EU-Flaggen wehen vor der Zentrale der EU-Kommission in Brüssel

Ihre Meinung zu Gewerkschaften sorgen auch auf EU-Ebene für sozialere Politik

Am 1. Mai machen in mehreren deutschen Städten Gewerkschaften für gute Arbeitsbedingungen mobil. Auch in Europa haben sie einiges erreicht - gegen Widerstände. Von Jakob Mayr.

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102 Kommentare

Kommentare

Lucinda_in_tenebris

Gewerkschaften sind sehr wichtig gewesen und bleiben auch wichtig.

Allerdings gehören die Gewerkschaften auch zu den Institutionen, die selten kritisiert werden und so schleichen sich Filzstrukturen und Borniertheiten ein, die schlicht nicht hinterfragt werden. So überlebten dann auch Relikte aus der DDR, wie die Gewerkschaft der Lokomotivführer.

Die SPD ist mittlerweile eine Partei der Mittelschicht und Angestellten. Gegenüber dem sogenannten Prekariat  haben sie sich entfremdet, genauso wie auch die Gewerkschaften. Aucch bei nur noch 10% Zustimmungswerten, bleibt die unabwählbare Führungselite gelassen (warum wohl?) Bei SPD und Gewerkschaften findet sich heute eher ein bürgerliches Besitzstandsdenken. Es wird unbekümmert weiter von Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel geredet, aber es wird  kaum etwas unternommen. 

Geeignete und qualitative Weiterbildungen brauchen wir und keine Arbeiterfolklore. Teilzeitmodelle statt Fründensicherung und Zunftwesen!

pasmal

Vielleicht erkennen die EU-Staaten , dass sich eine sozialere Wirtschaft nicht nur teuer ist und eben nicht nur die eigenen Gewinnmargen schmälernd, sondern durchaus lohnend auf die jeweils eigenen Umsätze auswirken kann. Es stellt sich also ein ähnlicher Effekt ein, wie dazumal Erhards soziale Marktwirtschaft wodurch zuverlässige Arbeitsverhältnisse und bessere Lohnstruktur mehr zuverlässig potenteren Mitverbraucher schuf. Ein entstehender relativer Wohlstand breiter Schichten generierte  Käufer,  die wiederum die Binnenwirtschaft steigern konnten

Tino Winkler

Da haben wir Europäer Glück mit unseren freien Gewerkschaften, die sich gut vernetzen können.

Ganz anders sieht das in Russland und China aus, da sind Gewerkschaften vom Regime abhängig.

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Sokrates

Genau, der Meinung mit Russland und China bin ich auch!

Sokrates

Soziale Gewerkschaften mit Sozialer Marktwirschaft sind heutzutage nur Wunschträume. Man vergißt dabei einfach die Weltwirtschaft und wie sie funktioniert. Beides geht nur mit anständigen Menschen, und die werden immer weniger!

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NieWiederAfd

Gewerkschaften haben immer schon den länderübergreifenden internationalen Blick - ganz im Gegenteil zu den nationalistischen Rechtsaußen-Gruppierungen und -Parteien, die sich "volksnah" geben, aber mit ArbeitnemerInnen und ihren Interessen nichts am Hut haben.

Tino Winkler

Nein, die anständigen Menschen werden immer mehr, die Übeltäter nehmen sich nur immer mehr heraus, Trump, Putin, AfD.

Sokrates

Dann frage ich mich ernsthaft warum immer mehr, schlimmeres und unsoziales auf dem Planeten passiert?

Tino Winkler

Schauen Sie sich doch an wo unsoziales passiert, in freien demokratischen Ländern jedenfalls nicht.

artist22

Nun ja, leider dort auch. Allerdings im überschaubaren Maße, und man kann dort was dagegen tun.

Sokrates

Täuschen Sie sich da bitte nicht. Auch in Deutschland gibt es viel Unsoziales, man muß nur die Augen dazu öffnen!

Montag

Die Zeiten werden dynamischer.  (Ob die Auswirkungen der Veränderungen positiv oder negativ sind: das ist eine andere Frage.)

Wir werden immer wieder in Krisen geraten. (Beispielsweise in eine Pandemie.)
Oder in größere Transformationsprozesse. (Beispielsweise Umstellung auf klimaneutrale Produktions- und Wirtschaftsformen, demografischer Wandel, oder Einführung von KI (Künstlicher Intelligenz) in vielen Bereichen.)

