Überlebende gehen in Catania von Bord eines Schiffes.

Ihre Meinung zu Italien: Zwei mutmaßliche Schleuser festgenommen

27 Überlebende der Schiffskatastrophe mit etwa 800 Toten im Mittelmeer sind im Hafen von Catania angekommen. Unter ihnen sollen zwei Schleuser sein, sie wurden festgenommen. Dem tunesischen Kapitän und dem Crewmitglied werden fahrlässige Tötung zur Last gelegt.

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46 Kommentare

Kommentare

puma271
Wieso

werden die Überlebenden nach Europa gebracht? Die einzig richtige Massnahme wäre gewesen: Zurück zum Ausgangshafen.

Don Quixote

warum sind Politiker immer absolut beratungsrresistent und werden immer erst aktiv wenn die Folgen eingetreten sind, vor denen sie gewarnt wurden. Nicht das ich erwarte das beim Thema Flüchtlinge irgend was entscheidendes in nächster Zeit geschieht... Das zeigt ja schon das De Maiziere erstmal anfängt zu skizzieren wie eine Lösung aussehen “KÖNNTE”. D.h. da geschieht noch lange nichts.. stattdessen brauchts noch 50 Talkshows und interviews wo ergebnislos über das Thema lamentiert wird, und dann sind ja auch schon wieder Wahlen. Für den Fall das man nicht wiedergewählt wird, sollen sich doch die anderen darum kümmern. Wir brauchen Leute die endlich anpacken und auch mal Visionen für die Zukunft haben! So ein Gemurksel wie gerade läuft muss aufhören…

träumensollteerlaubtsein
@ puma271

Weil es - ich alter Atheist hätte beinahe "Gott-sei-Dank" geschrieben -
noch Menschlichkeit seitens der Entscheidungsträger gibt. Hilflosen und traumatisierten Menschen gegenüber.

Was bereitet Ihnen und anderen bloß solch eine heillose Angst?

donphil
@puma

Zwei von vielen Gründen:
- aus humanitären Gründen
- "Ausgangshafen" unbekannt

....

DeHahn
Vielleicht ein Mal nachdenken

"Die einzig richtige Massnahme wäre gewesen: Zurück zum Ausgangshafen."
.
Na, da bin ich aber tief gerührt, dass wenigstens die Bergung gebilligt scheint.
.
Nein, nein und noch ein Mal nein! Die Mentalität hat sich bei einigen seit 33 nicht geändert, nämlich völlig herzlos dem Untergang von Menschen zuzuschauen, die einem nicht genehm sind. Man schämt sich nicht zu empfehlen, die, die alles verloren haben und halb tot sind, einfach an den Strand des Ausgangslandes zu werfen, wo sie verkommen werden.

Helmut Baltrusch
Akuthilfe darf Ursache für Flüchtlingstragödie nicht vergessen

Nur 27 Flüchtlinge von über 800 haben die Schiffskatastrophe im Mittelmeer überlebt. Die italienische Regierung behauptet, die Seenotrettung sei durch die Beendigung des weitläufigen Grenz- und Küstenschutzes zu Jahresbeginn nicht verschlechtert worden. Die vielen Toten sprechen jedoch eine andere, inhumane Sprache.

Nun wollen die EU-Staaten das verdrängte Flüchtlingsproblem von gescheiterten und im Krieg befindlichen Ländern auf einem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs verstärkt angehen. Nach den bekannt gewordenen Maßnahmen des 10-Punkte-Planes der EU-Außen- und Innenminister ist zu befürchten, dass damit wieder nur an den Symptomen, nicht aber den ursächlichen Fluchtgründen in den Herkunftsländern herumgedoktert werden soll. Besser wäre eine internationale Konferenz der UNO und EU mit den Ländern der Krisenherde, um diese friedlich zu regeln und den Menschen eine lebenswerte Zukunft in ihren Heimatländern zu ermöglichen.

