde insbesondere durch die Zocker von der London City an den rand des Abgrunds geführt.

Trotzdem verweigerte sich London allen Versuchen, eine vernünftige Regulierung der Finanzmärkte zuzulassen. London ist der Apologet für bankenrettung auf Kosten des kleinen Mannes. London verhinderte die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, um endlich die Spekulationsgewinne zu besteuern.

Auch der Brexit ist eben nicht nur schlecht.
Europa kann sich jetzt besser vom Neoliberalismus lösen.

Ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass GB in der EU bleibt, Welthandel, Umweltproblematik, Sicherheitspolitik hätten erfordert, dass die zweitgrößte Wirtschaftsnation an Bord bleibt.

fathaland slim
00:03, Mein Über-Ich

>>GB sollte so lange den Austritt nicht erklären, bis die Austrittsverhandlungen zu seiner Zufriedenheit abgeschlossen sind. Sonst gibt es einfach zuviel Erpressungspotential durch die EU-Führung, deren arrogante und bevormundende Reaktion man schon sehen konnte.<<

Ohne Austrittserklärung keine Austrittsverhandlungen.

Und wenn nach zwei Jahren des Verhandelns keine Übereinkunft erzielt wird, wird der Austritt eben ohne Verhandlungsergebnis vollzogen.

Das ist die rechtliche Lage.

Wir Sofa-Revoluzzer
Letztlich ist alles marktkonform

um 01:04 von abzockerinitiative:
"Wer auf die Entwicklung der Aktienkurse der Großbanken geschaut hat, der sieht leicht: dieses Volksvotum war durchaus nicht marktkonform!"

Natürlich war es marktkonform, und zwar so was von. Ich haben Bankaktien zugekauft, den Kursrückgang fand ich genial, ich habe darauf gewartet.
Letztlich ist alles marktkonform, es kommt nur auf die Perspektive an.

Wir Sofa-Revoluzzer
@ fathaland slim

"Welch eine Demütigung: die Queen muß vor dem Schottischen Parlament betteln..."

Was eine britische Königin vor einem Parlament darf, ist genau festgelegt. Betteln gehört meines Wissens nicht dazu.

Wir Sofa-Revoluzzer
Wenn die Regierung ...

... den Austrittsantrag nicht stellt, dann gibt's auch keinen Austritt. Da kann sich das Volk auf den Kopp stellen.

rossundreiter
@Mein Über-Ich, 00:03

GB sollte so lange den Austritt nicht erklären, bis die Austrittsverhandlungen zu seiner Zufriedenheit abgeschlossen sind.

Wovon träumen Sie nachts? Es wird keine Verhandlungen geben, bis GB erklärt, dass es austreten will. Warum sollte es? Für genau diese Verhandlungen ist die Zweijahresfrist ja da.

wibo
da haben sie denn doch die Hosen voll?

Da wird denn gewahr, welche Konsquenzen der Zirkus hat ... nicht nur ein kleines Spielchen ...da hat das innenpolitische Kasperletheater auch Folgen ... aua ... aber lieber denn denn doch lieber nicht so bald ... nationalistische Opposition ist viel gemütlicher als echte realpolitische Folgen ... willkommen in der Realität!

Stef Mas
Brexit zwischen Protest und Spaltung

Sobald die Entscheidung klar wurde kam der Katzenjammer. Viele Briten hatten ihrer Regierung einen Denkzettel verpassen wollen. Nun spalten sie sich nicht nur von Europa ab sondern spalten ihr Vereinigtes Königreich.
Ein Referendum spiegelt nicht zuverlässig den Willen des Volkes wider, es ist immer auch ein ein Spiegel der Zustimmung für die eigene Regierung. Das macht ein Referendum gefährlich.
Wenn es nach dem britischen Parlament geht, das mit einer 3/4 Mehrheit für den Verbleib in der EU ist, würde sich also erst einmal nichts ändern.
Boris Johnson, spielt auf Taktik. Das Referendum als Druckmittel für einen "New Deal". Das Vereinigte Königreich hatte zwar bisher schon eine Sonderstellung. Jetzt will es noch mehr.

Die EU täte gut daran, in aller Ruhe abzuwarten, um in dieser Zeit zu überlegen, wie die EU für ihre Bürger fühlbar demokratischer wird. Die Briten haben in der Hauptsache gegen Eurokratie und Fremdbestimmung gestimmt. Das könnte sich in anderen EU-Ländern wiederholen

Wir Sofa-Revoluzzer
Viel zu teuer

um 01:00 von plittnitz
"übrigens... sollte sich das unabhängige Schottland für die Monarchie entscheiden: die legitimen Anwärter auf die Schottische Krone sind die Wittelsbacher."

Unwahrscheinlich, dass ein Volk sich freiwillig für eine so teure Alternative entscheidet - und die Schotten schon gar nicht. Das was beispielshalber unser deutscher Bundespräsident im Jahr kostet, würde bei der britischen Queen nicht einmal für den Unterhalt der Reitställe reichen.

fathaland slim
01:23, Wir Sofa-Revoluzzer @ fathaland slim

Sie beziehen sich auf den Kommentar eines Users, der auf einen Kommentar von mir antwortete.