Ihre Meinung zu Flüchtlinge auf dem Balkan: Streit vor EU-Sondertreffen
Die Stimmung vor dem EU-Sondertreffen ist gereizt: Österreichs Innenministerin Mikl-Leitner wirft Deutschland vor, zu wenige Flüchtlinge aufzunehmen. Die Bundesregierung will laut einem Medienbericht in Brüssel dafür sorgen, dass mehr Afghanen abgeschoben werden können.
Mir scheint, Angela Merkel ist eine der wenigen Politiker, die begriffen haben, dass die Flüchtlingskrise ein Phänomen ist, das eher in Kategorien einer Naturkatastrophe als einer politisch steuerbaren Krise einzuordnen ist.
Das Wunschdenken, man könne den Zustrom durch Abschottung stoppen, ist genauso unrealistisch, als wolle man ein durch Unwetter in Tschechien verursachtes Hochwasser der Elbe (hatten wir vor gar nicht langer Zeit) von Deutschland fernhalten, indem man einen Sperrdamm in Grenznähe aufschüttet (z.B. durch Sprengungen in Engstellen des Elbsandsteingebirges). Dies hätte zwei unmittelbare Folgen:
1. Tschechien würde komplett absaufen
2. Der Sperrdamm würde nach kurzer Zeit brechen, die dadurch ausgelöste Flutwelle würde in Deutschland weit größere Verheerungen anrichten als ein noch so extremes Hochwasser.
Wir können also die Auswirkungen nur dadurch beherrschen, dass wir den Strom in geordnete Bahnen lenken, aber nicht aufstauen.