ophorus
Endlich hat

die EU also die Schuldigen für die Kriege in Lybien und Restafrika gefunden:
Die Schleuser- die meiner Meinung nach den Friedensnobelpreis bekommen müssten.
Aber das kennt man ja: Die Einzeltätertheorie.
Alles Andere würde ja auch die URSACHEN bekämpfen, und die Rohstoffkriege und stay- behind Operationen stören. Am Ende verlöre auch noch unsere Wirtschaft und unser Wohlstand 10%. Dann lieber tausend Afrikaner untergehen lassen, oder 10 -tausend Afrikaner, die sich keine Flucht leisten können und wollen, vor Ort ins Unheil stürzen.
Aber vielleicht ist das Ganze ja auch einfach ein EU Programm zur Bekämpfung der Überbevölkerung- einer Überbevölkerung an Armen, die sich die Produkte, die mit Ihren Rohstoffen hergestellt werden, nicht leisten lönnen.
Fremdenfeindlichkeit ist bereits ein Menschenrecht der Weissen geworden!

Laureat
Die Festnahme der Schleuser ist erst einmal nur ein Tropfen

auf den heißen Stein, da muss man unbedingt weiter machen.

Die UNO verurteilt die EU für ihre Passivität, vergisst dabei aber sie besteht aus allen Ländern der Welt, die alle eine Verantwortung tragen, dieser aber nicht gerecht werden. Die Flüchtlinge sind nicht ein durch die EU geschaffenes Problem, schaffen aber in der EU Probleme.

Jedem rational beschaffenen Wesen muss bewusst sein, die EU kann die Probleme Afrikas nicht lösen. Dazu müssten zuerst alle religiösen Fanatiker und Kriegsfürsten beseitigt werden. Ein Aufschrei geht durch die Welt, wenn einige hundert Menschen regelmäßig im Mittelmeer absaufen, wenn Boko-Haram in gleichem Umfang Menschen Entführt, Missbraucht und tötet, meldet sich dazu bei uns keine Sau (sorry ehrlich).

Hauptprobleme sind fehlende

- demokr. staatl. Strukturen
- Wettbewerbsfähigkeit
- Bildung

und die fanatisch "religiösen" Kriegsfürsten.

Der Iran und die Saudis führen mit den Völkern Stellvertreter Kriege gegeneinander zu Lasten ihrer Gläubigen.

IchMeinJaNur
Ausgangshafen

Solange die Verhältnisse nicht geändert werden wird der Flüchtlingsstrom nicht abreißen.

Was sollen die Menschen die vor Bürgerkrieg flüchten auch machen?

Oder Fischer, deren Lebensgrundlage von EU geförderten Trawlern vernichtet wird?

Nachtijall, ick hör dir trappsen...

Gewinne privatisieren, direkte Folgen davon solidarisieren. Kapitalismus pur.

garden.of.delight..
@träumensollteer

Warum haben wohl so einige Angst ?

Sie haben Angst davor, das halb Afrika und der Nahe Osten nach Europa kommt und den in Europa noch vorhandenen relativen Wohlstand gefärdet.

Wenn man sich die miesen ökonomischen und politischen Zustände in vielem Ländern Afrikas ansieht, sind die Ängste wohl auch gerechtfertigt.

Denn nicht umsonst Wagen Leute die Überfahrt mit solchen Nussschalen/Seelenverkäufern.

Die Gründe für die Ängste sind also höchst egoistischer Natur.
Das ist nicht edel - aber vermutlich Tatsache.

unangenehm ist auch, das keine nachhaltige Lösung in Sicht ist.
Die Armut in jenen Ländern wird so schnell nicht verschwinden.
Vermutlich nie...

Und das verschwinden staatlicher Strukturen zB in Lybien - dem wesentlichen transitland - wird auch nicht Rückgängig gemacht, indem man es sich wünscht.

Laureat
Paradox - viel geredet und nichts verstanden

ZDF Kurzinfos:
"Angesichts der Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer fordert EU-Parlamentspräsident Martin Schulz mehr Möglichkeiten zur legalen Einwanderung und eine europäische Quotenregelung für die Aufnahme von Flüchtlingen. "Jetzt müssen sich diejenigen Regierungen der EU-Staaten bewegen, die bisher zu wenig tun", sagte er der "Passauer Neuen Presse"
.
Wir schaffen also dann Quoten innerhalb der EU, die durch das Wanderungsverhalten der Flüchtlinge wie bisher ausgehebelt werden und bei denen die Reise Endziele auch weiterhin Schweden und Deutschland bleiben.

