Der AfD-Parteitag in Essen ist für Mitbegründer Lucke zum Spießrutenlauf geworden. Viele seiner Anhänger erklärten nach dessen Abwahl bereits den Austritt. Diesen Schritt ging Lucke selbst zwar noch nicht, aber er kritisierte das Abdriften der AfD nach weit rechts.
Für mich ist die Afd ohne Lucke und wahrscheinlich auch Henkel nicht mehr wählbar.
Gauland und von Storch mal eben als "ultrakonservative(n) und rechtsnationale(n) Kräfte(n)" zu bezeichnen ist schon heftig.
Stellen wir uns den/die Verfasser/-in dieses Artikels als Volontär vor 10 Jahren bei einer Zeitung vor, mit Gauland als älterem Kollegen. Ob dasselbe damals auch so flott dahin geschrieben worden wäre?
Ob dieselben Etiketten auch anderen Europaparlamentariern der Fraktion der Konservativen als von Storch angeklebt würden? Wohl kaum!
Muss dieses triviale Schülerspiel, die "Neuen" in der (politischen) Klasse erst mal kräftig zu mobben, bis sie sich behauptet haben und als "normal" akzeptiert sind, hier wieder gespielt werden?
Ein bisschen mehr Fairness und Distanz zu eigenen politischen Vorlieben könnte man bei der ARD eigentlich schon erwarten.
"Hier ein Beispiel:
Ich persönlich esse gerne Fleisch. Es bleibt aber meist bei kleinen Mengen, weil ich keine grossen Portionen mag. Bin ich deshab ein Fleischhasser?"
Das unpassendste Beispiel, das hier möglich war.
Pegida bündelt Ängste. Ängste sind irrational und man kann ihnen nur durch Aufklärung begegnen. Aufklärung will aber von den Mitläufern keiner, sondern Aktionismus, z.B. in Form "geregelter Zuwanderung". Blöd, dass es die schon gibt.
Aber bestimmt bloß eine Verschwörung der Lügenpresse und linken Hetzmedien.
Ich finde es gut das es wählbare kleinere Parteien gibt um den Etablierten Feuer unterm A.... zu machen.
Leider zerfleischen sich die kleinen immer selber. Das finde ich super dumm. Was Machthunger so anrichtet.
Mit dem Weggang von Lucke ist die AfD für mich nicht mehr wählbar. Spätestens ab der nächsten Bundestagswahl ist die AfD wieder bedeutungslos weit unter 5%.
...doch man darf ausgrenzen! Immer dann, wenn die Toleranz der anderen beschnitten wird und die Gesetze der demokratischen Ordnung nicht anerkannt werden.
Die Ausgrenzung, die ich meine bezieht sich jedoch nur auf eine politische oder auch religiöse Ausgrenzung. Politisch deshalb, weil extreme politische Flügel ebenfalls nicht tolerant gegenüber unserere Demokratie sind. Religiöse deshalb, weil Religion und Politik einfach zu sehr vermischt sind. In diesem Zusammenhang pfeife ich dann auf die in der Verfassung garantierte Religionsfreiheit, die dann von intoleranten und häufig antisemitischen Religionsgruppen für sich in Anspruch genommen wird und ebenfalls Ausgrenzung betreiben.
Toleranz ist eben auch immer die Toleranz des anderen.
Wer hier in Europa die allgemeinen Regeln eines friedlichen Zusammenlebens nicht anerkennt, den grenze ich dann gerne aus und bin dann in diesem Kontext auch nicht tolerant!
"Leute wie Sie wollen die Wahrheit einfach nicht verstehen."
Nunja, wenn von rund 200 Personen aus rund 200 Personen "Ausländer raus!" geschriehen wird dann rennen mehr als nur ein paar radikale mit.
"Ich persönlich esse gerne Fleisch. Es bleibt aber meist bei kleinen Mengen, weil ich keine grossen Portionen mag. Bin ich deshab ein Fleischhasser?"
Nein, aber sie sind ganz sicher kein Veganer.
"Den stärksten Applaus gibt es für einen Bewerber, der die Grünen eine "pädophile Genderfaschistengruppe" nennt und der sagt, es gehe in Europa nicht um Migration sondern um Invasion. In der Stichwahl bekommt er 40 Prozent der Stimmen. Je härter hier gegen Zuwanderer gehetzt wird, desto mehr Zustimmung gibt es. Petry lässt das alles widerspruchslos geschehen. Rote Linien gibt es ja nicht mehr."
Wenn das kein Rechtsruck ist, was ist es dann?
