Ein Fischer hinter Kisten mit Barsch auf seinem Kutter im Hafen von Freest (Mecklenburg-Vorpommern).

Ihre Meinung zu EU-Fischfangquoten: Weniger Seelachs, mehr Scholle

Die EU-Staaten haben sich auf die Fangquoten für die Nordsee und den Nordostatlantik geeinigt. Die deutschen Fischer dürfen im kommenden Jahr demnach weniger Seelachs, aber mehr Scholle aus dem Meer holen. Kritik an den Beschlüssen kommt von Greenpeace.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
11 Kommentare

Kommentare

haTochen
Zum Verzweifeln ...

an Politikern bringen nicht nur mich solche Aussagen: "Die EU halte sich nicht an die Vorgaben der europäischen Fischereireform, die einen schonenderen Fischfang vorsehen." Aber es ist ja allgemein bekannt, dass Brüssel zum Mekka für Wirtschaftslobbyisten verkommen ist.

Royal Palm Estate
Am 17. Dezember 2014 um 10:55 von haTochen

Wir sollten mal die Fischer einsetzen und kräftig subventionieren...

um den ganzen verdammten Plastik-Müll in den Ozeanen aufzufischen. Da haben die Fischer auch dann noch eine Perspektive, wenn die letzten Fische gefangen oder durch das Fressen von solchen Abfällen kontaminiert sind...

Gast
aha...Seelachs

den Seelachs gibt es nicht. Er ist eine Wortkreation der Fischereiindustrie. Gemeint ist der Köhler. Der gehört zu den Dorschen und hat nix mit Lachs am Hut. Aber Lachs klingt edler, verkauft sich besser und vor allem teurer. So können wir wenigstens gewinnoptimiert das Meer leer fressen...

Es wäre schon schön für Artikel wie diesen, wenn solche kleinen alltäglichen Manipulationen und deren Zusammenhänge immer wieder die Aufmerksamkeit eines Journalisten -gerade bei den ÖR- wecken würden. Ein kleiner Satz Aufklärung würde doch schon reichen. Aber es ist vermutlich einfach zu banal und nicht klickfähig.

WiPoEthik
Unbefriedigend

Mit den Fangquoten wird versucht einen Kompromiss zwischen wissenschaftliche Erkenntnisse und Politik zu finden.

Problematisch ist, dass die Fische die politische Realität nicht interessiert. Was weggefischt ist, ist weggefischt. Die Quoten sollten weiter gesenkt werden. Wenn der Fischpreis dadurch steigt, dann ist das halt so.

Verlighnix
Gibts schon

@Royalpalmestate: mal nach fishing for litter googlen.

@WillyA: die Quoten richten sich, vereinfacht gesagt, danach, was vermutlich zu fischen ist unter Beibehaltung einer "optimalen" Bestandsgröße. Um das herauszufinden wird eine Menge Aufwand betrieben.
Dass "der Fischbestand von Jahr zu Jahr abnimmt" ist nicht zutreffend.
Am besten nicht nur Greenpeace lesen - die sind sich nicht zu schade, egal was herauszuposaunen, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die leben von Spenden und sind übrigens auch Lobbyisten.

Fischerei ist beileibe nicht der einzige Faktor, der die Bestandsgröße beeinflusst. In der Ostsee z.B. hat der Salzwasserzustrom aus der Nordsee einen sehr großen Einfluss auf die Reproduktion.

Interessant übrigens, dass die Fischkiste, unter der etwas von Seelachs und Scholle steht, Flussbarsche enthält.
Naja, ist auch ein besonders schön anzusehender Fisch.

lePecheur
Fangquoten für Süßwasserfische

Ich möchte jetzt auch mal klug...ähm schreiben:
Wenn ich das auf dem Foto richtig sehe, sind das Flussbarsche -vermutlich aus Aquakultur. Da es im Artikel um beispielsweise Schollen geht, wäre es doch schön, wenn diese zwecks Illustration gezeigt würden. Viele Menschen wissen gar nicht was eine Scholle ist oder halten es für etwas was an den Polen im Sommer abbricht.

Gruß vom Ufer

Erich Kästner
Fischer und Politik sind kurzsichtig!

"Die EU-Kommission schätzt, dass drei Viertel der Fischbestände in Europa überfischt"

Dann muss ein Fangstopp her und nicht sowas Lächerliches wie "15 % weniger"!

"EU-Fischereikommissar Karmenu: Dies helfe auch den Fischern, weil sie ihre Erträge steigern könnten."

