Zwei Schimpansen

Ihre Meinung zu Haftüberprüfung für zwei Schimpansen in New York

Es klingt skurril: In den USA klagt ein Anwalt gegen die Festhaltung zweier Affen durch eine Universität. Er nennt das "Freiheitsberaubung" und hat eine Haftüberprüfung gefordert - mit Erfolg: Eine Richterin hat Herkules und Leo zur Anhörung geladen.

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64 Kommentare

Kommentare

Gast
USA,...

einerseitz fortschritlich und andererseitz,... nicht.

Wenn Schimpansen Menschenrechte haben, haben sie dann nicht auch ein Recht auf Schusswaffen wie jeder andere US-Amerikanische Mensch auch?

der_rico
Tatsächlich...

...kein Schlusslicht...

O_o

Gast
Gar nicht abwegig...

Wie bereits im Artikel anklingt, gibt es zahlreiche Langzeitbeobachtungen, aus denen klar hervorgeht, dass bei den unterschiedlichen Affengattungen von einer Intelligenz ausgegangen werden kann, die Kindern zwischen 3-5 Jahren entspricht.

Es wurde bestimmten Affen schon eine Sprache mit über Tausend Symbolen beigebracht. Sie konnten sich quasi unterhalten und einige verstanden nach Jahren des intensiven Kontaktes auch die gesprochene Sprache der Betreuer.

Man überlege sich das in Filmen oftmals dargestellte Szenario: Deutlich intelligentere Ausserirdische kommen zur Erde und finden uns Menschen vor. In Relation zur eigenen extrem hohen Intelligenz erscheinen wir wie Ameisen. Was würden wir sagen, wenn man uns entsprechend behandeln würde ??

Gebt den Affen die Freiheit ! (Und auch den anderen intelligenten Tieren mit Sebstbewusstsein, wie z.B. Elefanten).

Elbestrand
Die Würde eines jeden Lebewesens sollte unantastbar sein

Nicht nur Menschenaffen sind hoch intelligente Wesen sondern auch Hunde, Schweine, Fische und sogar der Tintenfisch kann Strategien entwickeln, um sein Ziel zu erreichen. Aber sollten wir Tiere nur die mit der menschlichen Intelligenz oder mit Werkzeugdenken vergleichen?

Was gibt uns das Recht, Tieren beispielsweise Mitgefühl oder Liebe abzusprechen? Wo wollen wir, mehr oder weniger, willkürlich Grensen setzen? Dürfen wir das überhaupt? Hat nicht jedes Lebewesen bis hin zur Mücke seine persönliche Würde. "...Wir sind ja beide, Mensch und Mücke, nichts als kleine Schatten eines großen Lichts."

"Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie Du den Schmerz." (Aesop, 550 v. Chr.)

Oguz

Das ist ja typisch für die angeblich demokratischste Land der Welt. Das einzige an den die Amerikaner glauben ist Kapitalismus(Profit um jeden Preis). Da ist es auch nicht wunderlich, dass ein amerikanischer Anwalt zwei Affen vertritt, nur um in die Schlagzeilen zu kommen.

(traurig, aber wahr )

riewekooche
Ich frage mich

wer die Aussagen der Schimpansen in amerikanisches Englisch übersetzen wird.

vonderLeine

Wie ich von einem prominenten Naturwissenschaftsprofessor im Fernsehen erfuhr, stammen die Menschen nicht etwa von den Affen ab, sondern sind Affen. Affen sind also keine Menschen.

Gast

"Auch Affen wissen dass es eine Zukunft gibt",
aber warum das "auch"? Der Mensch tut immerhin so, als gäbe es keine Zukunft. Keine Zukunft des Sozialen, keine Zukunft der Ökologie, keine Zukunft des Geldes (weil das auch alles zusammenzubrechen droht)... keine Zukunft der Erde. Scheint dem Menschen unbekannt.-

Es müsste man erst einen Menschenversuch machen, um herauszufinden, ob wir um die Zukunft wissen. Diese Studienanordnung müsste natürlich "wissenschaftlich" fundiert ablaufen.

Gast
Gar nicht so dumm

So absurd wie dargestellt finde ich das Verfahren nicht. Beim letzten Besuch eines Zoos fiel auch mir auf, wie Schimpansen und andere Menschenaffen von Menschen behandelt werden. Die Affen werden gestresst, begafft und angeschrien, und das merkt man ihnen auch an.
Der Mensch muss sein Verhalten gegenüber Menschenaffen (aber auch anderen Tierarten) überdenken. Diese "Herr über alles, was da kreucht und fleucht"-Mentalität sollte enden, im 21. Jh. wissen wir, dass wir nur ein Teil des Ganzen sind und nicht daneben oder darüber stehen.
Ich bin selbst kein PETA-Anhänger oder dergleichen, aber dass sich etwas ändern muss, ist mMn offensichtlich.
Insofern finde ich den Artikel zu ironisch und höhnisch.

Gast
Prioritäten

Einerseits habe ich keinen Zweifel darüber, daß Tierschutz eine prinzipiell gute Sache ist, die unterstürzt werden sollte, andererseits glaube ich, daß die Ressourcen der Welt leider so limitiert sind, daß wohl mit Priorität die dringenden Probleme von Menschen erst gelöst werden sollten und müssten. Gelder, die für das Schimpansen-Gerichtsverfahren verbraucht werden, könnten nicht vielleicht besser als Spenden zur Linderung z.B. vom Hunger von Menschen in bestimmten Regionen der Welt verwendet werden?

spetzki
Da wär ich gern dabei

Ich glaub spätestens wenn der erste in den Gerichtssaal geschissen hat ist die "Menschwerdung" abgeschlossen.

