Griechenland-Krise

Ihre Meinung zu Griechenland-Wahl: Brüssel mahnt und lockt

Steht Griechenland auch nach der Wahl zu seinen Zusagen? Das ist die Frage, die Brüssel bewegt. Die Konservativen im EU-Parlament fordern die Einhaltung der Verträge. Die Sozialisten schlagen Kompromisse vor, mit denen beide Seiten das Gesicht wahren könnten.

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31 Kommentare

Kommentare

newsreader
Hoffnung in Sicht!

Ich hoffe das die EU hart bleibt und Griechenland aus der Euro Zone austritt bzw. austretten muss.
Wenn die EU jetzt nachgibt, ist das endgültig das Ende und würde zeigen das immer noch mit aller Macht an dieser maroden Schnappsidee festgehalten wird.

Helmut Baltrusch
Neue griechische Regierung vor Balanceakt

In der praktischen Politik muss das neu gewählte Linksbündnis schnell zeigen, ob sie die Wahlversprechen einhalten will und kann, ohne es zum Bruch mit den internationalen Kreditgebern kommen zu lassen. Noch sind die Ausgangspositionen weit auseinander.

Tsipras will das "Spardiktat" beenden, den Schuldendienst einstellen, um einen Schuldenschnitt zu erreichen und mit eigenem Konsolidierungsprogramm den Haushalt ausgleichen und die soziale Schieflage mindern. Es bleibt offen, ob die neue griechische Regierung die Kapitalgeber von ihrem Programm überzeugen kann.

Von den 320 Mrd. Schulden des Landes stammen 240 Mrd. € aus dem europäischen Rettungsfonds, für die die Steuerzahler bei Ausfall haften. Um dies zu verhindern ist wohl mit einer Verringerung der Zinsen bei verlängerten Kreditlaufzeiten als Kompromiss zu rechnen.

greenwelt de
laßt sie ziehen wir werden ohne Griechenland leben müssen

Griechenland wird und will seine Schulden nie mehr bezahlen laßt sie machen was sie wollen wir werden ohne Griechenland weiter
leben müssen. vielleicht kommt Griechenland
in 50 oder 100 Jahren wieder zur Vernunft.

Economist70
Wird spannend

Jetzt wird es richtig spannend. Eine Seite muss jetzt wortbrüchig werden. Entweder wird Syriza die vielen überzogenen Versprechen gegenüber ihren Wählern nicht einhalten, oder die europäischen Regierungen, allen voran die deutsche Regierung, müssen zurückrudern und einräumen, dass die Kredite tatsächlich verloren sind. Die grösste Gefahr ist, dass es zu einem unbeabsichtigten Grexit kommt, der sich dann über Bankruns in der ganzen Eurozone ausbreitet und vielleicht sogar dem Euro ein jetzt noch kaum vorstellbares vorzeitiges Ende bereitet.

Kaladhor

"In der Tat ist bei den Programmen, die die Troika über Griechenland verhängt hat, die soziale Schieflage enorm gewesen. Und die Menschen erwarten jetzt eine bessere soziale Balance"
Danke dafür, vor lauter Lachen hab ich meinen Kaffee überall verteilt.

Es ist ein Fakt, dass man es dem "Kleinen Mann" einfach nicht vermitteln kann, warum irgendwelche Banken wichtiger sind als die Existenzsicherung des normalen Bürgers. Der kleine Mann hat eben langsam die Nase voll davon, dass man bei ihm den Gürtel enger und enger schnallt und ihn für Zockereien anderer "bluten" lässt, während sich die Verantwortlichen den dritten Benz in die Garage stellen.

Gast
Schuldenschnitt unvermeidlich

Ein Schuldenschnitt wird, wenn das Leiden der armen Bevölkerungsschichten in Griechenland endlich gestoppt werden soll unvermeidlich sein.

