Eine britische Fahne weht in London vor dem Uhrturm Big Ben.

Ihre Meinung zu Nach dem Referendum: So geht der Brexit

Der Austritt der Briten aus der EU ist ein Präzedenzfall. Vieles ist noch unklar. Eines ist aber sicher: Der Brexit ist vollzogen, wenn ein Austrittsabkommen in Kraft tritt oder - ohne Abkommen - nach Ablauf einer zweijährigen Frist. Von T. Sindram und F. Bräutigam.

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122 Kommentare

Kommentare

Jose Canseco
@Zuschauer51

"Die Mehrheit wollte nicht mehr Europäer sein..."

Woher wollen Sie denn bitte wissen, ob diese Mehrheit keine Europäer mehr sein wollen? EU und Europa sind zwei verschiedene Dinge.
Ich möchte auch kein Teil DIESER EU mehr sein, aber Europäer schon.
Die EU muss einfach reformiert werden und FÜR die Menschen arbeiten und nicht gegen sie. Bisher arbeitet die EU nur für Konzerne und Lobbyisten. Die EU-Bürger kümmern die EU-Poilitiker doch einen feuchten Kehricht.
Und dieses Argument Reisefreiheit... Die Reisefreiheit ist nichts weiter als ein Nebenprodukt. Es geht um Waren, die leichter zwischen den Ländern hin und her geschoben werden können und es daher keine Grenzen mehr gibt. Glaubt tatsächlich jemand, das es keine Grenzen mehr gibt, den Bürgern zuliebe? Also wer das glaubt...

mzk74

@melanda wenn die Engländer die ganzen Süd Ost europäischen Leute das Land verlassen müssen bin ich mal gespannt wer den Engländer die Ernte einholt, die Häuser baut, die Hotels reinigt. Und viele weitere Dinge die diese Menschen der verrichten.

MKir13
@09:43 von Thomas Wohlzufrieden

Offensichtlich können die "Experten" in der Politik auch nicht die Tragweite ihrer Entscheidungen abschätzen

Sie haben völlig recht. Es dauerte keine 24 Stunden nach Bekanntgabe des Endergebnisses des Referendums, bis Ukip-Politiker Nigel Farage zugeben musste, daß die 350 Mio GBP, die nach dem Leave statt in die EU in das britische Gesundheitswesen fließen würden, schlicht und einfach nicht existieren. Warten wir mal noch 4 Wochen und schauen dann, welche Versprecher äh Versprechen der Austrittsbeführworter sich als "Das war einer der Fehler, die die 'Leave'-Kampagne gemacht hat"(N. Farange)-Nullnummer herausstellen werden.

Ernst-
Der Brexit geht so,

dass eine Mehrheit über eine Minderheit bestimmt. Wobei nie klar ist, ob die letztendliche Entscheidung einer Regierung sich an das Mehrheitsvotum der Bürger hält oder die Abgeordneten mehrheitlich aus "Gewissensgründen" anders entscheiden. Da Abgeordnete nur Ihrem Gewissen folgen sollen, sind sie eigentlich keine Vertreter der Bürger, denn ein Vertreter muss sich an die Anweisung dessen halten, der ihn beauftragt.

Der Brexit ist demnach also noch lange nicht in trockenen Tüchern.

fathaland slim
11:30, karwandler

>>Da wird doch auch wieder diffuser Missmut auf die EU projiziert ohne sachlichen Zusammenhang.<<

Dies könnte als Motto über dem Referendum stehen. Denn genau so "sachlich fundiert und informiert" wurde hier meiner Ansicht nach von vielen abgestimmt.

Ernst-
Nach dem Referendum

wird sich noch zeigen, wie weit die Brüsseler Politik, die geprägt von Demokratieabbau, Gängelung und Entfremdung ist, noch geht, um das Ergebnis des Referendums, den Brexit, zu verhindern. Junker, Schulz & Co. geben so schnell nicht auf. Ich bin gespannt, was man sich von Seiten der Politik noch einfallen lässt, um zu verhindern, dass es zum Brexit kommt.

