Zwei Frauen trauern am Leichnam eines der Opfer der Terrorangriffe der Hamas am 7. Oktober 2023

Ihre Meinung zu 100 Tage nach Hamas-Angriff: "Retraumatisierung einer ganzen Gesellschaft"

100 Tage nach dem Angriff der Hamas-Terroristen erlebt der Historiker Meron Mendel Israel als anhaltend schockiert. Er schildert, wie der Angriff das Selbstverständnis Israels erschüttert hat - und warum dort wenig Raum für Empathie bleibt.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
181 Kommentare

Kommentare

TapferSchneiderlein

Das Geschehen ist furchtbar!

Seit Jahrtausenden suchen die Menschen in dieser Region unserer Welt den Frieden. Immer wird die Geschichte bemüht. Wer war zuerst da? Wer hat wen vertrieben? Wer hat wen getö

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Kristallin

Wer zuerst da war ist ganz einfach, beide Bevölkerungen aus welchen später Judentum und Islam hervorgingen. 

Und auch nach dem Entstehen beider Religionen, konnten deren Anhänger/Innen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt friedlich miteinander koexistieren! 

Ritchi

Die Frage: wer war zuerst da? ist müßig zu stellen. Juden und Palästinenser sind etwa zeitgleich in dieses Gebiet gekommen, vor so ungefähr dreieinhalb Jahrtausenden. Auch die Ägypter und andere besaßen schon dieses Gebiet. Entscheidend ist, dass heute dort zwei Ethnien leben, und das Land diesen 1947 fest zugesagt wurde. Entsprechend sollte dringendst die Zweistaatenlösung wiederhergestellt werden. Nur so kann ein Frieden entstehen und – unterstützt durch Dritte – aufrechterhalten werden.

FakeNews-Checker

Das  alles  ist  das  Werk  von  Religionen.  Was  anderes  steckt  da  nicht  dahinter.   Schließlich  sind  Hamas  und  Hisbollah  keine  Schrebergarten-   oder  Sportvereine,  sondern  wollen  den  Koran  vollinhaltlich  in  die  Tat  umsetzen,  so  wie  das  schon  der  Islam-Studierte  Osama  Bin  Laden  in  Vollzeit-Beschäftigung   tat.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Liesa Müller

Das  alles  ist  das  Werk  von  Religionen.  Was  anderes  steckt  da  nicht  dahinter.   Schließlich  sind  Hamas  und  Hisbollah  keine  Schrebergarten-   oder  Sportvereine,  sondern

Mit Verlaub gesagt, halte ich das für weitgehend Unsinn. Wie kundig die Hamas Kämpfer wirklich in theologischen Fragen sind, wissen wir gar nicht. Und ich vermute, dass sie vom wirklichen Wesen des Islam gar nicht viel wissen. Und um im Bild zu bleiben, genau so unsinnig wäre es, den Fußball zu denunzieren, wenn ein paar Mitglieder eines Fußballvereins eine Straftat begehen.

zöpfchen

Ja, aber ich höre immer, dass der Islam „Friede“ bedeutet und falsch interpretiert wird. Warum kann das niemand der Hamas und der hizbollah und den anderen islamischen Organisationen einmal vernünftig erklären? 

Liesa Müller

Ein toller Artikel und ein sehr aufschlussreiches Interview. Wir haben hier den Vorteil, mit authentischen und ehrlichen Informationen aus Israel versorgt zu werden. Wir können die Lage in Nahost so auch ehrlich nachempfinden. Wir können uns vorstellen, wie es den Menschen in Israel geht.

Leider ist das in Russland anders, dort gibt es keine ehrlichen und neutralen Informationen von öffentlichen Medien. Durch Verwandte und Bekannte habe ich da einen ganz guten Einblick.

Robert Wypchlo

Netanjahu spricht mittlerweile selbst bei seinem Krieg gegen die radikale Hamas von einem "gerechten Krieg". Was soll denn ein gerechter Krieg sein? Wenn Netanjahu meint, dass das, was mit den Juden zwischen 1933 bis 1945 gemacht worden ist, automatisch berechtigt, aus Sicht Israels jeden neuen Krieg gegen den sie sich wehren, als gerechten Krieg hinzustellen, ist das schäbig. Krieg vernichtet und zerstört immer wieder nur.

Tada

Ich denke, im Konflikt spielen eigentlich drei Strömungen / Bestrebungen eine Rolle.

- Israel soll ein sicherer Zufluchts- und Lebensort für alle Juden sein.

- Palästinenser wollen einen eigenen, anerkannten Staat.