AFD ist absolut unwählbar geworden. Anscheinend haben die Leute, die für Petry gestimmt haben, gar nicht begriffen, was diese Frau bezweckt hat.
Da kommen noch ganz große Überraschungen für diese Leute, die heute für Petry gestimmt haben.
Also, ich habe hier schon viele intelligente Kommentare von Pegida Befürwortern gelesen.
Zum Beispiel? Ich kann da nicht viele finden. Sie beschränken sich vielmehr auf "die Politik läßt die Bürger allein", "das Volk wird nicht gehört", "wer seine Meinung offen sagt, wird in die rechte Ecke gestellt" und "wirklich gewalttätig ist nur die linke Antifa".
Ausserdem ist Pegida nicht ausländerfeindlich, sondern setzt sich für geregelte Zuwanderung ein.
Und für die Regelung sorgt man notfalls selber, mit n bißchen Benzin und paar Zündhölzern.
Ich persönlich esse gerne Fleisch. Es bleibt aber meist bei kleinen Mengen, weil ich keine grossen Portionen mag. Bin ich deshab ein Fleischhasser?
Ich unterdrücke meinen ersten Impuls und frage Sie stattdessen, ob sie einen Flüchtling mit einer Portion Fleisch vergleichen wollen.
Man sollte sich nicht täuschen. Nur weil die rechtsnatiionalen jetzt die AfD gekapert haben, sind die Menschen nicht einfach weg, die aus RATIONALEN Gründen Dinge ändern wollen bei den Themen:
- Wie geht es weiter mit der EU ?
- Wie viel soll zentralisiert oder eben wieder dezentralisiert werden (mittlerweile überlegen das auch NICHT AfDler...)
- Ist der Euro eine Fehlkonstruktion in der aktuellen Form ?
- Wie kann es mehr Demokratie in Deutschland und in der EU geben (Modell Schweiz)
- Wie kann man die teure und ineffiziente Bürokratie in Deutschland abbauen ?
Herr Seidel denunziert das als Besserwissertum, dabei sind Journalisten wie ER Besserwisser, denn sie glauben, nur ihr Weg wäre der glückseligmachende und alle anderen hätten keine Ahnung von Europa (und verwechseln Europa immer mit der EU).
Dabei haben Leute wie Seidel nur Angst, dass sie ihre EIGENE Macht bezüglich Deutungshoheit u Zugang zur Parteienmacht verlieren.Stattdessen müssten sie sich mit Bürgern auseinandersetzen
ein professor unterlag den gedanken der unzufriedenheit intellektuell eine alternative anbieten zu können...auch professoren irren gelegentlich
Wahres Wort Botschafter Sarek... wahres Wort...
Sie und ihre Leute haben nie das 21. Jahrhundert verlassen
und haben nun erleben müssen, wie es ist,
ausgekotzten Hass entgegentreten zu müssen.
Nun stellen Sie sich vor,
- spätabends als Schwarzer, mit Palästinensertuch
und verschleierter Frau vorwiegend in den neuen
Bundesländern spazieren zu gehen.
Über 150 Menschen haben solche oder ähnliche
"Mutproben" mit ihrem Tod bezahlt.
Frau Petry ist mit Sicherheit kein Totschläger, aber
mit ihrer intoleranten Haltung gegenüber
anderen Religionen Wegbereiter für noch mehr
Hass und Zwietracht zwischen den Menschen.
Insofern reiht Sie sich - wie ihre Mitstreiter - ein,
in die Reihe von religiösen Fanatikern.
Herzlich willkommen im Mittelalter der Kreuzzüge.
Morden und schlachten wir wieder gegeneinander,
denn UNSER Gott ist bei UNS.
Ein toter Christ, Jude, Muslim ist ein guter Christ oder Jude oder Muslim?
Petry und die braunen Strippenzieher müssen durch
uns, das Volk gestoppt werden.
Es ist absurd, wenn Lucke wegen seines "Weckrufs" diffamiert wird. Diese Aktion Luckes war überfällig, denn als Mitbegründer der AfD muss er es nicht tatenlos hinnehmen, wenn rechte Strömungen die Strategie der AfD auf dem Kopf stellen. Für mich war die AfD bisher von der Programmatik, soweit vorhanden, keine Option. Jetzt ist sie schlicht nicht mehr wählbar. Und die rechtsnationalen Kräfte handeln grenzwertig, wenn es gegen Flüchtlinge und die sogenannte "Islamisierung" geht. Die sollten das Grundgesetz studieren, speziell in Hinblick auf Benachteiligung wegen Rasse, Religion, etc.