Im Ernst: Viele Säugetiere zeigen Intelligenz und Sozialverhalten, wo will man eine Grenze setzen?
Waale und Delphine, auch Schweine und Hunde sind nicht "blöd".

Auch manche Vögel, z.B. Krähenvögel sind recht gewitzt.

Die Grenze zwischen Mensch und Tier ist demnach willkürlich gesetzt - jede andere Grenze wäre es aber ebenso!

In D. werden Abstufungen gemacht, z.B. gelten für Tierversche an Wirbeltieren wesentlich mehr Beschränkungen als an "niederen" Tieren wie z.B. Insekten.

Wir müssen als Gesellschaft hierbei einen Kompromiss finden. Ich finde bisher hat man das ganz passabel hingekriegt.

Tiere mit Menschen gleich zu setzen geht mir persönlich zu weit.

Gast
Endlich !!!

Ein Menschenaffe hinter Gittern ... unerträglich !
Schaut ihnen mal in die Augen, - wenn Ihr es aushaltet.

'ne Buddel Rum
Mandat?

Die Affen würden gegen ihren Willen festgehalten, argumentiert der Anwalt.
Wissen kann man das nicht, aber naheliegend ist das wohl.

An welcher Willenserklärung der Affen aber macht der Anwalt sein Mandat fest?
Woher weiß er, dass die Affen von ihm verteidigt werden wollen und nicht von einem anderen vielleicht viel kompetenteren Anwalt? Verteidigt er sie also auch gegen ihren Willen?

Carlsand
unglaubwürdig

wer soll das denn glauben,wem würde das
dienen,was beabsichtigt -tg- mit solchen
meldungen.
scheinbar geht es nur um schlagzeile
a la -bild-

Gast
UN SR zeigt sich bereits besorgt

Am Ende haben die beiden Affen einen freien Mitarbeiterstatus der Uni gehabt, die Uni illegitim besetzt ohne für Unterkunft und Verpflegung aufzukommen oder sind schlicht Kommunisten, die keine Religion annehmen wollen oder terroristische Muslime.

Um sie nun in ein Resort zu befördern, muss man sie zwangsläufig ihrer Freiheit berauben, damit man sie in ihre Freiheit entlassen kann. Das erledigt vlt. die Richterin. Da gibt es gute Erfahrungen, nur hieß es damals Reservat und Indianer.

Sicher kann die Richterin eine Anhörung veranstalten soweit ein Dolmetscher gewährleistet ist und nachdem die Ladung offiziell persönlich zugestellt wurde. Da wird sich dann im Kreuzverhör und unterm Lügendetektor herausstellen, ob beide Primaten aus freien Willen oder nicht der Wissenschaft dienen und welche akademische Laufbahn sie ggf. eingeschlagen haben.

Dass der Kreationismus in den USA die Evolution verleugnet, könnte auch gerichtsrelevant werden. Dran bleiben!

Anonymous Monasterium
So ein Affentanz...

... ist auch nur in den USA möglich...

(Un)fassbarer Beleg für den heiligen Kapitalismus... Schlagzeilen um jeden Preis...

Gast
@spetzki

Der Unterschied zwischen Tier und Mensch ist ganz einfach:

Der Mensch KANN sich dagegen entscheiden den einfachen Weg zu gehen (obwohl dies heutzutage durch unsere ICH-bezogene Erziehung/Gesellschaft eher uncool ist), während Tiere dies eben nicht können. Der einfache Weg sind zum Beispiel Tierversuche ... kann man machen, muß man aber nicht. Der einfache Weg ist auch "ich bestell im Internet, weil es da billiger als im Laden und bequemer ist".

Edelweisspirat
Zunkunft

Allein das Wissen, dass es eine Zukunft gibt, kann nicht als Argument gelten den Homo Sapiens zu definieren. Eichhoernchen sammeln Nuesse, die sie spaeter wieder ausgraben, viele Saeugetiere stopfen sich den Bauch voll bevor der Winter einbricht, einige Tiere machen lustige Dinge weil sie wissen, dass es dann eine Belohnung gibt (siehe Zirkus etc.).
Dagegen denken Kleinkinder, Drogenabhaenige, Politiker und geldgeile Manager nur an das Heute und Jetzt.

Gast
Affenzirkus

Viel Spass bei der Anhörung Frau Richterin, hoffentlich lügt der Affe Sie nicht an und versteht die Rechtsbelehrung.

Im Ernst, so ein Verfahren ist als Affenzirkus bezeichnen. Sicher gehören Affen zur neben dem Menschen intelegentesten Spezies, sie können wie ein User beschreibt Sprachsymbole in eine sinnvolle Reihenfolge bringen, haben wohl ein Bewusstsein für die eigene Existenz oder können Handlungen auf die Zukunft bezogen verrichten. Doch wird ihr Abstraktionsvermögen und ihr Denkvermögen nicht ausreichen um, eine Gerichtsverhandlung zu verfolgen, den Sinn einer solchen zu verstehen und sinnvolle Angaben zu machen.

Der Herr Anwalt und die Richterin benötigen wohl Schlagzeilen, um die eigene Karriere zu befördern - Hauptsache man wird weltweit bekannt. Dazu ist jeder Affenzirkus recht.

