Menschen in Helsinki stehen um Lebensmittel an.

Ihre Meinung zu Finnland plant Grundeinkommen-Experiment

Geld auf dem Konto, ohne etwas dafür tun zu müssen: Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens fasziniert viele Menschen. Doch funktioniert sie auch in der Praxis? Finnland plant nun ein Experiment mit mindestens 10.000 Probanden. Von Björn Dake.

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94 Kommentare

Kommentare

schaunwamal

aber es sind immer die anderen die innovativ sind.

Das Bedingungslose Grundeinkommen wird den Niedriglohnsektor in einen sektor verwandeln in dem jeder von seiner Arbeit sein leben vernünftig finanzieren kann und nicht unwürdig leben um den überfluss weniger zu finanzieren.

Es ist auch finanzierbar ,es gab schon mehrere Rechenbeispiele und keine sorge die Menschen werden auch weiterhin zu ihrer Arbeit gehn,andere werden mehr Zeit finden ihrer wohltätigen ehrenamtlichen tätigkeit nach zu gehen für die sie jetzt wenig zeit haben weil es finanziell nix dafür gibt.
Man geht ja nicht nur arbeiten wegen dem Geld sondern wegen der sozialen kontakte,anders ist es doch nicht zu erklären das Menschen obwohl schlecht bezahlt weiterhin malochen gehn.
Der Mensch darf nicht dem Markt überlassen werden ,er muss aus dem Kreislauf von Angebot und nachfrage herausgehalten werden.
Nur wer Geld hat kann es auch ausgeben,deswegen ist eine erhöhung der unteren einkommen die beste konjunkturspritze.

nie wieder spd

Mit der Industrie 4.0 werden lt amerikanischer Studien in den USA ca 70% der derzeitigen Arbeitsplätze wegfallen. Nicht unbedingt aber die Gewinne der Wirtschaft. Das wird in Europa nicht anders sein. Ein Grundeinkommen ist also der logische Schluss aus diesem Problem, denn ohne Geld kann auch der Ärmste nicht überleben und für Umsatz sorgen.

Nny
Grundeinkommen = Sozialabbau

Durch dieses Grundeinkommen werden andere Sozialleistungen wegfallen. Dadurch erhalten die Menschen weniger Sozialleistungen als vorher, werden also schlechter gestellt.
Wenn Neoliberale wie Olli Rehn von "starken Anreizen für Arbeit und Unternehmertum" und "Vereinfachung des Sozialsystems" reden, ist immer Sozialabbau gemeint. Schade, dass die Leute das nicht begriffen haben und diesem Grundeinkommen auf den Leim gehen.

Euthymia
Fälschlicherweise wird immer

behauptet, der Sozialismus ist gescheitert.
Ist es nicht eher so, dass der Mensch am Sozialismus gescheitert ist?
Klar, kapitalistisches Gequatsche ist das nicht.

Hagbard C
Jeder bekommt Geld!

Viele, die sich hier empören, haben das Prinzip des Bürgergeldes immer noch nicht verstanden:
Jeder (!) würde das Bürgergeld bekommen, d.h., die Friseuse mit 1000,- Gehalt bekommt dann doppelt so viel Geld wie jemand der nicht arbeitet!
Das Problem, dass man, trotz Arbeit, kaum mehr als ein Harz IV Empfänger hat, soll durch das Bürgergeld ja gerade gelöst werden!

nie wieder spd

Geld hat doch grundsätzlich nur den Wert, den wir ihm zumessen. Also ist es ein rein virtueller Wert. Der ist weder Gottgegeben noch ein Naturgesetz. Ergo ist es nicht nötig, das der Eine mehr davon hat als der Andere. Wir brauchen dringend die Freiheit von existentiellen Problemen. Weltweit. Danach geht's dann auch endlich voran mit der Menschheit.

a gutt Mensch
neoliberal

Das BGE ist ein neoliberales Anliegen. Es geht um die staatliche Subvention von Arbeit, weil diese nicht mehr dazu in der Lage ist ihren Wert einzufordern. Schuld sind eine perfide und systematische Bekämpfung von Gewerkschaften und Betriebsräten sowie der unverhältnismäßige Mediale Fokus auf banale/oberflächliche "Probleme" (Kultur, Religion, Herkunft) während die wirtschaftlichen "Eliten" schon lange global/international denken und handeln. Das BGE ist, ähnlich wie der Mindestlohn, nichts weiter als ein bevormundendes Almosen für jene die nicht mehr dazu in der Lage sind solidarisch ihre wirtschaftlichen Interessen zu vertreten. Es sind zwar neue, aber auf absehbarer Zeit auch sehr wahrscheinlich erst mal wieder die letzten Versuche über die mangelnde Eignung dieses Wirtschaftssystems, allen beteiligten auf Dauer einen gerechten Anteil bieten zu können, hinweg zu täuschen.