- Islamisten wollen alles vernichten, was nicht noch radikaler ist als sie selbst. (Stichwort: Dschihad - und das überall auf der Welt.)

 

Meiner Meinung nach wird dem letzten Punkt zu wenig Beachtung geschenkt und deswegen kann es mit dem Frieden in der Region nicht klappen. 

Ein Flächenbrand würde dort bedeuten (wie in Syrien schon gesehen) "jeder gegen jeden".

Liesa Müller

@ zöpfchen

Eine Palästinensische Regierung für Gaza und Westjorde unter der Autonomiebehörde bleibt ein frommer Wunschtraum. Die Hamas hat  nach dem „erfolgreichen“ Anschlag auch im Westjordanland eine Mehrheit hinter sich. 

Was meinen Sie mit Mehrheit? Hat es da eine freie Wahl gegeben? Nein.

Nachdem die Hamas militärisch zerschlagen ist, sollte es dort freie Wahlen und eine zivile Verwaltung geben. Und diese Verwaltung muss Terrorismus bekämpfen, nicht fördern. Die deutschen Behörden erlauben es ja auch nicht, dass jemand in Deutschland Raketen baut, um sie auf die Zivilbevölkerung in Nachbarländern abzufeuern. Die Verwaltung muss einschreiten, nicht wegsehen, wenn jemand Terrorangriffe plant.

NiewiederSchnitzel

Die Menschen in Gaza haben im Gegensatz zu Israel noch gar keine Gelegenheit für eine Retraumatisierung. Da geht das Traumatisieren ungehindert weiter.

das ding

Das Massaker hatte nicht das Potential, "out of the box" zu denken, d.h. den schwarzen Peter nicht weiterhin zwischen den Parteien hin und her zuschieben. Wenn selbst so ein Massaker das nicht kann... ich lasse den Rest des Satzes offen. Und ziehe mich in die oben angesprochene Schweigeminute zurueck. 

FakeNews-Checker

Daß  der  Islam  bis  hin  zur  massiv  weltsicht-einschränkenden  Kopftuchpflicht  führt,  die  u.a.  auch  fürs  Autofahren  keine  guten  Aussichten  und  Bedingungen  bietet,  sollte  auch  der     "Der  Islam  gehört  zu  Deutschland"-Fraktion  im  Bundestag  mal  zu  denken  geben.  Da  bringt  es  auch  nicht  weiter,  wenn  Friedrich  Merz  daran  festhalten  und  nur  dessen  nicht  asylberechtigte  und  ständig  nachquellende    Anhängerschaft  aus  Deutschland  abschieben  will.  Gegenüber  dem  verfassungswidrigen  Islam  wird  auch Deutschland dahin kommen,  wo Polen und Ungarn längst sind.

MehrheitsBürger

Geiselnahme ist kein "Freiheitskampf" sondern ein Verbrechen auf niederigster Stufe

Es gibt nichts, keinen Grund und kein vertretbares Ziel, das es jemals rechtfertigen könnte, Frauen, kleine Kinder und kranke Menschen als Geiseln zu verschleppen und als "menschliche Schutzschild" zu missbrauchen.

Die Hamas kämpft für kein legitimes Ziel sondern für eine fundamentalistische Ideologie, deren Ziel darin besteht, jüdisches Leben zu vernichten. 

Ganz davon zu schweigen, dass es in dem Gemeinwesen, das sie anstreben jemals so etas wie Freiheit für irgendjemanden geben könnte. Die Hamas ist wie der IS.

 

Eu-Schreck

Im Bereich Bibis Stammwählerschaft hätte die Hamas nie durchkommen können. Natürlich hat die Hamas die Verantwortung für den Angriff, die Regierung aber die für das Zulassen.

TapferSchneiderlein

Das Geschehen ist furchtbar!

Seit Jahrtausenden suchen die Menschen in dieser Region unserer Welt den Frieden. Immer wird die Geschichte bemüht. Wer war zuerst da? Wer hat wen vertrieben? Wer hat wen getötet? Man kann das Rad zurückdrehen bis zum Auszug aus Ägypten. Das führt offensichtlich nicht zum Ziel!

Ich meine es wäre sinnvoll, das gegenseitige Aufrechnen von Unrecht zu beenden und einen Plan für eine friedliche Zukunft zu entwickeln. Sollten Israelis und Palästinenser dazu nicht bereit oder in der Lage sein, dann wäre die Umsetzung eines vorgegebenen Planes denkbar ähnlich wie bei der Beendigung der Gräueltaten bei der Auflösung Jugoslawiens. Ein großes und langwieriges Projekt. Aber besser als das never ending töten!