Damit spreche ich Tieren keine Rechte ab, die im Tierschutzgesetz und in einem Grundrechtekanon zum Schutz von Tieren verankert werden müssen - doch das müssen Menschen und nicht Affen tun.

toddybear
Von Affen und ...Affen

Nuja, der Mensch gehört mit zu den jüngsten Spezies auf dieser wunderschönen Welt und somit sind auch wir mit unserer Intelligenz und dem Sozialgefüge deutlich näher am tierischen, als wir es gern wahrhaben wollen. Und auch die Sache mit dem Bewusstsein wird m.E.n. überschätzt, auch wenn der Mensch da womöglich die höchste Komplexität aufweist, so ist nicht von der Hand zu weisen, dass insbesondere andere Säuger und teilweise auch andere Spezies zumindest über ein rudimentäres bis komplexes Bewusstsein verfügen. Es gibt sogar Bestrebungen Menschenaffen künftig auch Menschenrechte zugestehen zu wollen. Schätze an dem Thema werden wir noch ordentlich zu knabbern haben, denn so wie wir gegenwärtig mit unseren Mitgeschöpfen umgehen, kann man nicht guten Gewissens E.T. unter die Augen treten, dauert also wohl noch ne Weile bis wir in die galaktische Gemeinschaft aufgenommen werden ;)

artist22
@Zukunft 12:27 von Edelweisspirat

Woher wissen Sie eigentlich,
dass der homo sapiens (noch)
eine Zukunft hat?

Es gibt da belastbare Indizien dagegen.
Andererseits:
Wenn Menschenaffen Haftprüfungstermine
bekommen, besteht zumindest Hoffnung
für den Affen im Menschen..

FordPrefect412
Skurril...

Schon skurril...
in einem Land, in dem ein Grossteil der Bevölkerung aufgrund Ihrer Hautfarbe diskriminiert (wenn auch nicht mehr offiziell), oftmals inhaftiert (es ist nun einmal so, dass Afroamerikaner statistisch häufiger zu Haftstrafen verurteilt werden, auch bei gleichen Delikten, als Weiße ) und nicht selten bei einer Kontrolle / Verhaftung verletzt oder sogar getötet werden, verlangt ein Anwalt, Schimpansen gleiche Rechte zu gewähren, wie Menschen...

Tim Squo
Das geht eindeutig zu weit

Steht ein Affe höher als ein Hund, oder als eine Kuh oder sollte man diesen Tieren vielleicht auch noch diese Rechte verleihen? Ich fass' es nicht.

Kommentator123
Wir sind das höchst entwickelte Tier

Wenn endlich der weltweite Religions-Quatsch endet, werden wir aufhören, uns als "gottgewollte Krone der Schöpfung" zu betrachten.
Menschen sind nichts anderes als die (mental) am weitesten entwickelten Säugetiere.
Bald werden wir unseren nächsten Verwandten deutlich mehr Rezept zollen als heute.
Ich bin sicher, dass es eines Tages in hoch-zivilisierten Gesellschaften undenkbar wird, Säugetiere zu töten, um sie zu essen.
Andererseits wird es Kleingetier wie Kakerlaken oder Mücken langfristig schwer haben ...

Zweitaktmotor
Vielleicht doch ein weiterer Hintergbrund?

Und das in einem Land, in dem die Kreationslehre in der Schule "gleichberechtigt" neben der Evolutionslehre dargestellt werden muss?

Ja was denn nun, stammen wir von den Affen ab oder nicht? Ist es das, was die Richterin entscheiden soll?

Das amerikanische Rechtssystem beruht weniger auf geschriebenen Gesetzen (wie bei uns) sondern auf der Interpretation vorangegangener Gerichtsentscheidungen. Insofern könnte der Prozess weitreichende Folgen haben.

GDN
@12:31 von paddi

„Doch wird ihr Abstraktionsvermögen und ihr Denkvermögen nicht ausreichen um, eine Gerichtsverhandlung zu verfolgen, den Sinn einer solchen zu verstehen und sinnvolle Angaben zu machen.“

Ihre Grenzziehung zwischen „Tier“ und „Mensch“ steht teilweise auf tönernen Füßen und – betrachtet man die üble (auch deutsche) Vergangenheit – weckt evtl. Erinnerungen daran, wie „Menschen“ sich seit Langem angemaßt haben, andere als „nur intelligentere Tiere“ mit geringerem Existenzrecht abzutun.

Was ist mit einem geistig Schwerbehinderten, der dieser Gerichtsverhandlung auch nicht folgen könnte? Gilt für den auch schon nur noch das Tierschutzgesetz?

Da fällt mir wieder der Film „Planet der Affen“ (Originalfassung) ein, der sehr schön gezeigt hat, was sich Oberprimaten den von ihnen als Sekundärprimaten eingestuften gegenüber „mit dem Recht des Erhabenen“ erlauben.

Man darf doch hinterfragen ...

gulibert
Wir sagen so schön

Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt
.
und gegen diesen Grundsatz verstößt z.B. die Einsperrung von Lebewesen, um sie in einem Zoo zu betrachten. Wir nennen es artgerechte Tierhaltung aber artgerechte Lebewesenhaltung ist es nicht.
.
Wir haben heute so große Möglichkeiten, daß wir Lebewesen in der freien Natur beobachten und in HD oder 3D filmen, so daß wir diese nicht mehr aus ihrem Umfeld entführen und einsperren müssen.
.
Tun wir es doch und wir tun es immer wieder, dürfen wir uns nicht wundern, wenn uns dieser Bericht vor den Kopf stößt. Genau betrachtet hält uns dieser Gerichtsprozess den Spiegel vors Gesicht.