Gast
In der zweiten Woche

Meines Weihnachtsurlaubs kam mir schon mehrfach der Gedanke, dass es eigentlich spannender wäre jetzt zu arbeiten. Ständiges rumhängen und nichts tun wäre für die meisten Menschen wohl keine Alternative. Zumal man mit Job immer mehr verfügbares Einkommen haben wird als ohne.

Allerdings führt das BGE dazu, dass Jobs weniger nach Produktivität und mehr nach Belastung für den Arbeitenden bezahlt werden. Um noch jemanden zu finden, der/die trotz BGE die versifften öffentlichen Toiletten putzt, wird man mehr Geld locker machen müssen, während Bürohengste vielleicht etwas einbüßen werden.

Heinrich von Braun
Randbemerkungen

Wie sagte Kohl seinerzeit?: " Freizeitpark Deutschland "

Meine klare Meinung dazu: Kein Geld ohne Leistung.

Weitere klare Meinung meinerseits dazu:

Selbstverständlich müssen unschuldig in Not geratene Bürger unterstützt werden, das ist auch Aufgabe des Staates. Aufgabe des Staates ist aber nicht Sozialschmarotzern ein schönes arbeitsfreies Leben zu ermöglichen.

Schon mitbekommen? Der Staat sind wir und wir bezahlen das denn.

Euer H.v.B.

Amelia
Herr Werner

..hatte ausgerechnet, dass ein Grundeinkommen - für Landesbürger - genauso teuer würde, wie die ganzen Sozialleistungen, die mit erheblichem Verwaltungsaufwand sowieso gezahlt werden! Das war der Ansatz - Verwaltung sparen! Was für ledige Mütter und deren Kleinkinder und manchen anderen wie ein Segen erscheint, ist auf den zweiten Blick ein faules Ei, denn die Finanzierung soll über eine gigantische Mehrwertsteuer erfolgen. Das bedeutete, 1000 Euro wären bei weitem nicht genug und die Misere wäre dieselbe wie bei Hartz 4 jetzt schon. Auch fühle ich mich an Wells' "Time Machine" erinnert. Dort gibt es zwei verschiedene Menschenarten. Die Schönen und die Morlocks, die die Dreckarbeit machen....Das würden dann die Nicht-Landesbürger sein....

bengelchen
Goldener Boden

Wer kann sich daran erinnern...? " Handwerk hat goldenen Boden ". Damals konnte ein Handwerke mit seinem Lohn auch seine Familie ernähren das geht doch schon lange nicht mehr. Und den vor erwähnten Spruch nimmt auch kein Politiker mehr in den Mund.Warum wohl.....?

fa66
@guttMensch: »BGE ist ein neoliberales Anliegen«

»perfide und systematische Bekämpfung von Gewerkschaften und Betriebsräten«

Das muss nicht sein!
Richtig ist, dass bereits Parteien wie FDP und CDU an Bürgergeld-Ideen gedacht haben. Dort aber immer im Sinne eines Kombilohns, also Senkung der Erwerbslöhne unter einem staatlich subventionierten Ausgleich durch Bürgergeld (also gerade keinem BGE).
*Sowas* ist sicherlich abzulehnen.

Ein BGE muss aber immer getrennt bleiben von tarifparteilicher Lohnfindung. Und da sind dann wieder die Gewerkschaften am Zuge (wie freilich auch jeder einzelne Arbeitskraftgeber).

Gast
Wortstamme

"In dem Fall würden wir erwarten, dass mehr Menschen eine Arbeit suchen. Wenn man aber denkt: der Menschen ist grundsätzlich faul, dann werden weniger arbeiten und es wird teurer als heute" (der Wissenschaftler):
Diese Prognose dieser Antiproportionalen Beziehung ist ja wohl sehr gewagt (Behauptung, allenfalls eine gewagte Hypothese), Arbeit hat doch weder eine Beziehung zu Einkommen nocht zu Faulheit, sondern kommt aus der Ökonomie, hat Arbeit überhaupt ein Gegenwort?

