Fereshta Ludin

Ihre Meinung zu 20 Jahre Kopftuchstreit: Nur ein Stück Stoff?

Wegen ihres Kopftuchs wurde Fereshta Ludin am 13.7.1998 die Einstellung in den Schuldienst verweigert. Sie klagte dagegen und stieß eine Debatte an, die bis heute andauert. Von Caro Wenzel.

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191 Kommentare

Kommentare

Zeitlos-Geistlos
schreckliche Debatte

Eine Frau, die auf den meisten Fotos mit bedeckten Ohrläppchen und Hals zu sehen ist, macht sich zur aufgeklärten Symbolfigur, welche ab zu auch mal Hals zeigt. Sie möchte ein Urteil erstreiten, welches auch für andere gilt.
Das Kopftuch der Muslima ist ebenso wie der Islam janusköpfig. Nur , dass es außer religiös und politisch abgrenzend auch modisch und nützlich sein kann.
Auch ich habe eine persönliche Meinung, die nach Abwägung von Argumenten ganz klar die Religionsfreiheit ins Private verbannt, die islamische Politik als zumeist widersprüchlich zu unserer Kultur erkennt und gerne akzeptiere, dass Lehrer einer Weisung zu folgen haben, wenn es um die äußere Erscheinung geht. "Es ist nur ein Stück Stoff." Richtig. Aber nur in meinen Augen. Das Wissen um die Symbolik sollte Teil der Beurteilung sein, wenn entschieden wird, ob Lehrer pauschal mit jedem Kopftuch vor die Klasse treten dürfen.
Die Debatte zeigt uns Grenzen auf, die wir lernen müssen zu ertragen und offen zu verhandeln.

michel56
Dann bewerbe man sich mal mit ;

langen Haaren bei der Bank. Oder wenn ich eine rote Nase mir aufsetze. Bin ich dann zwangsläufig ein Clown oder doch einer weil sich kaum einer der keiner ist sowas antut ohne triftigen Grund.
Klar ist ein Kopftuch ein politisch u. religöses Statement auch wenn nicht jede Kopftuchträgerin gleich politisch oder allzu religiös sein muß. Eine Art Uniform mit Erkennungs;Identifizierungswert u. somit zuordnenbar ist soeine Äußerlichkeit schon u. da sind wir ob gewollt oder nicht bei der Instrumentalisierbarkeit solcher (Merkmale)die alles andere als zufällig etwas festmachen ;nageln;identifizierbar jederzeit machen.
Der Islam oder die Religion will ihr Ding durchsetzen da ist Politik gerade recht u. nicht Trennung von Staat u. Kirche hier in einer Demokratie die z.B.in religiös beeinflußten Ländern meist gar nicht vorkommt als sei es ein Omen?!
Privatsache u.wenn jemand meint in einer Bank oder Amt eine Stelle bekommen sollte mit Merkmal so ist es dem Arbeitgeber oder Amt zugestanden ob...

Gast

Wer ein Kopftuch (oder schlimmer ..eine Burka oder Nikab) tragen möchte soll es dort tun wo es erwartet wird. Basta.

NeutraleWelt
@ 07:06 von Pucca

"Schon das es Arbeitgeber gibt die dies verbieten können, darf es nicht geben, ich würde für solche nicht arbeiten."
.
Sie haben ja leider das Glück, in einer offenen Gesellschaft zu leben.
Sie dürfen sich sogar Ihren Arbeitgeber aussuchen.
Niemand zwingt sie dazu.
Wenn ich mich dafür entscheide für einen Arbeitgeber zu arbeiten, bei dem ich den ganzen Tag im Bären-Kostüm rumlaufe, ist es so.
.
Das Verhalten von Frau Ludin ist eher fragwürdig.
Ich hätte da mehr Respekt erwartet.
Ich suche mir ein Land aus, nehme die Staatsbürgerschaft an, und will jetzt meine Afghanische Kultur hier voll ausleben.
.
Kann ich das auch andersrum?
Ich darf noch nicht mal nach Mekka, weil ich da Boden entweihen würde.....
.
Und das ist eine weltoffene Religion?

Oldtimer
Religionsfreiheit

Ich habe im Iran erlebt, wie sich eine Religion auf ein Land auswirken kann. Der Iran war weltoffen, die Frauen modisch gekleidet, 3 Tage nach Ankuft von Chomeini lief alles nur noch schwarz vermummt durch die Straßen und das viele Jahre lang.