Marcus2
Oberlehrer?

@Saxifraga
"eher weniger kompetenter Wähler"
Eine Diskussion mit Argumenten wäre besser als Vermutungen über mögliche Inkompetenz von Menschen die andrer Meinung sind. Falls sie davon ausgehen, die wären eh zu dumm für ihre Argumente wäre dann eine Diktatur die von ihnen zu bevorzugende Staatsform?

Ahkenaten

Der Brite wartet bis sich die EU aufloest.

Wenn wie Ich es schon wieder hoere, ein Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, wird hier schon wieder alles falsch gemacht. Das ist es was sich die Brexit Anhaenger erhofft haben, dass die EU weich wird und sich erpressen laesst. Das wird das Signal an alle anderen Rechtspopulisten sein, ebenfalls die EU zu erpressen.

Wenn Rechtspopulismus keinen Negativeffekt hat, wird er weiterhin wachsen.

Wenn raus nicht raus ist, wird das bald noch ein schlimmeres Chaos.

Die EU ist ein Team, wenn jeder rummeckert und dann auch noch auf jedes nicht faktenbasiertes Rummeckern eingegangen wird, wird man verlieren.

tagesschlau2012

Das gibt es doch nicht, niemand konnte erwarten das eine Mehrheit der Engländer einen Austritt aus der EU befürwortet. Die Pro EU Freunde glaubten nur den eigenen Umfragen in denen Sie Haushoch mit 51/49 führten, den anderen wurden kein glauben geschenkt. Um 23:00 Uhr Deutscher Zeit wurde eine Prognose veröffentlicht mit der 52% für einen verbleib in der EU abgestimmt haben.
Zum Glück habe ich am Donnerstag einen höheren Betrag auf den anstieg von Gold gehebelt (ich war nicht der einzige), die sozialen Projekte in Frankfurt & Rumänien die ich unterstütze dürfen sich in naher Zukunft freuen.

M. Nordheim
@ fathaland slim

Zu Schulz' Motivation.
Es ist nicht monetär, auch aber geringer, sondern ideologisch und Lobby orientiert DIESE Form der EU - nicht Europa - beibehalten zu wollen.
Zu Schulz gesellen sich natürlich noch einige mehr.
Wer hat eigentlich auch nur gefordert die extreme und sehr destruktive Arm-/Reichschere zu reduzieren?
Noch NICHT mal GEFORDERT!

wurmdobler
Egal ob Nebenprodukt oder nicht,

ich wünsche mir die Zeiten nicht zurück, in denen man für eine Urlaubsreise nach Italien drei Währungen dabei haben und an 2 Grenzen den Kofferraum aufmachen musste.

zerocool76
Was haben wir für Politiker?

Unglaublich wenn man das so verfolgt, weder die Briten waren scheinbar auf dieses Votum vorbereitet, bzw dessen Ergebnis und stehen jetzt vor vollendeten Tatsachen.
Ebenso die EU, dort konnte man sich den Brexit bis zum Schluss nicht vorstellen und hatte somit keinen Plan in der Schublade und man muss sich jetzt erstmal beraten.

Unternehmen die so arbeiten würden, würden ganz schnell vom Markt verschwinden. In der Politik scheint das hingegen "normaler Alltag" zu sein.

fathaland slim
11:40, Ernst-

>>Nach dem Referendum
wird sich noch zeigen, wie weit die Brüsseler Politik, die geprägt von Demokratieabbau, Gängelung und Entfremdung ist, noch geht, um das Ergebnis des Referendums, den Brexit, zu verhindern. Junker, Schulz & Co. geben so schnell nicht auf. Ich bin gespannt, was man sich von Seiten der Politik noch einfallen lässt, um zu verhindern, dass es zum Brexit kommt.<<

Sie haben aber schon mitbekommen, dass Juncker und Schulz auf "Butter bei die Fische" drängen, während sich die britische Regierung gaaaanz viel Zeit lassen möchte?