GDN
@12:19 von CE

„Der Mensch KANN sich dagegen entscheiden den einfachen Weg zu gehen ... , während Tiere dies eben nicht können.“

Die Untersuchung (die dieser Aussage wohl zugrundeliegt) würde mich sehr interessieren. Fällt Ihnen die Quelle spontan ein? (Wenn nicht, muss ich halt danach suchen.)

gulibert
@11:47 von Mok-Kong Shen

Gelder, die für das Schimpansen-Gerichtsverfahren verbraucht werden, könnten nicht vielleicht besser als Spenden zur Linderung z.B. vom Hunger von Menschen in bestimmten Regionen der Welt verwendet werden?
.
Genau dieser Ansatz ist falsch. Hätte man diese Affen nicht "weggesperrt" hätte es diesen Prozess nicht gegeben. Und die Affen können sich vor dem Wegsperren nicht wehren, während die Menschen (auch die Hungernden) durch eigenes Tun Einfluß auf ihre Situation haben. Und genau darin liegt der Unterschied. Und nicht manch so eine Hungersnot in der Welt hat die Ursachen im unverantwortlichen Umgang des Menschen mit der Natur. Auch im Umgang mit anderen Lebewesen. Last but not least: Das Geld kann man nachdrucken, das Leid der Lebewesen kann man durch Geld nicht gutmachen. Der Gerichtsprozess ist für unser Umdenken wichtig, daher halte ich ihn - trotz der scheinbaren Absurdität - für essentiell.

AlterSimpel
Es fängt meist klein an

Es bedurfte in unserer Geschichte immer kühner Vordenker, um einen Paradigmenwechsel zumindest vorzubereiten.
Die Zeit, in der es Sklaven gab oder Frauen kein Wahlrecht hatten ist noch nicht allzu lange her.

Die biologische Erblinie zu den Affen ist evident und die psychologische Verwandschaft verblüffend.
Wir trennen aber, auch juristisch nur nach Mensch und Nicht-Mensch auf und sortieren Affen als Tiere ein.
Den gleichen Status haben etwa auch Ameisen oder Blattläuse und fast keiner stört sich daran, dass man diese mit chem. Massenvernichtungsmitteln bekämpft.

Einige Staaten haben sich inzwischen darauf verständig, keine invasive Forschung mehr an Affen vorzunehmen.

Der nächste Schritt könnte sein, unsere nächsten Verwandten auch als solche zu behandeln.
Dazu könnte man die Nomenklatur bemühen und zukünftig von menschlichen und nicht-menschlichen Lebewesen sprechen.

Diese Verhandlung ist also zumindest ein kleiner Denkanstoss, und vielleicht erwächst etwas grösseres daraus.

Gast
Steuerzahler?

Heute morgen habe ich erlebt, wie ein Truthahn einen Zebrastreifen ueber eine vielbefahrene Strasse ueberquert hat (in Cambridge, Massachusetts).

Von den Tierschuetzern wuerde ich gerne wissen, ob Schimpansen auch Steuern zahlen sollen. Mensch sein hat auch Nachteile.

proehi
12:02 Hekate

Sie schreiben:..."Schaut ihnen mal in die Augen, - wenn Ihr es aushaltet"

Vor etwa 25 Jahren war ich mit meiner Nichte im Zoo, diese Blicke im Affenhaus waren sehr intensiv und unerträglich. Sie sind mir haften geblieben, ich hab mich schuldig gefühlt.

Aber was lässt das für eine Aussage zu?
Haben mich die Tiere nur "schamlos angeglotzt" und ich hab es mimosig persönlich genommen?

Ich kann es nicht auflösen aber wir sollten diese Tiere nicht einsperren.

Izmi
12:10 von vanPaten

"...Dass der Kreationismus in den USA die Evolution verleugnet, könnte auch gerichtsrelevant werden. Dran bleiben!"

Schon einmal haben die Kreationisten einen Prozess "gewonnen": den "Affenprozess" von Dayton. Da die Einstufung von Menschenaffen in der menschlichen Gesellschaft möglicherweise mit dem Verlust der absoluten Dominanz des Homo Sapiens endet, wird auch hier die Aufmerksamkeit besonders der Kleriker groß sein. Wie Sie schreiben: Dran bleiben!
Denn auch Dayton war letztlich ein Wendepunkt gegen die Kreationisten!

GDN
@13:58 von curoli

„ ob Schimpansen auch Steuern zahlen sollen“

Klar, wie Menschen. Wenn sie einen eigenen Betrieb führen ...
Arbeiter „zahlen“ auch keine Steuern. Die werden ihnen vom Lohn abgezogen. Das geht auch bei Schimpansen. Und hätte man schon vor Jahrzehnten erkannt, was für ein finanzielles gesellschaftliches Debakel entsteht, wenn man allen Geringqualifizierten die Arbeit entzieht und sie durch Automaten ersetzt, dann hätte man vielleicht auch Roboter Steuern zahlen lassen. (Aber das kommt noch – irgendwann, geht ja nicht anders.)

Taigabaer
Typisch Amis...

Allerdings bin ich auch dagegen - unabhängig von der Intelligenz von Tierarten - diese in Zoo's und Zirkusse zu halten. Auch wenn ich es als Kind natürlich toll fand, es ist pure Tierquälerei. Wildtiere gehören in die Wildnis, unabhängig ob Löwe, Waschbär oder Affe.

Gast
Endlich!

mal eine Meldung, die sich von den negativen Nachrichten abhebt - ein wenig Licht zwischen Krieg, Terror und Weltuntergang.

Wir drücken den Affen die Daumen für eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität.