Die Abschiebungen D sind kaum nennenswert, wir fügen uns somit den Zielort Wünschen aus der Einwanderung der Flüchtlinge.

Nach Ablauf einer Frist XY wird ein Bleiberecht zugestanden, nach einem weiteren Zeitraum erfolgt dann die Einbürgerung. Artikel 16a wurde ausgehebelt, fast jeder Flüchtling wird so zu einem deutschen Staatsbürger.

Wenn wir uns selbst nicht an bestehende Gesetze halten, warum sollten es die Flüchtlinge

Justin

"Für Schleuser sind das nur Nummern"

Wie Kunden für jeden anderen Unternehmen auch.

"Die Schleuser scheren sich kaum um den Leben der Migranten"

Das sind für die zahlende Kunden, die sich eben nichts besseres Leisten können.
Allerdings, schert sich keiner wirklich um Leben dieser Leute...

Gast
Eine erste lebensrettende Maßname wäre gewiss

In den Ausgangshäfen kostenlos Schwimmwesten zu verteilen. Dann ertrinken nicht immer gleich alle, wenn das Schiff kentert.
Weiter die libysche Küstenwache mit Schiffen und Geld ausstatten. Die Schiffe müssen ja nicht neu sein. Was hier ausgemustert wird, ist dort immer noch Gold wert.
Die könnten dann das Auslaufen dieser völlig überfüllten Seelenverkäufer ohne jedes Rettungsmittel unterbinden.
Das kostet fast gar nichts im Vergleich zu dem was da jetzt aufgewendet wird.

Gast

Hauptsache es ist "Fahrlässige Tötung IN ACHTHUNDERT FÄLLEN" und nicht nur einem ... denn nur dann käme eine angebrachte Strafe dabei heraus.

321gast123
@donphil um 5:42 Uhr 'Aus

@donphil um 5:42 Uhr
'Aus humanitären Gründen ' ?
Soll man dann die restlichen paar hunderttausend oder Millionen auch einfach aufnehmen?
Es bleibt der Tatbestand der illegalen Einwanderung.

'Ausgangshafen unbekannt '?
Jeder dieser Illegalen Immigranten hat eine Nationalität. Da wird sich ein Hafen finden.
Und sollte jemand seine Herkunft verschleiern, dann darf diese Person keinen Fuß auf europäischen Boden setzen.

plumbum_82

Grunde genommen tragen diese Katastrophen mehr dazu bei diese Flüchtlingsströme abreißen zu lassen als das was seitens der Politik passiert.

Laureat
@ ophorus - Mittelmeer nur sichtbare Spitze des Eisberges

"Fremdenfeindlichkeit ist bereits ein Menschenrecht der Weissen geworden!"
.
.
Na dann haben sie aber nicht erfasst, was gerade an Grausamkeiten von farbigen gegen farbige Migranten in Südafrika vor sich geht. Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent entführen farbige andere farbige, missbrauchen, prostituieren, versklaven.

Das Mittelmeer ist nur die sichtbare Peripherie der Unmenschlichkeit von Menschen an Menschen. Verursacher sind farbige sowie religiöse Fanatiker und Rassisten.

Natürlich ist es einfacher hier ein Schwarz-Weiß Bild zu schaffen und dabei die eigentlichen Ursachen zu missachten.
Dieses Schwarz-Weiß Bild aber wird dann auch hier in Europa zur Wirklichkeit, wenn auch die Bevölkerung unter uns zunehmend dunkelhäutiger wird. Wir sollten aufhören das Mittelmeer zum Zentrum der eigentlichen Probleme zu machen. Die Ursache liegt überwiegend auf dem afrikanischen Kontinent und eine ergänzende Wirkung wird uns bald auch hier in ganz anderen und neuen Dimensionen einholen.

Gast
07:17 von garden.of.delight..