Liesa Müller

@ Eistüte

Meron Mendel kann sich leider nicht dazu durchringen, die tausendfache Tötung von palästinensischen Zivilisten durch die israelische Armee zu kritisieren.

Zu recht. Ich weigere mich, beides in einen Topf zu werfen. Zivilisten sind das eigentliche Ziel der Hamas. Der Angriff der Hamas galt Zivilisten, Zweck war der Terror. Die israelische Armee hat die Hamas zum Ziel, nicht die Bevölkerung. Die Bevölkerung wird nicht absichtlich zum Opfer. Israel versucht, die Zivilbevölkerung zu schonen.

Und die Bevölkerung müsste sehr viel weniger leiden, wenn die Hamas ihre militärische Infrastruktur nicht ausgerechnet in Schulen und Krankenhäuser legen würde. Warum tut sie das? Sie will Märtyrer schaffen. Sie will, dass im Ausland die israelische Armee als eine Armee von Kriegsverbrechern dasteht. Dabei ist es ein Kriegsverbrechen ein Munitionsdepot im Keller einer Schule zu errichten.

Bender Rodriguez

Israel muß nur die besetzten Gebiete räumen und einen Palestinenerstaat zulassen. Dann ist da Ruhe.  Aber nein, sie phatasieren über eine besiedlung von GAZA. Ich will mich um diesen Kram nicht mehr kümmern müssen, weil es beabsichtigt und vorsätzlich ist. Von beiden Seiten. Denn wie ein Palstinenserstaat aussehen würde, kann man im Libanon, Syrien, Irak, Iran, ... sehen. Ohne Öl kriegen die nichts hin.

FakeNews-Checker

Anfang  und  Ende  des  Krieges  bestimmt  die  Waffenlobby.  Und  ob  bei  der  Religionsfanatismus  vorliegt  oder  Religion  als  Mittel  zum  Zweck  benutzt  wird,  ist  letztendlich   einerlei.  Fakt  ist  aber:  Ohne  Religion  geht  so  ein  Religionskrieg  nicht.  Und  die  Waffenlobby  hätte  es  erheblich  schwerer,  um  auf  Um-  und  Absatz  zu  kommen.  Wenn  dann  überhaupt  noch  Waffenkonzerne  ohne    Staatsreligion  ein  Existenzrecht  hätten.

MargaretaK.

Leider wurden auch hier wieder einmal die Opfer "übersehen", die bei diesem Massaker der Hamas am 7.10. auch ihr Leben verloren haben. Ich meine die arabischen Israelis. Einzig bei "mena-watch" werden sie im Artikel "Israels arabische Bürger. Die kaum wahrgenommenen Opfer" erwähnt. (Info zu mena-watch: In einem Vierteljahresbericht 2017 bezeichnet der WDR Mena-Watch als „islamkritische Internetseite“. Laut Barbara Toth hat sich Mena-Watch dem Beobachten von „Israelkritik“ verschrieben und kritisiert meistens Artikel, die Israels Politik hinterfragen.) Von einseitigen Islam/Araberfreunden kann hier also nicht die Rede sein.

heribix

Was die Hamas gemacht hat ist nicht zu entschuldigen, was Israel tut auch nicht. Wir sind immer schnell dabei von Kriegsverbrechern und Völkermord zu sprechen wenn uns unliebsame Staaten betrifft. Hier mal ein paar Zahlen nach 100 Tagen Gaza Krieg. 23000 Tote und 85000 verletzte Palistinenser, 70% davon Frauen und Kinder. Wo sind denn hier die großen Empörungen? Aber ich weis schon ist ja was ganz anderes.

Liesa Müller

@ TapferSchneiderlein

Seit Jahrtausenden suchen die Menschen in dieser Region unserer Welt den Frieden. Immer wird die Geschichte bemüht. Wer war zuerst da? Wer hat wen vertrieben?

Die Frage ist ja nicht so schwer zu beantworten. Nach dem dritten jüdischen Aufstand gegen die römische Besatzung haben die Römer im Jahr 135 n.Chr. die jüdische Bevölkerung  aus Israel vertrieben. In der Folge haben sich die Juden dann über den gesamten Mittelmeerraum und weit darüber hinaus verstreut. Der Name Palästina (lat. Palaestina) ist eine römische Wortschöpfung.

wolf 666

Wie viel Tod und Vertreibung an mehreren Hunderttausend Menschen in Gaza, Golan und Westjordan haben denn die sogenannten Siedler, israelische Panzer und Bomben auf paläst. Araber gebracht? Geht das etwa nicht mit millionenfacher Traumatisierung einher?

sosprach

Es ist richtig über das Leid der israelische Angehörigen zu informieren. 1000 Zivile/Militär sind nicht zu entschuldigen. Es ist aber einseitig nicht das Leid der palästinensische  Zivilisten es sind 23000 überwiegen Ziviliste  darunter 10000 Kinder ein nahezu Totalzerstörung der Häuser nicht ebenfalls im gleichen Maße in Wort und Bild darzustellen. Die geschieht  in ander euro Medien nicht in Deutschland, 23000 Zivilisten, mehr als in der U. nach 2 Jahren....

