Thomas Reiter (links) und Bart Reijnen

Ihre Meinung zu Erster Testflug der NASA-Raumkapsel "Orion" erfolgreich

Nach seinem erfolgreichen Jungfernflug ist der US-Raumtransporter "Orion" wie geplant im Pazifik aufgeschlagen. Damit kommt die NASA ihrem Ziel näher, wieder in die bemannte Raumfahrt einzusteigen. Langfristig soll "Orion" sogar bis zum Mars fliegen.

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58 Kommentare

Kommentare

Gast

Glückwunsch an die Nasa und alle beteiligten Firmen!

Was ich mich aber schon frage,wollen die allen ernstes mit einer kleinen Kapsel zum Mars?

Sollte bei der langen Reise den Astronauten nicht wenigsten ein bißchen mehr Platz zur Verfügung gestellt werden?

Gruß Tobias

Gast
Was heute noch wie ein Märchen klingt...

... kann morgen schon wirklichkeit sein.

Wen erinnert der Name dieser Kapsel auch an uralte Schwarz-Weiß-SciFi?

SydB
Das hier ist auch ein Märchen

denn eine Marsexpedition würde mindestens deutlich mehr als 2 Jahre dauern, eher 3.

Davon mindestens 18 Monate in Schwerlosigkeit, ohne med. Versorgung, und und und nicht zu vergessen extremer Strahlenbelastung.

Unmöglich mit unseren heute und die nächsten Jahre vorhandenen Möglichkeiten.

Daher, nur Propaganda um Geld für das Projekt bewilligt zu bekommen und der Bevölkerung ein Alibi zu geben.

Natural Science
Glückwunsch NASA!

Sehr schön. Hoffe, das Ding kommt genau so runter wie geplant.

@ Tagesschau: Warum ist auf dem Titelbild eine Sonde / Raumkapsel mit dem Logo der ESA abgebildet, wenn die NASA aber eine Rakete startet? Hattet ihr kein passendes Bild der Orion?

DasHaltIchNichtAus
In dem Schuhkarton zum Mars?

Ich frage mich, warum die nicht ein ordentliches Raumschiff im Orbit zusammen schrauben und dann zum Mars starten.

Kingfisher
@Turbotobi - Platz für Astronauten

Zitat: "Was ich mich aber schon frage,wollen die allen ernstes mit einer kleinen Kapsel zum Mars? Sollte bei der langen Reise den Astronauten nicht wenigsten ein bißchen mehr Platz zur Verfügung gestellt werden? "

--------------------

Oh ja, für die Reise zum Mars braucht man schon ein kleine Raumstation, von der Größe her. Nur damit wird man nicht von der Erde mit Astronauten aus starten und wieder landen. Für Start und Landung ist die Orion gedacht. Schon bei ihrem Jungfernflug fliegt sie mehr als zehnmal höher als die Shuttles und muss deshalb auch schon größere Wiedereintrittsbelastungen aushalten. Bei einem echten Flug ins tiefe All wird die Wiedereintrittsgeschwindigkeit noch deutlich höher sein. Das geht dann nicht mehr mit geflügelten Transportern. Aber dafür ist Orion gemacht.

Kingfisher
@Natural Science

Die ESA baut das Service Modul. Darum steht das ESA Logo drauf. Das Service Modul wird übrigens vom europäischen Raumtransporter ATV abgeleitet. Darum wird es auch in Bremen zusammengebaut.

Elektra
ESA Logo

Die Kapsel Orion wird mit einem europäischen Service-Modul fliegen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/vereinbarung-europaeer-bauen…

Das Service-Modul ist der zylindrische Teil hinten dran und enthält Vorratstanks, Stromversorgung, Solarpaneele usw. Dieser Teil wird vor dem Wiedereintritt in die Atmosphäre abgestoßen.

SydB
15:01 von Natural Science

"Warum ist auf dem Titelbild eine Sonde / Raumkapsel mit dem Logo der ESA abgebildet, wenn die NASA aber eine Rakete startet?"

Weil die ESA das Service Modul liefern soll. Der Auftrag wurde doch vor ein paar Tagen erteilt.

Aber, das Projekt ist, allen anders lauteten Beteuerungen zum Trotz, eher als Ersatz für die Shuttles bzw. Apollo/Saturn V zu sehen, nicht als Marsfahrzeug.