Allerdings stellt sich die Frage nach der Haftung für das verlorene Geld. Bezahlen wird es der Steuerzahler. Aber viele Experten waren 2012 schon der Meinung, dass mit den Steuermilliarden nur Zeit erkauft wurde.

Zumindest die politische Verantwortung sollten die Politiker tragen, die den Rettungsmilliarden zugestimmt haben und ihr Versagen eingestehen. So würde zwar kein Geld gerettet, aber dem Gerechtigkeitssinn der eigenen Bevölkerung Rechnung getragen.

Entscheidungen zu treffen, die viele Bürger nicht mittragen wollen, darf nicht länger ohne Konsequenzen bleiben.

Jürgen denkt
Zinsen

Bei mindestens 3 % Zinsen auf 240 Milliarden sind das allein 7,2 Milliarden Euro Wachstum im Jahr bei den Geldgebern, die eine gebeutelte griechische Bevölkerung zahlen soll.
Wir brauchen diesen Schuldenschnitt weltweit!
Wir brauchen ein Finanzsystem in dem das Geld den Menschen dient und nicht der Mensch dem Geld.
Wenn wir im reichen Deutschland eine schwarze Null haben, heißt das doch nur das wir die Zinsen zahlen konnten.
Es ist völlig unrealistisch zu glauben, das wir unsere Schulden jemals zurückzahlen könnten.
" Die 85 reichsten Menschen haben soviel Vermögen,wie die halbe Menschheit" Christine Lagarde,Chefin des IWF.
Wir brauchen ein fließendes Geld, das wenn es dem Umlauf entzogen wird, Gebühren kostet und nicht Zins und Zinseszins bringt.

hbacc
Schnitt

Da die Wahlsieger in GR sich selbst als europafreundlich bezeichnen, werden sie sicher irgendeinen Kompromiss versuchen und vermutlich auch erreichen. Frage ist nur, wo der "Schnitt" angesetzt wird.
Welche Chance hat eigentlich irgendein europäisches (nicht nur) Land, von seinen Oligarchen oder auch Globalplayern normale Steuern zu erheben? Natürlich wissen alle links der CSU, dass das eine der Schlüsselfragen nicht nur in GR ist. Umverteilung?, Schere? - schöne Schlagwörter, bei denen sich auch D nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Man kann auch über Korruption trefflich diskutieren. Die im Kleinen. Was sind denn Verbindungen zwischen Lobbyisten und Politik?
Es sind inzwischen nicht nur die "schrecklichen" Linken, die zumindest mal den Zeigefinger heben und übrigens in D so ziemlich als erste Schuldenbremsen eingehalten haben, wenn sie an Regierungen beteiligt waren.

meckerer
Die Politik der "Troika" ist gescheitert, weil sie scheitern ...

... musste
Zur Erinnerung: Nicht Syriza hat die Schulden Griechenlands zu verantworten, sondern die Politiker der Parteien, die nun endlich viel zu spät gegen den Willen Merkels abgewählt wurden.
Nicht Syriza ist schuld, dass aus der Bankenkrise eine europäische Wirtschaftskrise wurde und dass diese bis heute anhält, sondern die von Merkel & Co. verordnete Austeritätspolitik - eine Politik, die noch nie funktioniert und schon etliche Wirtschaftskrisen verschärft hat.
Dass D. in der aktuellen Krise so gut da steht, wird auf die Reformen unter rot-grün zurückgeführt - doch wurden diese auch finanziell gut unterfüttert. Die Reformen in Griechenland - ohnehin viel zu zaghaft, da die bisherige Regierung ihrer Klientel nicht weh tun wollte - konnten nicht wirken, solange es nicht gleichzeitig positive Impulse gab.
Die EZB versucht verzweifelt, der schädlichen Politik Deutschlands entgegen zu steuern, die ihr zur Verfügung stehenden Instrumente sind aber die falschen und ausgereizt.

