Litwinenko

Ihre Meinung zu Fall Litwinenko: "Staatlich veranlasste Ermordung"?

Neun Jahre wurde der Mord an dem Ex-KGB-Spion Litwinenko nicht richtig untersucht - aus Rücksicht auf die Beziehungen zu Russland. Doch nun wird der Fall neu aufgerollt. Der Richter hält eine "staatlich veranlasste Ermordung" für denkbar.

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65 Kommentare

Kommentare

Dennis K.
Wenn ich sowas lese...

... stirbt jedes Mal ein Stück meines Glaubens an unsere Regierungen, die Unabhängigkeit des Justizsystems und auch der Medien.

Also. Aus Rücksicht auf die diplomatischen Beziehungen wird ein klarer Mordfall nicht so stark untersucht, wie es eigentlich normal wäre. Das ist schlimm!

Aber das war's noch nicht - jetzt, wo die Beziehungen schlechter werden, holt man diese alten Leichen aus dem Keller, um damit nun die Propagandamaschine weiter zu betreiben. Ernsthaft?

Das ist wieder einer dieser Fälle, bei denen ich beim besten Willen nicht sagen kann, wem oder was ich glauben soll. Denn nun ist plötzlich ein Interesse da, den Mordfall in eine bestimmte Richtung aufzulösen - und wie kann ich einer Regierung und einem Justizsystem jetzt glauben, welches zuvor den Fall unter den Teppich gekehrt hat?!?

Sie haben die erforschung der Wahrheit unterdrückt, weil es ihrem Interesse diente. Wer kann garaniteren, dass sie die Wahrheit jetzt nicht verbiegen, sodass sie ihrem Interesse dient?

Werner04
"Rechsstaat" mach 9 Jahre Pause

Neun Jahre wurde der Mord an dem Ex-KGB-Spion Litwinenko in England nicht richtig verfolgt - aus Rücksicht auf die Beziehungen zu Russland.

In Rechtsstaaten sollte, wenn sie ihrem Namen gerecht werden wollen, die Verfolgung von Straftaten niemals anderen Interessen untergeordnet werden. England hat aber genau das neun Jahre lang gemacht. England ist damit aber nicht allein, Deutschland legt, was die NSA angeht, auch so eine "Rechtsstaat-Pause" ein.

Uhlig
"Gegen die Leute, die Russland regieren"

Genau die Aussage "gegen die Leute, die Russland regieren" ist das, was sich hier einige mal zu Gemüte führen sollten. Bei 146 Mio. Einwohnern finde ich es erschreckend, wie manche wegen Putin und co. gleich ganz Russland verurteilen.
Die meisten Russen sind genau wie wir Deutsche (oder sonstige Menschen).

Gast
Offensichtlichkeit...

Das der KGB bzw FSB das war... das ist nun wirklich offensichtlich.

Ob das jetzt juristisch festgestellt wird oder nicht ist nebensächlich. Es gibt einfach keine plausible andere Erklärung für die Geschehnisse.

Alle Puzzleteile passen perfekt zusammen, ich habe keinen Zweifel daran, dass er vom russischen Geheimdienst liquidiert wurde.

karabass
Die Spur führt nach

Polen, denn es war Polonium. Warum wurde auch das Hotel, welches Tee mit Polonium serviert, nicht belangt?
Litwinenko war für Russland so wie Snowden für die USA.

wenigfahrer
Leichen aus dem Keller holen

macht wenig Eindruck auf mich.Alle Geheimdienste der Welt haben so einige davon im Keller,diese passen aber gerade ins Weltbild ;-).

Und mir ist das eigentlich ziemlich Banane was die Geheimen machen oder nicht,gut finde ich nicht einen einzigen dieser Geheimdienste.

Wenn wir zur Zeit keine anderen Sorgen haben und Probleme auf der ganzen Welt dann ist es ja gut.

Gruß

Das weite Meer
Wir dürfen nicht vergessen.

Putin ist NICHT Russland.

Das haben sich die gutherzigen, freundlichen Russen nicht verdient.

Und wenn wir dies tun, hat Putin gewonnen. Reden seine Medien den Russen das doch andauernd ein: wer gegen ihn ist, ist gegen die Zukunft Russlands.

Putin selber war immer schon ohne Skrupel.

Früher hat er sich nur Einzelner entledigt.

Heute ist er bereit, ein ganzes Land für seine Ziele zu opfern.