Miauzi

Und bitte wo lagern der Sauerstoff, das Wasser und die Lebensmittel für einen 3-jährigen Flug in dieser Kapsel??
Und durch was wird die nötige Bordenergie produziert??

Sorry - aber jedem der ein bissel Ahnung von Raumfahrt hat weiss - dass die Orion alleine mit ihrem Service-Modul (welches erst noch entwickelt werden muss) einen Marsflug niemals bemannt schaffen würde!!

Warum da ESA draufsteht??
Na weil das Service-Modul von der ESA produziert wird!
Und das da auf dem Bild der TS - jo das ist die "Orion" - die Kapsel an der Spitze des Service-Moduls - erinnert an die "Apollo"-Kapsel.
*ggg*

Sasquatch

"Ich frage mich, warum die nicht ein ordentliches Raumschiff im Orbit zusammen schrauben und dann zum Mars starten."

Weil es wieder mal alle viel zu eilig haben. Das Konzept, die einzelnen Teile im Erdorbit zu einem "richtigen" Raumschiff zusammenzubauen, hatten die Russen schon in den 60er Jahren in ihrem Mondflugprojekt. Und prompt haben sie den Wettlauf dann ja auch gegen die USA, die auf den direkten Schuss mit einer Super-Rakete setzten, verloren.

Allerdings ist Orion doch um einiges größer, als Sie glauben. Die Tageschau hat uns mit dem Bild zu dem Artikel wirklich keinen Gefallen getan. Dieses zeigt den ESA-Beitrag zum Projekt Orion - das Service Module. Und das ist wirklich nur ein Schuhkarton. Das Crew Module ist drei Mal so groß, wie das Crew Module von Apollo - allerdings ist auch das noch immer nur ein Drittel des Raumes, den die ersten Kosmonauten, die auf Salut 7 ein Jahr im All verbrachten, hatte. Zum Mars fliegen würde ich damit wirklich nicht wollen.

Diego90
@Miauzi

"Sorry - aber jedem der ein bissel Ahnung von Raumfahrt hat weiss"

Dann sollten sie auch wissen dass:

- Die Energie von Solarzellen kommt
- Der Sauerstoff+Wasser+Nahrung recycelt wird.

Wenn sie Ahnung von Raumfahrt haben...

SydB
15:25 von Kingfisher

"Für Start und Landung ist die Orion gedacht. Schon bei ihrem Jungfernflug fliegt sie mehr als zehnmal höher als die Shuttles und muss deshalb auch schon größere Wiedereintrittsbelastungen aushalten. Bei einem echten Flug ins tiefe All wird die Wiedereintrittsgeschwindigkeit noch deutlich höher sein."

Ohejemine, ich glaube da müssen Sie sich noch mal informieren.Die Belastung beim Wiedereintritt ist doch nicht von der Flughöhe abhängig.
Wenn Sie so wollen Apollo ist vor über 40 Jahren schon 1.000 mal höher als die Shuttles geflogen.
Orion ist viel mehr ein Neuaufguss von Apollo, verbesserte Technik und ein wenig größer, und der verzweifelte Befreiungsversuch von der per Hitchhicking ins All Taktik weg zukommen.

Sasquatch
Schade

Werte Redaktion. Die Nachricht über den nächsten Schritt zum neuen US-Raumschiff hätte ein guter Platz sein können, um sich hier über die Zukunft der bemannten Raumfahrt zu unterhalten. Stattdessen wird Zeit, Platz und redaktionelle Kapazität verschwendet, um einen redaktionellen Fehler zu erklären. Da greift ein Redakteur in die Kiste mit den alten Fotos, nimmt eins das schön bunt aussieht und was eine gute Nachricht hätte sein können ist erst mal nichts weiter als ein buntes Durcheinander. Zum Glück hat dieses Forum Leser, die mehr über das Thema wissen, als die Redakteure der Tageschau. Danke an Kingfisher, Elektra, SydB, docjekill und Miauzi für die schnelle Richtigstellung.

Alles, was die Redaktion jetzt noch tun müsste, ist das Foto auszutauschen, und dann können wir uns über den Flug zum Mars unterhalten.

Gast
Es gibt keine Marspläne.

