Ihre Meinung zu Gewerkschaften sorgen auch auf EU-Ebene für sozialere Politik
Am 1. Mai machen in mehreren deutschen Städten Gewerkschaften für gute Arbeitsbedingungen mobil. Auch in Europa haben sie einiges erreicht - gegen Widerstände. Von Jakob Mayr.
Gewerkschaften sind eine nicht mehr wegzudenkende Errungenschaft der Arbeitswelt- und Sozialpolitik und zudem ein wichtiger Baustein zivilgesellschaftlichen Engagements. Ihre Leistungen und ihren Wert zu würdigen, ist unverzichtbar - über den 1. Mai hinaus.
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Da haben sie Recht, aber leider ist auch vieles Comerz geworden. Die Gewerkschaften, besonders die Großen, haben vieles schleifen lassen. So konnten viele Arbeitgeber mit Zeitverträge glänzen und haben damit die "Fachkräfte" weg gescheucht. Jetzt wird händeringend gesucht.
Was Sie da schreiben, stimmt so nicht; so hat erst jüngst die GEW klar gegen die Etablierung von Zeitverträgen im universitären Betrieb opponiert - übrigens Seite an Seite mit den Grünen: https://www.gew.de/presse/pressemitteilungen/detailseite/gew-schluss-mi…
eben, erst jüngst, und was war vorher? Das Kind ist im Brunnen.
Die Hochschulen sind gegenüber anderen AG in einer besonderen Situation: Manche Stellen müssen befristet werden, da sie die Möglichkeit zum Erwerb einer wissenshaftlichen Qualifikation gedacht sind. Wären diese alle unbefristet, wären die Unis verstopft. Da muss also eine Balance gefunden werden
Während der rot-grünen Koalition um die Jahrtausendwende wurden die Gesetze zur Arbeitnehmerüberlassung dahingehend geändert, dass die maximale Überlassungsdauer an einen Entleiher von 12 Monaten auf 24 Monaten erhöht wurde (in 2002), dann hat man die Begrenzung 2004 ganz aufgehoben, Arbeitnehmer konnten unbefristet entliehen werden. Ursprünglich für vorübergehende Personalengpässe gedacht, wurde die Zeitarbeit für viele abhängig Beschäftigten zu einem Dauerzustand im gleichen Betrieb.
Historisch betrachtet ist die SPD und die damit zusammenhängende Arbeiterbewegung ein Grundstein unserer heutigen ökonomisch gesichterten Gesellschaft. Nicht nur weil sie Tarifverhandlungen führten, für Unfallsicherheit und Vorsorge kämpften, sondern auch, weil sie sehr klug und strategisch vorgingen, nie ökonomische Notwendigkeiten übersahen und sich nie von extremen Flügeln einnehmen liesen.
Historische Dank sollte aber nicht blind machen gegenüber der aktuellen Lage. Die SPD und die Gewerrkschaften haben ihr Zentrum von der Arbeiterschaft zur Mittelschicht verlagert und sie sind blind geworden gegenüber den Problemen des jungen Prekariats. Sie leisten sich hingegen Borniertheiten und Arroganz, so dass viele Menschen trotz hoher Qualifikationen von den Sicherheiten ihrer Eltern nur träumen können. Sie bleiben bei dieser Politik auch, wenn die Zustimmung unter 10% rutscht.
Bitte keine Folklore. Das Ziel ist noch nicht erreicht.!
Die Leistungen der Gewerkschaften anzuerkennen ist alles andere als Folklore.
Wenn sie nur bei der Bewunderung verharren, dann schon.
Anerkennung ist nicht = Bewunderung. Und verharren ist so gar nicht mein Ding.