"Dabei haben Leute wie Seidel nur Angst, dass sie ihre EIGENE Macht bezüglich Deutungshoheit u Zugang zur Parteienmacht verlieren.Stattdessen müssten sie sich mit Bürgern auseinandersetzen."
Herr Seidel äußert einfach nur seine Meinung. Das darf er, denn da steht "Kommentar" drüber. Als besonders machtvoll habe ich ihn bisher noch nicht wahrgenommen. Was meinen Sie mit "Zugang zur Parteienmacht"? Darunter kann ich mir nichts vorstellen. Und aus der Tatsache, daß er in seinem Kommentar die Vorkommnisse um die AfD deutet, eine Deutungshoheit abzuleiten, finde ich einigermaßen verwegen. Wenn Ihnen Herrn Seidels Meinung nicht passt, dann lesen Sie doch eine andere, von denen es viele in unserer vielfältigen Presselandschaft gibt.
Es waren gerade die wirtschaftsliberalen Punkte und das europakritische Programm, die die AfD interessant machten. Jetzt haben die Pöbelnazis die Oberhand gewonnen und aus einer Partei, die vielleicht etwas hätte verändern können, ist ein johlender und gröhlender Neonazihaufen geworden. Damit hätte sich dann der frische Wind im Parlament in ein übelriechendes Lüftchen von rechts verwandelt.
Jetzt wird es ohne den Herrn Lucke einen starken Ruck nach rechts geben.
Und damit hat sich das Thema AfD für die kommenden Wahlen wohl erledigt!
Das war aber auch zu erwarten!
der unterschied zu lucke ist m. E. nicht so negativ , das wort rechtsnational muss erst einmal gefüllt werden, es einfach mit nazi gleichzusetzen ist zu einfach u. populistisch. viele unserer politiker trauen sich aus angst um wählerstimmen nicht, sich öffentlich gegen die islampolitik zu wehren und verbergen auch ihre meinung zur grenzenlosen flüchtlingsproblematik. dass deutschland es wagt auch einmal öffentlich über einen EU austritt nachzudenken ist vollkommen legitim, Cameron macht es auch .
Dass sie etwas überhastet und mit zu viel Druck ihr Forschungsergebnis einer Sicherheitsreifenfüllung vermarkten wollte und so in die Insolvenz geriet. Sie hat offensichtlich nichts dazu gelernt. Ihr Triumph, den man um ihre Mundwinkel spielen sieht, wird sich bald als Untergang der AfD erweisen, dann nämlich, wenn sie mit den rechten Tanten und Onkels allein ist. Das mag zwar scheinbar Zuspruch bringen, von dem sie sich hat blenden lassen. Aber dieser Zuspruch bringt keinesfalls die erforderlichen Wählerstimmen. Bald wird die AfD einen Platten haben.
Nun haben wir den "Front National" auch in Deutschland. Ich bin zutiefst beschämt, daß eine solche Partei wie die AfD überhaupt Wähler hinter sich sammeln kann.
Petry hat es schon geschickt gemacht. Hat die AFD Mitglieder tatsächlich belogen und hat den Eindruck geweckt, daß die AFD nicht rechts orientiert ist.
Angeblich gibt es das innerhalb der Partei überhaupt nicht. Die ganzen Medien machen sich ja nur was vor.
Einmal wenn es kritisiert wird, dann ist das Problem nicht da, aber wenn die Überwachung und Kritik wegfällt oder gar Prof. Lucke dann werden alle Rechtsextremisten in die Partei reingenommen.
"Den stärksten Applaus gibt es für einen Bewerber, der die Grünen eine "pädophile Genderfaschistengruppe" nennt und der sagt, es gehe in Europa nicht um Migration sondern um Invasion"
So eine Politik kann schonmal nicht funktionieren Frau Petry. Die Menschen sind nicht so dumm, daß sie nicht merken, was abgeht. Wie lange wollen Sie das noch verdeckt halten?
Rückt die AFD in Richtung der Front National? - Ich denke nicht.
Die Aussage von Petry über den Islam ist, falls sie richtig zitiert worden ist, erklärungsbedürftig. Der Islam hat viele Schattierungen. Der Islam im Iran oder in arabischen Ländern hat eine andere Prägung als beispielsweise "der Islam" in der Türkei.
Es gibt allerdings zahlreiche Verse im Koran, als auch in der Scharia, die mit deutschem Recht wohl nicht in Einklang sind.
Ich hoffe nicht, dass Frau Petry hier Moslems generell unter Verdacht stellen wollte, habe sie aber auch bisher nicht so verstanden. Das Thema "Islam" ist sehr sensibel. Es sollte offen, aber auch mit Respekt und Vorsicht analysiert und diskutiert werden.