Tada
@ 07:06 von Pucca

"Schon das es Arbeitgeber gibt die dies verbieten können, darf es nicht geben, ich würde für solche nicht arbeiten."

Die haben sogar das Glück in Deutschland selbst ArbetgeberIn zu werden und nur noch Kopftuchträgeinnen einzustellen.

Aber anderen Arbeitgebern vorzuschreiben, dass sie auch welche anstellen müssen, nun das dürfen Sie eben nicht.

Das ist halt der kleine feine Unterschied zwischen Freiheit und Diktatur.

Name0815
Wie sieht es denn mit der Kippa aus.

Fereshta Ludin fordert Toleranz gegenüber dem Kopftuch, während es einige der gleichen Religionsgemeinschaft nicht ertragen können, wenn die Kippa im öffentlichen Raum getragen wird. Aktuelle Beispiel: Mittwochnachmittag im Bonner Hofgarten.
Wie intollerant dies ist sieht man daran, das die abzählbar wenigen Ereignisse in der die Kippa getragen wird schon zu Übergriffen führt so dass sich die Jüdische Gemeinde in Bonn gentötigt sieht vor dem Tragen der Kippa zu warnen.

Tada
@kptspaltnagel

"Seien wir doch mal ehrlich, den meisten Kopftuchgegner ist die Position der betroffenen Frauen offensichtlich egal." Am 13. Juli 2018 um 10:09 von kptspaltnagel

Seien Sie doch Mal ehrlich.

Die Kopftuchträgerin sehen Sie als den Bauchnabel der Welt, nach dem sich alle im öffentlichen Dienst zu richten haben: die Schüller, die Eltern, die Kollegen und der potentielle Arbeitgeber Staat. Sie alle sind Ihnen egal.

Nö. Von der Wolke können Sie sofort herunterschweben.

Hepheistos

Wenn's nur ein Stück Stoff wäre, würden's die Damen ja abnehmen.

Gast
Religion oder nicht

Meine Oma hat früher auch Kopftuch getragen, als Schutz für ihre Haare. Stoff bei Sonne und Wind, wasserdichte Kunststoff wenn es regnete. Kopftücher waren "in", viele Hollywoodstars aus 50er und 60er Jahre haben modische Kopftücher getragen.
Aber die trägt Frau auf den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, in der Freizeit.
Ein Kopftuch heute in Westeuropa, ist für mich Zeichen von Protest. Es zeigt das frau nicht zur "normale" Gesellschaft dazu gehören will. Genau so wie Punks zerrissene Kleidung mit Nieten und Ketten tragen, oder andere Gruppen provozieren mit Lack und Leder, oder eine Art Uniform.
Da Schulen und andere Öffentliche Institutionen neutral sein sollen, hat diese Kleidung da nichts zu suchen. Ich würde als Lehrer auch kein Rocker mit Hells-Angels Kutte einstellen, oder ihm verbieten diese Kutte während der Arbeit zu tragen.

Heidemarie Bayer
Anette Schavan

Kopftücher sind ein religiöses Symbol und hat mir unserer demokratischen westlichen Werteordnung in D in Schulen, bei Gerichten etc. nichts zu suchen.
Unsere damalige CDU-Kultusministerin Anette Schavan hatte seinerzeit recht, daß Frau Ludin nicht in den baden-württ. Schuldienst übernommen wurde.
Außerdem möchte ich auch heute nicht, daß meine vier Enkelkinder von kopftuchtragenden Lehrerinnen unterrichtet werden.

frosthorn
@Oldtimer, 10:20

Ich habe im Iran erlebt, wie sich eine Religion auf ein Land auswirken kann.

Wir sind aber nicht im Iran. Und wir werden es auch nicht sein, auch wenn dieses Schreckensszenario hier so gerne gezeichnet wird.

Ich finde einfach den Gedanken aberwitzig, Menschen von einer Bevormundung befreien zu wollen, indem man ihnen etwas verbietet.
Geht es um freie Willensentscheidung? Wenn ja, sorgen wir doch bitte dafür, dass Frauen kein Kopftuch tragen müssen, wenn sie das nicht wollen, und dass sie eines tragen dürfen, wenn sie es wollen.
Mich übrigens würde kein Kettchen mit einem Kruzifix bei einem Lehrer oder einer Lehrerin stören. Und das sage ich als jemand, der als Schulkind massiv von einer christlichen Lehrkraft "indoktriniert" wurde. Ohne Erfolg, wie man heute weiß.

