Ihre Meinung zu Interview zu Kuba: Wandel vermeiden durch Annäherung?
Nach 60 Jahren arbeiten die Ex-Erzfeinde USA und Kuba an besseren Beziehungen. Der kubanische Exil-Autor Amir Valle ist skeptisch: Dies stabilisiere das Castro-Regime, sagt er im Interview. Einen echten Wandel wolle die Elite auf der Insel so verhindern.
Es ist richtig, auch die Brandt'sche Öffnungspolitik gegenüber der DDR hat diese etwa 10 Jahre lang eher stabilisiert. Doch dies hat den unvermeidlichen Zusammenbruch des absurden Systems nur hinausgezögert, nicht verhindert, vor allem aber friedlich ermöglicht. Auch das kubanische System kann weiter nur durch Unterdrückung bestehen, es funktioniert nicht wirklich. Die Ideologie ist nur ein Feigenblatt für die Herrschaft der Oligarchen, die sich jetzt bereit machen, ihre Positionen an ihre Kinder zu vererben. Man bereitet sich durch die Verteilung des Besitzes in "Privathände" auf zukünftige Entwicklungen vor. Welch absurde Entwicklung in einem "sozialistischen" Land! Kuba definierte sich zu lange über seine Gegnerschaft zu den USA und konnte so die Bevölkerung immer noch bei der Stange halten. Überhaupt ist dieser antiamerikanische Affekt bei allen Linken oder gar allen Extremisten im Allgemeinen (und Russland, gleich ob "sozialistisch" oder heute reaktionär) identitätsstiftend.