Putin wurde nicht freundlicher. Über die Jahre.

Gast
Wie mehrfach gesagt...

... ist der erste Absatz ein Offenbarungseid was unsere ach so gelobte Rechtsstaatlichkeit angeht. Ich denke auch das Frau Litwinenko nicht erst jetzt begonnen hat zu "kämpfen". Dank der Ukraine Krise darf sie jetzt auf einen Prozess hoffen, der jetzt natürlich ebenfalls politisch motiviert ist - nur diesmal in die andere Richtung.
.
"Aber ich bin gegen die Leute, die jetzt Russland regieren."
.
Auch wenn es nach neun Jahren opportun erscheint die kämpferische Frau Litwinenko zu zitieren sollte man hinzufügen, dass prowestliche Strömungen in Russland bei Wahlen am Rande der Bedeutungslosigkeit stehen. Und das liegt nicht nur an dem gemalten Bild der unterdrückten Opposition, sondern an ihrer eigenen 'Vorarbeit' in den 90ern. Viel mehr Chancen haben jetzt Hardliner ala Isborsky Club, und wenn die mehr Einfluss bekommen, werden wir uns nach "denen die Russland jetzt regieren" zurücksehnen.

karabass
Das weite Meer,

"Putin ist NICHT Russland".
- das ist unfair. Putin ist auch RUSSLAND und die Abermillionen Menschen, die für ihn gevotet haben sind auch RUSSLAND. Immerhin ist er der populärste Politiker in der Welt. Und die Witwe Litwinenko ist auch Russland.
Ist Merkel etwa nicht Deutschland? Doch, aber gewiß nicht ganz Deutschland.

Hassknecht
Fall Litwinenko

Herr Litwinenko war ein Ex-KGB-Spion. Ich verarchte jede Art von Mord, aber in diesem Fall kann man wohl sagen das solch ein aussergewöhnliches Ableben mit der voreingehenden Tätigkeit zum sogenannten Berufsrisiko zählt. Der jetzige Prozess und Aufschrei sollte sich nicht auf die Täter (weil sie eh nicht ausgeliefert werden) beziehen, sondern auf die jahrelange ver- und behinderung der Aufklärung des Mordes durch die britische Regierung.

derkleineBürger
" Die britische Regierung

"
Die britische Regierung hatte sich lange gegen die erneute Untersuchung des Falls gewehrt. Aus Gründen der nationalen Sicherheit und mit Rücksicht auf die Beziehungen zu Russland.
"

Die Beziehung zwischen RU & GB war damals zwar besser als jetzt,aber dennoch nicht hervorragend, im Gegensatz zu Beziehungen zwischen GB und ...

Wenn der "Rechts-Staat" GB auf Grund von
" nationaler Sicherheit" & "Rücksicht auf Beziehungen" zu einem Land,zu dem sie nicht so super sind, schon das dort geltende Recht schlicht ignoriert. (Bei Mord!)

Wie verhält es sich dann wohl mit Straftaten,
die "hervorragende Beziehungen" zu einem anderen Land "gefährden" ?

Und wenn ein Land so etwas tut, ist es dann ein Rechtsstaat oder ein Unrechtsstaat ?

wenigfahrer
Am 27. Januar 2015 um 15:55 von Nana

ich befürchte leider das Sie Recht haben,Putin soll weg bei vielen.
Aber was danach kommt wird einiges härter im Kurs,Putin Allein ist nicht Russland das vergessen leider einige immer.

Gruß

Erkenntnis
Wer sehen wollte, konnte das schon viel früher.

Geiselnahme in Beslan. Putin zaudert nicht lange und lässt - dilettantisch - stürmen: die Terroristen werden getötet. Und über 300 Kinder.

Statt zu verhandeln, lieber der starke und entschlossene Mann geben. Das büßen nun über dreihundert Familien ein Leben lang.

Ähnliches bei der zu raschen und dilettantischen Erstürmung des Dubrowka-Theaters. 139 Geiseln starben.

Terroristen töten, Geisel schützen. So wären bei uns die Vorgaben im Westen. Putin zog eiskalt den ersten Punkt durch. Die Geiseln waren seine Kollateralschäden.

Es ist erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit der Mann über Menschenleben entscheidet. Und erstaunlich, dass er trotzdem (hoffentlich nicht genau deshalb?) so viele Fans hat. Trotz Ukraine. Trotz seinem ganzen Werdegang. Voller Kollateralschäden.