Hafenstraße1982
Weich werden

Ich hoffe mal das unsere Politiker nicht weich werden und es Schule macht.
Verträge einhalten oder ansonsten raus aus der Eurozone.

Gast
Internationale Geldgeber

Wieso braucht Griechenland die internationalen Geldgeber? Würden allein diejenigen die ihre Yachten und Luxusliner in den griechenischen Häfen liegen haben, endlich mal ihr Steuern bezahlen, wäre kein Schuldenschnitt nötig.
Man erinnere sich an die kürzlich veröffentlichte Studie über die Verteilung des monitären Reichtums: 1% haben demnach soviel Geld, wie der verbleibende Rest.
Den "Geldgebern" und "Investoren" gehört Griechland längst! Nun sollten sie auch in unternehmerischer Verantwortung dafür sorgen, dass diejenigen, die für sie den Mehrwert geschaffen haben, auch wieder auf die Beine kommen. Aber leider gehört es zu den heutigen globlen Gepflogenheiten die Bevölkerung eines Landes lediglich als Rationalsierungsreserven zu sehen und die Länder als Selbstbedienungsläden um den eigenen "Reichtum" zu mehren.
Syriza und die Griechen müssten nun hart bleiben. Doch wie bei der Fuchsjagd, verliert der Fuchs gegen die von den "Geldgebern" bezahlte Meute!

Klaus V.
Die politische Union in Europa ist gescheitert

Der überraschend klare Wahlsieg des Links-Bündnisses Syriza in Griechenland ist der Anfang vom Ende einer echten politischen Union in Europa. Ein Volk hat seine Elite abgewählt, weil es nicht fremdbestimmt sein will. Andere Staaten werden dem griechischen Beispiel folgen. Doch erst wenn es Alexis Tsipras gelingt, die mächtigen Institutionen EZB und IWF herauszufordern, wird man tatsächlich von einem Sieg der Demokratie für Europa sprechen können.

Gast
Liebe EU: Reden ist silber, schweigen ist gold!

Kann die EU auch mal eine Entscheidung eines Landes nur ZUR KENNTNIS NEHMEN anstatt dann mit dem Zeigefinger zu drohen oder beleidigte Leberwurst zu spielen?

Rumpelstielz
Am 26. Januar 2015 um 06:33 von newsreader

Was für ein Unsinn - wie kommt man als EU/ EURO Kritisierer, dazu ausgerechnet die bisherige Schuldenpolitik der Troika gegenüber GR heilig zu sprechen und für alternativlos zu halten??

Ritchi
@ 07:37 von Kaladhor

Der "kleine Mann" wählt die Partei, die ihm das Paradies auf Erden verspricht. Wenn das Paradies sich dann nach und nach in eine Hölle verwandelt, hat der "kleine Mann" zum großen Teil selbst Schuld. Davor hat er schließlich massig nicht erarbeitete Renten und nutzlose Anstellungen im öffentlichen Dienst sowie Schwarzfahrten in der Metro mitgenommen. Auch das Nichteintreiben von Steuern macht ein "kleiner Mann" - wie kann man nur so blind sein.

pkeszler
Jetzt muss sich Griechenland richtig entscheiden

"Wenn ich richtig sehe, zahlen die Griechen immer noch weit über drei Prozent Zinsen auf das, was sie erhalten haben. Vielleicht kann man daran etwas machen", meint der Europaabgeordnete Bullmann. Das sehe ich auch so. Und außerdem kann man die Rückzahlung der Schulen noch weiter strecken. Allerdings muss Griechenland seinen Sparkurs beibehalten und darf jetzt nicht das Geld für dieses Wahlergebnis zum Fenster hinaus werfen.
Sonst wäre ein völliger Neuanfang ohne den EURO tatsächlich besser.