Wir (Gesellschaft, Politiker, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Verantwortliche für Lehrpläne / Ausbildungsordnungen / Weiterbildungsprogramme ...) tun gut daran, solche Veränderungen zu antizipieren und "Leitplanken" zu etablieren, wie wir damit umgehen wollen. Am besten auf EU-Ebene (und nicht auf nationaler Ebene). Weil: solche Veränderungen machen nicht an Staatsgrenzen halt.

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Sokrates

Wahre Worte die sie da schreiben! Eben wegen der Dynamik in der Lebensgemeinschaft genannt Planet Erde, werden wir für die Zukunft nur noch gemeinsam soziales Zusammenleben erreichen können.

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NieWiederAfd

Was Werneke sagt, kann man durchaus auf ganz Europa übertragen: Die heutigen Gewerkschaftskundgebungen sind auch Solidaritätsbekundungen gegen Rechtsaußen. Gewerkschaften sorgen für sozialere Politik, Rechtspopulisten/-extreme quer durch Europa tun das erkennbar nicht: Ablehnung des Mindestlohnes, Abbau grundlegender Arbeitnehmer*innenrechte, Zerschlagung der tariflichen Sozialkassen (u.a. bei uns: Antrag der AfD-Bundestags-Fraktion 2020) und Abschaffung demokratischer Mitbestimmung in den Betrieben. (www.fr.de/politik/gegen-die-interessen-von-beschaeftigten-was-die-afd-m…)

Die Bedeutung der Gewerkschaften in unserem politischen Diskurs ist nach wie vor hoch - über die Bedeutung der Tarifpartnerschaft hinaus.
 

rainer4528

Gewerkschaftskundgebungen? Welche Bilder werden Sie morgen im TV sehen?

artist22

"Die Bedeutung der Gewerkschaften in unserem politischen Diskurs ist nach wie vor hoch - über die Bedeutung der Tarifpartnerschaft hinaus."

Eins der nötigen Bollwerke gegen den Neofeudalismus, der ja immer frecher wird.

zöpfchen

Bin schon sehr gespannt, wieso der Niedergang der deutschen Industrie (Chemie, Kfz, Pharma) durch mehr Gewerkschaftsinduzierte Euro-Bürokratie aufgehalten werden soll.  

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Tino Winkler

Es gibt keinen Niedergang der deutschen Industrie, industrielle Entwicklung ist immer von bestimmten Faktoren abhängig.

Niedergegangen ist zum Beispiel die Signa Holding von Benko das hat dann aber persönliche Gründe eines Hochstaplers.

NieWiederAfd

Zitat: "Gewerkschaftsinduzierte Euro-Bürokratie" In der Metzgerei würde man jetzt vielleicht fragen: "Darfs ein bisschen mehr sein?" Im Ernst: Ihr Begriff passt ins Rechtsaußen-Vokabelheftchen, hat aber mit der Realität nichts zu tun.

zöpfchen

Dann fragen Sie mal einen Unternehmer, falls sie einen kennen, wie er bei  vorhandenen guten Willen den Schwachsinn des lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetz umsetzen soll.

NieWiederAfd

Was den Zusammenhang von sozialer Politik und dem 1.Mai/Tag der Arbeit betrifft, hat Verdi-Chef Werneke für unser Land eine klare Abgrenzung vorgenommen: „Wer sich zu AfD-Positionen bekennt und die Programmatik vertritt, hat bei uns keinen Platz. Wir stehen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft. Die AfD tut das Gegenteil.“ (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-05/verdi-afd-warnung-posit…)

Das ist die Position der überwältigenden Mehrheit bei den heutigen Maikundgebungen.

Der Lenz

Wichtig wären halt EU-Weite Gewerkschaften die Gemeinsame Tarif und Sozial-Standards durchsetzen.

 

Diese sind Überfällig

Und sie müssen auch die Interressen der "Selbständigen" Tagelöhner, die gegen die Tarifgebunden Beschäftigten ausgespielt werden im Blick haben.

Deren Interessen gehören geregelt und sie haben keine eigene Vertretung

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rainer4528

EU weite Gewerkschaften? Träumen Sie weiter. Seien wir doch ehrlich. Selbst in D gönnt keine Gewerkschaft der Anderen etwas. Immer gut zu beobachten bei der Bahn. Jede Gewerkschaft kocht ihr eigenes Süppchen. Wie wollen Sie das EU-Weit hin bekommen? Mir fehlt da die Fantasie.

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