"Warum haben wohl so einige Angst ?
Sie haben Angst davor, das halb Afrika und der Nahe Osten nach Europa kommt und den in Europa noch vorhandenen relativen Wohlstand gefärdet.
Wenn man sich die miesen ökonomischen und politischen Zustände in vielem Ländern Afrikas ansieht, sind die Ängste wohl auch gerechtfertigt. "

Es gibt ausser der Angst, dass der ueber Generationen erarbeitete Wohlstand gefährdet ist auch die, dass die Konflikte vor denen die Menschen fliehen, mitgebracht werden.
Und diese Angst ist mindestens genauso gerechtfertigt.

macaniel

Wo soll das enden. Hat man sich mal gefragt wieviel Fluechtlinge insgesamt aufgenommen werden koennen? Afrika beheimatet einige zig Millionen Menschen , die in Armut oder unter Diktaturen leben. Zudem werden viele kommen, die lediglich ihre radikalen Ideen weitertragen wollen.

Lanffristig wird es nicht gehen, ohne da Uebel an der Wurzel zu packen!

Massnahmen gegen religioesen Terror anstelle diplomatischem Einknicken.

Massnahmen gegen Korruption anstelle zweifelhefter Kooperation mit den Korrupten.

Massnahmen fuer die Entwicklung afrikanischer Laender, die alle grosses Potential haben anstelle der Ausbeutung billiger Rohstoffe und dem Verkauf von GMO, Pestiziden und Duenger.

dummschwaetzer
Nun hat man also mal 2 Schleuser...

festgenommen. Was für ein Erfolg....

Wenn die Beiden weg sind, werden schlagartig 200 "Ersatzschleuser" für dieses lukrative Geschäft auf der Matte stehen.

Auch wenn es hart klingt. Mit der aktuellen Politik kann man die Flüchtlingsströme nicht eindämmen. Die einzige Möglichkeit besteht darin, dass man so viele wie möglich mit einer großen Aktion über, sagen wir mal ein bis zwei Jahre, rettet und diese dann zurückführt. Dies trocknet dann das Reservoir an Fluchtwilligen aus, da es sich herumsprechen wird, dass es keinen Sinn macht, die Gefahren der Flucht auf sich zu nehmen.

Natürlich ist so eine Maßnahme sehr schwierig politisch durchzusetzen, da es humanitär etwas grenzwertig ist. Aber die Rettung aus Seenot ist eine Sache, die Aufnahme der Wirtschaftsflüchtlinge eine andere

Kuchen

Was spricht dagegen, wenn man die Migranten nach Rettung und medizinischer Versorgung wieder sicher zurück in libysche Häfen verbringt? In der jetzigen Situation sehen Migranten und Schleuser die europäischen Rettungs- und Marineschiffe nur als Teil der Transportkette. Jeder Tote ist einer zuviel. Aber solange man weiter weiter so verfährt, wird der tödliche Strom über das Mittelmeer nicht abreißen.

321gast123

Konsequent sein.
Die einzig wirksame Maßnahme lautet zurück in den Ausgangshafen. Die um ihr Geld geprellten werden dann sicher ihre Schleuser aufsuchen.
Diese Kriminellen müssen sich gejagt fühlen. Denn wenn Zehntausende wieder vor deren Tür stehen hört auch dieses Treiben auf.

Laureat
@ Hinnack - Ursachen zuerst angehen, nicht nur die Wirkungen

"Eine erste lebensrettende Maßname wäre gewiss
In den Ausgangshäfen kostenlos Schwimmwesten zu verteilen. Dann ertrinken nicht immer gleich alle, wenn das Schiff kentert.
Weiter die libysche Küstenwache mit Schiffen und Geld ausstatten. Die Schiffe müssen ja nicht neu sein. Was hier ausgemustert wird, ist dort immer noch Gold wert."

Was sie da vorschlagen wäre eine Hilfestellung und Förderung des Schleuser Wesens.

Ich überspitze dann diesen Vorschlag mit den Schwimmwesten noch einmal deutlich, indem ich sage wir sollten dann auch gleich Schwimmkurse anbieten. Verstehen sie was ich meine?

Es geht nicht darum Massenwanderungen auf dem Planeten zu fördern, sondern allen Menschen ein leben in Sicherheit und Wohlstand zu ermöglichen. Das funktioniert nur dann, wenn die verlogene Weltgemeinschaft sich endlich gemeinsam gegen die terroristischen Kriegsfürsten stellt, sie entwaffnet, aufgreift und verurteilt.