Ich habe eher das Gefühl, dass die britische Politik nach Mitteln und Wegen sucht, den "Brexit" doch noch zu verhindern.

briborion
Störfall Bürger

Nach dem Referendum ist vor dem Referendum. Es würde mich nicht wundern, wenn man nicht mindestens noch ein zweites Mal abstimmen lassen würde. Vielleicht sogar so oft, bis das Ergebnis stimmt und die Politik zufrieden ist. So etwas gab es in verschiedenben EU-Ländern die letzten Jahre schon öfters, wenn das Ergebnis in Brüssel nicht passte.

Weinberg
09:13 von AlterSimpel

"Der einzige Vorteil im Moment für junge Leute in der EU: sie können leichter ihr Land verlassen, um in der Fremde zu arbeiten. Das ist ein sehr fragwürdig."

Nehmen wir mal an, es würde stimmen, dass das der einzige Vorteil für junge Leute in der EU wäre (was nicht der Fall ist). Was daran fragwürdig ist, erschließt sich mir nicht? In einem anderen Land zu leben und zu arbeiten, eine fremde Sprache, eine andere Kultur kennen zu lernen, ist das beste, was junge Menschen tun können. Nur das wird sie zu einer wirklichen Liberalität, zu anderen Anschauungen und zur einer echten Akzeptanz von Unterschieden führen - alles sehr positive Dinge! Glücklicherweise hängt das nicht von dem UK und dem Brexit ab, es gibt natürlich auch andere Wege, aber zumindest es wird hier nun komplizierter. Schade!

Shantuma
@zerocool76

"Unternehmen die so arbeiten würden, würden ganz schnell vom Markt verschwinden. In der Politik scheint das hingegen "normaler Alltag" zu sein."

Öhm und warum sagt Junkers das er den Scheidungsbrief am liebsten schon gestern hätte?
Ich glaube eher das man einen Plan schon hatte, die Frage ist nun, wie verkauft man den an die Mehrheit?
Die Minderheit hat jenen Plan erstellt aber die Mehrheit muss ihn tragen. Zum Wohle der Minderheit.
Wer nun glaubt die Minderheit sitzt in Brüssel übersieht dass es in Brüssel auf jeden Abgeordneten 5 oder mehr Lobbyisten kommen.

Die EU läuft wie ein Unternehmen darauf können Sie sich verlassen.

Gast
Der Souverän muss kontrolliert werden!

In Monarchien hat man das bereits früh begriffen, und dem König Berater an die Seite gestellt, ihn auf eine Verfassung verpflichtet, und gezwungen, mit Volksvertretern zusammenzuarbeiten.

Auch in einer parlamentarischen Demokratie werden die gewählten Vertreter kontrolliert.

Nur in einer direkten Demokratie kann der Souverän, das Volk, ohne jegliche Kontrolle entscheiden.

In der Theorie ist das nicht schlimm, das Volk entscheidet frei, das Volk muss mit den Konsequenzen leben.

In der Praxis muss man bedenken, dass das Volk keine homogene Entität ist, sondern aus Individuen besteht. Und da leiden dann 49% unverschuldet unter der Entscheidung von 51%. Und auch die 51% haben nicht alle gewählt, was gut und sinnvoll für sie ist. Viele sind auch einfach auf Wahlversprechen und Populismus hereingefallen. "x Millionen an die EU jedes Jahr, was man mit dem Geld nicht alles machen könnte.."

Kurz: Für eine direkte Demokratie bräuchten wir weit mehr Bildung, Analyse und Interesse.