Justin

Da frage ich mich, was für ein Aufschrei der "Sympathisanten" gewesen wäre, würde Snowden bei einem Verkehrsunfall in Russland ums Leben kommen?

magigomagago
Gilt für alle Geheimdienste Ost wie West

Wer als Spion arbeitet, müsste wissen mit wem und auf was er sich einlässt,
oder glauben sie das wären in Ost und West Pfadfindervereine.

Viele Hardliner in der USA würden Snowden auch gern mal ein Teechen ans Bett bringen.

Diese Geheimdienste sind doch in Ost und
West garnicht mehr zu kontrollieren.

Polonium, Drohnen etc. wo liegt da der Unterschied, hier wird um wirtschaftliche
Interessen gekämpft, wer darf wen oder was
ausbeuten.

skydiver-sr
Jetzt nach 9 Jahren

...wird wieder ermittelt,weil es gegen RU gerichtet ist.
Wenn sie die EUSA morgen mit RU vertragen,werden dann die Ermittlungen wieder eingestellt?
Und warum konnten die westlichen Dienste den Mann nicht schützen?
Also im TV gewinnen die immer gegen RU

MG75
Besser spät als nie....

Eins muss man den englischen Behörden schon unterstellen, nämlich Feigheit! Feigheit gegenüber einem Mann der schon vor 9 Jahren nicht den besten Ruf hatte, und um das zu bestätigen brauchte es nicht erst die Ukraine-Krise.Es mag durchaus auch Propaganda gegen Russland sein das dieser Fall jetzt wieder aufgerollt wird, aber das kann Frau Litwinenko egal sein, es ist ihr zu wünschen das der Fall so weit es geht aufgeklärt wird.Natürlich kann der Schuldige nie seiner gerechten Strafe zugeführt werden, denn der sitzt gut verschanzt im Kreml und ist somit jedem Zugriff entzogen.Aber wenigstens kann man versuchen ihn zu überführen und damit bestätigen was sowieso ein offenes Geheimnis ist: Wladimir Putin ist KEIN lupenreiner Demokrat sondern ein eiskalter,berechnender Ex-KGB-Mann der auch nicht davor zurückschreckt, Mordaufträge in Auftrag zu geben wenn ihm gewisse Personen missliebig sind...

Teilzeit-Pegidist
Beschämend ...

... dass die Briten eine richtige Untersuchung gegen Moskau erst jetzt zulassen, wo das Bild Russlands zunehmend von Realismus geprägt ist und weniger von der Hoffnung auf gute wirtschaftliche Beziehungen.

AlterSimpel
Peinliches Nachtreten

Es wird der britischen Regierung kaum gelingen, ihr politisches Manöver jetzt als Sieg der Gerechtigkeit zu verkaufen.

Egal wie das Urteil aussieht, nachprüfbar wird es öffentlich nicht sein.
Wir werden also den Informationen des Geheimdienstes vertrauen müssen.

Einem Dienst, der ansonsten gerne "keine Stellungsnahme" abgibt, wenn es ihm opportun erscheint, der jetzt aber seine Geheimnisse teilen will, vermutlich ebenfalls, weil es ihm opportun erscheint.

Es hat schon einen Grund, warum solche Dinge normalerweise nicht öffentlich werden: weil die Justiz hier nicht unabhängig sein kann und manche Beweise auch für den Richter nicht überprüfbar sind.

Die ganze Show dient nur dazu, um im Umfeld der Untersuchung jede noch so abenteuerliche Spekulationen zu verbreiten. Um das Ergebnis geht es eigentlich nicht.

hrool
Wenn neun Jahre lang aus politischen Erwägungen...

...die Strafverfolgung unterbunden wurde, ist man: Mittäter.

Teilzeit-Pegidist
Schmaler Grat

um 16:47 von magigomagago:
"Polonium, Drohnen etc. wo liegt da der Unterschied, hier wird um wirtschaftliche
Interessen gekämpft, wer darf wen oder was ausbeuten."

Ich hoffe, das soll keine Rechtfertigung für politischen Mord werden.

Teilzeit-Pegidist
Zu stark verallgemeinert

um 15:55 von Nana:
"Wie mehrfach gesagt... ist der erste Absatz ein Offenbarungseid was unsere ach so gelobte Rechtsstaatlichkeit angeht."

