Ihre Meinung zu Merkel offen für britische Wünsche einer EU-Reform
In Polen ist der britische Premier Cameron mit seinen Forderungen nach einer EU-Reform noch abgeblitzt, doch in Berlin sah das schon anders aus. Kanzlerin Merkel schloss eine Änderung der EU-Verträge nicht aus: Die könnten im Interesse beider Länder sein.
London sagt noch nicht konkret, welche Reformen denn in der EU angestrebt werden sollen. Die Kanzlerin kann sich z.B. vorstellen, die Auswirkungen der Freizügigkeit in der EU auf den Sozialmissbrauch neu zu gestalten.
Und Cameron wird wohl die zunehmende politische Verflechtung im Zuge der Maßnahmen zur Regelung der Euro-Schuldenkrise abschaffen wollen, zumal GB ja nicht der Eurozone angehört und dies auf Dauer auch nicht will. London will offenbar politisch wieder unabhängiger von Brüssel und Berlin sein.
Die EU und die Euro-Länder sind aber nicht die Summe von Egoismen der EU-Länder, sondern eine Solidargemeinschaft mit gemeinsamen Werten. Wollte jedes EU-Land seine eigenen egoistischen Interessen durchsetzen wollen, gäbe es keine EU, sondern 28 Einzelstaaten, die den künftigen geopolitischen Herausforderungen in einer multipolaren Welt nicht entsprechen könnten und keine Perspektive für eine gedeihliche Entwicklung haben. Will das GB?