Schuhe in einem Kindergarten

Ihre Meinung zu Kita-Schlichtung vorerst gescheitert - keine neuen Streiks

Gewerkschaften und kommunale Arbeitgeber haben sich nicht auf eine Übernahme des Kita-Schlichterspruchs verständigt. Nach einer Mitgliederbefragung bei den Gewerkschaften sollen die Gespräche im August weitergehen. Neue Streiks soll es nicht geben.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
20 Kommentare

Kommentare

Richard_
Vergiftetes Angebot

Als Elternteil habe ich zwar ordentlich Angst vor weiteren Streiks, aber das Schlichtunsangebot war für die meisten Betroffenen wirklich schlecht. Die "normale" Erzieherin bekäme zwar mehr Geld in den Gehaltsentwicklunsstufen, würde aber bis zu 10 Jahre länger brauchen, um in die höheren Stufen wechseln zu können. So hätten sich für wirklich viele ErzieherInnen die Gehälter sogar gesenkt. Hier ein paar Beispiele.

seit 4 Jahren: - 5,24%
seit 14 Jahren: - 1,55%
seit 24 Jahren: - 0,88%
seit 34 Jahren: + 4,89%

Erst, wenn man 27 Jahre an einem Arbeitsplatz gearbeitet hat, kann man richtig von den Erhöhungen profitieren. Da man seine Gehaltsstufe aber nicht automatisch zu einem neuen Arbeitsplatz übernehmen kann, ist das nur für sehr Wenige eine Option.

Die größten Sprünge im Gehalt hätte es für einige Leitungsfunktionen und ErzieherInnen gegeben, die über 27 Jahre dabei sind. Wieviel Prozent der Belegschaft das überhaupt beträfe - 1%?

Kämpft!
Aber mit humanen Mitteln für die Eltern!

Thomas Wohlzufrieden
Dieser Schlichterspruch ist schlicht unverschämt

Der Schlichterspruch ist eine schallende Ohrfeige für alle Erzieher/innen. Aber was soll auch dabei herauskommen, wenn zum schlichten nur Leute aus den Arbeitgeberparteien CDU/SPD herangezogen werden? Wieder ein Beweis mehr dafür, das auf Seiten der Arbeitnehmer nur noch die Linke steht.

Martin_1979
Da fehlt mindestens 1 Verhandlungspartner

Mal ehrlich, die einen wollen (meist) zu Recht mehr (Erzieher) und die anderen sind zumindest vielfach finanziell handlungsunfähig (Kommunen). Erst wenn Bund und Länder in die Pflicht genommen werden die Kommunen entsprechend auszustatten, wird hier eine kompromissfähige Lösung erreicht. Bei der Gelegenheit sollte man gleich auch mal über die Pflegeberufe reden. Also ein Apell an Bund und Länder, mitzuhelfen, den Knoten zu lösen!

Druide
Kindergarten.

Es ist schlichtweg unverfroren sich für eine Gehaltsstufenerhöhung einzusetzen.
Diese Berufsgruppe bekommt sowieso die höchsten Gehälter, hat die günstigsten Arbeitszeiten, und sieht auch stundenlang den Kindern beim Spielen zu.
Das bißchen Pädagogik was diese Leute betreiben, ist keine Erhöhung wert.
Sorry, mußte mal gesagt werden, auch wenn es opportun ist.
Und jede, wirklich jede Erhöhung sollte man sofort den Eltern weitergeben, nicht nur immer beim Staat nassauern, wenn die Eltern wirklich von solchen Forderungen überzeugt sind, werden sie gerne zahlen.
Ansonsten ist die Solidarität eine Farce, zahlen soll nämlich ich, der Steuerzahler, der seine Kinder ohne Kindergarten großgezogen hat. Wo bleibt da die Solidarität???

kumulus
Es zeigt

sich einmal wieder mehr, wie verloren Mitglieder in den Gewerkschaften unter dem Dach des DGB's sind--wofür wurde denn eigentlich gestreikt?? Es ging im wesentlichen um eine gerechte Entlohnung, letzendlich um eine Wertschätzung der zu leistenden Arbeit. Aber der DGB als Dachverband für Verdi, EVG & CO sitzt schon seit von Anfang an mit im Boot der neoliberalen Regierungspolitik, die seit 1990 nur Privatisierungswahn betreibt, Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert und Löhne wie Arbeit zusehends menschenunwürdiger! Die Schlichtung im Kita-Streik ein jämmerliches Possenspiel, traurig aber wahr--in vielen Arbeitsbereichen sollte Angesichts solch eines Ungemach das GDL-Fieber um sich greifen, damit Aussicht auf Heilung besteht.