Das "unsere" stört mich hierbei, denn ich finde mich da nicht wieder, ich lebe in Deutschland.

AlterSimpel
@Justin

"Da frage ich mich, was für ein Aufschrei der "Sympathisanten" gewesen wäre, würde Snowden bei einem Verkehrsunfall in Russland ums Leben kommen?"

Was ist denn das für ein Vergleich?

Litwinenko hat sich freiwillig als Geheimagent verpflichtet, wurde ausgebildet und wusste um die Regeln in dem "Geschäft".

Snowden war Informatiker einer Leihfirma, der genauso wenig wie wir vorher wissen konnte, von welchen Projekten er Zeuge werden könnte.

RiedelEbb
Die Spur der Agenten ziehts ich um die ganze Welt

Agenten im Westen wie im Osten bewegen sich oft außerhalb von Gesetzen. Da brauchen wir jetzt nicht erschrocken tun. Wir wissen es und wir tolerieren es. Ich bin überzeugt, dass östliche wie westliche Geheimdienste und damit Staaten unliebsame Menschen umbringen ließen. Also was soll jetzt die Nachricht? Jeder Objektive weis es: Wir befinden uns im kalten Krieg, im Wirtschaftskrieg mit Russland. Da gehören natürlich auch der entsprechende ideologische Krieg dazu.

JohnBowie
@magigomagago

Treffender Kommentar. Vorallem die wirtschaftlichen Interessen, welche die Geheimdienste (im Auftrag ihrer Regierungen) verfolgen entsprechen wohl der Wahrheit.
Terrorabwehr steht wohl erst an zweiter Stelle. Wenn überhaupt. Sah man ja in Frankreich. Ein Polizist "schützte" die Zeichner. Der Geheimdienst war wohl gerade mit etwas Anderem beschäftigt.

Gast
Nur einer

Wenn nur ein Spion getötet wird, ist das eine Meldung wert?
Was wäre denn mit Snowden passiert?
Wenn er nicht Asyl in Moskau erhalten hätte?

Gast
Berufsrisiko?

@Hassknecht:
Wäre ihre Reaktion auch so wenn Putin morgen tot aufgefunden wird und die CIA vermutlich dahinter steckt? Is ja auch nen ehemaliger KGBler. Is halt Berufsrisiko.
Oder wenn Snowden morgen tot ist?

Gast
@Teilzeit-Pegidist

"Das "unsere" stört mich hierbei, denn ich finde mich da nicht wieder, ich lebe in Deutschland."
.
Richtig, wir sind da natürlich weiter. Wir erfinden Begriffe wie "Staatswohl" um fehlendes Handeln zu rechtfertigen.

Gast
um 17:04 von AlterSimpel

***Was ist denn das für ein Vergleich?***

Sie sind also der Meinung, Litwinienko darf man ermorden, weil er ja Geheimdienstler war, und Snowden nicht?

Das ist ein Vergleich von zwei MENSCHEN, und der ist legitim.

g.e.r.o.
" ... hält für möglich ..."

... ja gehts noch vager ?
.
Ich bin der Überzeugung, dass es einfachere Methoden gibt Leute zu beseitigen als durch ein solch abenteuerliches Mittel wie Polonium - und die Geheimdienste (auf beiden Seiten) diese auch nachweisfrei einsetzen können.
.

Phonomatic
der Hammer ist doch

dass GB bisher keine Untersuchung aus Rücksicht auf Rußland getätigt hat. Wenn das Polonium in der Tasse war, so sind damit auch völlig unbeteiligte Menschen wie die Servicekräfte der Bar in Berührung gekommen. Je nachdem wie die Tasse gereinigt wurde muss man von einer Kontamination der ganzen Küche ausgehen. Ein derart skrupelloses Vorgehen führt zukeiner Untersuchung mit Rücksicht auf diplomatische Beziehungen - ja spinn ich?

NMachiavelli_2014
es stinkt förmlich nach Doppelstandards

Schon etwas zwiespältig. Jetzt wird GBs nachsichtiges Handel für falsch erklärt, Recht und Werte müssten über allem (vor allem Diplomatie) stehen. Warum ist diese Gruppe aber bitte identisch (oder weitreichend deckungsgleich) mit denen, die Diplomatie und vermeintliche Wirtschaftsinteressen im Falle der russischen Aggressionen wichtiger finden, als Rechtsstaatlichkeit?