Heidemarie Bayer
@ Name0815

Sehr gut Ihr Kommentar.
Ich sehe dies genauso wie Sie. Leider ist es in Berlin noch viel schlimmer, da werden bereits die Kinder in den Schulen wegen ihres jüdischen Glaubens hauptsächlich von Muslimen gemobbt, weil sie nicht an Allah glauben, wie immer wieder aus der Presse zu entnehmen ist.

DeHahn
Grenzenlose Freiheit

Ja isses denn die Possibility? Da müssen Baustellenarbeiter Sicherheitsschuhe und Helme tragen, da dürfen Dachdecker nicht mit Balettschuhen aufs Dach, da muss der Security eine Uniform tragen, und die Lebensmittelverkäuferein - ist das aber dreist! - muss Plastikhandschuhe überstreifen, bevor sie Brot anfasst. Los Leute! Lasst euch nichts mehr diktieren! Kämpft für eure Freiheit vor Gericht! Was ist denn mit unserer Gewissensfreiheit? - Sarkasmus Ende

FritzF

Da ist wohl die Integration an der Toleranz gescheitert.

sprutz
@08:16 von privat23

"Lasst den Kindern die Kindheit und schützt sie in KITA und Schule vor religiöser Indoktrination.
Leider werden aber gerade Kinder muslimischer Eltern schon von klein auf mit dem Islam"

Kinder bzw. Babys von Christlichen Eltern werden doch auch ungefragt zur Taufe gebracht. Und somit von klein an religiös indoktriert, oder ist das was anderes?

Einerer

Ich durfte im Unterricht keine Kopfbedeckung tragen.
Nicht einmal richtig herum, durfte die Kappe, damals hieß es noch nicht Basecap, drauf bleiben. Es kam auch kein Lehrer mit Hut rein. Der wurde an der Eingangstür abgenommen.
Und so en Kopftuch kann man so oder so tragen. Wenn man erkennt, daß es einer religiösen Folklore dienen soll, weg damit. Als Schutz vor Sonne oder Wind, ist es OK. Aber drinnen? Wind? Sonne? Im Klassenzimmer?

Name0815
Wer hat denn nun Recht

@Australitis
In der Süddeutschen Zeitung vom 4.2.2018
lese Ich vom Iran: "Kopftuch abnehmen ist "eine eindeutige Straftat"

Und weiterhin: Generalstaatsanwalt Abbas Jafari Dolatabadi betonte, das Kopftuch abzunehmen sei "eine eindeutige Straftat", und die Strafverfolger würden "ihre Pflicht konsequent erfüllen".
Oder in NTV vom 20.4.2018
Frau im Iran wegen Kleidung verprügelt
weiterhin:
"Das Kopftuch ist ein unwiderruflicher Teil des Islams, der die Würde und Keuschheit der Frauen garantiert", sagte im März Ahmad Dschannati, Präsident des Expertenrats, dem höchsten Klerusgremium im Iran.
Was ist denn nun Richtig?

Mich nervt die chronische Verläugnung der Tatsache, das viele Frauen zum Tragen des Kopftuches gezwungen werden.

Hepheistos

Warum wollen die Ludins mit ihren Kopftüchern denn so unbedingt in den Schuldienst? Weil sie Einfluss nehmen wollen. Vorne herum ist es bei der ein oder anderen Moslemin wirklich eine Glaubenssache, die ich nicht in Abrede stellen will. Aber hintenherum und als Hauptsache ist es eines der Zeichen für Einfluss und Macht einer Religion, die die weltweite Verbreitung und Übernahme aller Gesellschaften und Staaten verlangt, was deren Anhänger sich auch auf ihre Fahnen geschrieben haben. Dafür sind diese Frauen, ob bewußt oder unbewußt doch nur die benutzten Mitkämperinnen. Daher sehe ich das Kopftuch als eine mir ständige, unerträgliche Provokation und die Art, wie hier durch Kleinreden versucht wird, sich in diese unsere Gesellschaft einzubohren ist einfach unerträglich. Dazu kommt, dass die christliche Religion hier jede Menge Anfechter in unseren eigenen Reihen hat, die sich oft als totale Apistier bezeichnen, gleichzeitig aber den muslemischen Glauben stärken und unterstützen wollen?

DagX
vor 20 Jahren. Frau Schavan dazu:

"..das Kopftuch sei ein Symbol für politischen Islamismus, kulturelle Abgrenzung und stehe für eine Geschichte der Unterdrückung der Frau...". Es gibt nicht viele Aussagen der Politik die sich sich so bestätigt haben.