KarlH7
auch in GB geht es nur um Macht

mal sehen ob Herr Johnson das so schnell umsetzt, wie von den Resteuropäern gewollt.
Er hat jetzt sein Machtziel erreicht.
Sollen die "alten" Briten" ihr Empire in einem kleinem Königreich ausleben. Schade für Europa, ich halte alle Schotten und Nordiren herzlich willkommen in einem Europa mit Freiheit und ohne Grenzkonflikte.

fathaland slim
11:45, M. Nordheim

>>Zu Schulz' Motivation.
Es ist nicht monetär, auch aber geringer, sondern ideologisch und Lobby orientiert DIESE Form der EU - nicht Europa - beibehalten zu wollen.Zu Schulz gesellen sich natürlich noch einige mehr.
Wer hat eigentlich auch nur gefordert die extreme und sehr destruktive Arm-/Reichschere zu reduzieren?
Noch NICHT mal GEFORDERT!<<

Die ideologische Orientierung von Martin Schulz kann ich ja noch nachvollziehen, da ich ähnlich gestrickt bin. Martin Schulz ist Sozialdemokrat. Wenn alle Sozialdemokraten so wären wie er, dann wäre ich auch noch in der SPD.

Und selbstverständlich gehört es zur ideologischen Grundausstattung eines jeden echten Sozialdemokraten, die Ungleichheit verringern zu wollen. Auch wenn das oftmals in dieser Partei ein wenig in Vergessenheit gerät.

Gewiss aber nicht bei Martin Schulz.

Seine "Lobbyorientierung" müssen Sie mir allerdings noch näher erklären.

Ernst-
Der Präzidenzfall Brexit

macht die Grenzen der heutigen Staatsmodelle besonders deutlich. Diese stammen alle aus dem 19. Jahrhundert und basieren auf Zwang.

Die Menschen haben doch heute schon die Auswahl unter unzähligen Warenangeboten. Sie können zwischen verschiedensten Versicherungen für alle Lebensbereiche wählen und erhalten ständig neue technische Produkte. Warum sollten sie sich im Bereich des Zusammenlebens für die Beibehaltung einer Zwangslösung entscheiden, die teuer ist und insgesamt schlecht funktioniert? Ungewöhnliche Einblicke dazu gibt es hier: http://www.nzz.ch/feuilleton/staaten-20-sind-sie-ein-untertan-ld.90438

Gerade der Präzidenzfall "Brexit" sollte Grund genug sein, Alternativen zu suchen, die friedlicher sind als die jetzigen. Denn nirgendwo werden die Mängel in Form von Zwist deutlicher als in der EU und durch die Unzufriedenheit der Bevölkerung, die sie mit dem Brexit, zum Ausdruck brachte.

Ernst-
@11:56 von fathaland slim

Was ich allerdings auch mitbekommen habe, ist, dass zwischen dem, was Politiker sagen und was sie tun ein großer Unterschied besteht.

Pivo
Gelebte Demokratie?

Als ich die Altersverteilung der Abstimmung betrachtete habe ich mich gefragt, ist es demokratisch legitim, wenn die Alten, die das Arbeitsleben schon hinter sich haben oder in den nächsten ein, zwei Jahren die Altersgrenze erreichen, über Zukunft und Schicksal der jungen und jüngeren Generationen entscheiden dürfen?

Die jüngeren Generationen sind diejenigen, welche die Folgen der Entscheidung tragen und damit zurechtkommen müssen und genau diese Generationen haben mit deutlicher Mehrheit FÜR Europa votiert.

Wenn die jüngeren Generationen die Folgen des Brexits so richtig zu spüren bekommen werden, lehnen sich die alten unverbesserlichen "Kronenträger" entweder genüsslich mit ihrer sicheren Rente zurück oder sind dann schon tot.

Ich habe sowohl aus dem Brexit-, als auch aus dem S21-Referendum gelernt, daß es nicht demokratisch ist, Menschen abstimmen zu lassen die mit dem zur Abstimmung stehenden Thema eigentlich nicht mehr viel zu tun haben, oder die es schlicht nichts angeht.

Gast
Und an alle, die sich gerade auf Martin Schulz einschießen...

.. ernsthaft?

Einer der wenigen Europapolitiker, der noch nicht durch übelste Machenschaften aufgefallen ist?

