Kreml in Moskau

Ihre Meinung zu Russland: Zwangsverkäufe von Devisen für Krisen-Rubel

Russland will die Exporteure dazu zwingen, ihre Devisenreserven zu verkaufen. So soll der Rubel gestützt werden. Allein die Ankündigung scheint zu wirken: Die Währung erholt sich. Trotzdem warnte Ministerpräsident Medwedjew vor einer schweren Rezession.

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37 Kommentare

Kommentare

Monster916
Wir machen das nicht - die sicherste Ankündigung

Kapitalkontrollen, Staatswirtschaft...nein, nein, das machen wir nicht.
Jetzt machen sie es doch.
Wird aber kaum helfen.
Das Geld was die Firmen jetzt ausgeben, müssen Sie sich später von der Bank leihen. Spätestens dann stürzt der Rubel wieder ab, und dann müssen sie es teurer kaufen.

In dieser Wiese nutzt Putin die firmen zweimal aus. Jetzt müssen sie wieder besseres Wissen das verkaufen, was sie bald brauchen. Dann müssen sie Dollar bald zu wieder schlechteren Kursen einkaufen.

Wirtschaft für Kurzsichtige

MikLondon
Farbe bekennen

Es ist nun höchste Zeit für das Führungsduo in Russland, Farbe zu bekennen. Was dürfen wir von Putin und Medwedjew wirklich halten? Ihre Wirtschaftspolitik stärkte bislang lediglich die ohnehin mächtigen Oligarchen im Lande. Ihre Außen- und Verteidigungspolitik steht nicht nur im Ukraine-Konflikt auf einem harten Prüfstand, sondern wird auch in der Haltung Russlands zu Nord-Korea unter die internationale Lupe genommen. Menschenrechte sind ohnehin nicht immer die Sache Russischer Politiker gewesen. Die Abhängigkeit des Staates von Gas und Öl-Exporten hat die Führung nun in eine Sackgasse manövriert. Sofern der Barrel-Preis nicht wieder stabil über 70 Dollar steigt, wird der kommende Winter hart für Russland. In jeder Hinsicht und in jeder Beziehung. Hardlinerkurs ist nun nicht mehr unbedingt die Taktik der Wahl. Man kann nunmal nicht Kompromisse fordern, ohne selbst kompromissbereit zu sein...

AlterSimpel
Zwangsverkäufe ?

Das klingt ja richtig böse, so was gäbe es bei uns nicht.

Ich erinnere mich noch gut, daß bei uns während der Finanzkrise das Volk auf die Straße ging und gefordert hat, zum Wohle des Staates Renten, Löhne und Sozialausgaben zu kürzen.
Alles freiwillig! Und es hat funktioniert, den Banken geht es wieder prima.

Staatlicher Zwang?
So macht man das vielleicht in Russland.

MrSlim
Überraschend

Der Rubel hat sich in den vergangenen Tagen - wenn auch auf niedrigem Niveau - stabilisiert. Es sah nicht danach aus, als wären weitere Maßnahmen notwendig. Im Bedarfsfall hätte man entsprechende Devisenreserve, diese wurden bisher kaum reduziert.

Der Schritt Unternehmenskapital zu kontrollieren, ist ungewöhnlich. Der Kreml zieht wohl Konsequenzen aus 1997/8 und der Asienkrise, in der Kapitalverkehrskontrollen in China und Indien sich als stabilisierend gezeigt haben. Es sollte bemerkt werden, dass die Effekte anders erklärt werden können.

Mit diesem Schritt ist ein Risiko verbunden, deshalb betrifft dieser wohl nur 5 Unternehmen. Fällt der Rubel weiter, dürfte dies zentralen Unternehmen notwendiges Kapitel entziehen.

Ferner ist dies eine politische Aussage an die Oligarchie. Wer sich mit der Regierung anlegt, zieht den Kürzeren; es ist zumindest schwierig den Verweis auf "harte Zeiten" anders zu sehen. Die Entwicklungen in 2015 werden sehr aufschlussreich werden.

