Plakatwand in Armenien

Ihre Meinung zu Armenien: Gefangen in der Vergangenheit

Seit Jahrzehnten kämpfen Armenien und die weltweit verstreute armenische Diaspora um Anerkennung ihrer Leiden im Osmanischen Reich. Aber die Konzentration auf die Vergangenheit verstellt den Blick für die aktuellen Probleme, um die sich vor allem junge Armenier sorgen.

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10 Kommentare

Kommentare

Gast
Alles Gute

Ich wünsche dem armenischen Volk, dass es ihm besser geht. Das es stolz die Probleme der Zukunft angehen kann, ganz egal ob die Türkei ihre Schuld anerkennt oder auch nicht.

Die Juden sind auch ihren Weg gegangen. Auch wenn Israels Politik nicht nicht ohne Makel ist (vor allem der Umgang mit den Palästinensern), so ist Israel doch eine Demokratie und eine weltoffene Wirtschaftsmacht. Und das, trotz einer jahrzehntelangen Feindschaft mit den Nachbarn.

Etwas ähnliches wünsche ich mir für Armenien. Das Land muss endlich aus seinem Trauma raus kommen und in die Zukunft blicken. Verkrustete Strukturen erneuern und zu neuer Größe finden.

Zate

Nach der Vertreibung von einer Millionen Aserbaidschanern leben natürlich heute überwiegend Armenier in der Region.
Kann man doch mal erwähnen oder will man etwas wieder mal anders darstellen ?

T.M.78

Was der Welt fehlt ist die Gabe der Vergebung. Solange Hass und Schuld von Generation zu Generation weitergegeben werden wird sich der Frieden nirgendwo langfristig etablieren. Man darf nicht vergessen aber vergeben.
Es ist mehr als fraglich ganzen Völkern eine Schuld anzurechnen wenn von den eigentlichen Tätern schon lange keiner mehr lebt.
Ist Schuld denn erblich?
Im Strafrecht würde keiner dem Enkel eines Mörders eine Schuld anlasten. Man muß sich der Vergangenheit stellen, sicher. Doch wichtiger ist es aus ihr für die Zukunft zu lernen.

Gast
Wieso lernt der Mensch nicht aus der Geschichte ?

Überall in den Medien ist von Armenien und Völkermord die Rede, nicht zuletzt weil sich Politiker und geistliche Führer als Historiker versuchen. Armenien gefällt scheinbar die Opferrolle, sonst würden sich nicht jahrelang in die Richtung arbeiten. Wieso berichten aber die Medien z.B. nicht über das Massaker von Chodschali. Das liegt keine 100 sondern nur 23 Jahre zurück. Hunderte aserbaidschanische Zivilpersonen von armenischen Einheiten getötet. Passt das gerade nicht zum Thema ... ? Frieden sollte das Ziel aller Beteiligten sein.

Account gelöscht

Ein fleißiger Journalist sollte sich mal die Mühe machen, alle Massenmorde und auch besonders Völkermorde (die glaubhaft bezeugt sind !!) aufzulisten, wobei er mit dem Alten Testament beginnen darf. Es gäbe eine erschreckend lange Liste . Die meisten Katastrophen sind längst vergessen nach einigen Generationen. Einige Vorkommnisse werden jedoch immer wieder zelebriert, obwohl dieses einer Versöhnung nicht gerade förderlich zu sein scheint.

1A Polyglott
@Zate um 10:09 - weitere Aufrechnungsversuche

Sie dürfen auch gerne Pogrome und Vertreibungen von ethnischen Chinesen aus Malaysia erwähnen, trüge aber genauso viel zum Thema des Artikels bei.
Es wurde außerdem keine Million Aserbaidschaner, vertrieben, wo haben Sie das her? Lesen Sie unabhängige Geschichtsbücher, sie enthalten mehr Wahrheit als Gespräche zu Hause oder an einem panturkischem Stammtisch beim Tavla spielen.

Faktensammler
Fakten zum Berg-Karabach Konflikt

Der Nagorny-Karabach-Konflikt ist sicherlich einer der am schwierigsten zu loesenden Konflikte auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion.
Ihr Kommentar wird der komplizierten Situation nicht gerecht.

Im Verlauf des Krieges wurden 900.000 Aserbaidschaner und 300.000 Armenier zu Flüchtlingen. In Armenien gibt es praktisch keine Aserbaidschaner mehr, in Aserbaidschan mit Ausnahme Karabachs, keine Armenier mehr.
"1991 hatte das autonome Gebiet [Nagorny-Karabach] 194.000 Einwohner. 1989 bestand die Bevölkerung aus 145.500 Armeniern und etwa 40.000 Aserbaidschanern. "
Armenien hält über das Gebiet Karabach hinaus einen Sicherheitsguertel besetzt.
Quelle: Der Nagorno-Karabach-Konflikt, Prof. Dr. Johannes Rau.

Ihr Kommentar suggeriert ferner, dass eine Relativierung des Völkermords an den Armeniern von 1915-1918 aufgrund des mehr als 70 Jahre spaeter aufbrechenden Karabach-Konflikts gerechtfertigt sei.
Dies ist hoechst fragwuerdig.

Taigabaer
Man soll Verbrechen nicht vergessen...

...und als Warnung an kommende Generationen weitergeben.

Allerdings jetzt einen "Schuldigen" zu ermitteln ist etwas sinnlos. Die Täter müßten mittlerweile mindestens 118 Jahre alt sein und die Opfer mindestens 105 um davon bewußt was mitbekommen zu haben.

Die lebenden Armenier sind heute keine Opfer, genauso wie die heute lebendenTürken heute keine Täter sind.

Viel Lärm um Nichts.

Zate

Nur auf dem Bergkarabach lebten wie sie schon sagen 40000 Aserbaidschaner, die übrigen bis zu einer Millionen Aserbaidschaner lebten in der ebenfalls besetzen Region rund um den Berg.
Wir reden hier immerhin von 20% der Fläche Aserbaidschans.
Im übrigen konnte und kann der Landraub nur mithilfe von Russland zustande kommen und auch nur wegen Russland kann Armenien die Region noch halten.
Wo bleibt der Internationale Aufschrei wie im Fall der Ukraine ?

Moritzili
Wer auch immer

einen Gauck ob seiner gestrigen Worte verklärt, oder einen Lammert bewundert: Beide hätten niemals, ich betone niemals, das Wort "Völkermord" in den Mund genommen, wenn sie nicht, oh Freude, eine evtl. deutsche Mitschuld mit in die Waagschale hätte werfen können. Also wäre ich vorsichtig bei voreiligen Kniefällen, insbesondere bei Gauck. Ohne diese "Mitschuld" wäre es bei ihm vmtl. wieder ein hindurchlavieren gewesen, wie man es von diesem Mann nicht anders kennt.
Die Türken werden diese "Mitschuld"-Erwähnung wohlwollend vernommen haben, es uns aber jetzt bei jeder Gelegenheit um die Ohren hauen.