Ihr geht nicht auf Juncker los, der durch seine Beihilfe zur Steuerflucht Deutschland Milliarden gekostet hat?

Nicht auf EU-Kommissarin Malmström, die TTIP-Proteste in Berlin mit der interessanten Aussage: „I do not take my mandate from the European people” kommentiert hat, und damit ihre Neoliberale, Antidemokratische und Lobbyfreundliche Haltung offen zum Ausdruck bringt..

Irgendwie fehlt mir da die Relation...

JorisNL
Melanda, 09:53

Entweder sie wissen in Brasilien mehr von dem, was 'Die Briten' in der Zukunft tun werden oder ihre Kristallkugel funktioniert besser als meine. Ich wuerde naemlich mehr darauf tippen, das sie die polnischen (oder allgemein die osteuropäischen) Arbeiter behalten werden, weil die naemlich die Arbeit machen, die kein Einheimischer (auch nicht in anderen Ländern) für das Geld machen würde. Warum sollte man sie also rausschmeissen?

pimpusch

Reisende soll man nicht aufhalten . Die Briten haben immer Extrawünsche gehabt.
Vorbei , und tschüss .
Sollten sich nach diesem Votum , Schottland und Nordirland abspalten , wünsche ich den restlichen vereinigten Königreich viel Glück , in der selbst gewählten Isolation .
Nicht vergessen , frei nach W. Schäuble , draußen , ist draußen .

Ernst-
11:51 von wurmdobler

"ich wünsche mir die Zeiten nicht zurück, in denen man für eine Urlaubsreise nach Italien drei Währungen dabei haben und an 2 Grenzen den Kofferraum aufmachen musste."

Da gäbe es eine ganz einfache Lösung, die heißt: Geld zulassen, welches sich auf dem Markt als gängigstes Tauschmittel durchsetzt.

Gast
@ 11:56 von fathaland slim

Sagen Sie bloß, das ist Ihnen noch nicht aufgefallen? @ Ernst- Beiträge beginnen grundsätzlich mit einem kurzen Rückblick auf die aktuellen Geschehnisse und/oder Erläuterungen grundlegender Mechanismen und Zusammenhänge. Deshalb lässt die Redaktion da auch gerne mal Fortsetzungsbeiträge zu. Weil sich halt Wirtschaftspolitik plus Zitat plus Beispiel nur schwer auf 1000 Zeichen eindampfen lässt.

"Ich habe eher das Gefühl, dass die britische Politik nach Mitteln und Wegen sucht, den "Brexit" doch noch zu verhindern."

Ja, oder zumindest die 2 Jahre komplett auszunutzen. Bisher bremsen jedenfalls nur die Briten.

Shantuma
@tagesschlau2012

"... die sozialen Projekte in Frankfurt & Rumänien die ich unterstütze dürfen sich in naher Zukunft freuen."

Das Geld hätte man auch so investieren können ... also nette Ausrede.

Als nächstes wird eine Spekulation auf Lebensmittel damit unterstützt, weil man den Gewinn ja dem UN-World-Food-Programm zukommen lässt.
Oder man geht ins Casino um die anonymen-Spielsüchtigen zu unterstützen.

Ich kritisiere nicht ihr Unterstützung jener Projekte, ich kritisiere wie sie jene Unterstützung finanzieren.

Dr.W.Steger
Steinmeier warnt vor Brexit-Hysterie

Neben den üblichen Floskeln, die wohl nicht falsch sind, weist Steinmeier mit endlich einmal erkennbarem tieferem Verständnis der Situation auf die Bürger hin! "Die Erwartungen der Bürger herausfinden" ist nach seiner Meinung der erste Schritt, um einem langsamen, aber eindeutigen Zerfall der EU zu begegnen.
Nicht die Konzerne, die Bürger tragen die EU. Wenn dann auch noch die Steuertricksereien der EU-Länder untereinander aufhören, zur Angleichung ähnliche Steuern für ähnliche Bereiche eingeführt werden, zuerst etwa in der (EWG-)Kernländern, darf Schengen ruhig bleiben.
Wenn der Lobbyismus "siegt", geht die EU den Bach runter, nicht gleich morgen, dafür umso gewisser später.