Zensur
@ Monster916

Achja ich vergaß, wir machen das mit der langfristigen Wirtschaft durch Destabilisierung besser ;) Blos dass bei uns nicht ein paar Firmen sondern die halbe Welt drunter leidet.

Möbius
"Zwangsverkäufe"??

Im Artikel steht doch, das die Firmen eben nicht gezwungen werden! Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen, das ein Patriot wie Gazprom Chef Miller sich der Bitte der Regierung versagt, zumal selbst in Deutschland Vertreter von Unternehmerverbänden ihre Unterstützung für die Sanktionspolitik der Regierung bekundet haben. Bei denen, die es betrifft, nämlich den Unternehmern selbst, ist der Enthusiasmus naturgemäß weniger ausgeprägt. Es ist doch klar: man will es so darstellen, als wenn Russland zu "verzweifelten" Mitteln greifen würde. In Wirklichkeit wird auf die Aktionen interessierter Kreise aus Politik und Wirtschaft im Westen nur reagiert: die Märkte sind durch die Massenpsychologie (=erwartung) der Marktteilnehmer bestimmt. Im Westen wird versucht, die russische Bonität schlecht zu reden - auch um mit fallenden Rubelkursen Geld zu verdienen. Diese Strategie geht nicht auf, so mancher "Investor" (=Spekulant) ist jetzt enttäuscht!

MikLondon
@Zensur - bei Russland-Kritik schnell ablenken!

Es ist erstaunlich, wie schnell versucht wird, bei Kritik an der Politik Russlands vom Thema abzulenken. Klar können wir uns auch über die Vor- und Nachteile von Klimawandel und Globalisierung streiten. Hier jedoch geht es ziemlich konkret um die Politik Russlands. Und es steht wohl außer Frage, dass eher die Politik als die Wirtschaft am Zuge ist. Denn der Währungsverfall ist einer rigorosen Krawallpolitik der letzten zwei Jahre geschuldet. Devisenverkäufe werden den Kursrutsch des Rubels wohl immer nur kurzfristig verlangsamen können - aufhalten können sie ihn jedoch nicht.

WilliG

Nun werden also Unternehmen zum Verkauf von Devisen zu verpflichtet!
Die Entscheidung, ob Devisen verkauft werden oder nicht sollte man besser den Unternehmen selbst überlassen. Ein Unternehmen kann besser beurteilen was für das Unternehmen besser ist. Aktionäre von russischen Unternehmen sollten sich dies nicht gefallen lassen. Die stabile Währung Dollar zu verkaufen und dafür die Weichwährung Rubel zu kaufen ist zum jetztigen Zeitpunkt ein noch zu hohes Risiko.
Kein Wunder, immer mehr Unternehmenseigentümer wollen die Opposition an der russischen Führung sehen!

IBF
Stabilität

... wenn's hilft, den Rubel halbwegs zu stabilisieren, sind diese Maßnahmen doch OK. Klagen auf "entgangenen Gewinn" können die Firmen in Russland jedenfalls nicht. Die EU hat die Schuldenkrise auch noch nicht hinter sich.

Gelenkte Demokratie, Menschenrechte, Oligarchen, Ukraine, Rohölpreise, sicher alles richtige Punkte, doch Hauptsache, die Welt gerät nicht ganz aus den Fugen.

Gast

Russland wehrt sich, das ist die Botschaft, und offenbar mit Erfolg.

AlterSimpel
@MikLondon

"Hier jedoch geht es ziemlich konkret um die Politik Russlands. Und es steht wohl außer Frage, dass eher die Politik als die Wirtschaft am Zuge ist. Denn der Währungsverfall ist einer rigorosen Krawallpolitik der letzten zwei Jahre geschuldet."

Und nicht etwa dem Ölpreisverfall?
Sogar der Artikel erwähnt, daß das der Hauptgrund ist.