Ausserdem sehe ich auch keine wirklich lebenswerte Gesellschaft im kommunistischen Nord-Korea das man ja wohl auch zu den links regierten Ländern zählen kann.
Leider hat sich hier seit 90 Jahren nichts geändert. Galt die stalin'sche Sowjetunion als Beispiel für "Kommunismus" (und alle habens geglaubt), so glaubt man heute, Nord-Korea als "links regiert" bezeichnen zu können.
In Nord-Korea herrscht ein Diktator, ein Egomane, der in Erbfolge ein furchtbares Terrorregime übernommen hat und das Volk aufs grausamste unterdrückt. Kein links denkender Mensch, und nur wenige, die das von sich behaupten, wird dort einen Hort des Sozialismus vermuten.
Entsprechend kläglich sind Versuche, den Menschen anzudrohen, Zustände wie in Nord-Korea seien das Endprodukt linker Denkweise. @Nachtwind weiß das so gut wie ich. Das Märchen vom schwarzen Mann, der einen frißt, wenn man sein Gemüse nicht aufißt, verfängt nicht mehr.
Ich bin davon überzeugt, daß die Abwahl Herrn Prof. Lucke weniger zur Resignation veranlaßt als die ständige Hetze und Häme, die von den Medien auch noch genußvoll verbreitet wird. Pfui Deibel ! Was hier überaus häufig zu lesen ist, sollte eigentlich die Staatsanwaltschaft auf den Plan rufen. Wir alle sollten froh darüber sein, wenn sich ausgewiesene Fachleute in die Politik einbringen. Wenn deren Ansichten mit denen anderer Bürger nicht deckungsgleich sind, ist das kein Grund zur Todfeindschaft. Die Stärke einer Demokratie ist die Vielzahl der Ansichten und Meinungen - oder befinde ich mich da im Irrtum ? Prof. Lucke kann unbeschadet auf den Parteivorsitz verzichten, denn soweit mir bekannt ist, verdient er seinen Lebensunterhalt auf andere Weise. Womöglich ist er froh darüber, fortan nicht mehr in der ersten Reihe stehen zu müssen und kann seiner AfD aus der zweiten Reihe Unterstützung geben.
"Die Menschen sind nicht so dumm, daß sie nicht merken, was abgeht."
Stecken Sie nicht zuviel Vertrauen in Ihre Mitbürger, wenn es darum geht, indoktrinierte und liebgewordene "Weltbilder" zu korrigieren, ich sehe und lese dies jeden Tag, auch hier in den Foren...
Sie vergessen die Tatsache, dass es bislang nie einen marxistischen Kommunismus gab. "Links" ist gerne eine Abgrenzung gegen die Staatengemeinschaft und eine Ausrede für diktatorische Regime (schließlich sieht selbst marx eine Art übergang vor.. und darauf wird sich dann eben berufen).
Nordkorea ist genau so kommunistisch und links wie es auch die Ukraine, Russland oder die USA sind...
Das einzige Land was irgendwie in die Richtung ging war Kuba..
Das jedoch ist das staatliche Linke System... der Kommunismus bzw Sozialismus als System sieht eben jene Träumereien vor, die ich weiter oben nannte.
Rückt die AFD in Richtung der Front National? - Ich denke nicht.
[...]
Ich hoffe nicht, dass Frau Petry hier Moslems generell unter Verdacht stellen wollte, habe sie aber auch bisher nicht so verstanden. Das Thema "Islam" ist sehr sensibel. Es sollte offen, aber auch mit Respekt und Vorsicht analysiert und diskutiert werden.
Selbst wenn Frau Petry das nicht will, die Mitglieder, die sie gewählt haben, scheinen das anders zu sehen. Wie sonst erklärt sich der Jubel zu der Aussage Pretzells, die AfD sei auch eine PEGIDA-Partei? Da zeigt sich die Haltung zum Islam sehr deutlich. Insofern ist der Vergleich mit dem FN in Frankreich durchaus berechtigt.
"Bis jetzt hat noch JEDE linke Politik dazu gefuehrt das die Gleichheit der Menschen darin bestand ein "gleichwertiges Leben" im gleichen Elend zu fuehren.
Eine Verbesserung der Gesellschaft sehe ich darin nicht."
Viele links regierte Länder sind besser dran als die rechts regierten. Sehr gut kann man das in Lateinamerika sehen. In den 70ern beispielsweise hätte ich trotz der demokratischen Defizite lieber auf Kuba als in den rechten Militärdiktaturen Argentinien oder Brasilien gelebt. Und Allende in Chile musste ja vom CIA weggeputscht werden, da er im Begriff war, das lebende Gegenargument zu Argumenten wie dem Ihrigen zu werden.