JokeSchuette
Man kann es so und so formulieren

Es ist sehr oft zu lesen, dass jemand, der am Fließband Autos montiert, mehr verdient als jemand, der sich mit der Erziehung unserer Kinder beschäftigt. Richtiger wäre es doch zu schreiben, dass die jenigen, die sich mit der Erziehung der Kinder beschäftigt, weniger verdient als die Arbeitnehmer am Fließband. Der erste Satz kann den Eindruck erwecken, dass die Leute am Fließband zu viel verdienen, das ist aber nicht der Fall. Richtig ist doch, dass Erzieher und ähnliche Berufe entschieden zu wenig verdienen. Die Gewerkschaft Ver.di sollte vermeiden, dass von einer bis zu 10 %igen Gehaltserhöhung gesprochen wird. Ver.di und ihre Mitglieder wollen doch eine leistungsgerechte Eingruppierung.

Druide
Frage

Wieso ist mindestens 80 % der Bevölkerung unterbezahlt?
Wie heißt das im Karneval?
Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld....
Ich, der Steuerzahler, sonst kein anderer.
Sonst haben wir griechische Verhältnisse

Gast
Der Schlichtersspruch ist eine Frechheit

jeder Grundschüler kann ausrechnen, dass dieser Spruch mit seiner fünfjährigen Laufzeit, alleine schon wegen der zu erwartenden Inflation, genau das Gegenteil von Verbesserung darstellt.

Geehrte Schlichter, glaubt Ihr denn wirklich, Ihr habt Analphabeten vor Euch oder was genau so schlimm wäre, habt Ihr selbst das kleine Einmaleins vergessen oder gehört Ihr zu der Spezies Mensch die selbst wie die Made im Speck lebt, aber den Arbeitnehmern das Salz in der Suppe nicht gönnt.

Den Betroffenen und den zuständigen Gewerkschaften wünsche ich viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Lasst Euch nicht auf den Arm nehmen.

kimaba63
Berichterstattung lückenhaft

Der Schlichterspruch, wie auch die Haltung der Arbeitgeber sind erschreckend. Das Angebot bewegt sich von -2,78 bis ca. 13%.
Hört sich eigentlich sehr hoch und viel an. Aber was bedeutet das wirklich? Real ist es nur ein Durchschnittswert von 3,3% Lohnerhöhung auf 5 Jahre für alle.
Das Gro der Mitarbeiter werden mit Peanuts abgespeist. Die möglichen hohen Zuwächse ereilen eine sehr kleine Personengruppen in Leitungsfunktion. Die Menschen, die auf die Strasse gegangen sind und für eine Aufwertung gestreikt haben, werden abgespeist.
Einzelberufgruppen wurden sogar bewusst ausgeklammert. Die Sozialarbeiter/Sozialpädagogen sollen bereits 2009 ein Aufwertung erfahren habe? Welches nachweislich falsch ist, da es mit Abschaffung des BAT zu massiven Gehalteinbußen für alle Neueinsteiger geführt hat, die nun das Gro der Arbeiter sind.
So wird diesen 0,0-1,3% auf 5 J. angeboten, ein Schlag ins Gesicht derer.
Dies erklärt die kritische Haltung der Delegierten im gestrigen Verdi-Treffen.

Gast
"Frage Wieso ist mindestens

"Frage
Wieso ist mindestens 80 % der Bevölkerung unterbezahlt?
Wie heißt das im Karneval?
Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld....
Ich, der Steuerzahler, sonst kein anderer.
Sonst haben wir griechische Verhältnisse"

Wer so viel Geld hat? Diejenigen, die mit der Explosion der Einkommen aus Kapitaleinkommen seit den achtziger Jahren reich geworden sind, während die Einkünfte aus nicht-selbständiger Arbeit stagniert sind. Und, keine Sorge, die haben genug Geld. Sie müssen nur zahlen, wenn Sie dazu gehören - dann macht Ihnen das aber nix aus, Sie haben dann eh mehr als Sie jemals ausgeben können -, oder Sie können sich beruhigt zuücklehnen.