Tja. Darüber hinaus kann man nur sagen, dass es Edward Snowden gar nicht mal so schlecht hat, mit seinem ehemaligen Auftrags- oder Arbeitgeber. Wer Russland mit solchen Offenbarungen drohen würde, hätte wohl kaum genug Lebenszeit seine Drohung zu Ende zu bringen...

vatnik
Mord ist Mord

oder etwa nicht?

Leon16
Werdegang

Einfach mal den Werdegang von Herrn Litwinenko lesen ! Z.B. bei Wikipedia.

Wer profitiert heute von der Sache und warum wartet man damit nicht bis das mit der Ukraine geklärt ist ? In welche Richtung will man die allgemeine Stimmung steuern?

Hat einen komischen Beigeschmack dieser späte Beginn eines Verfahrens.

Zu dieser Zeit kann die Maffia oder die Regierung oder Herr Putin oder andere verantwortlich gewesen sein und für eine Summe X war auch Polonium zu kriegen.

Teilzeit-Pegidist
Mord bleibt Mord

um 17:06 von RiedelEbb
"Ich bin überzeugt, dass östliche wie westliche Geheimdienste und damit Staaten unliebsame Menschen umbringen ließen. Also was soll jetzt die Nachricht?"

Das klingt ja wie: "es geschehen noch andere Morde, also kann man den hier doch nicht verfolgen". Sorry, da gehe ich nicht mit. Mord bleibt Mord. Wenn die russische Regierung der Auftraggeber ist, muss sie dafür bestraft werden.

Teilzeit-Pegidist
um 17:13 von Nana

Wo sehen Sie in diesem Fall die Schuld bei Deutschland?

Teilzeit-Pegidist
Übers Ziel hinaus

um 17:11 von holyknights:
"Was wäre denn mit Snowden passiert?
Wenn er nicht Asyl in Moskau erhalten hätte?"

Er wäre vermutlich in Untersuchungshaft gekommen, aber jedenfalls nicht umgebracht worden.

sasch
Egal!

Ob Gift, Drohnen, Todesurteil oder gezielte Tötung: die meisten Grossmächte bringen ihre Gegner um oder sperren sie weg. Und manchmal tun es auch die Kleinen...

tashina

Wie peinlich ist DAS denn ?!

Also "Rechtsstaatlichkeit" ist nur dann angesagt, wenn`s genehm ist ... -;(

Aber wen soll das wirklich noch wundern ...

Zensur
Traurig

Ein Beispiel dafür, dass unsere Demokratien nicht im Sinne des Rechts handeln. Sondern im Sinne der Politik, im Sinne der Wirtschaft. Ich möchte gar nicht wissen wieviele Leichen in den Kellern der Geheimdienste stecken !

Gast
Das ist kein Rechtsstaat!

Es ist so erbärmlich, die Ermittlungen gerade jetzt wieder aufzunehmen, wo es - auch für den großen Bruder USA - außenpolitisch zu gut verwertbaren Ergebnissen führen kann. "Rechtsstaat" geht allerdings anders. Dass Straftaten nämlich unabhängig davon verfolgt werden, wem´s nützt oder schadet! Schande...

tisiphone
Interessante Darstellung

Der "Gegner" der so geheime Informationen weitergegeben haben soll, dass er zum Staatsfeind wurde.

Dieser Mann wurde von Beresowsky gefördert, unterstützt und finanziert. Und selbst dieser hat über Litwinenko gesagt er sei von Hass auf Putin zerfressen und man könne ihm nicht alles glauben.

Die zweite Sache: die Briten hätten aus Rücksicht auf die "diplomatischen Beziehungen" nicht richtig ermittelt.

Ganz so war es dann doch nicht. Die Briten forderten eine Auslieferung, die Russen dürfen das wegen ihrer Verfassung nicht, die Briten waren so diplomatisch, dass sie von den Russen eine Verfassungsänderung forderten.

Die Russen boten an: lasst uns den Prozess in Russland abhalten, liefert uns mal schön die Unterlagen. Das taten die Briten nicht. Nicht aus Rücksicht, sondern weil die Unterlagen peinlich für die Briten gewesen wären (Geheimdienstmaterialien etc).

Nachlesen kann man das u.a. bei Angus Roxburgh - The strongman.

weltoffen
@Justin

Sie schreiben-
Da frage ich mich, was für ein Aufschrei der "Sympathisanten" gewesen wäre, würde Snowden bei einem Verkehrsunfall in Russland ums Leben kommen?