"Ausserdem sehe ich auch keine wirklich lebenswerte Gesellschaft im kommunistischen Nord-Korea das man ja wohl auch zu den links regierten Ländern zählen"
Links heißt: sich in der Tradition der Aufklärung zu sehen, einen emanzipatorischen Ansatz zu verfolgen, Ausbeutungsverhältnisse zu bekämpfen etc.
Nordkorea ist das Gegenteil von links.
@BotschafterSarek
Die Würde des Menschen ist im Grundgesetz geregelt und steht doch nicht zur Debatte. Dennoch gibt es aber Landesgrenzen, die ja irgend ein Sinn erfüllen sollen und evtl das freie Siedeln aller Menschen der Welt etwas hindern.. ;)
Wie ich schon im letzten Thread zum Thema schrieb, sollte man erstmal abwarten, wie sich die AfD entwickelt, bevor man "Zeter und Mordio" schrei(b)t bzw. schiefe Weimar-Analogien bemüht. Das Pech der Partei war und ist, dass der Richtungsstreit so extrem von den Persönlichkeiten Lucke und Petry abhängig gemacht wurde, zwischen denen "das Tischtuch wohl schon früh zerschnitten war". So scheint eine Aussöhnung unterschiedlicher Positionen und Integration abweichender Meinungen doppelt schwer.
Dass die CDU unter Merkel in einigen Kernpunkten nach links gerückt ist, scheint grundsätzlich außer Frage zu stehen, wird aber von vielen Wählern offenbar goutiert. Dahinter steckt das Kalkül, für bisher vernachlässigte Bevölkerungsgruppen interessanter zu werden (Frauen, Ausländer, Homosexuelle). Ob man daraus schließen kann, dass unser Land liberaler geworden ist, wage ich anzuzweifeln.
Ich jedenfalls freue mich hier über jede Alternative und wünsche der AfD viel Glück! Sie wird es wohl brauchen.
"Herr Seidel äußert einfach nur seine Meinung. Das darf er, denn da steht "Kommentar" drüber. Als besonders machtvoll habe ich ihn bisher noch nicht wahrgenommen. Was meinen Sie mit "Zugang zur Parteienmacht"? "
Er denunziert Lucke und Starbaty als notorisch besserwisserisch, weil diese es gewagt haben Fragen zu stellen über das Ziel der EU und die Fehlerhaftigkeit des Währungsraumes "Euro". Er und sehr, sehr viele seiner Kollegen haben dabei in der Anfangszeit ihn deshalb als quasi Rechtsextremen dargestellt (was er definitiv nicht ist).
Gleiches gilt auch für die wichtige richtige Forderung, endlich eine moderne Demokratie aus Deutschland und der EU zu machen. Sehr, sehr viele Journalisten haben damit Probleme. Warum ? Weil sie aktuell über ihren Zugang zu wichtigen Politikern EINFLUSS haben. Sie können Karrieren fördern und vernichten und über Personenspiel Politik beeinflussen. Wenn die Bürger entscheiden ist dies viel schwerer, da man 83.000.000 nicht mal eben todschreiben kann.
Wenn die Autoren hier u.a. schreiben, daß " das Schöne dabei ist", daß Mitglieder austreten und die Partei in den Umfragen absacken wird, dann ist das schon ein sehr schräger meinungsmachender Journalismus. Da können manche Journalisten ihre Freude nicht verhehlen. Ich gehe aber eher davon aus, daß sich die AfD fangen wird und bald an Zustimmung gewinnen wird, da keine andere Partei Problemthemen wie die EURO- Nachteile, die unkontrollierte Einwanderung, den radikalen Islamismus oder die sozialen Fragen deutlich anspricht und Lösungen anbietet. Die AfD abzuschreiben dürfte sich als Fehler erweisen. Allerdings wird die Partei nun noch mehr als zuvor von den Altparteien und den meisten Medien verteufelt werden.
...Merkels Politik ist keineswegs alternativlos! Von linker wie rechter Seite gibt es genügend Alternativen! Sie hat nur dem Volk erfolgreich vorgegaukelt, alle positiven Errungenschaften der letzten Jahre seien überwiegend "auf ihrem Mist gewachsen" bzw. ohne ihre weise Führung bräche über kurz oder lang das Chaos aus. Sie hat den deutschen Politikbetrieb - wenn nicht gar die ganze Gesellschaft - stillgelegt und nicht nur ihre Partei komplett auf diesen Kurs eingeschworen.