Und die Politik reagiert doch darauf.
Glauben Sie etwa, durch die Rückgabe der Krim würde sich die wirtschaftliche Situation in Russland auch nur einen Deut bessern?

No pasaran
Diese Massnahme ist nichts neues...

… Das macht man oft, wenn die Wahrung unter Attacke von aussen kommt. Dass das passiert, ist schon seit einigen Tagen in Russland bekannt. Und noch was: der Rubel hat sich auf 56 pro Dollar noch vor diesen Ankündigungen erholt. Trotzdem steht in der TS Titeln immer "Talfahrt" und "Krisen", so bald es um Rubel geht. Wenn man's lang genug wiederholt...

Theo Hundert
Wem nützt das ganze.

Das der 1. EUSA Angriff auf den Rubel so schnell verpufft ist, schon erstaunlich. Bei den nähsten Blitz Rubel verkäufen werden die Marktteilnehmer nicht mehr panisch mitziehen den nun haben Sie sich von großen Rubelbeständen unter Wert getrennt, und Verluste gemacht.
Warum recherchiert die TS. nicht wer und was für den billigen Ölpreis verantwortlich ist.
Währe doch interressant zu wissen, wo die wahren Verursacher und Ihre Ziele stecken.

Gast
Endame endet im März, wenn USA Wunden lecken

Endlich geht Russland unter! Noch blöder kann man sinngemäß seine Kommentar-Hoffnungen nicht verpacken. Staatsbetriebe werden vom beherrschenden Staat geleitet und nun aufgefordert den Rubel zu stützen, von dem man lebt, da man ja damit keine Technologieimporte mehr tätigen darf. China hat als strategischer Partner 24 Mrd.$ backup zugesagt für alle Fälle (per SWAP RUR/RMB).

Die UA hat schon seit Janukovich die Regel alle Exporterlöse der ZB in 90 Tagen zu verkaufen, um nicht pleite zu gehen. Und? Was treiben denn die sonst noch so mit unserem Geld, das Russland sich im Gegensatz nicht im Tagesrhythmus erbettelt? Sie zahlen mit unserem Geld das von uns sanktionierte Russland. Tolle EU oder clevere RF?

Die Russländer retten konzertiert mit 40 Oligarchen, die wie jedes Jahr bei Putin saßen (kein Bericht hier) ihre Wirtschaft, wir verlieren den Markt, haben die Arbeitslosen. Funny, die Sanktions-USA haben ihre Exporte um 23% erhöht, Merkel (treudoof?) unsere um -20% reduziert.

spom
erst mal richtig lesen:

"Russland will Exporteure dazu zwingen..."
" werden offenbar dazu angehalten, "
"Die Regierung in Moskau kommentierte die Berichte aber noch nicht offiziell."

Warten wir doch erstmal ab, ob und was wirklich passiert. Bis jetzt hat sich der Rubel erstmal stabilisiert. Was kommt, werden wir sehen.

Erstaunlich ist nur, das plötzliche allseitige Interesse an der derzeitigen russischen Wirtschaft. Haben wir denn nicht genug eigene Probleme?

Klaus 51

Wem nützt es oder besser wem schadet es eigentlich mehr, wenn der Rubel abstürzt?
Russland importiert einen großen Teil an Industriegütern, Maschinen, Ausrüstungen, Waren des täglichen Bedarfs und Lebensmittel. Ungeachtet der gegenseitigen Sanktionen ist das auch heute so. Dabei kommt nach wie vor ein Großteil dieser Güter aus der EU und davon der größte Anteil aus Deutschland. Der Kursverfall des Rubel hat zur Folge, dass die Preise für diese Importerzeugnisse in den letzten 2 Monaten um etwa 30 - 40 % gestiegen sind.
Die Preise für einheimische Erzeugnisse (vor allem Grundnahrungsmittel, verschiedene Konsumgüter, Benzin, Immobilien ...) sind nur gering im Rahmen der allgemeinen Inflation (8%) gestiegen. Die Löhne der Bevölkerung sind auch gering gestiegen. Damit hat der Kursverfall in erster Linie einen negativen Einfluss auf den Import von Waren, also auf unseren Warenexport!!
Daher kann ich die Bemühungen der RU-Regierung um Stabilisierung nur begrüßen.