Gast
@Ritchi

Das ist das "Geheimnis" des Erfolges unserer Parteien ... die Wähler kapieren einfach nicht, dass sie andere Parteien wählen sollten und dann enden wir eben mit diesen Parteien die uns immer mehr und mehr an die Wirtschaft verscherbeln, weil die Indizien ob es Deutschland gut geht ja die Anzahl der Arbeitsplätze (aber nicht die Qualität dieser) und ein steigender Gewinn (aber nicht die gleichmäßige Verteilung dieses) sind.

In Griechenland wird das genauso sein.

MrEnigma
Verblödung

Alles andere als ein weiterer Schuldenschnitt macht keinen Sinn, soll Griechenland weiter in der Eurozone bleiben.
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Mal ehrlich ... Draghi feuert in Brüssel die Millarden raus ... da kann er auch mal ein paar Milliarden für Athen locker machen. 60 Mrd im Monat, da wäre Griechenland schnell geholfen.
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Wie auch immer man das Kind am Ende nennt - es wird ein Schuldenschnitt kommen. Und man hält uns weiterhin für so blöd, dass wir das nicht wissen.
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Na denn ... Frau Merkel macht jetzt wieder einen auf ultrahart ... am Ende gibts wieder Geschenke aus Berlin. Wie immer.
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Mich ärgert es gar nicht so sehr, wenn es denn dem Griechischen Volk hilft. Vorrangig wird es aber wieder den Wohlhabenen helfen, so wie alles, was die EZB & Brüssel derzeit macht. Gespart wird bei der Mehrheit ... also bei uns allen, wir müssen zugucken, wie der Reichtum fröhlich weiter von unten nach oben verteilt wird.
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Am Ende ... bleibt die Mehrheit in Europa der Dumme. Also alles wie immer!

Bert K.
Alternativlos

Der Schuldenschnitt wird anders heißen. Deutschlands Ruf als Knechter Südeuropas wird größer. Die Reichen Griechenlands ziehen um, bzw. sind längst weg. Der deutsche Michel und die griechische Rentnerin werden zahlen. Die Banken bekommen ihr Geld. Danke Kohl, Eichel, Merkel und stellvertretend Goldman Sachs für diese Fehlkonstruktion Euro.

Michel, geh arbeiten - Prosit Heuschrecken.

MrEnigma
Politikwechsel

Berlin hat Angst vor einen Politikwechseln in Griechenland ... na klar, Berlin hat vor allem Angst.
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Ich frage mich, wie wohl ein radikaler Politikwechsel in Deutschland aussehen würde. Merkel und ihre Stillstandspolitik würde sich dann in die geistige-moralische Wende der SPD? Wohl kaum.
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In Deutschland gibt es keine alternative Politik, keine Idee, wie das Land in 2025 aussehen soll. Soziale Ungleichheit ist selbst bei der SPD kein Thema, die sich für 8,50 Mindestlohn schon feiern läßt und Priviligen für wenige (Rente mit 63) auf Kosten aller einführt.
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Wo sind die Ideen - wie soll unser Land in 10 Jahren aussehen. Keine Ahnung!?
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Schlimm - da muss man die Griechen schon fast bewundern, die mit einer radikalen Schritt den radikalen Irrwitz aus Brüssel begegenen. Nochmal 10 Jahre Krise, Rekordarbeitslosenzahlen und Reduzierung des Sozialstaats wurden gestern abgewählt.
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Wir hingegen ... gucken weiter munter zu, wie bei uns ... nichts passiert. Keine Vision - traurig.