Jede politische Gruppierung, die da ein wenig Unruhe reinbringt zwischen die Pole "Pluralität der Lebensentwürfe" und "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" sollte uns herzlich willkommen sein! Ich sehe absolut nicht ein, dass die Positionen, welche die Union über Jahrzehnte vertreten hat und heute klammheimlich entsorgen will, auf einmal falsch sein sollen, nur weil wir im Jahr 2015 leben!
Für Menschen wie mich bietet die AfD tatsächlich eine Alternative zum etablierten Einerlei. Darum wünsche ich ihr alles Gute!
Ich gehe aber eher davon aus, daß sich die AfD fangen wird und bald an Zustimmung gewinnen wird, da keine andere Partei Problemthemen wie die EURO- Nachteile, die unkontrollierte Einwanderung, den radikalen Islamismus oder die sozialen Fragen deutlich anspricht
Doch, das macht ihre Schwesterpartei, die NPD, genauso.
und Lösungen anbietet.
Das wiederum machen weder NPD noch AfD.
@fathaland slim: Ja, Seidels Kommentar ist ein Kommentar. Und ich habe auch keine Probleme damit, wie ein solcher Rechtsrutsch zu bewerten ist. ABER, die Art und Weise wie er Lucke und Co. abqualifiziert (Tonart) ist bedenklich und zeigt auch auf, wie er (und andere Journalisten) über Luckes Anliegen DENKT !
Viele Journalisten (auf jeden Fall diejenigen, die ich kenne und ich kenne einige), haben auch eine sehr bedenkliche Einstellung hinsichtlich der eigenen Bürger.
Tenor: Es gibt so viele Idioten bei den Bürgern (dabei schliessen sie sich selber natürlich unausgesprochen aus, weil SIE es ja wissen), die dürfen auf keinen Fall abstimmen.
DAS ist Arroganz und Überheblichkeit und DAS liest man auch aus Seidels Kommentar hier heraus. Und DAS fliesst auch unterbewusst in alle "normalen" Redaktionsbeiträge ein (die KEINE Kommentare sein sollen).
DESWEGEN habe ich ein Problem mit der Sprache und der Arroganz von Seidel's Kommentar !
Die Würde des Menschen ist im Grundgesetz geregelt und steht doch nicht zur Debatte.
Wenn Flüchtlinge abgewiesen werden, dann steht die Würde des Menschen zur Debatte!
"Dennoch gibt es aber Landesgrenzen, die ja irgend ein Sinn erfüllen sollen und evtl das freie Siedeln aller Menschen der Welt etwas hindern.. ;)"
Nein, dazu sind Landesgrenzen erst mal nicht da. Sie dienten historisch der Herrschaftsabsicherung von Fürsten etc., deswegen wurden ja auch die allermeisten Kriege geführt. Grenzen sind willkürlich. Schauen Sie sich mal die Grenzverläufe allein in Europa über die letzten 200 Jahre an. Warum soll ausgerechnet der jetzige Grenzzustand der endgültige sein?
Nein, Grenzen haben ihre Funktion eingebüßt. Zum Abwehren von Flüchtlingen müsste man Todesstreifen wieder einführen, und selbst das wäre nur begrenzt wirksam. Die Südgrenze der USA ist DDR-ähnlich ausgebaut, die Leute kommen aber trotzdem rüber.
Zäune, Wassergräben, Zugbrücken etc. tragen nichts zur Lösung der weltweiten Probleme bei. Und da die Probleme weltweite sind, gibt es auch keine nationalen Antworten.
Sich einzumauern schafft keinen Schutz.
haben sich in unserem Landstrich unter den Schirm der AfD begeben und bekleiden wieder Parteiämter. Sagt mir sehr viel aus über die neue Richtung. Bye Bye
"Er denunziert Lucke und Starbaty als notorisch besserwisserisch, weil diese es gewagt haben Fragen zu stellen über das Ziel der EU und die Fehlerhaftigkeit des Währungsraumes "Euro". Er und sehr, sehr viele seiner Kollegen haben dabei in der Anfangszeit ihn deshalb als quasi Rechtsextremen dargestellt (was er definitiv nicht ist)."
Nein, deswegen hat er sie nicht notorisch besserwisserisch genannt, sondern wegen ihres arrogant-professoralen Duktus, welcher auch mir immer sauer aufgestoßen ist. Lucke und Starbatty wurden im übrigen nie als rechtsextrem dargestellt. Beide sind gesellschaftspolitisch sehr konservative Wirtschaftsliberale, aber rechtsextrem geht anders. Bitte nennen sie Beispiele dafür, daß die beiden in den öffentlich-rechtlichen als rechtsextrem bezeichnet wurden.