@hekate
"Ein Menschenaffe hinter Gittern ... unerträglich !
Schaut ihnen mal in die Augen, - wenn Ihr es aushaltet."

Dem kann ich nur zustimmen. Resignation und Hoffnungslosigkeit liegt in den glanzlosen Blicken. Mensch muss nur lange genug hinschauen, um das zu erkennen.

Lutz Jüncke
Ja, ich weiß: Ich muss die Meldung nicht lesen ...

In Zeiten überbordender medialer Nachrichtenfluten erwarte ich von einem seriösen Portal wie der Tagesschau eine Filterung der Themen nach Relevanz.
Ohne eigene Wertung (außer in Kommentaren natürlich!), ohne Vorurteile und ohne politische Überkorrektheit.

Schlicht und einfach anhand von Faktoren, die für einen interessierten Menschen eben relevant sind.

Überlassen Sie doch dieses alberne Feld des Boulevardesken denen, die sich dazu berufen fühlen.

Oder machen Sie ein Schlusslicht aus diesem, mit Verlaub, Mist.

Gast
Alle Tiere mit Ich-Bewusstsein so behandeln

Neben den Primaten verfügen auch Krähenvögel wie Elstern über ein Ich-Bewußtsein. Menschliche Kinder erlangen dies erst in einem Alter von 2-3 Jahren.

Dabei werden alleine in Deutschland jedes Jahr Hunderttausende dieser hochintelligenten und hochsozialen Vögel von Jägern erschossen.

FordPrefect412
Haltung in Zoo´s

Also gegen eine annähernd artgerechte Haltung in einem vernünftigen Zoo (z.B. Arnheim, Gelsenkirchen) spricht doch überhaupt nichts...
Im Gegenteil - wir sind doch inzwischen in der traurigen Situation, dass einige Tierarten ausgestorben wären, wenn es keine erfolgreichen Nachzuchtprogramme in guten Zoos gäbe.
Wollt ihr allen Ernstes behaupten, wir schliessen alle "bösen Zoos" und entlassen diese Tiere in der Freiheit, wo sie Elend zu Grunde gehen, weil es keinen geeigneteren Lebensraum mehr für sie gibt?
Natürlich sollte vorrangig die Natur geschützt / wieder hergestellt werden! Aber bleiben wir mal realistisch: in absehbarer Zukunft sehe ich uns als Spezies nicht auf dem Weg dahin!

volkmar1
Ungerecht gegenüber anderen Tieren

Schön, dass da einige jetzt sogar vor Gericht Tiere über Menschen stellen.
Man muss die Frage sowieso weiter stellen: Welche Rinder, Schweine, welches Geflügel oder welche Fische usw. wollen wirklich umgebracht und gegessen werden? Und nur, weil Menschen diese Tiere zum Essen gerne haben, ermordet man sie, d. h. führt vorsätzlich deren Tod herbei. Das ist doch schlimmer als im Gefängnis einzusitzen ...
.
Nein, das ist Unfug!
Tierschutz geht auch anders!

Feidl
Übertriebene Tierliebe

Diese teils übertriebene Tierliebe in der westlichen Gesellschaft ist kaum noch auszuhalten.
Es sind mehr Menschen Mitglied in Tierschutzvereinen als in Kinderschutzvereinen.

Wenn den Tieren jetzt schon Menschen(!)rechte zuerkannt werden, dann sollte diese aber auch die Pflichten bekommen, z.B. Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen.
Wenn sie wirklich wie Menschen behandelt werden würden, bräuchten sie nicht in ein Resort gebracht werden, sondern könnten in einer von Menschen für Menschen erschaffenen Umwelt überleben.

Xabbu
16:39 von Feidl

>>Wenn sie wirklich wie Menschen behandelt werden würden, bräuchten sie nicht in ein Resort gebracht werden, sondern könnten in einer von Menschen für Menschen erschaffenen Umwelt überleben.<<

Wie kommen Menschen wie sie nur auf die absurde Idee daß "die" das woll(t)en, selbst wenn sie könn(t)en ?

Feidl
@um 12:02 von Hekate

Ein Menschenaffe hinter Gittern ... unerträglich !
Schaut ihnen mal in die Augen, - wenn Ihr es aushaltet.

Ihnen ist schon klar, dass diese typischen Blicke nichts damit zu tun haben, wie der Affe (oder ein anderes Tier) empfindet, sondern er durch seinen langen Kontakt mit Menschen gelernt hat, diese mit Blicken "anzubetteln".
Er hat einfach gelernt, wenn er den Blick macht, reagieren die Menschen so und bei dem Blick eher so. Das nutzt er dann zu seinem Vorteil.

pnyx

Den pseudoamüsierten Ton des Artikels hätte man sich sparen können. Es ist eine Schande, dass Tiere juristisch unterschiedslos als Sache behandelt werden. Schritte, die von dieser bornierten Haltung weg führen, sind zu begrüssen.

Feidl
@um 16:43 von Xabbu

Es geht nicht darum, ob sie es wollten, sondern das sie es müssten, genauso wie eben wir Menschen auch.
Wer wie ein Mensch behandelt werden möchte (?), muss auch in einer für Menschen geschaffenen Umwelt leben können.

Und wenn selbst andere weniger intelligente Tiere in urbanen Gebiet selbstständig überleben können (sogenannte städtische Kulturfolger), dann sollte es für ein Tier, dass dem Menschen so ähnlich ist, dass es juristisch wie ein Mensch behandelt werden soll, erst recht kein Problem darstellen.