Stefan P.
Griechenland

Ich habe mal ausgerechnet, dass man mit den ca. 300 Milliarden die man in Griechenland gesteckt hat, allen Erwachsenen Griechen einen Kredit von 30.000,00 € hätte geben können. Damit kann man ein kleines Geschäft eröffnen. Ich frage mich ernsthaft wo das Geld wirklich hingeflossen ist. Meine schockierende Vermutung: Erst wurden die Gehälter und pensionen der überbezahlten Politiker bezahlt, dann ein Teil in dubiose Kanäle abgezweigt und der Rest floss an Banken um die Zinsen für Staatsschulden zu zahlen. Das nenne ich clever von der EU. Das Geld kam Banken zugute, die jetzt noch zusätzlich von Herrn Dragi Milliarden bekommen, er kauft ja mit unserer Zukunft Staatsanleihen auf. Das Geld wird dann direkt in den unnützen Finanzmarkt - namens Aktienhandel gesteckt. Da werden Gewinne generiert, ohne irgendwas zu produzieren. Meiner Meinung nach gehört der Aktienmarkt trockengelegt und abgeschafft. Und die Griechen, sie gehen uns nur einen Schritt voraus. Die EU ist am sterben.

Economist70
Stimmt nicht

@Jürgen denkt

Geld wird niemals dem "Umlauf entzogen" wie Sie schreiben. Geld wird auf Konten oder in anderer Form gespart und jeder so gesparte Euro wird damit zeitgleich für Investitionen oder für Konsumzwecke bereitgestellt. Nur Geld das bar unters Kopfkissen gestopft wird, wird dem Umlauf entzogen. Nicht umsonst ist volkswirtschaftlich S=I, also Sparen gleich Investitionen. Aus diesem Grund ist es unsinnig und extrem schädlich wenn Geld einer Gebühr, also einem Negativzins unterworfen wird.

Economist70
Kaum Spielraum

@pkeszler

Die durchschnittliche Verzinsung der griechischen Staatsschulden liegt bei 2.5% und die durchschnittliche Laufzeit beträgt fast 20 Jahre. Für einen insolventen Schuldner sind dies bereits Traumkonditionen, die für die Gläubiger einem versteckten Schuldenschnitt gleichkommen. Viel Raum ist da nicht würde ich sagen. Der nächste Schritt wäre ihren das Geld zu schenken.

georgeR.
Man kann sich die Finger fusselig schreiben

Warum, zum 100. mal, sollten die Griechen so dumm sein, aus dem Euro auszutreten?

Mit den anderen Euro-Ländern haben sie geduldige Gläubiger die es sich nie leisten können, einen Freund ins Verderben zu schicken. Sie werden nichts zahlen und neue Milliarden kriegen. So einfach.

Alles andere ist Politikergeschwätz um noch einen Anschein von Ernsthaftigkeit von Verträgen zu behalten.

Totengräber
@Kaladhor - 07:37

"Der kleine Mann hat eben langsam die Nase voll davon, dass man bei ihm den Gürtel enger und enger schnallt und ihn für Zockereien anderer "bluten" lässt, während sich die Verantwortlichen den dritten Benz in die Garage stellen."

Es ist auch _hier_ dem kleinen Mann nicht vermittelbar, warum "sein" Geld nach Griechenland fließt, statt hier z.B. zum Erhalt der Infrastruktur eingesetzt zu werden.
Und was die "Zockerei anderer" angeht: Dieses "Zocken" hatte und hat dort immer noch ("Weltspiegel" von gestern) System. Da hat jeder mitgemacht. _Alle_, auch der kleine Mann, hat jahrzehntelang über seine Verhältnisse gelebt.
*"Mehr Rentner als Einwohner" - Einzelfälle?
*Beamtenstellen als Dank für die "richtige" Wahlentscheidung - Einzelfälle?
*Schmiergeld für alles und jeden - Einzelfälle?
Die Frau, die gestern im Weltspiegel klagte, dass ihr Arzt 2.000 € Schmiergeld für eine Operation wollte, hätte wohl vor noch nicht allzu langer Zeit freiwillig 5.000 € gezahlt, um als Erste dran zu kommen.

Druide

Schuldenschnitt, und mein Gespartes ist dann weg.
Nein danke, sollen die ihre Schulden bezahlen, warum muß ich mein Geld wegwerfen?

Kaladhor

Sittenwidrige Verträge sind de facto nichtig!