Karl Klammer
@ Ernst - Demokratieabbau in der EU ?

Da müssen Sie wohl was verwechseln.
Paradebeispiel für Demokratieabbau ist Polen,
welche auch den Rechtspopulisten auf dem
Leim gegangen waren.

Shantuma
@fathaland slim

"Ich habe eher das Gefühl, dass die britische Politik nach Mitteln und Wegen sucht, den "Brexit" doch noch zu verhindern."

Dafür kennen sich die Leute von der EU und GB zu gut. Die Kontakte sind eng, sehr eng.
Ich glaube hier wird Zeit geschindet um Verträge wieder aufzuarbeiten, damit ein sauberer Übergang zu gewährleisten.
Zugleich zeigt die EU mit ihrer Äußerung Stärke und Entschlossenheit. Was eben den restlichen EU-Staaten hilft.

Nichts währe nun schlimmer als würde die EU ängstlich sich klein machen, dann haben die rechten Rattenfänger schon gewonnen. Nun bietet man denen jedenfalls die Stirn und zeigt sich entschlossen.
Perfekt in einer Rolle die eben nicht agieren muss.

MKir13
@11:40 von Ernst-

Nach dem Referendum wird sich noch zeigen, wie weit die Brüsseler Politik, die geprägt von Demokratieabbau, Gängelung und Entfremdung ist, noch geht, um das Ergebnis des Referendums, den Brexit, zu verhindern.

Laut Artikel 50 Absatz 2 EU-Vertrag erfolgt der Brexit automatisch zwei Jahre nach der Austrittserklärung des Vereinigten Königreiches, falls nicht früher ein Austrittsvertrag zu Stande kommt. Nur muss dazu erst mal das UK den Austritt gegenüber der EU erklären, wozu sich das UK nun wiederum bis Oktober 2016 Zeit lassen will. Bevor die EU überhaupt tätig werden kann, ist erst mal ein Schritt seitens des UK nötig, aber... siehe vorheriger Satz. Die EU selber kann den Austritt maximal zwei Jahre verzögern, siehe Satz eins. Im Moment liegt der Ball im Spielfeld des Vereinigten Königreiches, die haben nämlich Anstoß.

Gast
RE fathaland slim

Es gibt da einen Unterschied zwischen Meinung und veröffentlichter Meinung und zumindest für Juncker fällt mir sofort ein aktuelles Beispiel mit großem Schaden für Europa ein.

Es gibt gute Gründe Herrn Juncker nicht über den Weg zu trauen.

Staatsbuerger23
Nach dem Referendum

Ein weiter mit einer EU in dieser Form ist undenkbar. Herr Junker, Herr Schulz, Frau Merkel aber auch Herr Draghi haben zerstört, was einst so hoffnungsvoll begann. Sie und die Abgeordneten in Parlament und Kommission haben die Axt an die Grundwurzeln dieser EU gelegt. Ein zusammengewürfelter Haufen national gescheiterter Politiker, ohne Leistungswillen, ohne Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung haben bei den anstehenden Aufgaben kläglich versagt. Wirtschaftskrise, Finanzkrise, Griechenland, Flüchtlingsproblem – alles ungelöst. Frau Merkel, Herr Junker und Herr Schulz sollten unverzüglich zurücktreten, den Weg für einen Neuanfang frei machen. Dass es mit ihnen nicht weiter gehen kann, stellen Sie schon jetzt unter Beweis und schicken Drohsignale nach London, was ihr Verständnis von Demokratie offen legt. Sie zeigen, dass sie nichts verstanden haben. Alte Köpfe mit alten Genen senden alte Signale an alte Adressen und besiegeln letztlich das Ende dieser EU.

KarlderKühne
Was wurde besser?