Erträge steigern? Immer wieder ans Geld denken. Und warten auf Zeiten, in denen sich die Bestände erholt haben? Nein, jetzt sofort! So kurzsichtig handelt die Politik, wenn Lobbys sich durchsetzen.

Aber nicht alle Schuld liegt bei der EU-Komission. Die Fischereiminister der Nationalstaaten entscheiden hier. Und was für Ziele hatte unser Minister Christian Schmidt??? Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade die CSU hier sich für die Fischbestände und die Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit der Fischerei einsetzt. Der Artikel sagt dazu nicht ein einziges Wort. Das fehlt mir hier!

Erich Kästner
Auf Fisch verzichten ist die Lösung

Einerseits sind Politik und Fischer schuld an der Überfischung. Dafür sind sie auch zu kritisieren! Aber das reicht nicht. Jeder einzelne hat die Verantwortung, dass unsere Meere nicht leergefischt werden.

Ich verzichte schon seit Jahren konsequent auf Fisch. Es ist kein Nahrungsmittel, das für die meisten unverzichtbar ist. Und wenn doch: dann kann man auch weniger davon essen. Das würde schon enorm helfen! Und natürlich mit dem Fischratgeber (online kostenlos) einkaufen, wenn man denn schon Fisch essen will. Denn nicht alle Fischarten sind in gleichem Maße bedroht. Sogar eine Fischart kann aus einem Fanggebiet bedroht sein, aus dem anderen nicht.

Immer wird weniger Fleischkonsum gefordert (was m.E. auch richtig ist). Aber unsere Meere bedecken 70 % des Planeten. Wenn die leergefischt ist, ist das eine ökologische Mega-Katastrophe. Ich finde es nicht zu viel verlangt, 1 von 2 Fischmalzeiten durch was anderes, nachhaltigeres zu ersetzen. Fisch ist eigentlich Luxus!

Liane8151
Fischfang

Ach ja - Fisch ist inzwischen weitaus teurer geworden ! Fleisch kann man durchaus leichter und preiswerter bekommen als '"Otto Normalverbraucher" !
Fischgeschäfte gibt es leider nicht mehr so oft und der Fisch ist wahnsinnig teuer !
Wenn man/frau eiweißreich essen soll, ist Fleisch und Fisch DIE Quelle, aus der man/frau schöpfen sollte !
Und es ist mir höchstpersönlich egal, ob das Seelachs oder Köhler heißt ! Die Hauptsache, der Fisch ist gesund und nicht von Maden durchsetzt oder sonstwie verpestet !
Es ist sowieso zur Zeit sehr schwer, sich gesund zu ernähren !
Alles ist mittlerweile in irgendeinen Lebensmittelskandal verwickelt !

tick tack tick tack
Ganz recht. Von wegen

Ganz recht.
Von wegen Seelachs.

Was von der Industrie als Alaska-Seelachs verkauft wird, ist ebenfalls kein Lachs, sondern der Pazifische Pollack.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pazifischer_Pollack

Dieser macht mit ca 22 Prozent den meistverspeisten Fisch in D aus und hat in vielen anderen Ländern ähnliche Beliebheit.
Und ist natürlich inzwischen entsprechend stark bedroht dank Überfischung.

Aber hauptsache man hat "Lachs" auf dem Teller.

Gast
Fisch für "Otto Normalverbraucher"

@Liane8151

wo ist denn Fisch teuer? Im Fachgeschäft vielleicht, obwohl ich diese Preise dort als angemessen empfinde. Das ist aber auch nicht der Ort für "Otto Normalverbraucher", sondern die gehobene Klasse. Uns Otto fängt seinen Fisch in den Tiefkühltruhen der grossen Dicounter. Hier kosten 400 gr. "Seelachs" schlappe 1,39€...macht pro Kilo bummelig 3,50€. Kaptain I. Seelachs ist natürlich viel besser und auch teurer. Der fängt ihn ja auch noch selbst (und das in seinem Alter ;-).

Übrigens, auch wenn es ihnen höchstpersönlich gleichgültig ist, Seelachs muss nicht mal unbedigt Köhler sein. Es kann auch der Pollack sein. Da er nur eine Erfindung ist gibt es auch keine genaue Definition. Sie können eigentlich alles Seelachs nennen. Und wer erkennt schon ne Qualle, wenn sie sich zwischen den Fischen zusammengepresst, tiefgefroren und zurechtgeschnitten, in kleinen panierten Stäbchen in der Pfanne wiederfindet. Es wabbelt vielleicht kurz. Ungesund ist das nicht um das vorweg zu nehmen.