Und ob die Tatsache, weite Teile einer Bevölkerung in ein nicht existenzsicherndes Elend zu stürzen, nur damit die Oberschicht anderer Staaten weiterhin in Saus und Braus leben kann, sittenwidrig ist, muss man wohl nicht noch extra betonen.

Wir brauchen ein gesamteuropäisches Wirtschafts- und Finanzsystem, wo das Geld ein reines Transfermedium ist und wo Geld im Fluss sein muss. Das Horten ungeheuerlicher Summen und das Kassieren von unverdienten Zinsen gehört abgeschafft!

Gast
@07:37 von Kaladhor

Es ist ein Fakt, dass man es dem "Kleinen Mann" einfach nicht vermitteln kann, warum irgendwelche Banken wichtiger sind als die Existenzsicherung des normalen Bürgers.

Das ist im Gegenteil sehr einfach zu erklären: Wenn Banken pleite gehen, weil Griechenland seine Schulden nicht bedient, wird auch keine andere Bank Griechenland weiterhin Geld leihen. Und in dem Fall muss man sowieso sparen, weil man dann wirklich nur das Geld ausgeben kann, was man vorher eingenommen hat (strukturell ausgeglichener Haushalt).

Der kleine Mann hat eben langsam die Nase voll davon, dass man bei ihm den Gürtel enger und enger schnallt und ihn für Zockereien anderer "bluten" lässt, während sich die Verantwortlichen den dritten Benz in die Garage stellen.

Wenn der Kauf von Staatsanleihen "Zockerei" ist, dann wirft das ein extrem schlechtes Licht auf den Staat selbst. Wer würde denn von sich behaupten: "Mir Geld zu leihen ist pure Zockerei."?

J.E.G.-
Das an die Griechen geliehene Geld ist sowieso weg

also warum gibt man den Griechen nicht die Freiheit zurück, sich mit einer eigenen Währung aus der Situation heraus zu ziehen.

Nein, die Politik der EU wird immer mehr Geld in den griechenischen Staat hineinpumpen.
Es geht dabei nur noch um Prinzipien und falsch gemeinte Solidarität, die jedoch nur zum Vorteil der reichen EU-Länder ist.

Es gehört zum guten Ton der Politiker getroffene Fehlentscheidungen nicht zurück zu nehmen, sondern diese mit einem Bündel von Maßnahmen (welche wenig Wirkung haben) zu bekämpfen.

Gast
@08:00 von Jürgen denkt

Wir brauchen ein fließendes Geld, das wenn es dem Umlauf entzogen wird, Gebühren kostet und nicht Zins und Zinseszins bringt.

Und wovon wollen Sie leben, wenn Sie mal nicht mehr in der Lage sind, neues Geld zu verdienen? "Von der Hand in den Mund" ist für mich kein besonders attraktives Konzept.

Außerdem kann niemand wissen, wieviel Geld ich dem Kreislauf entziehe, wenn ich es daheim lagere und außerdem würde das nur Barvermögen betreffen, denn Aktienvermögen z.B. ist dem Kreislauf ja zugeführt.

Economist70
Nicht so einfach

@newsreader

Leider ist das mit dem Austritt Griechenlands aus dem Euro nicht so einfach. Ein Austritt bedeutet zwangsläufig auch "Default", weil Griechenland die jetzigen Schulden in Euro in einer neuen Drachme schon garnicht bedienen könnte. Italien, Frankreich und Spanien guarantieren z.Zt. etwa die Hälfte der griechischen Schulden. Im Falle des Defaults werden diese Garantien fällig, d.h. die Schuldenquoten dieser Länder würden explodieren. Für Italien, das schon jetzt eine Schuldenquote von über 130% hat könnte dies das "aus" bedeuten. Die EZB könnte die Sache mit ihrem neuen Anleihekaufprogramm stabil halten, aber letzlich haften dann über die EZB-Bilanz deutsche Steuerzahler für die Schulden praktisch aller anderer Länder.