Eine berechtigte frage!!

Moderation
Sachliche und themenorientierte Diskussion erwünscht

Sehr geehrte NutzerInnen von meta.tagesschau.de,

wir möchten Sie bitten, zu einer sachlichen und themenorientierten Diskussion zurückzufinden. Persönliche Auseinandersetzungen sind nicht erwünscht.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation
meta.tagesschau.de
P.S. Diese Mitteilung gilt allen TeilnehmerInnen dieser Diskussion.

weltoffen
@Alter Simpel

Sie schreiben-
Snowden war Informatiker einer Leihfirma, der genauso wenig wie wir vorher wissen konnte, von welchen Projekten er Zeuge werden könnte.

Diese variante ist warscheinlich selbst fuer Snowden neu!!

Leon16
@ tisiphone

Vielen Dank für Ihre Informationen.
Gr. Leon16

Leon16
@Justin

Die Herrn Snowden und Litwinenko sind nicht vergleichbar.
Herr S. war ein Leiharbeiter und Herr L. ein ausgebildeter Mitarbeiter und Geheimdienstler.

egonom
James Bond

Ich denke, es kann nicht gesund sein als Spion oder Agent eines Geheimdienstes, egal welchen Landes, die Seiten zu wechseln. Das Ergebnis ist in jedem dämlichen Agentenfilm sichtbar und in gewisser Weise ein Spiegel der Realität dieser Branche. Und jeder, ausnahmlos jeder, der sich auf einen Geheimdienst einläßt, weiß worum es da geht.
Das die Sache nun ausgerechnet jetzt groß aufgezogen wird ist erbärmlich.

Prof.
Ja und?

Glauben diese Geister, dass es auch nur annährend irgendetwas ändert?

Polonium ist viel zu teuer und nachweisbar. Kein Geheimdienst der Welt wird soetwas machen. Eine Patrone für 2cent macht es auch. Ist doch alles "Selbstmord".

No pasaran
Keine Pause machen...

... Sondern nur abwarten, bis die richtige Zeit kommt. Das nennt man "Politik".

Azichan
Polonium

Es ist verdammt ungewöhnlich, dass Polonium für den Mordanschlag verwendet wurde! Die Jahresproduktion liegt bei etwa 100g pro Jahr. Polonium wird in speziellen Forschungsreaktoren hergestellt. In normalen Kernkraftwerken spielt Polonium gar keine Rolle.

Es kann sein, dass die Mafia eventuell Polonium von einem Wissenschaftler eines Forschungsreaktors erworben hat. Den russischen Geheimdienst halte ich für profesioneller, also das er ohne Spuren arbeitet! Hier wollte jemand ein brutales Zeichen setzen.

Das Sonderbare...wer Polonium einsetzt, der riskiert ohne Schutzausrüstung sein Leben! Zwar ist Polonium ein Alphstrahler und diese Strahlen können leicht abgeschirmt werden, jedoch mussten die Mörder sauber arbeiten. Man kann das Polonium ja nicht mit den bloßen Fingern in den Tee tun und danach alles in den Geschirrspüler.

Ich denke es ist so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit, dass die Lebenserwartung der Möder nicht sehr hoch sein wird!

Gast
@Teilzeit-Pegidist

"Wo sehen Sie in diesem Fall die Schuld bei Deutschland?"
.
Das wurde seit dem ersten Kommentar garnicht thematisiert, sondern das selbstverständliche Aussetzen des Rechtsstaates solange es ungeklärten aber dennoch übergeordneten Interessen dient. Und das geht bei uns genauso wie in GB. Und die westliche Wertegemeinschaft, zu der wir auch gehören, wird daran gemessen. Die Metaebene war von Anfang an klar.

alex66
18:58 von Azichan

"Es ist verdammt ungewöhnlich, dass Polonium für den Mordanschlag verwendet wurde!"

Da stimme ich Ihnen zu.
Ergänzung: Polonium ist ein Metall, was im Wasser nicht aufgelöst werden kann. Die Verbindungen aus Polonium haben eine SEHR kurze Lebensdauer und müssen innerhalb von paar Minuten eingesetzt werden, sonst werden sie wirkungslos. Salze aus Polonium verglühen fast sofort im Verlauf der Synthese.
Also mussten die Russen in der Bar des Millennium Hotels am Grosvenor Square eine Anlage bei sich gehabt haben um Polonium zu bearbeiten um ein Gift daraus zu machen.
Das Ganze ist einfach lächerlich.