Kanenod
Schlichterspruch geht in Ordnung.

@Niko0105: Der Schlichterspruch geht voll in Ordnung. Er bringt eine Erhöhung der Gehälter von 2-4% und somit eine Aufwertung der Berufe. Bei erneuten Streiks wäre mein Verständnis aufgebraucht.

Und bzgl. der Inflation, so sollte man bedenken, dass dieser Streik nicht zu verwechseln ist mit der normalen Tarifrunde des TVÖDs, welche letztes Jahr war und nächstes Jahr wieder ansteht. Letztes Jahr gab es dann ab dem 01.03.2014 eine Erhöhung um 3%, dieses Jahr gab es ab dem 01.03.2015 nochmal eine Erhöhung um 2,4%. Für die Zeit ab dem 01.03.2016 wird dann wieder neu verhandelt müssen.

Es wurde auch letztes Jahr gestreikt, und wenn nur einzelne Tage, und nächstes Jahr stellen wir uns auch wieder auf Streiks ein. Was auch so in Ordnung ist, solange man zueinander findet und Kompromisse ausarbeitet.

Diese 2-4% aktuell sind also extra und stellen eine tatsächliche Gehaltserhöhung dar, und damit sollten die Gewerkschaften jetzt auch zufrieden sein.

Erich Zann

@ Am 25. Juni 2015 um 12:27 von Richard_

Bitte die Erhöhung nicht auf 5 Jahre beziehen. Da entsteht ein falscher Eindruck. Die Gehaltstabellen des Sozial- und Erziehungsdienstes sind Bestandteil eines Manteltarifvertrages und der läuft Feb. 2016 aus. Die Tabellen sind dann wieder mit dabei und auch dann ist mit einer Erhöhung zu rechnen. Die Verhandlungen beziehen sich jetzt auf eine grundsätzliche Besserstellung des Berufsstandes und nicht auf einen Inflationsausgleich.

JokeSchuette
<<< Wieso ist mindestens 80 %

<<< Wieso ist mindestens 80 % der Bevölkerung unterbezahlt? - Wer soll das bezahlen, - Ich, der Steuerzahler, sonst kein anderer. >>> von Druide. ### Es sind wahrscheinlich mehr als 80 % der arbeitenden Bevölkerung unterbezahlt. Da die aber nicht annähernd im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, werden die nicht von ihren Steuergeldern bezahlt. Die vielen Millionen in prekären Jobs ausgelaugten Abeitnehmer sind in Wirtschaftsunternhemen beschäftigt. Von Ihren Steuergeldern werden die nicht bezahlt. Und was die sozialen Arbeitsplätze angeht, da wird echt zu wenig bezahlt, auch wenn Sie das als Stuerzahler nicht einsehen wollen.

jror
So geht das nicht weiter...

Jeder möchte mehr Geld verdienen... Und jeder Arbeitnehmer leistet gute Arbeit. Rein menschlich kann ich es verstehen, dass auch die Erzieher höhere Gehälter haben möchten, aber man muss auch die Relation der Gehälter zu anderen Berufsgruppen im Auge haben.

Sollte es zu einem erneuten Streik kommen, dann kann ich die Erzieher nicht mehr ernst nehmen.

Mal ganz ehrlich: Kann man es als Erzieher vertreten, dass die Kinder aus Ihrem Alltag herausgerissen werden? Hier werden die Kinder in Geiselhaft genommen und die Eltern gleich mit. Das ist so nicht O.K..

Und man möge mir nicht erklären, dass mit einem höheren Gehalt die Kinderbetreuung besser werden würde. Daran glaube ich nicht. Wie sollen die Kommunen die weiteren Erzieher einstellen?

Möglicher Ansatz... Alle kommunalen Kindererzieher entlassen. Kindergärten privatisieren und dann die Erzieher zu anderen Konditionen einstellen. Umstrukturierungen wirken ab und an vielleicht auch mal WUNDER.

JokeSchuette
So ist es nicht.

An Druide. ### Bei meinem letzten Arbeitgeber, einem Softwarehaus, gab es wegen der vielen Kontakte mit Kunden Seminare für Kommunikation und Konflikt-Vermeidung. Einer der Seminarleiter hatte eine ähnliche Einstellung wie Sie. Wir nannten das Sozialdarwinismus. Der Herr wurde schnell aus dem Seminar-Leiter-Pool genommen. Was Sie da schreiben << Das bißchen Pädagogik was diese Leute betreiben, ist keine Erhöhung wert. Sorry, mußte mal gesagt werden, auch wenn es opportun ist. >> entbehrt jeder Grundlage. Es ist ganz einfach falsch.