StöRschall
Fathaland

11:49 von fathaland slim
08:53, die_reine_Wahrheit
>>Das Kopftuch ist und bleibt ein fundamentalistisches Statement zur Rolle der Frau!<<

"Die ideologische Aufladung des Themas ist ein Phänomen des ausgehenden 20. Jahrhunderts und wird durch Diskussionen wie diese hier noch befeuert."

Da werden Dir aber Frauenrechtlerinnen insbesondere aus islamisch gepägten Ländern heftig widersprechen.

Insbesondere im Mittelmeerraum herrscht das Patriarchat egal welcher Reliigion man angehört.

Eu-Schreck
10:15 von IDENTITÄRER

Ihre Statements zur Bestrafung von Frauen ohne Kopftuch in der sog. "islamischen Welt" stimmen nicht.
Steinigung - das habe ich in dem Kontext noch nicht gehört. Allenfalls im Kontext mit "Ehebruch", ausgeführt durch Taliban, IS oder ähnliche Fanatiker, manchmal auch Dorfbevölkerungen.
Säure gegen Frauen - diese Form von Anschlägen kennt man allgemein aus dem asiatischen Raum.
Im Iran gibt es Strafen (aber keine Todesstrafe), in Saudi-Arabien teils auch. In den nordafrikanischen Ländern nicht, in der Türkei nicht.

Gast
Ist die Frage nicht, wann man das Kopftuch absetzt?

Ich denke, unsere säkulare Gesellschaft und unser laizistisches Weltbild, dass unsere Vorfahren vor über 200 Jahren 'erkämpft' haben erlaubt auch eine Religionsfreiheit, da sie nach der oben genannten Weltsicht als Privatsache gilt. Darum soll siche jeder auf den Kopf setzen, was er will: Kopftuch, Kippa oder auch Nudelsieb.
Aber das alleine sollte als Grund ausreichen, um unseren Staat mit seinen öffentlichen Einrichtungen zu respektieren und aus diesem Grunde das Kopftuch in öffentlichen Ämtern abzulegen. Damit zeigt man, dass man seine persönliche und religiöse Weltsicht unter die Werte und Regeln unseres Staates stellt.
Auch ein Richter und ein Anwalt schlüpfen in eine Robe, um zu demonstrieren, dass sie nun ihre persönliche und religiöse Sicht der Dinge unter ihr Amt stellen.

Ich denke, wir könnten auch erwarten, dass eine gläubige Muslima ihr Kopftuch ablegt, wenn sie ein öffentliches Amt in einem säkularen Staat erfüllt.

F. Kassekert
NUR ein kleines Stueck Stoff

oder Was will sie wem damit sagen? Das kann sie in ihrer Freizeit jederzeit gern tun, aber nicht in der allgemeinen Schule in Deutschland!
Ich will es aber tragen - wie ein trotziges Kind eben! Nun gibt bzw. gabe es aber auch arabische Laender, wo sich einmal die Frauen modisch und ohne den Lappen Stoff auf den Kopf kleideten! Modern, frei und trotzdem der Religion des Islam angehoerend - Es geht also auch Ohne ... und in Europa erst recht!

StöRschall

Ich vermisse linke Kräfte die sich gegen Diskriminierung von Frauen im In-u Ausland
engagieren.

Was versprechen sich die Linken davon Frauendiskriminierung als rechts abzutun statt als klar Patriarchalisch?

Warm? Das kann doch nur reine Pofilirungsneurose sein, die dahintersteckt, um sich klar von den Rechten zu differenzieren?

Traurig.
Denn ihr verkennt die Tragweite der Bedeutung, die sich dshinter verbirgt.

terra incognita
Religionsfreiheit für alle?

Ich bin auf die Reaktion gespannt, wenn ein Lehrer mit Kippa den Unterricht vor Schülern mit türkischen und arabischen Wurzeln abhält. Gilt da auch die Religionsfreiheit?

Name0815
Selbst eine Imamin ist gegen das Kopftuch

Welt: 16.04.2018
"Ates will im Kampf gegen das Kopftuch bis nach Karlsruhe ziehen."
(Um eine grundsätzliche Entscheidung zu erzwingen)

Später im Text:
Schon jetzt sei der Schulfrieden an vielen Schulen durch Diskussionen unter muslimischen Schülern über die richtige Auslegung der Religion gefährdet. Eine Lehrerin mit Kopftuch würde das nur noch verstärken. „Allein durch das Tragen des Kopftuchs signalisiert sie die strenge Auslegung des Islam, dass die Frau sich vor den Blicken der Männer verhüllen muss“, mahnte Ates, die mit vier Personenschützern im Gericht erschien.