Helmut Baltrusch
@AlterSimpel:"Glauben Sie etwa, durch die Rückgabe der...

... Krim würde sich die wirtschaftliche Situation in Russland auch nur einen Deut bessern?"

Die Krim-Annexion war Auslöser für die westlichen Wirtschaftssanktionen aufgrund des verloren gegangenen Vertrauens in die russische Politik und Wirtschaft. Würden dieser Grund und die Sanktionen infolge einer Krim-Rückgabe entfallen, käme es auch zu einer Erholung in der russischen Finanz- und Wirtschaftskrise.

Auf Dauer kommt die RF -unabhängig vom Ölpreis und den Sanktionen- jedoch nicht um eine Modernisierung und Diversifizierung der Wirtschaft herum. Zudem verdienen die russische Oligarchen-Wirtschaft, Korruption und die rigide Innenpolitik kein Vertrauen. Auch hier fehlt es an Reformwillen.

Klaus 51
Profizit

Da der Rubel derzeit spekulativ unterbewertet ist und diese Situation nicht nur aus dem Ölpreisverfall, sondern zum erheblichen Teil aus reiner Erwartungsspekulation an Börsen resultiert, hat die Russische Regierung verschiedene Gegenmaßnahmen eingeleitet. So wurde der Leitzins der Russischen Zentralbank auf 17% !!! angehoben, um die Spekulation auf Supergewinne abzubremsen, was augenscheinlich sofort Wirkung gezeigt hat. Die jetzige Maßnahme entzieht einigen Dollargroßverdienern, nämlich den Öl- und Gasexporteuren (die außerdem Staatsbetriebe sind) einen Teil ihrer Dollarvorräte, die mehrere hundert Milliarden betragen!! Man bittet also nicht undemokratisch die Unternehmer zur Kasse und bringt auch keine Betriebe damit in Schwierigkeiten. Es werden Dollar auf den Markt geworfen, was zu einer Verbilligung des Dollars führt oder umgedreht, zu einer Verteuerung (sprich Stabilisierung) des Rubel.
Bei einem erwirtschafteten Haushaltsüberschuss von über 1.000.000.000.000 Rubel! 2014!!

guckloch212
15:34 von Monster916

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, das nicht gedeckte Dollar-Falschgeld zum Maximalkurs zu verkaufen. Die russ. Firmen müssen fast alle ihre Kosten - auch die Löhne - in Rubel zahlen. Über Öl- und Gasexporte kommen ja immer wieder Dollar herein, auch wenn das derzeit schon teilweise eingeschränkt wird, denn Russland will nun in Rubeln bezahlt werden. Und die müssen sich nun die Importeure irgendwo auf dem Weltmarkt kaufen, was den Rubel nachgefragt und wertvoller macht. Russland stößt - wie im Judo den Angriff der Spekulanten in deren Fallbewegung umleitend - sogar kräftig eigene Dollarberge ab, solange der Kurs so verlockend günstig ist. Dadurch bekommt Russland alte in Dollar bezahlte Exporte sogar fast doppelt so gut bezahlt in Landeswährung. Schlaue Leute verkaufen heute Dollar und holen sich den extrem unterbewerteten Rubel.

AlterSimpel
@WilliG

"Kein Wunder, immer mehr Unternehmenseigentümer wollen die Opposition an der russischen Führung sehen!"

Ich kann mir kaum vorstellen, daß Unternehmer, denen der neue Kapitalismus zu Reichtum verholfen hat, jetzt wieder die Kommunisten (19%) an der Macht sehen wollen.