Gast
Po210

@alex66:
Das ist Falsch.
Polonium 210 ist bei Einlagerung im Körper schon ab ein 10millionstel Gramm. Somit sind so kleine Mengen ausreichend das das kein Stück auffällt. Das ist mit bloßem Auge nicht einmal zu erkennen wenn man es weiß. Die HWZ beträgt 138 Tage.
Dieses Gift ist nur nachweisbar wenn man weiß wonach man sucht. (Man sucht nach Blei 206 in so geringen Spuren die kein Standardtest auch nur annähernd erreichen kann). Sonst geht das einfach als multiples Organversagen in Folge einer schweren Grippe durch.
Po210 ist das Ideale Gift. Nicht umsonst wurde Arafat noch einmal exumiert als die Idee aufkam.

Erkenntnis
18:58 von Azichan 16:40 Erkenntnis

Wie sie schrieben: es ist ungewöhnlich, gefährlich und kompliziert, Polonium zu verwenden.

Das Ganze macht nur dann Sinn, wenn der Auftraggeber dem britischen Staat signalisieren wollte:

Seht her. Ich war das. Ihr könnt meine Abtrünnigen noch so sehr Asyl gewähren. Wenn ich es will, werden sie dennoch erledigt.

Und möglichen zukünftigen Abtrünnigen, aus den eigenen Reihen, wurde so ebenfalls die Rute ins Fenster gestellt.

Denn sowohl der Britische Staat als auch Geheimdienstmitarbeiter wissen, dass nur ganz wenige Staaten mit diesem Stoff überhaupt töten können. Eben weil Polonium so schwer herzustellen und einzusetzen ist.

Es war also mehr als nur ein Mord. Es war eine Machtdemonstration!

wega
Und wenn morgen

die Welt untergeht wer ist dann daran schuld???
Natürlich Russland mit seinen Präsident.
Wär in so einen Beruf eintritt weiß auf was er sich einlässt.
Wer fragt nach den Toten die durch die Geheimdienste umkommen?Fast niemand.

Azichan
Einsatz Polonium @alex66

Also Polonium kann man schon als Verbindung, zB. als Salz oder als feingeriebenes Pulver verwenden. Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, es kommt immer auf die Verbindung an.

Der "vergiftete Tee" oder was auch immer das war musste zumindest schon vorbereitet gewesen sein. Ohne Schutzausrüstung ist es Selbstmord mit Polonium zu hantieren. Die Strahlendosis hat bei Litwinenko innerhalb von 3 Wochen zum Tod geführt, dass heißt das diese Dosis unglaublich hoch gewesen sein muss.

Aufgrund der eigenen Gefahr für Leib und Leben schließe ich den Geheimdienst eher aus, den Agenten können skrupellos sein, aber sie sind sicher keine Selbstmordattentäter. Wäre der Attentäter zB. mit dem Tee gestolpert, er über ihn geflossen, so wäre er an der akuten Strahlenkrankheit erkrankt. Ich denke es war eher die Mafia, sie kann leicht an exotische Dinge wie Polonium rankommen, mit dem nötigen Kleingeld, weiß aber sicher nicht mit Dingen wie Polonium sorgsam zur eignen Sicherheit umzugehen.

STOPP
Wir brauchen Unabhängigkeit

Wer auch immer etwas verheimlichen will, weil Beziehungen wichtiger sind, muss angeklagt werden.

Wir brauchen Unabhängigkeit und den Schutz, auch den Befehlsgebern sagen zu können:

"Nö, dass ist unmenschlich, dass tue ich nicht!"

Die Geschichte könnte gezeigt haben wohin das Führen wird, wenn wir uns alle auf den Obersten verlassen.

Azichan
Motivation @Erkenntnis

"Seht her. Ich war das. Ihr könnt meine Abtrünnigen noch so sehr Asyl gewähren. Wenn ich es will, werden sie dennoch erledigt."

Da ist natürlich was dran, an der Machtdemonstration!

Jedoch muss man festhalten, dass der Einsatz von Polonium für einen Staat viel zu extravagant ist. Es verursacht viel zu viel Aufsehen, da viele Behörden aufmerksam werden. Immerhin war die Strahlenbelastung von Litwinenko so hoch, dass er nach 3 Wochen gestorben ist, seine Ausscheidungen und sein Lebensbereich war hochgradig kontaminiert, man hätte sogar noch daran an der Strahlenkrankheit erkranken können. Das ruft doch die ein oder andere britische Behörde auf den Plan, mit daraus folgenden Konsequenzen.