Eine liberale Muslimin die Personschützer braucht, weil sie weltoffen, tolerant, eine weibliche Imamin und gegen das Kopftuch ist. Ich denke, sie wird ihre Gründe haben. Und 4 Personenschützer Aufgrund von sehr ernstgenommenen Morddrohungen sprechen für sich.

StöRschall

Das Kopftuch ist klar ausdruck für herrschendes Patriarchat und Diskriminierung der Frau.

Frauen, die so nicht behandelt werden wollen,
müsses es als Ausdruck eben dieses ablehnen.

Daran ist kein Zweifel.

Wie Männer das sehen, ust mir persönlich egal.
Die entscheiden das nicht.

StöRschall
05:54 von Tada "Es ist aber

05:54 von Tada
"Es ist aber so, dass der Arbeitgeber...
... das letzte Wort im Punkt Kleidungsstil hat.
Ich kann mir auch keine Lehrerin im Minirock oder Bauchfrei vorstellen - ob diese Kleidung nun Unterdrückung oder Befreiung wäre ist echt egal"

Letztlich ist es so.

Eu-Schreck
Kippa, Kopftuch

Soleln die Leute tragen was sie wollen. Ich finde es abartig, wie selektiv aufgegriffen wird, dass ausländische Antisemiten Männer mit Kippa angegriffen haben, gleichzeitig in Medien und Öffentlichkeit Angriffe auf Frauen mit Kopftuch ignoriert werden. Die bringen es nur in Lokalnachrichten. Warum?
Für mich scheint es eindeutig so: religiöse Toleranz ist in Deutschland eine Alibifunktion die dann benutzt wird, wenn man sie gegen eine andere (überspitzt gesagt ebenfalls fremde) Gruppe verwenden kann. Dann zum Beispiel tragen Nichtjuden Kippa (lustigerweise auch Frauen was religiös nicht vorgesehen ist). Geht's um Praktiken wie Schächten und Beschneidung, geht es um Wirtschaftskrisen und wer diese angeblich verursacht, geht es um Soros usw. kommen ganz schnell die üblichen alten Hetzereien heraus. Greifen Einheimische Menschen an wird dies weder aufgeklärt noch groß publik gemacht. Also hört mit dieser Bigotterie auf.

fathaland slim
11:57, frosthorn

>>Ich finde einfach den Gedanken aberwitzig, Menschen von einer Bevormundung befreien zu wollen, indem man ihnen etwas verbietet.<<

Danke.

Mehr ist zu dem Thema eigentlich nicht zu sagen.

michel56
Kurz u. bündig!

Ein Kopftuch ist eine Art Uniform an der ich etwas festmachen;für jeden identifizierbar machen kann. Wer denkt die Gedanken sind trotzdem noch so frei wie mit ohne Uniform muß sich fragen wer das was;wie ;wo;warum darumherum festlegt. Bin ich dann keusch oder eine bessere Muslima;Soldat;Polizist;Pfarrer oder sonst was ?
Gewiß nicht, aber da ich dich sofort festnageln kann, kann ich es verlangen wenn ich diese Regeln die damit verbunden sind bestimme!Egal ob Pope oder Amtsherr bzw. ähnliche Gilde;Gruppen-Leader.
20Jahre u. es gäbe soviel wichtigeres u. trotzdem ist es seit 20 Jahren im Gespräch u. gerade als Politikum!?

StöRschall

Das Kopftuch, auch wenn sich da viele auf Religion und Religionsfreiheit berufen, ist nur sehr bedingt, wenn überhaupt, religiöser Ausdruck.

Es gibt viele Musliminnen, die sich diesem Dogma nicht unterwerfen und trotzdem religiös leben können.

1A Polyglott
Symbole, Iterationen und Religionsfreiheit.

Ich finde, dass man gerechtigkeitshalber alle religiösen Symbole einbeziehen und aus den staatlichen Einrichtungen verbannen sollte, wenn man schon explizit über das muslimische Kopftuch spricht. Ob man ein Kreuz oder eine Kippah im Gegensatz zu einem Kopftuch abnehmen oder verstecken kann, ist an dieser Stelle unerheblich. Aber wenn wir schon Konfessionsfreiheit haben, dann muss die Gesellschaft es aushalten können, dass Menschen ihre Religionszugehörigkeit zeigen, in der Öffentlichkeit und in öffentlichen Räumlichkeiten - wieso man da einen Unterschied machen möchte, habe ich noch nie logisch ergründen können. Soll die Lehrerin ihr Kopftuch erst aufsetzen, wenn sie nach Hause geht?