Was hat sich seit Gründung der EU und speziell in den letzten Jahren etwas verbessert?
Hat sich der Wohlstand vermehrt, kann sich die Bevölkerung mehr leisten (auch die Griechen)? Hat sich die Schere zwischen Arm und Reich verkleinert? Hat sich die Kinderarmut verringert? Ging die Arbeitslosigkeit zurück (auch in den Südländern)? Ist mein Umfeld sicherer geworden? Ist die Welt friedlicher geworden?
Wenn diese Fragen mit JA beantwortet werden, dann ist die EU ein Erfolgsmodell.

firefighter1975
Für die EU....

....ihre verbleibenden Mitgliedsstaaten, aber auch für GB gilt: Fällt eine Tür zu, mögen sich andere möglicherweise öffnen.

Panikmache und Schreckensszenarios sind ebenso fehl am Platze wie Jubel. Was auch geschieht, in Europa und anderswo wird man mit dem was kommt oder aber auch nicht, umgehen müssen.

Die nächsten Jahre werden zeigen, wie es weitergeht. Die Welt wird sich allerdings sowohl vorher als auch nachher weiterdrehen.

Schwarzsehen und -malen hilft jedenfalls absolut niemandem weiter.

We ´ll see.

karwandler
re briborion

"So etwas gab es in verschiedenben EU-Ländern die letzten Jahre schon öfters, wenn das Ergebnis in Brüssel nicht passte."

Wieder völlig unsachlich "gegen Brüsel".

Wenn es überhaupt ein zweites Referendum geben sollte - was höchst unwahrscheinlich ist - könnte das nur von der britischen Regierung angeordnet werden. Brüssel kann da gar nichts entscheiden.

Critical-X
???

Da fragt man sich langsam was diese Hysterie soll... Hat es denn niemals Länder unter Selbstbestimmung zuvor gegeben? Ging es vor der hochgelobten brüsseler Geldverteilung allen nur schlecht? Man hat das Volk befragt - und es hat so entschieden.
WArum geht man denn nicht einfach den Weg? Nein, man überlegt "light EU" und alles Mögliche, nur um diesen Traum aufrecht zu erhalten. Inzwischen würde es mal guttun, wenn man die Bürger aller restlichen 27 Mitglieder mal abstimmen lässt. Ansonsten dreht sich das Rad nur weiter wie bisher.
Also... macht einen schnellen Schnitt. Wer freiwillig, gewählt und ohne Vorteilsversprechen dazu gehört: gut. Wer seine eigene Suppe kochen will: auch gut.

JorisNL
Ernst-, 12:14

Genau das machen wir doch mit dem Euro, oder?

tagesschlau2012
@12:12 von Pivo

"Die jüngeren Generationen sind diejenigen, welche die Folgen der Entscheidung tragen und damit zurechtkommen müssen und genau diese Generationen haben mit deutlicher Mehrheit FÜR Europa votiert."
#
#
Gibt es eine Statistik wieviele der jüngeren Generation zur Wahl gegangen sind, ich habe keine gefunden. Aus welchen Quellen kommt die Aussage das die Mehrheit der jungen Engländer für Pro gestimmt hat, die gleiche die um 23:00 Uhr den Ausgang der Wahl von 52/48 für den verbleib in der EU gemeldet hat?

deutlich
@pivo 12.12

noch ein Versuch. Sie finden es also nicht in Ordnung, dass bei einem Referendum die Alten auch abstimmen dürfen? Ab welchem Alter würden Sie denn die Grenze ziehen? Direkte Demokratie ist Mist, wenn die falschen Leute abstimmen dürfen? Wie ist es denn überhaupt mit der Demokratie? Eine Vorauswahl treffen nach Alter oder Bildungsstand, um wählen zu dürfen? Oder Wahlen nur für Großstädter, weil ja das Landvolk zu blöde ist?

karwandler
re bitterepille

"Ja, oder zumindest die 2 Jahre komplett auszunutzen. Bisher bremsen jedenfalls nur die Briten."