Oder welche Opposition meinen Sie?
Die populistisch-nationalistischen Liberaldemokraten mit 12 % oder die Sozialdemokraten (13%) mit ihren Plänen vom Wohlfahrtsstaat und Verstaatlichung?

Loliander

@16:59 von Theo Hundert
Es wurde darüber ausführlich in den Medien berichtet.

Suchbegriff: Fracking, OPEC, Ölpreis

Die OPEC kürzt die Fördermenge nicht, was in der Vergangenheit bei sinkenden Ölkursen getan wurde. Der Hauptgrund sind erstarkende Konkurenten aus den USA und Russland sowie nicht spurende OPEC Mitglieder, die sich nicht an Fördervorgaben gerichtet haben. Das sind vor allem Staaten die veraltete Anlagen und damit hohe Produktionskosten haben und dadurch ebenfalls unter dem niedrigen Ölpreis leiden.

Fracking in den USA ist sehr aufwendig und teuer. Bei einem langfristigen niedrigen Ölpreis bei 60 Dollar oder niedriger scheint das Fracking nicht mehr rentabel zu sein.

Die Produktionskosten pro Barrel bei der OPEC sind weit geringer, so dass diese auch bei einem Marktpreis von 60 Dollar noch rentabel sind. Saudi-Arabien wendet wohl nur 25 Dollar pro Barrel an Produktionskosten auf.

2008 war es im übrigen umgekehrt und hat die jetzige Lager erst ermöglicht.

Loliander
Stabilisierung?

Aus meiner Sicht wird der Rubel weiter abstürzen, da er indirekt von einem hohen Ölpreis lebt und der Ölpreis meiner Meinung nach langristig bei 60 Dollar oder weniger gehandelt wird.

Grund die OPEC reduziert die Frödermenge nicht. Außerdem gibt es Staaten innerhalb der OPEC die ebenso wie Russland am Öltropf hängen und aufgrund des niedrigen Ölpreises und ihren hohen Produktionskosten (im Vergleich zu Saudi Arabien) wahrscheinlich eher mehr als weniger produzieren werden, um ihre Gewinnverluste zu reduzieren. Das Gleiche wird Russland tun...ich sehe im Moment also keinen Grund weshalb der Rubel an Wert gewinnen sollte. Aktuell gibt es aufgrund der Gemengelage auch keinen Grund an eine Stabilisierung zu glauben. Zumindest ich tue es nicht.

Theo Hundert
Loliander mercie

Trotzdem erscheint mir auch ein großer ÖL Nachfragerückgang zum Zeitpunkt des Winterbeginns seltsam. Werde bei gelegenheit goog. ect.IXQuicken.
Danke schönes Fest für alle.

Freebooter
Russische Regierung packt Übel nicht an der Wurzel

Wenn die russische Regierung große Unternehmen mehr oder weniger zwingt, mit harter Währung den Kurs des Rubels zu stützen, dann packt sie das Übel nicht an der Wurzel. Sie tut nichts gegen die Ursachen der wirtschaftlichen Krise. Gegen eine Ursache ist sie machtlos, nämlich den niedrigen Ölpreis. Die zweite Ursache, nämlich die Sanktionen des Westens, hat sie mit ihrer Politik der Gewalt gegenüber der Ukraine selbst verursacht. Putin wäre gut beraten, seine Politik der Gewalt zu beenden.

NMachiavelli_2014
@Klaus 51 17:14

"Damit hat der Kursverfall in erster Linie einen negativen Einfluss auf den Import von Waren, also auf unseren Warenexport!!"

Hier kann man praktisch gar nicht verallgemeinern. Selbst einfache Produktionszyklen (Agrar) brauchen Importe aus dem Ausland (etwa Dünger/Pestizide), andere Güter (z.B. Pharmazeutika) müssen ganz importiert werden. In solchen Fällen ist der Import ohne Alternative, raten Sie mal was auch aus den USA noch importiert werden "darf" (=muss).