Soll Afrika dann aussehen wie manche Teile in Ostdeutschland - entvölkert?

FreeSimon
Ratlosigkeit auf allen Ebenen

Was anderes kann ich aus den Nachrichten nicht heraushören.

Helmut Baltrusch
@garden.of.delight...: "Die Gründe für die Ängste sind also...

... höchst egoistischer Natur."

Diese Behauptung hat mit der Realität nichts gemein: Die allermeisten Flüchtlinge kommen aus Bürgerkriegsländern, in denen ihr Leben bedroht ist. Das ist allemal ein Fluchtgrund. In diesen Krisenländern werden zudem die Bürger- und Menschenrechte brutal missachtet. So gilt es vorrangig, die Verhältnisse in den Herkunftsländern der Flüchtlinge zu befrieden und zu verbessern.

Nicht nur die Massenbewegung von Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisenländern löst in Europa bei manchen Mitbürgern Ängste aus, die fürchten, dass ihnen die Flüchtlinge materiell etwas wegnehmen können. Das ist aber in keinem EU-Land der fall, ruft aber die Rechtsradikalen und Bewegungen wie Pegida auf den Plan, um die Demokratien zu destabilisieren und egoistische Ziele durchzusetzen. Die EU-Politiker haben also auch innerhalb Europas verstärkte Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu leisten.

joachims
Wenn die Schlepper das Problem sind,

warum stellt die EU nicht einfach Schiffe zur Verfuegung, die die Fluechtlinge erstmal nach Europa bringen an sichere Orte in EU Laendern, von wo sie weiter in andere EU Laender gebracht werden, wo sie Asylantraege stellen koennen. Dabei haben die Fluechtlinge keine Wahl, in welches Land sie kommen, denn EU ist EU. Das nennt man "schnelle Hilfe" bei der Ausuebung des Asylrechts.

Hajo-K
Schleuser? Schuldverschiebung!

Die Konzentration auf zwei Schleuser ist reine Gewissensberuhigung. Eine alberne Verschiebung der Schuld, die uns selbst entlasten soll. Anstatt sich selbst, eigene Jahrhundert alte Politik zu hinterfragen werden zwei Täter präsentiert. Die Tagesschau mischt kräftig mit und macht es zu Ihrer Schlagzeile. Wie könnte man nun diese Haltung mit dem Trauerspektakel um das kürzlich verunglückte Flugzeug in ein Verhältnis setzten?

ophorus
@plumbum

Sie meinen das wahrscheinlich ernst.
Darf ich zu bedenken geben, daß das Ende der Kriege dort der einzige Grund für ein Abreissen der "Ströme" sein könnte?
Aber das WILL die Politik nicht, da Krieg das billigste Mittel ist, ein Land zu kontrollieren.

Rolf Niefind
Geradezu Luxus!

Singapur-Strasse 1970. Wir mit der "Esso Bayern" auf dem Rückweg von den Philippinen zum Persergolf.
Eines Vormittags Alarm : Schiffbrüchige auf einem Floß Steuerbord querab. Der Dampfer wurde gestoppt und langsam an das Floß heran, Boot ausgesetzt und die drei Mann an Bord genommen. Die Papiere die sie bei sich hatten konnten wir nicht lesen. Wir nahmen wieder Fahrt auf Richtung Port Swettenham. Auf UKW Kanal 16 erster Anruf. Kamen sofort zurück und fragten nach dem Grund. Wir teilten mit, dass wir drei "survivors on board" hätten und wir diese gerne absetzen wollten. Von dem Zeitpunkt an : Stille! Keine Reaktion mehr.
Von da an machten wir es etwas vorsichtiger. Da wir aber bei keinem der nächsten zwei Häfen angemeldet waren gab auch keine Reaktion. Irgendwo wurden sie uns dann doch "abgenommen", Hafen vergessen.
Dagegen erscheint mir die Aufnahme heutzutage geradezu human zu sein.
Die nicht hochseetüchtigen Boote müssen in Libyen am Auslaufen gehindert werden. Aber wer solls machen

Baba

Diese ganze Abwanderung ist nicht gut für Afrika, und für die Europa.

