Ermittler am Tatort in Paris

Ihre Meinung zu Telefonat von Attentäter Coulibaly mit BFMTV im Wortlaut

Es ist ein Gespräch, das Einblicke in die Motive der Attentäter liefert. Zwei Stunden vor seinem Tod sprach der Geiselnehmer von Paris, Amedy Coulibaly, per Telefon mit einem französischen TV-Sender. tagesschau.de dokumentiert das Gespräch.

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20 Kommentare

Kommentare

wm
Coulibaly

Wurde die Geiselnahme durch Coulibaly durchgeführt,um die beiden
"Charlie"-Attentäter bei einer möglichen Festnahme frei zu pressen?

Stein im Schuh
"Medienfeldzug" der anderen Art

Genauso wie in allen Krisenherden der Welt auf Protesten immer mehr englischsprachige Banner hochgehalten werden um internationale Medienaufmerksamkeit zu erheischen und so das System auf einer anderen Ebene unter Druck zu setzen, hat sich hier ein Terrorist bewusst ausgiebig mit einem TV-Sender unterhalten, um seiner "gerechten" Sache zusaetzliche Aufmerksamkeit zu verleihen und ueber seinen eigenen Tod hinaus seine verbrecherische Propaganda zu verbreiten. Warum hat er sich nicht direkt an die Polizei gewandt, wenn er seine Forderungen stellen moechte? Es ist ein Fehler auf diesen Trick herein zu fallen und dieses Telefonat zu veroeffentlichen, da es nun nur zur weiteren Anstachelung weiterer geltungssuechtiger Loser beitraegt, die es wenigstens einmal im Leben (oder auch im Tod?) auf die Titelseite schaffen wollen! Wir sollten diesen Dreck nicht weiter auflecken, um uns daran zu vergiften!

Brathamster
Lieber töten, statt verhandeln - warum?!

"Coulibaly: Ich will, dass sich die Armee aus dem Islamischen Staat zurückzieht, aus allen Gebieten, wo sie den Islam bekämpft. Ich bin bereit zu verhandeln."

Unabhängig davon, dass von Coulibalys Forderungen wahrscheinlich nur die wenigsten verhandelbar gewesen wären, so war die gezielte Tötung des Geiselnehmers doch ein großer Fehler. Es hätte mit Sicherheit Möglichkeiten gegeben, ihn lebend zu fassen. In einem juristischen Prozess hätte man die Beweggründe solcher Menschen erfahren können, unbekannte Strukturen aufdecken und dadurch ähnliche Anschläge in Zukunft vermeiden können.

Doch leider war es nie das Ziel der Einsatzkräfte, die mutmaßtlichen Täter am Leben zu lassen. Der Einsatzleiter sprach bereits im Vorfeld von "neutralisieren". Das verschaffte dem islamische Djihad drei neue Märtyrer und die Fragen nach dem Wie und Warum bleiben weiter unbeantwortet.

Sieg auf ganzer Linie für die Terroristen, schwere Niederlage für den Rest der Welt.

brbrbr
Übersetzungsfehler

tagesschau.de ist leider sehr ungenau, was die Angaben über die Entourage der Attentäter angeht. So ist Boumedienne nicht die "Frau" von Coulibaly, sondern seine "compagne", also seine Lebensgefährtin, ebenso hat die Generalstaatsanwaltschaft nicht mitgeteilt, diese habe mit die Frau eines der Charlie-Attentäter telefoniert, sondern vielmehr umgekehrt. Meine Informationen stammen von der Internetseite von Libération, sollte tagesschau.de andere Quellen haben, wäre es angebracht, diese offenzulegen. Das sind sicher nur Details, aber sie helfen dem Leser, sich ein Urteil zu bilden - und dazu sind Nachrichten, wie Herr Kniffke ja betont hat, da.

holue
Medienfeldzug - und alle machen mit

Warum gibt man diesem verblendeten Kriminellen unter dem Deckmantel der journalistischen Aufklärungspflicht ein zusätzliches, weltweit beachtetes Podium, auf dem er seine absurden Motive darlegen kann?
Hier verrennt sich die Presse, Meldungen um der Meldungen willen.

dermulla
mir offenbart sich hier

ein geistig armer mensch, der zusätzlich an (selbst auferlegten) religiösen Scheuklappen litt. Die "Anweisung" des is fand wohl nur in seinem Kopf und damit in seiner sich zurechtgelegten Gedankenwelt statt.
Auch die eher schwach argumentierte pauschalisierende Judenverdammung spricht eher für ein schlichtes gemüt. Das macht die Tat nicht weniger verabscheuungswürdig zeigt aber, daß sobald extreme gedankenkonstrukte(Religion oder ersatzreligionen, zu letzteren zählen auch politische Weltanschauungen) auf unreflektierende Persönlichkeiten trifft, die Gefahr wächst, daß anderen Menschen ihre Menschlichkeit abgesprochen und somit diese zu Freiwild erklärt werden.