"Gleiches gilt auch für die wichtige richtige Forderung, endlich eine moderne Demokratie aus Deutschland und der EU zu machen. Sehr, sehr viele Journalisten haben damit Probleme. Warum ? Weil sie aktuell über ihren Zugang zu wichtigen Politikern EINFLUSS haben. Sie können Karrieren fördern und vernichten und über Personenspiel Politik beeinflussen."
Bei Volksabstimmungen in der Schweiz sind Beteiligungen von 50% die Ausnahme, meist liegen sie darunter. Ich sehe nicht, warum das demokratischer sein soll. Die Parteien sind in der Schweiz ähnlich mächtig wie in Deutschland, und gerade der Parteipolitiker Christoph Blocher benutzt das Instrument der Volksabstimmung für seine eigene politische Agenda. Die praktische Politik in der Schweiz unterscheidet sich in ihren Ergebnissen so gut wie nicht von Resteuropa.
Es gibt auch in Deutschland die Möglichkeit des Volksbegehrens, wenn auch nicht auf Bundesebene.
Durch Volksabstimmungen werden Politiker im übrigen nicht überflüssig.
Ist Deutschland eine Nation, so wie Frankreich, England und die USA? Dann ist die Wahl Petrys eine normale politische Willensäusserung. Ist Dutschland keine Nation mehr, dann, erstens warum sicht und zweitens, was dann?
@BotschafterSarek
Auch die Aufnahme von Flüchtlingen basiert auf den Statuten des Grundgesetz und ist klar definiert, doch geht es ja gerade darum, dieses anzuwenden.
"Jede politische Gruppierung, die da ein wenig Unruhe reinbringt zwischen die Pole "Pluralität der Lebensentwürfe" und "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" sollte uns herzlich willkommen sein!"
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist der Oberbegriff zu Rassismus. Das ist kein Pol, dessen Gegenpol Pluralität der Lebensentwürfe heißt, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist eine schlechte Charaktereigenschaft und zu 100% abzulehnen.
st Deutschland eine Nation, so wie Frankreich, England und die USA? Dann ist die Wahl Petrys eine normale politische Willensäusserung. Ist Dutschland keine Nation mehr, dann, erstens warum sicht und zweitens, was dann?
Die Frage ist meiner Meinung nach in sich falsch gestellt. Die Frage ist, ob Nationen im klassischen Sinne (nämlich als Definition der eigenen Zugehörigkeit als Abgrenzung zu anderen) noch sinnvoll sind, oder ob wir uns schon soweit weiterentwickelt haben, uns eher als Mensch denn als Deutscher, Franzose, Brite oder US-Amerikaner zu verstehen.
Die Retorik der Gewinner in der AfD hebt sich nicht von NPD, REPs und Co ab. Wir haben nun schlicht ein neues braunes Sammelbecken in Deutschland.
Aggresivität, Nationalismus, Wut und platte Feindbilder... das hat schon genug Elend über Deutschland und die Welt gebracht. Degegen hilft langfristig nur guter Geschichtsunterricht über das 20. Jahrhundert.
Die sind ja alle schon bei der AfD ...
FathalandSlim
Sie gehen sehr idealistisch mit der Materie um. Stellen Sie sich einmal vor wieviele Menschen einen ähnlichen Wohlstand genießen wie hier in Deutschland. Und wievielte leben in Armut und ohne Perspektiven. Es gab vor einigen Jahren Berechnungen, die darauf hindeuteten, dass die Ressourcen von drei Erden notwendig seien, um 7 Mrd Menschen den gleichen Wohlstand zu ermöglichen wie uns. Was schlagen Sie denn vor dies zu lösen?
"Viele Journalisten (auf jeden Fall diejenigen, die ich kenne und ich kenne einige), haben auch eine sehr bedenkliche Einstellung hinsichtlich der eigenen Bürger.
Tenor: Es gibt so viele Idioten bei den Bürgern (dabei schliessen sie sich selber natürlich unausgesprochen aus, weil SIE es ja wissen), die dürfen auf keinen Fall abstimmen."
Komisch, ich kenne ganz andere Journalisten. Und auch ich kenne einige.
Viele Idioten unter den Bürgern gibt es auf jeden Fall, und ich schließe mich da ausdrücklich ein. Und genau deswegen bin ich nicht dafür, Menschen im multiple choice-Verfahren über komplizierte Problemlagen abstimmen zu lassen. Das Volk IST verhetzbar, und vor einer Herrschaft eines besinnungslos aufgeputschten Pöbels graut mir.