Klartextautor
Juristische Personen sind auch nur Sklaven

Nur natürliche Personen, also lebendige, freie Menschen (bzw. Lebewesen) können ihre Rechte auf Selbstbestimmung wahrnehmen.

Xabbu
16:48 von Feidl

>>Er hat einfach gelernt, wenn er den Blick macht, reagieren die Menschen so und bei dem Blick eher so.<<

Dann bestätigen also selbst sie den Schimpansen Intelligenz. Wie können sie dann deren Gefangenschaft tolerieren ?

Ich bin mir schon bewusst, daß die dem Prozess zugrunde liegende Frage evtl. weitreichende Auswirkungen haben könnte ... aber ...

... ist es nicht erst 150 Jahre her, da der "Homo Sapiens" noch offiziell seine eigenen Artverwandten als "rechtlos" in Sklavenschaft hielt ? War das auch ok ?

Was stört sie also an der Denke, daß auch, dem Stamm des "Homo Sapiens" NICHT angehörende, Rechte zustehen könnten ? Geschmälerte Gewinne ? Wie damals als die Sklaven befreit wurden ?

firefighter1975
@ Feidl

"bräuchten sie nicht in ein Resort gebracht werden, sondern könnten in einer von Menschen für Menschen erschaffenen Umwelt überleben."

Ich weise Sie darauf hin, dass auch der Mensch sich seine Entwicklungsgeschichte mit den Primaten weitgehend teilt : Und dass er selbst ebenfalls einer natürlichen Umgebung entstammt: Warum also sollte ein Lebenwesen, dass ausserhalb menschlicher Masstäbe ( die nämlich NUR menschgemacht sind ) und in seiner eigenen sozialen Ordnung lebt, überhaupt ein Interesse daran haben, in einem von einer anderen Spezies( sprich dem Menschen) nach menschlichen Masstäben und an menschlichen Bedürfnissen gestaltetem Umfeld zu leben, statt in dem ihm natürlich angestammten oder aber von ihm bevorzugten oder beeinflussten Lebensraum ?

Ohne die permanenten menschlichen Eingriffe in angestammten Lebensräume hätten die meisten Primaten KEIN Überlebensproblem. Die sägen sich auch normalerweise nicht am Ast, auf dem sie sitzen : Der Mensch hingegen schon.

firefighter1975
@ feidl

Wie kommen Sie überhaupt darauf, dass eine andere intelligente Spezies zwingend wie ein Mensch behandelt werden möchte ?

Ich persönlich glaube, Schimpansen und andere Primaten möchten wie ihresgleichen - also wie- Schimpansen oder andere Primaten in ihrem angestammten Lebensraum und eigentlich von Menschen weitgehendst unbehelligt leben können.

Genauso wie SIE eben als Mensch unter Menschen nach Ihren menschlichen Masstäben und Vorstellungen leben möchten.

Der angestammte Lebensraum dieser Arten ist aber NICHT ein Käfig oder eine vom Menschen künstlich geschaffene Umwelt.

Es ist der Mensch, der anderen Arten aus purem Eigenutz den Status als eventuell gleichwertig, aber anders denkende Intelligenz verweigert, um sich mit dieser Rechtfertigung an deren Lebensraum schadlos halten zu können.

Xabbu
17:16 von Feidl

>>Es geht nicht darum, ob sie es wollten, sondern das sie es müssten, genauso wie eben wir Menschen auch. Wer wie ein Mensch behandelt werden möchte (?), muss auch in einer für Menschen geschaffenen Umwelt leben können. <<

Muss er das auch Wollen ?

Reicht nicht daß er könnte, wenn er wollte ? Aber warum sollte er das wollen ? Wiso sollte er eine Betonwüste dem Dschungel vorziehen ?

Ich gehöre der Spezies des "Homo Sapiens" an, die sich anmaßt über "jene" zu befinden, und ich kann Kraft meines Willens selbst in der Wüste leben, wenn ich es will, selbst wenn Kommentatoren wie sie die Meinung vertreten, ich müsse das in einer von Menschen geschaffenen Umwelt tun.

"Jene" können das nicht. Das Recht auf Selbstbestimmung wird ihnen verweigert ... und das selbst von Kommentatoren wie ihnen, die ihnen aber gleichzeitig im vorliegenden Blog die notwendige Intelligenz bestätigten.

Feidl
um 17:21 von Xabbu

Dann bestätigen also selbst sie den Schimpansen Intelligenz. Wie können sie dann deren Gefangenschaft tolerieren ?

Wegen ein bisschen Intelligenz (den z.B. auch Hunde haben, da sie genau das gleiche machen) hat man noch kein Recht, wie eine Mensch behandelt zu werden und damit keine Menschenrechte und das darin enthaltene Recht auf Freiheit. Wenn doch, sollten Sie erstmal sämtliche Hundebesitzer sagen, dass sie ihre Hunde freilassen sollen.

Solange die Universität sich an das Tierschutzgesetz hält, spricht also nix gegen die Gefangenschaft.
Insbesondere habe ich meine Zweifel, ob die Affen in echter Freiheit einfach so überleben könnten.

Feidl
@17:36 von firefighter1975

Sie bestätigen mit ihrer Aussagen, dass Affen keine Menschen sind und somit für sie keine Menschenrechte gelten. Ich sehe das genauso.

--------------
Ohne die permanenten menschlichen Eingriffe in angestammten Lebensräume hätten die meisten Primaten KEIN Überlebensproblem.

Um das Thema geht es hier ja gar nicht, das wäre ein ganz eigene Diskussion.