Hierbei handelt es sich um eine Falschmeldung. Es gibt momentan keine Pläne, mit der Orionkapsel zum Mars zu fliegen. Und wenn es überhaupt mal zum Mars gehen sollte, würde man die Orionkapsel sowieso nur zum Starten und Landen von bzw. auf der Erde nutzen. Für den eigentlichen Flug zum Mars brächte man dann eine viel größeres Raumschiff, da man die Astronauten ja nicht über Monate in so eine kleine Dose stecken kann.

Im Grunde gibt es noch gar keine Pläne, was man später mit der Orion Kapsel anstellen soll. Angedacht ist momentan aber ein Flug zu einem Asteroiden und irgendwann vielleicht wieder eine Mondmission (also eine Landung).

SydB
16:04 von Sasquatch

"Das Konzept, die einzelnen Teile im Erdorbit zu einem "richtigen" Raumschiff zusammenzubauen, hatten die Russen schon in den 60er Jahren in ihrem Mondflugprojekt. Und prompt haben sie den Wettlauf dann ja auch gegen die USA, die auf den direkten Schuss mit einer Super-Rakete setzten, verloren."

Ich habe da aber ganz andere Informationen: die Trägerrakete N1, Raumkapsel LOK und Landefähre LK. Das sowjetische (nicht russische) bemannte Mondprogramm ist an den nicht zu syncronisierenden Raketenmotoren (24 Triebwerke in der ersten Stufe vs 5 Triebwerke bei der Saturn V), die daher zu Rissen in den Treibstoff Zuführungen führten, gescheitert.
Im Gegensatz zu den Amerikanern hatte die UdSSR zu dieser Zeit auch kein Triebwerk welches in der Schwerlosigkeit mehrmals gezündet werden konnte. Die Amis hatten entsprechende Erfahrung schon mit Gemini und den "Angena" Ziel Satelliten gesammelt und unter Beweis gestellt dass sie diese Technik beherrschen, dito mit autonomen Ankopplungen

Kingfisher

Zitat: "Die Belastung beim Wiedereintritt ist doch nicht von der Flughöhe abhängig."

Nein nicht von der Flughöhe aber vom Orbit.

8k14
Ich frage mich da eher, ...

...weswegen es vom Erstflug (2014) bis zum ersten bemannten Flug (2021) sieben Jahre dauern sollte.

Beim ursprünglich 2011 geplanten Erstflug in die Erdumlaufbahn sollte der erste bemannte Einsatz in der Erdumlaufbahn 2014, also drei Jahre später stattfinden...

Oder zeigt die NASA, dass sie auch Elb-Philharmonie und BER kann;-)

SydB
Nichts für ungut

Die bemannte Raumfahrt ist ein sehr ergiebiges Thema dass mich schon seit Kind (bin aktuell 55 Jahre alt) wahnsinnig interessiert und fasziniert hat.

Ich habe die Berichte damals in der 60igern und 70iger Jahren verschlungen,egal ob im Fernsehen, in populär wissenschaftlichen Sendungen, von denen es damals, im Verhältnis zur Sendezeit der 2 Kanälen die man empfangen konnte, mehr gab als heute.
Und natürlich in den Printmedien, die mir, zu Zeiten da ich noch nicht lesen konnte, meine Großmutter bis zum "Exzess" vorlesen "musste".

In diesem Sinne, in unserer Tageszeiten war damals so eine Comic Serie für Kinder die mir Oma natürlich auch vorlas, "Pandas Geschichten", mit Panda dem Pandabären, Isegrim, glaube es war ein Dachs und anderen interessanten Geschöpfen,die jedesmal mit dem Satz Panda erlebt noch ganz andere Geschichten,wartet nur ab was wir weiter berichten, endete

SydB
16:50 von Kingfisher

Orbit und Flughöhe bedeutet in diesem Falle das gleiche.

Sie selbst haben das Wort "Höhe" ins Spiel gebracht.

Werner40

Was sind die Kosten eines solchen Programms und welchen Nutzen verspricht man sich ?

lePecheur
@05. Dezember 2014 um 16:59 von Werner40

Die Kosten sind weniger als man glaubt und mehr als man denkt.
Der Nutzen ist, die unendlichen Weiten des Universum zu erkunden und daher von unschätzbarem Wert.
;)

Gruß vom Ufer

lePecheur
Jetzt gehts los!