Es ist auf jeden Fall falsch, Russland (oder auch nur seine Grundversorgung) als im Ansatz autark zu bezeichnen. Schaden tut es vor allem den möglichen Reformen, deren Notwendigkeit gerade so offensichtlich geworden ist.

Werner40

Putin hat den Fehler gemacht die Wirtschaft Russlands nicht auf mehr Beine als nur Öl und Gas zu stellen.

roloffo
Wenn der Rubel sinkt. . . .

wenn der Rubel sinkt, dann muss Russland gegen Mercedes und den deutschen Maschinenbau etc. . . keine Sanktionen mehr aussprechen:
Unsere Exporte werden teurer und weniger.
Wer hat die Schadenfreude ?

Aber die Einnahmen aus dem Gasgeschäft sind nicht vom Rubelkurs abhängig !!!

pnyx

Was immer die TS-Reporter schreiben; es ist schon ein Fortschritt, dass die reale Kursentwicklung zur Kenntnis genommen wurde. Natürlich muss jetzt dafür eine Begründung nachgeschoben werden. Tatsache ist; den Fundamentaldaten nach müssten eigentlich die westlichen Papierwährungen absaufen, und über kurz oder lang werden sies auch tun.

Axtos
Bitte beachten.

Es sind 5 Staats (!) betriebe welchen nun angewiesen werden ihre Devisenreserven etwas auszudünnen. Keiner hier wird abstreiten das ein schlechter Tauschsatz für Devisen langfristig auch nicht gut für das Volk ist. Der Staat hat eine Fürsorge Pflicht gegenüber seiner Volkswirtschaft und dem Volk und als EIGENTÜMER (!) dieser Betriebe auch jedes Recht dies anzuweisen. Bitte auch beachten das lediglich die in den letzten 8 Wochen MEHR an Deviesen dieser Betriebe getauscht werden sollen. Wenn Staatsbetriebe anfangen gegen die Eigene Währung zu spekulieren würden in jedem Land der Welt Köpfe in den dortigen Führungsetagen rollen.
Und es wird auch nicht alles so heiss gegessen wie es gekocht wird. Auch der Euro hat zum Dollar 15% verloren die letzten Wochen, also fast ein Drittel vom Rubelverfall zur US Währung. Das ganze ohne das unsere Währung am niederigen Ölpreis hängt.
Unsere Experten kommentieren dann das dies gut für unsere Exportwirtschaft ist. Nun Exportieren mach Russland auch.

hgjhgj
Liebe Großkonzerne als das Volk belasten

Selbstverständlich greift der Staat (unter Putin natürlich) alle möglichen Maßnahmen auf, um die Krise von Russland zu bewenden. Was hat China gemacht? Staatliche Kontrollen und Einflussnahmen auf die Mächtigen des Landes nutzen. Die Russen machen nach. Nur gut so. Machen wir die Westler nichts vor: Unsere Staat greift 2008/2009/2010 die Ersparnisse der Bevölkerung auf, um die damals schwach gewordenen Mächtigen zu stützen, eben die Banken und Autosindustrien. Bis heute sind die negativen Konsequenzen noch unwägbar (Beispiel Hypo Real ...). Was ist besser? China hat die Krise bewältigt. Russland wird es auch tun, dank des starken Staates. Deutschland hat die Krise zwar auch fast überwunden. Aber das Volk ist viel ärmer geworden. Leider.

alex66

"Fünf der größten staatlichen Exporteure werden offenbar dazu angehalten, einen Teil ihrer Devisenreserven auf den Markt zu werfen."
Was soll daran schlecht sein? Es sind doch "staatliche Exporteure".

"Eine Milliarde Dollar pro Tag?"
Dann geht es doch diesen Konzernen gar nicht mal so schlecht. Ob deutsche Konzerne so viel auf der hohen Kante haben?

"Die Zentralbank schickte nach Angaben von vier Kreditinstituten eigene Aufseher in die Devisenabteilungen der größten russischen Banken."
Das hätte man schon längst europaweit machen sollen, damit die Steuerzahler anschließend nicht bluten.

