Ihre Meinung zu EU und Athen im Schuldenstreit auf Kompromisssuche
Eine Lösung ist noch lange nicht in Sicht. Aber immerhin gehen Griechenland und die EU im Schuldenstreit aufeinander zu. Nachdem Athen von seinen Maximalforderungen abrückte, sagte EU-Kommissionpräsident Juncker, auch Brüssel werde seine Politik anpassen.
Das ist das, was ich mir von der neuen griechischen Regierung erhofft hatte: Reformen im Innern und Anerkennung der Schulden, die aber eine Erfolgskomponente bzgl. des Erfolges der Reformen haben. Das ist intelligent. Solange die Schulden bleiben, kann Griechenland praktisch keine neuen mehr machen, denn es ist jetzt schon überschuldet. Es muss also sparen und reformieren. Anderseits machen es die Schulden auch nicht kaputt, wenn sie, wie damals in Argentinien, bzgl. Zins und Tilgung an den Erfolg gekoppelt werden.
Zwar kann Tsipras damit seine Wahlversprechen nicht einhalten, doch das ist das Gute an den Griechen: Niemand erwartet dort, dass Wahlversprechen eingehalten werden ...
Wenn er es jetzt noch schafft, ein faires Steuer- und Sozialsystem zu schaffen, den Staatsanteil an der Wirtschaft zu senken, dann kann er glatt Erfolg haben. Aber dafür muss er ein ganzes Volk umerziehen. Ob ihm das gelingt?