Aber wie immer Zahlen dürfen ja die Steuerzahler und nicht die Politiker.

Hilft den Leuten vor Ort.

Laureat
@ Kajsa - Ehrlich währt am längsten/Realismus statt verharmlosen

Unsere Gesellschaft in Europa kann die Probleme Afrikas nicht alleine lösen. Wir sprechen immer über zwei Dinge, die EU und die Flüchtlinge. Bei der EU fehlt mir die UNO und bei den Flüchtlingen der ehrliche Blick auf Millionen von Flüchtlingen, nicht einigen hunderttausenden.
Wir müssen sehen, dass hier in einer Größenordnung dauerhaft eine Kultur bei uns Einzug hält, die sich eben nicht durch Frieden und Wohlstand auszeichnet, sondern durch Misswirtschaft, Korruption, fehlende Bildung, eine unglaubliche Verrohung und extremer Gewalt. Der Islam der vieles verursacht hat kommt wird diese Menschen auch weiterhin begleiten und leiten, unsere gesamte Ordnung und unsere Gesellschaftsform wird davon definitiv beeinflusst. Wir werden bei den aktuellen Zahlen Probleme damit haben allen Sprachkurse, KITAS, Bildung und berufliche "Chancengleichheit" zu vermitteln, dass sehen wir heute schon.
Helfen ja und unbedingt, aber dabei heute bitte auch die die damit importierten neuen Probleme sehen.

JBeeck
2 Schleuser vs > 900 Tote

... wieder eine neue Vermeidungs-Strategie um vom eigenen Versagen abzulenken!"Die Vergangenheit holt die Kolonialherren" ein! Dazu kommt die (geheime) Angst vor einem Rechts-Ruck unter den EU-Wählern! Wer die Zeit verpasst-den bestraft das Leben!
Vor allem wenn man den eigenen Wählern (auch den zukünftigen) nie die wahren Zahlenverhältnisse z.B. in Schulen oder im TV aufgezeigt hat!
Hier ist Jordanien ein Beispiel mit mehr als 800 000 auf 7,9 Mio. Einwohner = 10,1% ! Wären bei uns 8,5 Mio. Extra-Flüchtlinge ! Jahre der Mißachtung nehmen nun ihren Racheweg zurück!

JBeeck
....bittere Ironie wäre

-neben der Verteilung von Schwimmwesten in Lybien- in den Herkunftsländern noch Schwimmkurse anzubieten! Nix anderes will ja die Vermeidungshaltung erreichen und um Tote aus der Presse rauszuhalten !
Das allerdings auch die Förderung von Demokratie-Bestrebungen (ohne Ausbeutung) in Krisenländern dazu gehört will die Welt-Politik nicht angehen!

lamusica
@ 07:27 von Helmut Baltrusch

Selten bin ich Ihrer Meinung, hier treffen Sie aber den Nagel auf den Kopf.
.
Ich möchte ergänzen, dass jedem offensichtlich sein sollte, dass es nur Flüchtlingen gibt, wenn extreme Ungleichheiten zwischen Staaten existieren. Es müsste eine Art Marshallplan für Entwicklungsländer her um staatliche Strukturen zu festigen, wirtschaftliche Abhängigkeiten von westlichen/fernöstlichen Konzernen zu lockern und eine Art wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit aufzubauen.
.
Wir leben auf einer Kugel: entweder wir lassen eine Art internationale Anarchie zu oder wir packen die Probleme richtig an. Ob Terror, Flüchtlinge, kriegerische Auseinandersetzungen oder Finanzblasen, alles hängt irgendwie miteinander zusammen. Es fehlt der ganzheitliche Blick, daher bleiben die Probleme, egal wie oft an den Symptomen gearbeitet wird.

garden.of.delight..
@Helmut Baltrusch

Keine oekonomischen Beweggruende ?

Wer's glauben mag...

Mir ist klar, das der Gedanke, das die Leute auch des Geldes wegen kommen, manchem nicht in den Kram passt, da es nicht seiner Weltsicht entspricht.

Im uebrigen ist es schon eigentuemlich, das Syrer ueber Nordafrika nach Europoa kommen zwecks Asyl, obwohl sie im Libanon und der Tuerkei gleichfalls sicher waeren .