Schön zu hören, dass nun die ersten direkten Tests für die erste bemannte Marslandung stattfinden. Ich fürchtete schon das alles wieder in der Schublade verschwindet.

@Redaktion: Gern mehr davon! Ich bin neugierig.

Sasquatch
@ SydB

"Ich habe da aber ganz andere Informationen"

Ja, es war sowjetisch, nicht russisch. Und ja, ich geb's zu, ich habe das etwas vereinfacht.

Es gab in der bemannten sowjetischen Raumfahrt ein Phänomen, das so gar nicht in die alles standardisierende Planwirtschaft passte: Es gab zwei Büros, die unabhängig voneinander ein Mondlandungskonzept ausarbeiteten. Die von Ihnen beschrieben Version ist die des OKB-1 unter Sergei Koroljow.

Die andere Version war die des OKB-52 unter Wladimir Tschelomei, die ein Service-Modul, ein Crew-Modul und einen Mondlander, sowie einen externen Tanker vorsah.

Tschelomei war ein genialer Ingenieur, aber sein Konzept, das unterm Strich für eine Mondlandung sieben separate Starts einzelner Teile vorsah, war in der Kürze der Zeit nicht durchführbar.

Nach der Entmachtung von Chruschtschow fiel Tschelomei in Ungnade und von diesem Zeitpunkt an wurde dann nur noch am von Ihnen beschriebenen Konzept des OKB-1 gearbeitet. Zu spät, wie sich bald herausstellte.

Gast
Gelandet

Orion ist gerade erfolgreich gelandet. Alles hat bestens funktioniert und war laut NASA ein kompletter Erfolg.

Phonomatic
splash down!

yeah!!!!!!!!!!!!!!!

Phonomatic

War eigentlich sonst noch jemand mit an Board, zumindest namentlich :D ?

SydB
17:23 von Sasquatch

Super, Sie sind bestens informiert, alles richtig.

Wladimir Tschelomei hat auch die Proton Rakete entwickelt die zwischen dem letzten Start der Saturn V im Mai 1973 und dem ersten Start der Energija im Mai 1987 war sie die stärkste Rakete der Welt war.

Viele Menschen im Westen wissen leider nicht was welch geniale Konstruktionen in der UdSSR und später Russland getätigt wurden, und sie in manchem den U.S. Amerikanern voraus waren.

Sasquatch
Vom Thema abweichend ...

Ich hoffe, die Redaktion erlaubt mir, eine andere Nachricht unterzuschieben. Die TS hat meines Wissens darüber leider nicht berichtet:

Vor zwei Tagen wurde in Japan eine neue unbemannte Mission zu einem Asteroiden gestartet, die, wenn alles glattgeht, im Jahre 2020 Bodenproben eines Asteroiden zurück zur Erde bringen soll. Teil der Mission ist auch ein in deutsch-französisch-japanischer Zusammenarbeit gebauter Lander, der auf dem Asteroiden verbleiben soll.

Mehr hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hayabusa_2

Schade, dass das der TS nicht wichtig genug erschien.

SydB
17:52 von Sasquatch

"Schade, dass das der TS nicht wichtig genug erschien."

Ich finde es sogar wichtiger als dieser Testflug einer leeren Kapselhülle, mehr war es nämlich nicht.

Daher vielen Dank für Ihren L(W)ink.

Phonomatic
Ein großer Schritt für die bemannte Raumfahrt

die ISS wird 2020 auslaufen und selbst wenn nicht, was wohl sehr unwahrscheinlich ist, werden den Transport dahin dann die privaten Unternehmen übernehmen.
Orion ist gebaut worden, um perspektivisch zusammen mit dem SLS einen viel größeren Bereich für die bemannte Raumfahrt zu erschließen, als die 500km ü.NN, auf die die bemannte Raumfahrt bisher beschränkt ist. Und mit diesen einzigartigen Möglichkeiten werden sich auch ganz neue Projekte denken lassen, es darf also wieder gehofft und geträumt werden ... vom Mond, von Asteroiden und auch vom Mars - und von Projekten, an die wir heute noch gar nicht zu denken wagen.