Xabbu
18:03 von Feidl

>>Wegen ein bisschen Intelligenz ...<<

... ja, ist schon erschreckend. Wegen ein bisschen "mehr" Intelligenz als andere Mit-Lebewesen dieses Planeten zu besitzen, maßt sich eine einzelne Spezies an, für den Rest des Planeten zu bestimmen was "die" zu wollen haben. Obwohl sich selbst Einstein nicht sicher war ... mit der Intelligenz derer.

>>Insbesondere habe ich meine Zweifel, ob die Affen in echter Freiheit einfach so überleben könnten.<<

Das hat man den Sklaven damals auch angedichtet, ändert aber nichts an der Tatsache daß man jene ihrer gottgegebenen Freiheit beraubt.

Ob ihr Vogel im Käfig mit seiner "Fürsorge" glücklich ist, merken sie am Besten wenn sie mal gleichzeitig Käfig und Balkontür öffnen.

Ist es nicht so ?

a.simon
Sehr schön unicum,

wenn ein Schimpanse alt genug ist darf er Waffen tragen - da warte ich drauf. Ob dann die Polizeiübergriffe gegenüber Primaten zum Problem werden?
Und ich warte auf den ersten kreationistischen Primaten.
Aber im Ernst, im Rechtssystem Tiere wie eine Sache zu behandeln, wie hier in Deutschland, ist falsch und unzeitgemäß. War es schon immer. Würden Tiere in angemessener Weise als genau dies gewürdig, wäre es keine Sachbeschädigung mehr wenn ein Tier z.B. überfahren würde. Den Passus der Tierquälerei gibt es ja schon - nur in der Tierhaltung sind da, bei allen Fortschritten, zu große Spielräume. Das wäre dann vorbei! Also wäre ein artgerechtes "Affen"-, bzw. "Tierrecht" ausreichend. Ganz davon abgesehen, daß die Lebensräume oft nicht mehr da sind und nicht alle ausgewildert werden können - die geschützte Tierhaltung ist ja oft der einzig noch mögliche Weg der Arterhaltung. Menschenrechte? Wer Rechte hat, hat bei uns auch Pflichten. Tut das den Tieren nicht an!

Weitsicht
Politisch inkorrekt ?

Natürlich sollten Tiere Rechte haben, aber natürlich Tier-Rechte, und keine Menschen-Rechte.
Oder ist auch diese Unterscheidung in den USA bereits politisch inkorrekt ??

Sasquatch
@ Feidl

"Wegen ein bisschen Intelligenz (den z.B. auch Hunde haben, da sie genau das gleiche machen) hat man noch kein Recht, wie eine Mensch behandelt zu werden und damit keine Menschenrechte und das darin enthaltene Recht auf Freiheit"

Der Schriftsteller Douglas Adams hat nach der Veröffentlichung seines Buches "Die letzten ihrer Art" die Organisation "Human Rights for Humanoids" geschaffen, die allerdings nicht lange existierte.

Sein Argument: Menschenaffen sind sich ihrer Umwelt - einschließlich dessen, was mit ihnen geschieht - etwa im gleichen Maße bewusst, wie ein zweijähriges Kind und sollten also genauso behandelt werden. Das heißt, sie dürfen zwar kein Auto fahren, nicht wählen, keinen Alkohol trinken und keine Waffe besitzen, aber sie dürfen auch nicht in Käfigen gehalten, öffentlich zur Schau gestellt, zu Experimenten missbraucht oder willkürlich getötet werden.

Was ist daran falsch?

Friedrich Spee
zu @spetzki: 11:51

"Die Grenze zwischen Mensch und Tier ist demnach willkürlich gesetzt -"

ich habe noch selten so gelacht. die grenze zwischen mensch und tier steht fest, weil feststeht, wie der mensch biologisch definiert ist. das ist keine frage von setzungen. die einzige frage, die sich jetzt ernsthaft stellt, ist die, wie denn der mensch mit vertretern anderer arten verfahren darf. und jetzt kann man sagen, das ist recht willkuerlich definiert, wenngleich es ja schon eine ganze menge von tierschutzparagraphen gibt.

je entwickelter ein tier ist (in geistiger hinsicht), desto offensichtlicher wird, wie es hinter gittern leidet. wer das sieht, braucht sich seine meinung gar nicht erst zu bilden.

wenn man zusaetzlich beobachtet, dass viele tierarten sich in gefangenschaft gar nicht mehr fortpflanzen (wollen?), dann sieht man schon, dass diese frage nicht nur mensch und affe angeht.

von grundrechten fuer primaten sind wir jedoch mit grosser wahrscheinlichkeit noch weit entfernt.

brbrbr
Zu weit, @Tim Squo?

Es geht hier nicht darum, eine Rangordnung unter den Tieren aufzustellen. Es gilt vielmehr, alle Tiere so zu behandeln und so zu halten, wie es ihrer Art entspricht. Übrigens stehen ja nicht die Schimpansen vor Gericht, wie es die Überschrift des Artikels suggeriert, vielmehr geht es um die Menschen, die sie eingesperrt halten. Der Mensch als die angebliche Krone der Schöpfung sollte sich seiner Verpflichtung anderen Lebewesen gegenüber endlich bewusst sein. Hier in Frankreich wird es bald verboten sein, Kühe im Stall anzuketten. Warum auch? Heute gibt es automatische Melkanlagen, die die Gefahr für den Menschen erheblich reduzieren. Und danach können die Kühe wieder auf die Weide.

firefighter1975
18:07 von Feidl

"Sie bestätigen mit ihrer Aussagen, dass Affen keine Menschen sind und somit für sie keine Menschenrechte gelten. Ich sehe das genauso."