Gast
Retten ist richtig aber die Richtung stimmt nicht

selbstverständlich sollen alle gerettet werden, aber die Schiffe sollten dann einen sicheren Hafen in Lybien oder unesien anlaufen.

3mal zurückgeschickt wird so schnell keiner mehr die Fahrt wagen.

Sorry aber wir können nicht ganz Afrika aufnehmen -

Klünder
Schleuser wird es immer geben

Die Schleuser solcher Dramen festzunehmen ist sicher wichtig, um sie für ihre Praktiken zur Verantwortung zu ziehen, bringt aber keine Lösung des Flüchtlingsproblems. Die Menschen haben ein Ziel und sind bereit dafür ihr letztes Hemd zu geben, selbst wenn es geliehen ist oder auf Raten bezahlt werden soll. Deshalb wird es immer Schleuser geben, solange Europa keine legalen und gangbaren Wege öffnet. Weniger Flüchtlinge wird es nur geben, wenn die Lebensbedingungen in den Ausgangsstaaten nachhaltig verbessert werden!

lamusica
@07:17 von garden.of.delight..

"Die Gründe für die Ängste sind also höchst egoistischer Natur."
.
1) ein bisschen gesunder Egoismus steht jedem gut. Unser wettbewerbsbasiertes Wirtschaftssystem baut auf diese Eigenschaft.
2) finde ich es moralisch nicht verwerflich, sich einen besseren Ort zum leben zu suchen. Das Recht hat eigentlich jeder Mensch. Oder meinen Sie, Sie haben mehr Rechte als jemand, der das Pech hatte in einem Slum in Kapstadt geboren zu werden?
.
Sie schreiben:
"Sie haben Angst davor, das halb Afrika und der Nahe Osten nach Europa kommt und den in Europa noch vorhandenen relativen Wohlstand gefärdet."
.
Klingt ein bisschen egoitisch, finden Sie nicht?
.
Darf ich Sie zitieren?
"Das ist nicht edel - aber vermutlich Tatsache."

KarlH7
Schleusen muss unattraktiv werden

Wenn ich die vielen Meinungen von Politik und Foren betrachte, benötigt Europa eine Stärkung.
Gemeinsame Aufgaben wie Außenpolitik, Sicherheit und Militär konzentriert, anstelle jeder kocht sein Süppchen.
Das würde Geld sparen und für andere Aufgaben freisetzen.
Italien kann das Schleuserproblem nicht alleine schultern

sgevmart
PLAN

Das Problem sind nicht nur kriminelle Schleuser und hilflose Flüchtlinge. Das Problem sind auch die Plan-, Ideen- und Visionslosigkeit der europäischen Politiker und Gesellschaften, die einfach nicht wissen, wie sie den Flüchtlichsbewegungen begegnen sollen- noch nicht mal langfristige Konzepte entwickeln und kommunizieren können.

Es findet statt mutiger Visionen eine Debatte zwischen angstbesetztem Protektionismus und Solzialromantik statt. Doch beide Denkschulen werden immer nur einer Seite gerecht.
Zudem lässt die Undifferenziertheit im Sprachgebrauch und einfach grob fahrlässigen Aussagen/ Annahmen/ Thesen die gegenseitige theoretische Beharkung ansteigen.
Auch fehlen dem Ottonormalkonsumenten von Nachrichten Informationen zu der nationalen Debatte in anderen EU- Staaten. So kann ein gesellschaftlicher Diskurs auf EU- Ebene nie gelingen (denn die Gesellschaften, nicht die Politik werden Integration leisen müssen)

Kugelrund
Warum nur Europa

Wieso nehmen die reichen Ölstaaten ihre Brüder (Moslems) nicht auf. Katar, Saudi-Arabien, Oman, nehmen keine Flüchtlinge auf. Warum wird kein Druck von der Weltgemeinschaft auf diese Staaten gemacht. Warum muß nur Europa Flüchtlinge aufnehmen?

Gast
@Baba

"Diese ganze Abwanderung ist nicht gut für Afrika, und für die Europa."