Lieblix
Sieg der Macher und Entscheider dieser Republik!

Dass bei der Schlichtung nichts rüberkommt war (v.a. gerade der verdi-Spitze) von vorn herein klar! Die Schlichtung kam nur, weil die Arbeitgeber auf Grund des Einlassungsvorbehalts die Schlichtung mitten hinein in die Streikbereitschaft der ErzieherInnen u. SozialarbeiterInnen erzwingen konnten. Was soll aber diese Entscheidung von verdi jetzt???
Vor der Schlichtung hieß es ganz klar: "Der Streik geht weiter, bis ein annehmbares Verhandlungsergebnis vorliegt".
Dann kam die Schlichtung als taktischer Winkelzug der Arbeitgeber dazwischen.
Nun schlägt die Verhandlungsführung von verdi allen ernstes vor über dieses "Nicht-Ergebnis" eine Mitgliederbefragung, mit 4 Wochen Verzögerungszeit durchzuführen.
Aber hallo!!! Damit ist die Luft raus - und eines wird offenbar: Die Macher und Entscheider dieser Republik - nicht nur bei den Arbeitgebern - interessieren sich nicht für die da unten in der Gesellschaft und an den schlecht bezahlten (Frauen-)arbeitsplätzen!

isabella grabner
schlichtung

Was sonst soll dabei herauskommen, wenn man zwei alte und durch ihre berufliche Vergangenheit parteiisch geprägte Männer über den Wert der Arbeit von Frauen bzw. über den Wert von Kindern urteilen lässt. Eine effektive Abwertung. Ich wünsche "unseren" Sozial- und Erziehungskräften einen langen Atem. Zwischenzeitlich betreuen wir unsere Kinder eigenverantwortlich. Weil wir gerne mit ihnen zusammen sind. Auch wenn das gerade finanzielle Veränderungen für uns bedeutet.

firefighter1975
Der Schlichterspruch ist bei ...

...näherer Betrachtung kein Versuch der Schlichtung, er ist tatsächlich eine schallende Ohrfeige ins Gesicht der Arbeitnehmer, die für eine immer weiter zuhnehmende Arbeitsbelastung zu Recht für steigende Vergütung kämpfen.

Heute trifft es die Erzieher, morgen vielleicht Euch.

Ich kann die Entscheidung, das "Schlichtungsangebot" nicht anzunehmen nachvollziehen und unterstütze die Erzieher und Erzieherinnen - und ihre Entscheidung - "meiner" Kita von nebenan auch weiterhin voll.

underpass
OMG...

...wenn ich hier so den einen oder anderen Kommentar lese, der Erzieherinnen irgendwo bei kaffeetrinkenden Märchenerzählerinnen verortet, möchte ich nur nur noch mit "your comment gave me cancer" antworten.

Und ihnen gleichzeitig empfehlen, sich mal wirklich über die Realitäten in vielen kommunalen und konfessionellen KiTaen zu informieren. Aus Erfahrung weiss ich, dass vielen Eltern überhaupt nicht bewusst ist, was Erzieher tagtäglich leisten - und einem guten Teil ist es auch ziemlich egal, solange ihr Sprössling stets zuerst versorgt wird. Oh, ich könnte da von Ereignissen erzählen...

An die Apologeten privat geführter Kinderaufbewahrungsstellen, die es ja auch in D mittlerweile gibt: nicht jammern, wenn ihr nach dieser Zeit feststellen müsst, dass ihr einen Haufen Geld für weniger Leistung verbraten habt - ihr wolltet es ja so.

AsCitiesBurn
Sozialarbeiter

Der Schlichterspruch ist alleine aufgrund der Nichtberücksichtigung von SozialarbeiterInnen im Allgemeinen Sozialen Dienst von Jugendämtern inakzeptabel.
Mal davon abgesehen, dass die Laufzeit von 5 Jahren bei den Prozentzahlen lächerlich ist. Man könnte meinen, man versucht die Berufsgruppen im Sozial- und Erziehungsdienst für dumm zu verkaufen...