Gast
@Brathamster

Sie wundern sich darüber? Dann haben Sie wohl die Art dieser Gruppe vergessen. Es handelt sich beim IS nicht um "gewöhnliche Terroristen", sondern um religiöse Fanatiker die alle Ungläubigen als Untermenschen ansehen und nicht wert zu leben. Deshalb werden Menschen "einfach nur so" geköpft und dann das entsprechende Video ins Internet gestellt. Weil man es kann ...

Man kann mit dieser Gruppe genausowenig reden wie mit den Taliban, die ja einfach nur so (weil sie es konnten) die Buddha-Statuen von Bamyian gesprengt haben ... weil es Symbole einer anderen Religion sind. Ich empfinde diese zwei Gruppen als noch gefährlicher als Al Kaida, weil sie eben diesen "Islam ist besser als alles andere"-Anspruch haben, den eben Al Kaida nicht hat. Letzteren geht es nur um die Beseitigung des Einflusses der USA in den islamischen Ländern, aber eben nicht um die Schaffung eines Gottesstaates ...

karwandler
re brathamster

"war die gezielte Tötung des Geiselnehmers doch ein großer Fehler. Es hätte mit Sicherheit Möglichkeiten gegeben, ihn lebend zu fassen"

Entschuldigen Sie das offene Wort, aber das sist ausgemachter Blödsinn. Einen Menschen mit einer Waffe in der Hand und entschlossen, diese zu gebrauchen, kann die Polizei beim Stürmen nur mit gezielten Schüssen zuverlässig handlungsunfähig machen.

Olorin
Ich gebe....

...Ihnen Recht das es besser gewesen wäre den Geiselnehmer lebend zu fassen, da zum einen Informationen hätten erlangt werden können und zum anderen eine Tötung immer die Ultima Ratio sein sollte. Jedoch ist zu bedenken, dass dieser Mann schon vier Menschen getötet hatte und ein zu "lascher" Zugriff die anderen Geiseln gefährdet hätte. In diesem Zusammenhang ist die Tötung nachvollziehbar.

Stein im Schuh
Keine Heroisierung!

Im alten Rom wurden die schlimmsten Verbrecher dadurch bestraft, dass sie nicht nur hingerichtet wurden, sondern auch dadurch, dass alle ihre Aufzeichnungen geloescht wurden. In der kollektiven Wahrnehmung hatte dieser Mensch dann niemals existiert und ich wuenschte, dass dies im Falle von islamistischen Attentaetern auch geschehen wuerde anstelle ihnen noch mediale Denkmaeler zu bauen. Ich wuerde mich beispielsweise freuen, wenn es demnaechst zu jedem einzelnen Opfer einen Wikipedia-Eintrag gaebe, beim Artikel zu den Vorkommnissen der letzten Tage jedoch nur neutral von "einem Terroristen" berichtet wird! Und schoen faend ich es auch, wenn sich in ganz Frankreich kein Ort faende, wo die Terroristen beerdigt werden koennten. Einfach nur verbrennen und in einen Seitenarm der Seine verstreuen! Einfach nur ein namenloses Grab, dass niemand jemals finden wird! Und die Opfer bekommen ein Staatsbegraebnis!

Reiner Sauer
Dilletantismus

Wer die Vorgänge, teilweise live verfolgt hat, muss zu dem Schluss kommen: Chaotisch, Dilletantisch, Hirnlos. Tausende Polizisten im Einsatz, frei nach der Devise, "viele Hunde sind des Hasen tot", und so endet auch dieses Drama, in Zerfleischung. Vor dem Supermarkt einige Dutzend schwerbewafnete Polzisten. Drinnen ein einziger, vielleicht auch mehr, man weiß es nicht. Man weiß auch nicht ob jemand im Getümmel entwischt ist? Getümmel ist aber der richtige Ausdruck für den Anblick vor dem Supermarkt. Gibt es keine andere Polizeistrategie einen Täter zu überwältigen? Braucht es dazu eine Hundertschaft und hundert Kugeln? Offensichtlich prallt hier Gewalt auf Gewalt und die taugt nicht zur Lösung der Konflikte.
Es wurde eine Chance vertan, die Täter lebend zu fangen und vorzuführen als das was sie tatsächlich sind, gehirngeschädigte Soziopathen ohne Moral und Gewissen. Auch Kreaturen wie Breivik als "Gesund" zu bezeichnen ist eine Verhöhnung des Menschen an sich.