Solche halte ich doch für sehr subjektive Verknüpfungen die individuell jeder gerne für sich machen kann, den anderen sollte man dieses Selbstbestimmungsrecht, z.B. was Arbeit ist, aber auch gönnen!

Könnte nicht sogar Fauhlheit den interviewten Wissenschaftler erst dazu motiviert haben, ein solcher zu werden und z.B. kein Bauarbeiter?
;)

WM-Kasparov-Fan
Viel zu wenige.

10.000 ist doch gar nichts.
Warum dürfen nicht 10.000.000 daran teilnehmen? Und die Höhe des Betrages ist garantiert auch viel zu niedrig.
Jeder weiß: der Mensch ist ein Arbeitstier.
Er kann nicht leben, ohne (mit oder ohne viel Bewegung) für seine Mitmenschen da sein zu wollen. Weg von der irrsinnigen Einstellung, Leistung muss sich lohnen - das Leben soll sich lohnen!

Hanshut
Illusion

Warum sollte ein Mindestlohnverdiener, der ca. 1000 € Netto im Monat hat, noch arbeiten gehen. Die Löhne müssten sich verdoppeln, damit die Rechnung aufgeht. Die Ausgrenzung von Arbeit erinnert sehr stark an eine Zoofütterung, wo sich die Tiere um ihre Versorgung und täglichen Existenzkampf nicht kümmern müssen. Sind sie aber glücklich?

karwandler
re hagbard c

"Jeder (!) würde das Bürgergeld bekommen, d.h., die Friseuse mit 1000,- Gehalt bekommt dann doppelt so viel Geld wie jemand der nicht arbeitet!"

Sie muss nun aber statt Steuern zu zahlen für einen, der nicht arbeitet, immer noch Steuern zahlen für den, der nicht arbeitet, und für sich selbst, um ihr eigenes BGE zu finanzieren.

Ritchi
Nackte Zahlen

Für ein bedingungsloses Grundeinkommen muss das Machbare betrachtet werden. Die gesamte Lohn- und Einkommenssteuer in Deutschland beträgt etwa 200 Mia. €. Eine Verdoppelung(!) würde ein monatliches pro Kopf BGE iHv etwa 200€ ermöglichen.
Das verfügbare Vermögen aller Deutscher beträgt etwa 5.000 Mia. €. Fünf Prozent (mehr würde sicherlich an die Substanz gehen) hiervon jährlich abgezweigt würde ein monatliches pro Kopf BGE iHv etwa 260€ ermöglichen.
Selbst wenn man noch alle durch ein BGE ermöglichte Einsparungen hinzunimmt, ist leicht zu erkennen, dass mehr als 500€ pro Kopf monatlich nicht finanzierbar sind.

frosthorn
und wer soll das alles bezahlen?

War doch klar, dass dieses "Argument" kommen wird. Hier die Antwort:
Das werden die von ihrer Arbeit finanzieren, die jetzt von ihrer Arbeit die leistungslosen Einkommen der Reichen und Superreichen finanzieren. Klingt doch irgendwie ganz vernünftig, oder? Wer sich so sehr vor der vermeintlichen "Faulheit" der arbeitenden Menschen fürchtet, gehört wohl zu denen, die von deren Fleiß seither ganz gut gelebt haben. Da hält sich mein Mitleid allerdings in Grenzen.

fa66
@Nny: »Grundeinkommen = Sozialabbau«

»Durch dieses Grundeinkommen werden andere Sozialleistungen wegfallen«

Das müssen sie nicht.

Wer einer Erwerbstätigkeit nachgeht, dabei schnurz, ob selbständig oder abhängig, soll(te) davon immer noch in die Arbeitslosen-, Renten- und ges. Krankenversicherung einzahlen – und zwar proportional zu seinem Einkommen. Folglich von dort auch im Eintrittsfall Leistungen erhalten.

Die Leistungen mögen freilich nicht linear erfolgen. Wer etwa immer um die 1k€ netto Lohn erhält, erhielte davon etwa eine hohe Rente, sagen wir 90% des Nettolohns (900€), vielleicht sogar mehr; wer aber evtl. 50k€ Gehalt zur Verfügung hat, braucht davon keine 90%, der ist auch mit 10% (immer noch 5k€) gut bedient. Dér hat ja auch Geld übrig, privat vorzusorgen, derjenige mit 1k€ hat das nicht.

Ein BGE soll(te) von weitergehenden Sozialleistungen und der Lohnfindung und immer unabhängig bleiben.