Pucca
Die Orion ist nur ein Modul..

und zwar das wichtigste und schwierigste, da es zum Wiedereintritt und zur Beförderung in den Orbit und ein wenig darüber hinaus geht und zwar von Menschen mit sehr hoher Sicherheit.
Zum Mars wird es weitere Module geben, welche dann in der Erdumlaufbahn zusammen kommen, da sonst das ganz Material was notwendig ist nicht auf eine Rakete passt, die müsste dann schon sehr sehr groß sein und es ist nicht möglich so.
Module sind da besser man schickt hoch was man braucht und dies gibt auch mehr Sicherheit, wenn mal etwas nicht funktioniert, tut es das aber noch in einen der anderen Module.

SydB
17:42 von Phonomatic

Ja klar doch, schauen Sie in meinen Beitrag von 16:53 Uhr, letzter Absatz.

Gast
@Phonomatic um 17:42

Na aber klar doch :)

SydB
18:06 von Phonomatic u.a.

Da wären aber noch vorher ganz andere und wichtige Probleme zu lösen.
Orion ist die Fortsetzung von Apollo, nicht mehr und nicht weniger. Die U.S.A. haben kein Transport System für Menschen, die Privaten verfolgen letztendlich andere Ziele.

Nur ein konsequenter Schritt der Amerikaner, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Pucca
Stimme ich zu...

die Hayabusa2 Mission ist von Bedeutung,
da es eine der super seltenen Sample-Return-Mission ist, jeder der ein wenig Ahnung hat, der weiß was dies bedeutet.
Es ist schade dass die TS dies nicht erkannt hat, der erfolgreiche Start war Vorgestern, dass
bedeutendste Weltereignis.
In 2018 soll Hayabusa2 den Asteroiden küssen und wieder hier bei uns - zu Hause sein.

Pucca
Die Apollo-Missionen ist was ganz anderes..

Die Orion wird nur als Test vielleicht mal zum Mond fliegen, soll aber die ISS unterstützen und als "Kurzstecken" Transportmittel für Deep-Space-Missionen dienen, was es bei der Apollo-Mission nicht gab. Auch wenn die Orion dem ähnlich sieht, was bei der Apollo- Mission zurück kam, sind es 2 völlig verschiedene Module, nicht nur von der Technik her, sondern und ganz besonders auch von den Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten.

Freewheelin Franklin
@ 8k14

Also wenn es um Menschleben geht, wäre ich auch lieber (über-)vorsichtig, vor allem bei Entfernungen, wo jede menschliche Hilfe in einem Notfall zu spät käme, wie etwa auf halber Wegstrecke zum Mars...

Phonomatic
18:13 von SydB

Bei Ihrer Argumentation, Orion wäre nur ein Aufguss von Apollo, vergessen Sie aber, dass das Apollo Programm nur zu dem einzigen Sinn und Zweck lief, auf dem Mond zu landen und alles nur für diese eine Aufgabe entwickelt wurde - während Orion und SLS hingegen eine Weichenstellung für die Zukunft sind und den Projektplanern als Möglichkeit zur Verfügung steht. Das ist ein bedeutender Unterschied. Projekte wie die ARM wären vor 10 Jahren noch Science-Fiction gewesen.

Und auch wenn man es detailliert betrachtet, hat das SLS nichts von einer Saturn 5 und Orion nichts von der Apollo-Kapsel. Was grob gesehen das Gleiche ist, ist im Detail etwas völlig anders.

Freewheelin Franklin
@ Werner40

"Was sind die Kosten eines solchen Programms und welchen Nutzen* verspricht man sich ?"

Was sind die Kosten eines Krieges** und welchen Nutzen verspricht man sich ?

*Erkenntnisgewinn, Befriedigung der Wissensbegierde, Neugierde, also kurz Eigenschaften, die zu einem erheblichen Anteil den Menschen ausmachen. Zudem könnte irgendwann das Überleben der Spezies Mensch von solchem Wissen abhängen.

**Kriegsführung kostet übrigens viel mehr, SEHR sehr viel mehr.

Sasquatch
@ SydB

"... welch geniale Konstruktionen in der UdSSR und später Russland getätigt wurden."