Für mich persönlich sieht es eher nach der Handschrift der Mafia aus, die sich in allen Teilen der Welt durch besondere Grausamkeit und Gedankenlosigkeit bei der Liquidierung von unliebsamen Personen auszeichnet.

Teilzeit-Pegidist
Bitte beim Thema bleiben

um 19:46 von Nana:
"@Teilzeit-Pegidist
Das wurde seit dem ersten Kommentar garnicht thematisiert, sondern das selbstverständliche Aussetzen des Rechtsstaates solange es ungeklärten aber dennoch übergeordneten Interessen dient."

Richtig, das habe ich aber genau so kritisiert, wie Sie.

"Und das geht bei uns genauso wie in GB."

Da wird es leider falsch. Deutsche Behörden sind im Falle Litwinenko nicht beteiligt. Die pauschale Verdächtigung anderer Länder ist vollkommen unsachlich.

Freebooter
Motiv, Mittel und Umstände weisen in eine Richtung

Das Motiv, das Mittel und die Umstände belasten den russischen Geheimdienst schwer. Ob ein Mordbefehl von "ganz oben" kam, diese Frage wird wohl nie beantwortet.
Es lässt sich ebenso wenig beweisen wie widerlegen.

Iwano
@SoilentGruen 15:44: Nichts ist offensichtlich!

Schön wäre es ja, wenn man die Wahrheit wüßte. Ich empfehle Ihnen mal, Litwinenko bei Wikipedia zu googeln und zwar die Diskussion dazu, die seit 2006 in Wikipedia (Stichwort im Artikel "Diskussion") dazu geführt wird. Sowohl die Person Litwinenko und deren Tätigkeiten (ehemals KGB-Mitarbeiter, dann Mitarbeiter der britischen Geheimdienste, dann verstrickt in Schmuggel radioaktiver Substanzen, paranoider Putinhasser usw. usw. -alles möglich oder auch weniger möglich).
Für mich ist nur eins klar: Dass die britische Justiz erst im letzten Jahr wieder zugestimmt hat, den Fall neu zu untersuchen, wird höchstens zu einem politisch motivierten Ergebnis führen, aber nicht zur Wahrheit!

gen
Am 27. Januar 2015 um 17:45 von tisiphone

"Die Russen boten an: lasst uns den Prozess in Russland abhalten, liefert uns mal schön die Unterlagen. Das taten die Briten nicht"

Ein guter Witz. Dem Verdächtigen die Unterlagen zukommen lassen, damit er gegen sich ermittelt. Aber die Briten haben ihren Sinn für Humor verloren.

alex66
Wer war Litwinenko? Ein

Wer war Litwinenko?

Ein kleiner, durchschnittlicher Mitarbeiter bei KGB/FSB. Nicht mehr. Welche große Geheimnisse sollte er gewusst haben? Gar keine.
Seinen "Aufstieg" im Westen verdankt er nur NUR dem paranoiden Hass gegen Putin (das wird inbesondere in England gern gesehen). Der Hintergrund ist doch für jeden verständlich - Geld.

zopf
Polonium 210

Hier werden leider ziemlich wüste Behauptungen bezüglich Polonium aufgestellt.

Zu beachten ist:

Die Po 2+ Ionen sind leicht wasserlöslich, deshalb finden sie sich auch im Blut und im Urin von Rauchern.

Po210 ist ein sehr starker Alphastrahler, daher ist es hochtoxisch, da die Alpha-Strahlung allerdings schon von den obersten, abgestorbenen Hautzellen abgeschirmt wird, ist eine Handhabung von Po 210 recht problemfrei, solange man es nicht inkorporiert.

Da es nur ganz geringe Beta-Starhlung abgibt, kann man es ohne Probleme durch die Kontrollen am Flughafen schleusen.

Eine geringe Menge Po 210 in einem Zuckerkügelchen in ein Getränk gegeben, ist eine ideale Mordwaffe.

Man muß nur einen Reaktor zur Verfügung haben um es herzustellen, wer hat das schon

Weitere Spekulationen zum vorliegenden Fall überlasse ich den geschätzten Mitusern.
Nur die Fakten sollte man beachten.

Gruß, zopf.