Wenn die Brexit-Politiker jetzt plötzlich auf Schleichgang umschalten dürfte das bei ihren Wählern ziemlich schlecht ankommen. Mit einem Huch-war-doch-nicht-so-ernst-gemeint wird Herr Johnson nicht in die Downing Street einziehen.

Ernst-
@12:26 von MKir13

Es gibt doch für die Politik immer Möglichkeiten jenseits von Vertragstexten.
Haben nicht auch die EU-Verträge vorgesehen, dass kein EU-Land für die Schulden eines anderen EU-Landes aufkommen soll? Und wer zahlt jetzt für die Schulden Griechenland und anderer EU-Länder?

Izmi
12:12 von Pivo

"Als ich die Altersverteilung der Abstimmung betrachtete habe ich mich gefragt, ist es demokratisch legitim, wenn die Alten, die das Arbeitsleben schon hinter sich haben oder in den nächsten ein, zwei Jahren die Altersgrenze erreichen, über Zukunft und Schicksal der jungen und jüngeren Generationen entscheiden dürfen?..."

Wäre es denn legitim, wenn die jungen Menschen über die Zukunft auch der Alten entscheiden? Was heißt eigentlich "alt" oder "jung"? Geht das Jungsein von 16-20, das Altsein von 70-80? Wo sind die Grenzwerte?
Ich habe das Gefühl, hier wird jenseits von politischen und sozialen Ursachen das "falsche" Ergebnis der Brexit-Abstimmung einer Gruppe von Menschen zugeschrieben, die angeblich nur auf ihr eigenes Wohl schaut. Die Probleme, die es in der EU und auch weltweit gibt, sind aber nicht am Alter festzumachen, sondern an der Auseinandersetzung zwischen arm und reich. Lasst euch doch nicht gegeneinander aufbringen, seht, wo die wirklichen Ursachen liegen!

fathaland slim
12:03, bitterepille

>>In der Praxis muss man bedenken, dass das Volk keine homogene Entität ist, sondern aus Individuen besteht. Und da leiden dann 49% unverschuldet unter der Entscheidung von 51%. Und auch die 51% haben nicht alle gewählt, was gut und sinnvoll für sie ist. Viele sind auch einfach auf Wahlversprechen und Populismus hereingefallen. "x Millionen an die EU jedes Jahr, was man mit dem Geld nicht alles machen könnte.."

Kurz: Für eine direkte Demokratie bräuchten wir weit mehr Bildung, Analyse und Interesse.<<

Und deswegen plädiere ich dafür, dass man, wenn man schon unbedingt Plebiszite über Grundsatzfragen, die quasi Verfassungsrang haben, abhalten möchte, hier eine 2/3Mehrheit zur Voraussetzung machen sollte.

So wie es in den Parlamenten eines jeden auch nur halbwegs demokratischen Staates Usus ist, wenn es um Verfassungsfragen geht.

Ein Plebiszit wie das vorliegende fördert die Polarisierung und vertieft die Spaltung der Gesellschaft.

fathaland slim
12:11, Ernst-

>>@11:56 von fathaland slim
Was ich allerdings auch mitbekommen habe, ist, dass zwischen dem, was Politiker sagen und was sie tun ein großer Unterschied besteht.<<

Da unterscheiden sich Politiker nicht wesentlich von allen anderen Berufsgruppen.

People are People.

tagesschlau2012
@12:03 von bitterepille

"Kurz: Für eine direkte Demokratie bräuchten wir weit mehr Bildung, Analyse und Interesse."
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Dann macht es ja unsere Regierung bestens, das Bildungsniveau wird ständig runtergefahren.
Für Analysen sind unsere Politiker nicht bereit und diese folgen nur der Interesse weniger Reichen.
Besser man schafft Wahlen gleich ab ist also Ihre Meinung.
Ich könnte mit entscheidungen leben die direkt vom Volk kommen und ich eine andere Meinung habe.