Mit der Proton hatte Tschelomei die erste sowjetische Großrakete entwickelt, die nicht eine pure Weiterentwicklung deutscher Beutewaffen war, sondern ein original sowjetischer Entwurf. (In dem Zusammenhang sollte vielleicht noch einen weiteren vergessenen Ingeneuer erwähnt werden: Helmut Gröttrup, der "sowjetische Wernher von Braun".)

Auch der erste manövrierfähige Satellit der Welt (Poljot) kam aus Tschelomeis Büro.

Leider war die sowjetische Weltraumforschung seit den Tagen Stalins von Misstrauen und Intrigen durchsetzt. Es stimmt zwar, dass auch in der Forschung Konkurrenz etwas Belebendes ist, aber manchmal frage ich mich, wie viel mehr hätte erreicht werden können, wenn solche Genies wie Koroljow, Mischin, Gluschko und Tschelomei nicht gegen-, sondern miteinander gearbeitet hätten.

SydB
18:27 von Pucca

Zu Deep Space nur mal am Rande, Strahlenbelastung, Menschen jahrelang in der Schwerelosigkeit, med. Versorgung, Verpflegung für Jahre, zwischenmenschliche Probleme bei auf engem Raum über Jahre zusammen gepferchte Menschen, Gefahr des Ausfalls wichtiger Systeme, Havarie um nur mal so ein paar Dinge beim Namen zu nennen.
Bemannt "DeepSpace" Projekte mit dieser Technik, unmöglich, Ausflüge in die Nachbarschaft, Mars oder so, theoretisch denkbar aber in der Praxis auch unmöglich.

SydB
Einspruch Herr Phonomatic :-)

Das Space Launch System, kurz SLS, engl. für „Raumstart-System“, ist eine von der NASA geplante Trägerraketenfamilie, deren Erststart für 2017 mit der Mission EM-1 vorgesehen ist. Sie baut auf für das Space Shuttle und die Saturn V entwickelten Technologien auf, verwendet diese jedoch in modernisierter Form.

Die Booster sind von den Space-Shuttle-Feststoffraketen abgeleitete Entwicklungen, die 1. Stufe verwendet fünf RS-25D/E-Triebwerke, die von den SSME des Space Shuttle abgeleitet sind.
Die Oberstufe hat den gleichen Durchmesser wie die erste Stufe und verwendet drei von der Saturn V abgeleitete wiederzündbare J-2X-Triebwerke.
Für zukünftige, noch leistungsfähigere Versionen will die NASA von der Industrie Booster mit flüssigem Treibstoff untersuchen lassen, die die Feststoffbooster ersetzen sollen. Dynetics und Pratt & Whitney Rocketdyne wollen sich mit Boostern bewerben, die den Triebwerkstyp F-1 verwenden, der schon in der ersten Stufe der Saturn V eingesetzt wurde.

Wikipedia

SydB
18:52 von Sasquatch

"........aber manchmal frage ich mich, wie viel mehr hätte erreicht werden können, wenn solche Genies wie Koroljow, Mischin, Gluschko und Tschelomei nicht gegen-, sondern miteinander gearbeitet hätten."

Und zusammen mit den Amerikanern und WvB und seinem Team. Da wären wir heute wovon auch hier im TS Forum geträumt wird........

Freewheelin Franklin
@ 18:53 von SydB

Exakt, sehe ich genauso. Klaustrophobie in so einem winzigen Raum wäre ein auch nicht zu unterschätzendes möglicherweise auftretendes Problem.

Keilstein
Ich frage mich

warum die Menschen auf den Mars wollen, wenn wir hier immer noch Probleme haben.

Phonomatic
19:01 von SydB

Es wird wohl ehr' das AR-1 zum Einsatz kommen, wenn auch noch nicht 2017 ... es macht ja auch kein Sinn Triebwerke nochmal komplett neu zu erfinden.
Aber das SLS auf seine Triebwerke zu reduzieren und damit die Kombination aus Orion und SLS zu einer Art Apollo X zu erklären, führt nicht weiter wenn Sie argumentieren wollten, das dies kein großer Schritt für die bemannte Raumfahrt wäre, was ja die initiale Aussage war.
Und wenn man allein mal schaut wie die einzelnen Teile heute produziert werden, dann hat das fast nichts mehr mit den 60ern gemein.