Sisyphos3

und warum dort wenig Raum für Empathie bleibt.

 

kann man damit sein Handeln rechtfertigen ?

Tada

Noch eine Anmerkung zu der oft behaupteten humanitären Funktion der Hamas im Gazastreifen.

Erst führte die Hamas die katastrophalen Zustände im Gazastreifen durch die Unterdrückung der Bevölkerung herbei. (Es ist ja noch so, dass die Hamas jeden ausreisen lässt und schon gar nicht ganze Familien. Das kennt man aus dem Ostblock.)

Dann beschlagnahmte die Hamas die Hilfsgüter aus dem Ausland, behielt einiges, anderes verteilte sie an Sympathisanten.

Und dann wird das ganze auch als humanitäre Hilfe der Hamas an die Palästinenser dargestellt.

Mir ist schlecht.

Moderation

Ankündigung zur baldigen Schließung der Kommentarfunktion

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Liebe User,

wir werden die Kommentarfunktion um 11:30 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

Kessl

"Er schildert, wie der Angriff das Selbstverständnis Israels erschüttert hat"

Dieses Selbstverständnis Israels war es, Apartheidsregime zu sein.

Wie leicht den Israelischen Soldaten der Mord an Zivilisten fällt zeigt doch der Zwischenfall in dem 3 Geiseln erschossen wurden. Sie stellten definitiv keine Bedrohung für die Soldaten dar, sie schwenkten die Weiße Fahne und dennoch fiel es den Israelis leicht sie zu ermorden. Natürlich tut ihnen Leid dass die Toten selber Israelis waren, töten wollte man ja eigentlich palästinensische Zivilisten.

Nein, nein. Die Spirale der Gewalt wurde hier seit Jahrzehnten nicht einseitig angestoßen, von niemandem aber mehr als von Netanjahu, der offen die Ermordung seines Amtsvorgängers forderte und seinen Wunsch erfüllt bekam. Seine wiederholte Forderung auch palästinensische Säuglinge zu töten (Samuel 15,3) spricht eine klare Sprache. Hinter so einen stellt man sich eben so wenig wie hinter die Hamas.

Hinter den Menschenrechten sollten wir stehen!

fathaland slim

Es fällt auf, daß viele Foristen, die sich in diesem Konflikt auf eine der beiden Seiten schlagen, sich in ihren Kommentaren überhaupt nicht auf das Interview beziehen, sondern den Artikel lediglich als Vehikel benutzen, um ihre altbekannten ideologischen Positionen zu transportieren.

Das hat Meron Mendel nicht verdient.

wie-

Ein gutes, ausführliches und unaufgeregtes sowie sehr informatives Interview mit einem kompetenten Experten. Bitte mehr davon.

derkleineBürger

"nach einer Vertreibung der Palästinenser aus Gaza, dass von 1,3 Millionen Palästinensern nur noch 100.000 bis 200.000 bleiben sollen."

 

->

Also in Gaza lebten bislang 2,3 Millionen Palästinenser.

Sollen also rund 1 Million Palästinenser getötet werden und von den übrig gebliebenen 1,3 Millionen zwischen 1,1 und 1,2 Millionen vertrieben werden ?

wolf 666

FakeNews-Checker  10:21 Uhr

"Das alles ist das Werk von Religionen. Was  anderes steckt da nicht dahinter.  Schließlich sind Hamas und  Hisbollah  keine  Schrebergarten-   oder  Sportvereine,  sondern  wollen den Koran vollinhaltlich in die Tat  umsetzen."    Ihre Einseitigkeit ist frappierend, denn sie haben eine gewichtige Religion des Nahen Ostens vergessen. Nämlich eine der ältesten Religionen der Welt - das Judentum. Und für das orthodoxe Judentum hat die strikte Einhaltung der religiösen Pflichten und Gebote oberste Priorität. Die schriftliche und mündliche Lehre «Thora» gilt dabei als göttliche Offenbarung, sprich als Dogma. Siehe dazu die Siedlungs-, sprich Vertreibungspolitik Israels.