Ja, vor allem ersteres

"Aber wie immer Zahlen dürfen ja die Steuerzahler und nicht die Politiker."

Ich verstehe nicht warum sie dann im nächsten Satz schreiben:

"Hilft den Leuten vor Ort."

Kostet das nichts? Ich denke "Frieden" schaffen in Afrika und dem nahem Osten wäre ziemlich teuer,... Wie beliebt der Afghanistan Einsatz unserer Bundeswehr bei unserer Gesellschaft war ist ja noch bekannt und teuer war der auch. Gebracht hat er,... wenig.

Und Politikerbashing ist 'lustig' wenn sie eigentlich genau das fordern was die Politik eigentlich auch erreichen will.

Wen würden sie denn hassen wenn es keine Politiker gäbe?

Politiker ist auch ein Scheissjob,...

Gast
Schuld!

Ich lese immer nur von Schuld. Schuld sind die Schleuser, schuld ist die EU, schuld sind die Politiker, schuld sind die Deutschen etc. Aber nie hört man, daß die Flüchtlinge schuld sind. Niemand scheint sich die Frage zu stellen, wie kann man mit einem Schlauchboot das Mittelmeer durchqueren? Wie kann ich mich mit 700 anderen auf ein total überfülltes Schiff stellen und ein Meer überqueren? Diese Fragen sollte man sich mal stellen, bevor man mit dem deutschen Lieblingsthema Schuld beginnt. Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich. Das gilt in Berlin, in Moskau und auch in einem lybischen Hafen. Jeder trägt selbst die Verantwortung für sein Handeln! Ich bin garantiert nicht schuld und fühle mich auch nicht schuldig und lasse mir auch keinerlei schuld einreden!

Laureat
@ JBeeck - Den rechts Ruck haben wir bereits in vielen Ländern

innerhalb Europas, nicht nur in der EU ("Goldene Morgenröte" in Griechenland).

Die Unfähigkeit afrikanischer Staaten zur Schaffung von Strukturen und die für europäische Verhältnisse extreme Gewaltbereitschaft und Ausübung schafft erst einmal keine Neonazis hier bei uns, sondern schafft Sorgen. Jeder der seine Sorgen begründet und nachvollziehbar in Worte fasst, wird gerne sofort in die "Rechte Ecke" gestellt (nicht clever).

Sehen sie ich habe keinerlei Probleme damit unseren Wohlstand mit anderen zu teilen, ich habe ein Problem damit, dass unsere Gesellschaftsform die eine solche Solidarität überhaupt erst möglich macht aus den Fugen geraten könnte und unsere aktuelle Gesellschaftsform sich durch importierte Einflüsse derart wandelt, dass wie sie eines Tages nicht mehr selbst erkennen und externe Probleme zu internen geraten könnten.
Wir können nur geben, weil unsere fdG es möglich macht. Nur die fdG hat uns dahin geführt wo wir heute sind, zu Wohlstand und solidarischen Gebern.

Caro-Line
@ ophorus 06:59 - erschütternd treffende Worte

"Fremdenfeindlichkeit ist bereits ein Menschenrecht der Weissen geworden!"

Sie ist immer und war zu allen Zeiten ein Recht der führenden Klasse gegen die Schwächeren.

lamusica
@10:03 von Laureat

", dass unsere Gesellschaftsform die eine solche Solidarität überhaupt erst möglich macht aus den Fugen geraten könnte "
.
Eine berechtigte Angst. Allerdings wird mal wieder auf den Schwächsten herumgeritten, die an dieser Entwicklung überhaupt nicht Schuld sind. Zur Erinnerung: die ständigen Krisen - dotcom, Subprime, Euro - und Derivate in Billionenhöhe - die sich völlig von der Realwirtschaft entkoppelt haben - die um die Welt geschoben werden - das sind Dinge die unseren Wohlstand tatsächlich gefährden. Dagegen ist das Flüchtlingsproblem finanziell gesehen lächerlich gering.
.
Und nebenbei bemerkt: erst kam der Kapitalismus und der Wohlstand bei uns, dann die Demokratie - nicht umgekehrt. Wir sollten unsere eigene Geschichte also nicht irgnorieren, wenn wir versuchen Probleme anzugehen.