Phonomatic
18:08 von SydB & 18:09 von comment234

Das war ne tolle Aktion, hat den Flug für mich noch spannender gemacht :-) mal sehen wann wir die nächsten Bonusmeilen sammeln können :D

Freewheelin Franklin
@ Keilstein

"Ich frage mich, warum die Menschen auf den Mars wollen, wenn wir hier immer noch Probleme haben."

Vermutlich nur, um diesen Problemen zu entkommen.*

*Kann Spuren von Ironie enthalten

Laskaris
@ SydB

"...eine Marsexpedition würde mindestens deutlich mehr als 2 Jahre dauern, eher 3. Davon mindestens 18 Monate in Schwerlosigkeit, ohne med. Versorgung, und und und nicht zu vergessen extremer Strahlenbelastung. Unmöglich mit unseren heute und die nächsten Jahre vorhandenen Möglichkeiten."

Ihre Vermutungen sind falsch. Schauen Sie sich z.B. einmal den "Mars Direct"-Plan von Robert Zubrin an.

Die Gesamtmission dauert 910 Tage, also 2,5 Jahre. Davon verbringen die Astronauten allerdings den größten Teil, nämlich 550 Tage, auf der Marsoberfläche. Der Hin- und Rückflug dauert jeweils 180 Tage. Astronauten auf der ISS verbringen regelmäßig 180 Tage und mehr in der Schwerelosigkeit, ohne schwerwiegende negative Folgen davon zu tragen.

Die Strahlenbelastung bei dieser Mission beträgt etwa 52 rem. Dies sorgt für ein minimal erhöhtes Risiko, irgendwann im späteren Leben Krebs zu bekommen, ist aber bei weitem nicht tödlich.

Eine Marsmission wäre mit heutiger Technologie durchaus möglich.

Laskaris
@ Miauzi

"Und bitte wo lagern der Sauerstoff, das Wasser und die Lebensmittel für einen 3-jährigen Flug in dieser Kapsel??
Und durch was wird die nötige Bordenergie produziert??"

Die Orion wäre bei einer bemannten Marsmission natürlich nur das Modul, mit dem die Astronauten am Beginn der Mission starten und ganz am Ende wieder in die Erdatmosphäre eintreten und landen. Für den Flug zum Mars, den Aufenthalt dort und den Flug zurück gäbe es andere Module. Es existieren recht detaillierte Pläne dazu, z.B. "Mars Direct" von Robert Zubrin.

Atemluft, Wasser, Energie und sogar Raktentreibstoff für die Rückreise ließe sich vor Ort auf dem Mars erzeugen, so dass man nicht alles für die Mission mitnehmen muss. Aus mitgebrachtem Wasserstoff könnte man zusammen mit dem Kohlendioxid der Marsatmosphäre mittels chemisch einfacher Verfahren Wasser und Methan erzeugen. Das Wasser wiederum kann in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden.

Laskaris
@ Sasquatch

"Weil es wieder mal alle viel zu eilig haben. Das Konzept, die einzelnen Teile im Erdorbit zu einem 'richtigen' Raumschiff zusammenzubauen, hatten die Russen schon in den 60er Jahren in ihrem Mondflugprojekt."

Natürlich könnte man die nötige Nutzlast für eine bemannte Marsmission in viele kleine Komponenten unterteilen, diese mit mittelgroßen Trägerraketen von der Leistungsfähigkeit einer Delta IV oder Ariane 5 in den Orbit schießen und dort zusammenbauen. Allerdings brigt dies auch etliche Probleme und ist keineswegs der Königsweg, als der es manchmal dargestellt wird.

Desto mehr Komponenten und Raketenstarts man hat, desto komplexer wird die Logistik. Jede Startverschiebung, jedes Versagen einer der Trägerraketen bringt den Zeitplan durcheinander oder kann im Extremfall zum Scheitern der Mission führen. Der Zusammenbau der Module im Orbit ist kompliziert. Und der Raketentreibstoff, der den größten Teil der Nutzlast ausmacht, würde im Orbit langsam verloren gehen ("Boil-Off").