Gast
@17:14 von Klaus 51

Wem nützt es oder besser wem schadet es eigentlich mehr, wenn der Rubel abstürzt?

Das ist ja gerade der Punkt. Es nützt niemandem.

Gast
Da der Rubel billiger wird

kann Russland jetzt mehr Ruestungsgueter exportieren, was es auch tut.

Gucken wir mal, wann sich die EU darueber aufregt.

China bezieht inzwischen Oel und Gas aus Russland per Pipeline, vorbei an allen Unruheherden und Piraten.
Und exportieren kann China gut per Bahn durch Russland.

Die Sanktionen gegen Russland bewirken im Prinzip nur eins - wer Waren an Russland liefert, kann dafuer hoehere Preise verlangen, und macht damit mehr Profit. Das wird sich kein Kapitalist entgehen lassen.

Pilepale
Interessantes Vorgehen des Kremls

In der sog. EU muss der Steuerzahler den Konzernen durch Bürgschaften in astronomisch hohen Summen aushelfen.

In Russland werden vorerst die 5 reichsten Unternehmen "gebeten" das sie ihre Devisenreserven bis zu einem bestimmten Punkt ausgeben, mit dem Hinweis dass der Staat im äußersten Falle diese Unternehmen dann auch stützen würde.

Sehr interessant!

Nimmt dieses Vorführen Moskaus gegenüber des Westens denn kein Ende?

Forengeschwätz
Ausverkauf

@ deployed:
"Da der Rubel billiger wird kann Russland jetzt mehr Ruestungsgueter exportieren, was es auch tut."

Russland ist trotz aller pazifistischer Rhetorik tatsächlich einer der größten Rüstungsproduzenten weltweit. Dass Russland bei niedrigem Rubelkurs mehr Rüstungsgüter exportiert, kann für die russ. Wirtschaft aber schnell ruinös werden, da man die Waffen für immer weniger verscherbelt.

Gast
Jojo-Effekt?

Kennt sich einer mit diesem Währungshandel aus?

Die Unternehmen kaufen jetzt Rubel gegen ihre Devisen, dem Rubel tut das sicher gut. Mit dem Rubel können sie aber keine Auslandsgeschäfte machen - sei es Einkauf von Wissen oder Technologien zur Förderung. D.h. die Geldbestände müssen doch wieder früher oder später in Devisen getauscht werden. Mit etwas Glück für die Russen in Yuan (wobei das die Chinesen nicht gern sehen!) und mit etwas Pech eben wieder in Euro und Dollar. Dann geht das Spiel mit der Entwertung wieder von vorne los?

Oder habe ich da einen Denkfehler? Das Spiel würde eigentlihc nur nachhaltig funktionieren, wenn russland die Rubelbestände aufkauft und dann nix mehr gegen Devisen handelt?

Pilepale
@ Forengeschwätz um 22:35

"Dass Russland bei niedrigem Rubelkurs mehr Rüstungsgüter exportiert, kann für die russ. Wirtschaft aber schnell ruinös werden, da man die Waffen für immer weniger verscherbelt."

Wer weiß. Vielleicht macht Russland gerade genau das richtige, in dem es sich kontrolliert von seinen Dollar (und vielleicht auch Euro) Reserven trennt!

Ich frage mich woher nimmt den der Dollar noch seine Stärke? Davor hieß er doch zurecht "Petrodollar". Wenn mittlerweile der Öl Preis so tief gesunken ist, die Verschuldung den aktuellen US Staatshaushalt fast erdrückt, woher nimmt diese "Hard Currency" denn bitte dann noch seinen Wert? Woran bemisst man den Dollar (oder den Euro)?
Wenn die beiden Vorreiter Russland und China erst einmal ihre Geschäfte in größerem Maße nicht mehr in Dollar abwickeln und andere Staaten folgen werden, wo wird dann der Dollar Kurs hintreiben?