Stimmt. Im Gegensatz zu Ihren Aussagen sehe ich sie allerdings als eine Spezies an, die konkret DAS SELBE Existenzrecht auf diesem Planeten besitzt wie die menschliche Spezies. Welches die menschliche Spezies allerdings verweigert -

Der Mensch kann das, was er als Intelligenz bezeichnet, NUR und ausschließlich an den ihm bekannten menschgemachten Masstäben bemessen.

Die sind aber nunmal ausschließlich "menschgemacht".

Von daher ist der Mensch eigentlich gar nicht in der Lage, eine andere Form der "Intelligenz" zu erkennen- geschweige denn anzuerkennen. Was dann wohl hier die eigentliche CRUX sein dürfte.

Sasquatch
@ Oguz

"Das einzige an den die Amerikaner glauben ist Kapitalismus(Profit um jeden Preis) ... nur um in die Schlagzeilen zu kommen."

Ich bin Amerikaner. Ich würde gern erfahren, woher Sie wissen, dass das einzige "an den ich glaube" der Profit ist? Woher wissen Sie, dass das pauschal auf 300 Millionen Menschen zutrifft? Es gibt in den USA Umweltschutzorganisationen mit riesigen Mitgliederzahlen. Ich weiß das, weil ich Mitglied solcher Organisationen bin. Und ja: Wir haben auch Anwälte. Und die setzen sich in Klagen gegen den Profit und für die Umwelt ein. Nicht, weil wir uns wichtig machen wollen, sondern weil wir genauso viel Umweltbewusstsein haben, wie andere Menschen auch.

Die Rechte der Menschenaffen werden weltweit seit 20 Jahren diskutiert. Dass Sie dieses Thema erst jetzt entdecken, weil es ihnen erst jetzt die Munition für antiamerikanische (also ausländerfeindliche) Tiraden liefert, können Sie nun wahrhaftig nicht den Amerikanern zum Vorwurf machen.

Schöne Grüße aus Kalifornien.

Feidl
@um 18:13 von Xabbu

maßt sich eine einzelne Spezies an, für den Rest des Planeten zu bestimmen was "die" zu wollen haben.

Das ist ein eigenes Thema, nur soviel: so ist das Leben, die intelligenteste/bestangepasste Lebensform beherrscht den Planeten und wenn plötzlich intelligentere Aliens kommen und uns beherrschen, dann ist das ebenso.

Das hat man den Sklaven damals auch angedichtet, ändert aber nichts an der Tatsache daß man jene ihrer gottgegebenen Freiheit beraubt.

Dann soll die Uni die Affen vor die Tür setzen, mal sehen wie lange sie (ohne Hilfe) überleben werden.
Selbst wenn sie in ihren natürlichen Lebensraum kommen, könnten sie Probleme haben.

rimitino
"Guantanamo" für Primaten!

Die USA , als Führungsnation auf unserem
Planeten, ist unschlagbar! Grundsätzlich
ist der Mut der Richterin zu begrüssen.
Es dürften überhaupt keine Tiere und auch nicht andere Lebewesen eingesperrt
werden. Warum macht die Uni nicht einmal den Versuch in einem Zoo, und zeigt das
Wesen Homa sapiens hinter Gitter, dort
mit einem Sonntagsanzug herumzulaufen.
Das wäre eine Sensation und bringt Geld
in die leeren Kassen. Überhaupt eine gute
Idee.

Feidl
@um 18:19 von Sasquatch

Sein Argument: Menschenaffen sind sich ihrer Umwelt - einschließlich dessen, was mit ihnen geschieht - etwa im gleichen Maße bewusst, wie ein zweijähriges Kind und sollten also genauso behandelt werden. Das heißt, sie dürfen zwar kein Auto fahren, nicht wählen, keinen Alkohol trinken und keine Waffe besitzen, aber sie dürfen auch nicht in Käfigen gehalten, öffentlich zur Schau gestellt, zu Experimenten missbraucht oder willkürlich getötet werden.

Gutes Argument, aber auch danach hätte die Uni (also für die Affen Verantwortliche) weiterhin das Recht, die Affen zu behalten, genauso wie Erziehungsberechtigte eines Zweijährigen das Recht haben, das Kind bei sich zu behalten (in beiden Fällen unter der Annahme, dass es jeweils gut versorgt und nicht misshandelt wird).

Residue

Sieht zwar erstmal affig aus, ist aber ein sehr wichtiges Thema. Affenhirne und Menschenhirne sind nicht so unterschiedlich (wobei das mit der Sprache auch nicht so ist wie geschrieben. Streng genommen haben die Affen mit Zeichensprache keine Sprache in dem Sinne gelernt, es war eher eine Konditionierung. Es gibt eine interessante Doku namens Nim dazu ).
Und der Vergleich mit geistig Behinderten ist auch nicht so schlecht. Oft ist die Genetik derart verändert, dass man das Genom nicht als Merkmal für Menschlichkeit nutzen kann. Auch die geistigen Fähigkeiten sind vergleichbar.

Zoos sind meiner Meinung nach wichtig und bei moderner Führung auch gut für die Tiere (die in freier Natur durch Nahrungsknappheit zu grösseren Revieren gezwungen sind). Viele Tierversuche sind leider auch notwendig. Man wird gezwungenerweise einen guten Kompromiss finden müssen, der das Leiden der Tiere minimiert, gleichzeitig aber auch den Menschen nutzt.