Das Schweizer System der oppositionslosen Konsensdemokratie mit plebiszitären Elementen ist historisch gewachsen und stößt mit Christoph Blocher und der rechten Medienmacht im Lande gerade an seine Grenzen...
Auch die Aufnahme von Flüchtlingen basiert auf den Statuten des Grundgesetz und ist klar definiert, doch geht es ja gerade darum, dieses anzuwenden.
Separat definiert ist im Grundgesetz nur die Aufnahme von Asylsuchenden, nicht von Flüchtlingen.
Es gab vor einigen Jahren Berechnungen, die darauf hindeuteten, dass die Ressourcen von drei Erden notwendig seien, um 7 Mrd Menschen den gleichen Wohlstand zu ermöglichen wie uns. Was schlagen Sie denn vor dies zu lösen?
Vielleicht die Bereitschaft, einen Teil unseres Überflusses abzugeben? Teilen? Das bringen wir doch alle unseren Kindern bei, warum halten wir uns selber nicht daran?
"Auch die Aufnahme von Flüchtlingen basiert auf den Statuten des Grundgesetz und ist klar definiert, doch geht es ja gerade darum, dieses anzuwenden."
Das Grundrecht auf Asyl wurde durch den so genannten Asylkompromiss 1992/93 mittels einer Grundgesetzänderung faktisch abgeschafft. Wollen Sie es komplett abschaffen?
"Sie gehen sehr idealistisch mit der Materie um. Stellen Sie sich einmal vor wieviele Menschen einen ähnlichen Wohlstand genießen wie hier in Deutschland. Und wievielte leben in Armut und ohne Perspektiven. Es gab vor einigen Jahren Berechnungen, die darauf hindeuteten, dass die Ressourcen von drei Erden notwendig seien, um 7 Mrd Menschen den gleichen Wohlstand zu ermöglichen wie uns. Was schlagen Sie denn vor dies zu lösen?"
20% der Weltbevölkerung besitzen 97% des Weltvermögens. Innerhalb dieser 20% ist das eine Prozent enthalten, dem mehr als die Hälfte des Weltvermögens gehört.
Es ist genug für alle da, aber wenige haben den Löwenanteil an sich gerafft. Und diese Verteilung wird immer ungleicher. Es findet seit Jahrzehnten eine gigantische Umverteilung von unten nach oben statt. Deswegen ist die Welt in dem Zustand, in dem sie ist.
Ängstlich sein bisschen Wohlstand festhalten, weil man glaubt, die ganze Welt wollte es einem wegnehmen, ist paranoid und kontraproduktiv.
20% der Weltbevölkerung besitzen 97% des Weltvermögens. Innerhalb dieser 20% ist das eine Prozent enthalten, dem mehr als die Hälfte des Weltvermögens gehört.
Und das ist mit Sicherheit nicht christlich. Ich sage das nur, da die PEGIDA (und die AfD ist laut Pretzell die PEGIDA-Partei) sich ja die christlich-abendländischen Werte unseres Landes auf die Fahnen geschrieben hat.
Richtig und falsch sind imperative bewertungen, tauglich für Verkehrszeichen. Das Grundgesetz regelt die Willensbildung ein "Deutsches Volk zu sein. Was sinnvoll sei, wer bestimmt denn das, wollen Sie dem Briten sagen es sei nicht sinnvoll Brite zu sein?
Sehr geehrte User,
die Meldung wurde bereits sehr stark diskutiert. Alle wesentlichen Argumente sind genannt. Entscheidende neue Aspekte, die einer konstruktiven Diskussion förderlich wären, sind nicht mehr hinzugekommen. Deshalb haben wir beschlossen die Kommentarfunktion zu schließen.
Die Moderation
Ich bin weit von einer Wahl der AfD entfernt, aber die Partei hat einige Themen aufgegriffen, die im immer gleichen, immer' alternativlosen' Einheitsbrei von CDU SPD FDP wenigstens polarisieren und Alternativen benennen konnten. Nach diesem Parteitag ist die AfD politisch am Ende und ich fürchte die Rückkehr der Untoten FDP. Schade
sie werden sich wundern, wer da alles auftauchen und bei AfD einsteigen wird. Ich lehne solche KOMMENTARE als über optimistisch und unrealistisch ab und sehe durchaus, das so eine Partei hier die gleiche Rolle spielen kann und das gleiche Potenzial hat, wie Front National in Frankreich. Ideologisch sehe ich jetzt AfD und Front National als Schwesterparteien.