Gast

Was wäre denn anders, wenn wir in irgendwelche moslemischen Länder stürmen und verlangen, der IS (Islamische Staat) soll sich aus allen Gebieten zurückziehen, die er illegal betreten (und erobert )hat.

Es wäre eine genauso menschenverachtende Tat, wenn wir dabei Unschuldige töten, und mit Religion oder Politik hat das nichts zu tun.

Man sollte das jetzt alles ablegen, in die Vergangenheit entlassen, und sich nicht sonderlich von diesem Amoklauf beeindrucken lassen.

Gast
Medien und Verantwortung

Pro: man weiß warum das Ganze durchgezogen wurde und nicht Taten einzelner Personen. Die Botschaft der ISIS ist angekommen. Das Gespräch verhindert Spekulation, wirft allerdings neue Fragen auf.
Contra: unter die Decke halten, es sind ja geistig Verwirrte. Zum Schutz der Bevölkerung und das nicht die gemäßigten Muslime weiter leiden müssen.
Noch eins:
Meine Familie sind nicht "Charlie Hebdo". Hebdo und seine Leute haben Mut bewiesen. Allerdings fehlt ihnen den Respekt. War keine Satire sondern eher eine Groteske.
Das Alles ist ein doch ein Hype, eine Einnebelaktion. Mitgefühl zeigen ohne mit den Herzen. Die einen sind die Guten und die Andern die Bösen.
Was soll uns da gesagt werden?
..sondern jedem Menschen helfen, wo immer er kann, den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen. Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher...Chaplin

Gast
Unfug!

ZITAT: "so war die gezielte Tötung des Geiselnehmers doch ein großer Fehler. Es hätte mit Sicherheit Möglichkeiten gegeben, ihn lebend zu fassen. In einem juristischen Prozess hätte man die Beweggründe solcher Menschen erfahren können, unbekannte Strukturen aufdecken und dadurch ähnliche Anschläge in Zukunft vermeiden können." TATIZ

Das ist doch nur Schlauschwätz! Wie soll denn ein schwerbewaffneter, fanatischer, zu allem entschlossener und um sich schießender islamischer Terrorist lebend gefasst werden? Mit dem Lasso?

Abgesehen davon hätten eine Gefangennahme und ein Prozess nur Dutzende weitere islamische Terrorakte nach sich gezogen, um den Glaubensbruder freizupressen.

Gast
Das Wie und Warum

"Das verschaffte dem islamische Djihad drei neue Märtyrer und die Fragen nach dem Wie und Warum bleiben weiter unbeantwortet. "

Die Antwort ist doch längst bekannt:
Perspektivlosigkeit und Versagen

Menschen(?), die aus dem Randviertel kommen, sich in der Ghetto und Rapperszene aufhalten und im Knast radikalisieren lassen. Die Radikalisierung wäre vermutlich in alle Richtungen erfolgt (rechts, links, religiös usw.). Hauptsache wieder eine "Aufgabe, Daseinsberechtigung".

Die Ressourcen für Überwachung und Freiheitseinschränkung sollten für den Abbau der Arm-Reich Schere verwendet werden. Deutlich effektiver...

von Stefan
Kosten

Wer soll die immensen Kosten so einer Gerichtsverhandlung bezahlen?
Da Angeklagte ein Zeugnis-verweigerungsrecht haben, wird man außer weiterer Propaganda doch nichts erfahren.

Gast
10:35 von Brathamster - Lieber töten, statt verhandeln

Stimme voll mit Ihnen überein.
Terrorverdächtige werden heutzutage immer gleich erschossen?
Ich hab den Eindruck dass ohne eine ordentliche Festnahme und Gerichtsverfahren einige Ungereimtheiten verheimlicht werden.

Gast

seltsam, dass hier die Veröffentlichung der Motivation so kritisiert wird.

Ich finde die Begründung des Terroristen bemerkenswert. Ohne die Motivation des Gegenübers zu kennen, werden wir unfähig bleiben, uns mit solcherart Anschlägen auch nur ansatzweise adäquat auseinanderzusetzen. Die Gegenargumenatation, eine Anhörung bedeute Akzeptanz, ist Unsinn.

Muslim
@Ghandismus

"Was wäre denn anders, wenn wir in irgendwelche moslemischen Länder stürmen und verlangen, der IS (Islamische Staat) soll sich aus allen Gebieten zurückziehen, die er illegal betreten (und erobert )hat.

Es wäre eine genauso menschenverachtende Tat, wenn wir dabei Unschuldige töten, und mit Religion oder Politik hat das nichts zu tun."

Tut der Westen das nicht gerade???

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