Wer Angst hat, dass durch das Kopftuch der Lehrerin Einfluss auf das eigene Kind genommen wird, sollte in erster Linie seine eigene Erziehung infrage stellen. Solange der Unterrichtsstoff neutral (und leidenschaftlich ;) vermittelt wird, sollten weder ein Kopftuch, noch ein Kreuz ein Problem sein.

StöRschall

11:57 von frosthorn
@Oldtimer, 10:20

"Ich finde einfach den Gedanken aberwitzig, Menschen von einer Bevormundung befreien zu wollen, indem man ihnen etwas verbietet."

Als Vergewaltigung in der Ehe verboten wurde, empfanden dasauch viele Ehemänner auch als Bevormundung und Einmischung.
Und so manche Frau wurde da wohl auch verunsichert, was denn nun rechtens wäre.

Mittlerweile steht das gar nicht mehr zur Debatte, dass Vergewaltigung Vergewaltigung ist.

Ich hoffe und bete, dass irgendwann der Tag kommt, an dem alle Frauen ihr Recht auf Gleichwertigkeit begreifen und erfassen.

Dieses Weichspülen von Diskriminierung geht mir gnadenlis gegen den Strich.

StöRschall

Islamische Frauen selbst Islamwissenschaftlerinnen, die kein Tuch tragen, sind heftigsten Anfeindungen ausgesetzt, erhalten Drohungen von Männern und Frauen!
Weil sie kein Tuch tragen. Werden öffentluch beschimpft, beleidiget, diffamiert, angegriffen, ausgegrenzt, Ihnen wird ihr Glaube in Abrede gestellt, weil sie sich dem Patriarchat entgegenstellen statt sich ihm zu beugen.

Immer werde ich auf der Seite dieser Musliminnen stehen. Niemals auf der Falschen!

hbacc
Gutmenschen

Hier meinte jemand, bestimmte Gutmenschen fänden das Kopftuch nicht nur erträglich sondern es dürfte um (wessen Willen eigentlich) selbstverständlich überall getragen werden.
Da schwillt mein atheistischer Kamm. Dem sind allerdings schon seit sehr langer Zeit Parteiabzeichen, Kreuze (an Hälsen und in Räumen), Kippas und seit Neuerem eben auch islamistische Kopftücher ein Greuel. All das Zeug soll abgrenzen und sich selbst möglichst hervorheben.
Passt das wirklich ins 21. Jahrhundert - hier im eigentlich aufgeklärten Europa?
Übrigens: Wo immer ich bin, gehe ich gern in jede Kirche und jeden Tempel. Das hat ewas mit Geschichtsbewusstsein zu tun.

StöRschall

Es ist erschreckend, dass das Problem nur aus dem kl. Deutschland heraus betrachtet wird.

Alle, die die Diffamierung und Diskriminierung hier als "Freiheit" verwechseln, betrachten das Problem nur unter ihrer kleinen beschränkten Käseglocke.

Das zeigt mir, wie wenig sich damit besonders Männer wirklich auseinandersetzen.

Aber wozu auch?
Schließlich sind es Frauen, die letzlich unter dieser Problematik zu leiden haben ... und zwar auf der ganzen Welt!

andererseits

Der Kopftuch-Streit ist ideologisch aufgeheizt - ziemlich genau seit 20 Jahren - und es gibt die verschiedensten wichtigen Themen dabei. Es geht um Religionsfreiheit genau wie Frauenrechte, es geht um politische Instrumentalisierung von rechts und auch um pauschale Diffamierungen. Wer wirklich persönlich mit Frauen zu tun hat und mit ihnen auch spricht (man kann hier den Eindruck bei manchem Kommentar gewinnen, dass das längst nicht bei jedem der Fall ist...), der weiß, dass auch die kopftuchtrgenden Frauen sehr differenziert und häufig selbstbewusst mit dem Thema umgehen. Es wäre an der Zeit, den "Symbolstreit" zu lassen und über die wirklich wichtigen dahinter stehenden Themen wir Frauenrechte, Integration und auch Differenzierung verschiedenen islamischer Richtungen zu sprechen.

StöRschall

Hetze wird von den Rechten mit Meinungsfreiheit verwechselt und

die Linken verwechseln Diskriminierung mit Freiheit ....

Schlimm, schlimm ....

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