Sol Invictus
@ Keilstein

Langfristig, macht es Sinn und irgendwann wird es notwenidig sein Rohstoffe auf anderen Himmelskörpern abzubauen und zu verarbeiten. Was hier passiert ist noch die Vorstufe zu Kolumbus seiner Reise, quasi ist man dabei ein wirklich seetaugliches Schiff zu entwicklen. Bisher shippern wir nur im "Küstengewässer". Und wären unsere Vorfahren nicht so mutig gewesen, wo wären wir dann heute? Das ist Vorarbeit für unsere UrUrUr-Enkel, aber auch die muß getan werden.

Ich sehe nur das Problem, dass es garnicht gut ist, wenn eine Nation zu einem anderen Planeten fliegt, dass weckt Begehrlichkeiten. Im Grunde müßte es wie die ISS laufen und die ISS ist eine internationale Erfolgsstorie in Sachen zusammenarbeit. Wenn auf dem Mars ein Mensch eine Flagge in den Boden stecken darf, dann nur die der UNO, alles andere führt nur zu neuen Konflikten.

Laskaris
@ SydB

"Zu Deep Space nur mal am Rande, Strahlenbelastung, Menschen jahrelang in der Schwerelosigkeit, med. Versorgung, Verpflegung für Jahre, zwischenmenschliche Probleme bei auf engem Raum über Jahre zusammen gepferchte Menschen, Gefahr des Ausfalls wichtiger Systeme, Havarie um nur mal so ein paar Dinge beim Namen zu nennen."

Die Strahlenbelastung bei einem Marsflug würde das Krebsrisiko bei einem durchschnittlichen Erwachsenen um etwa 1% erhöhen, wäre aber keineswegs tödlich - da wird in populärwissenschaftlichen Artikeln oft viel Unsinn verbreitet. Die Besatzung würde bei Hin- und Rückflug jeweils 180 Tage in der Schwerelosigkeit verbringen, also deutlich weniger als z.B. Waleri Poljakow auf der Mir (437 Tage).

Zum Thema "zwischenmenschliche Probleme" ist zu sagen, dass Menschen auf den Entdeckungsreisen der frühen Neuzeit oder den Antarktis-Expeditionen um 1900 regelmäßig gewaltige Risiken und Entbehrungen auf sich nahmen, ohne dass dies zu unüberwindbaren Problemen führte.

Phonomatic
19:23 von Keilstein

Die Menschen werden immer Probleme haben.

Laskaris
@ Keilstein

"Ich frage mich warum die Menschen auf den Mars wollen, wenn wir hier immer noch Probleme haben."

Wenn man kein Utopist ist, sondern Realist, muss man davon ausgehen, dass wir Menschen auf der Erde immer Probleme haben werden. Es wird immer Armut, Kriege, Kriminalität usw. geben, weil dies schlichtweg in der Natur des Menschen liegt.

Es ist unsinnig, darauf zu warten, dass all unsere irdischen Probleme irgendwann endgültig gelöst sind. Ebenso unsinnig wäre es, die Erkundung anderer Himmelskörper so lange zu verschieben, bis dieses utopische Zeitaler irgendwann eingetreten ist. Denn dann würden wir ewig warten.

Laskaris
@ Werner40

Die Schätzungen zu den Kosten einer bemannten Marsmission gehen weit auseinander. Robert Zubrin, ein amerikanischer Raumfahrtingenieur, der sich seit 30 Jahren mit dem Thema beschäftigt, behauptet, dass sein "Mars Direct"-Plan mit 30 Milliarden US-Dollar machbar wäre. Ich persönlich halte das für etwas zu optimistisch. Andererseits sind die 400 bis 500 Milliarden Dollar, die zuweilen in schlecht recherchierten populärwissenschaftlichen Artikeln genannt werden, maßlos übertrieben.

Aus meiner Sicht sind 50 bis 100 Milliarden US-Dollar eine realistische Schätzung für die Gesamtkosten eines bemannten Marsprogramms. Also ein ordentlicher Batzen Geld, aber weniger als ein Zehntel der Kosten des Irak-Krieges...

Der Mars ist der einzige Himmelskörper im inneren Sonnensystem, auf dem sich selbst erhaltende menschliche Kolonien möglich wären. Wenn wir irgendwann die "Wiege" der Erde verlassen wollen und lernen möchten, wie man auf anderen Himmelskörpern lebt, wäre der Mars der erste Schritt.