Ölleck in israelischer Wüste

Ihre Meinung zu Israel: Millionen Liter Öl aus Pipeline ausgelaufen

Öl aus einem Pipeline-Leck hat im Süden Israels kilometerweit die Landschaft verseucht. Das Umweltministerium sprach von Millionen Litern, die in der Nacht ausgelaufen seien. Es sei eine der schlimmsten Umweltkatastrophen des Landes.

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21 Kommentare

Kommentare

Gast
sehr merkwürdig

Hat man keinen Druckabfall bemerkt? Wie können Millionen Litter versinken, ohne dass man anderen Ende der Leitung einen Druckabfall registriert und also die Pipeline sperrt?

dony
wie kann man denn

eine Öl Pipeline durch ein Naturschutzgebiet verlaufen lassen bzw. es immer noch zulassen?

Salamitaktik_
@L.-Ludwig

Rechnen sie mal aus wie viel Liter Öl in eine Kilometerlange Pipeline passen. Selbst wenn sofort der Hahn abgedreht wird läuft das Ding erst mal schön leer. Bei einem Durchmesser von 50cm sind das rund 200 Kubikmeter, also 200.000 Liter pro Kilometer.

DerEdle

Einfach Kanada anrufen, die kennen sich mit dem Abbau von Ölsand in schützenswerter Natur sehr gut aus und konnten auf diesem Gebiet langjährige Erfahrung sammeln!

Gast
@ Salamitaktik_

Und genau da liegt der Hund begraben.
Das "Ding" läuft nur dann leer, wenn keine Sperrventile vorhanden sind.
Technisch dürfte es für die Israelis wohl kaum ein Problem sein, eine Pipeline elektronisch zu überwachen um bei einem Druckabfall Sicherventile automatisch zu schliessen.
Das widerum kostet aber Geld.
Wesentlich weniger Geld als es kostet der jetzt entstandene Schaden zu beheben.
Wenn das überhaupt vollständig möglich ist.
Weil aber diejenigen, die an Sicherheitsmaßnahmen sparen, nie diejenigen sind die für die Gesamtkosten des Schadens Verantwortung tragen, das sind nämlich die Steuerzahler, wird sich auch nie etwas ändern.
Das ist in Israel leider nicht anderst als im Rest der Welt.

ElCamino89
Verantwortung

Diejenigen die die Gesamtkosten des Schadens tragen sind die Steuerzahler, das stimmt. Aber vergessen wir nicht, dass die die Regierung wählen und in erster Linie mit allem was lukrativ ist einverstanden sind...bis es knallt.
So einfach kann man den Großkonzernen die Schuld nicht in die Schuhe schieben. Klar sollten man an Sicherheitsmaßnahmen nicht sparen, aber wenn die Preise für Dienstleistungen oder Ressourcen steigen, dann sind wir, die Steuerzahler meistens die ersten die motzen :)
Viele Grüße

Gast
@Redaktion

Eine bessere Karte konnten Sie nicht machen? Es sollte doch nicht so schwierig sein das Naturschutzgebiet und die Pipeline mit einzuzeichnen. Wie Israel aussieht, kennen wir zur Genüge aus diesem Jahr.

Gast
sehr gut erklärt von RagnarLodbrok

Die Streich- und Sparkommissare sind nie verantwortlich.

Gast
@dony

Den Begriff "Naturschutzgebiet" sollten Sie nicht überschätzen. Naturschutzgebiete sind in Industrieländern meistens da, wo nicht viel Natur (im Sinne v. Fauna u. Flora) ist: Wüsten hohe Berge, Hochmoore, was halt landwirtschaftlich/forstwirtschaftlich nicht gut nutzbar ist. Mit anderen Worten, erst ist die fehlende Nutzung, dann das Naturschutzgebiet. Wenn sich doch eine Nutzung ergibt, wie eine Pipeline oder Tourismus, dann wird das halt möglich gemacht.

Die Diagnose von User Ragnar Lodbrok halte auch ich für plausibel.

karwandler
re tanaka

"Naturschutzgebiete sind in Industrieländern meistens da, wo nicht viel Natur (im Sinne v. Fauna u. Flora) ist"

Eine Behauptung, die nicht mal von einem Minimum an Sachkenntnis getrübt ist.

Fahrenheit
16:50 von karwandler

Die aufgestellte Behauptung ist tatsächlich sehr gewagt. Die Arava-Senke ist zwar keineswegs leer, aber nur spärlich von Fauna und Fauna besiedelt und von Menschen nur dort wo es Wasser gibt (und es gibt nur sehr sehr wenig Wasser). Am Austrittsort des Öls ist das alles glücklicherweise so. Relativ gesehen kommt man also noch mal glimpflich davon und ich denke das war wohl von tanaka gemeint.
Nicht auszudenken das ganze hätte sich während der starken Regenfälle im November ereignet.

harry_up
@ tanaka

Sie sollten sich unbedingt einmal schlau machen über das, was Sie da behaupten. Es gibt gerade dort Naturschutzgebiete, wo der Mensch so gut wie nie einen Fuß hinsetzt, und die gerade deshalb von "Natur nur so strotzen".

Resistance1405
Laut heute.de entstand das Leck bei Wartungsarbeiten

Also auf heute.de gibt es zu diesem Thema bereits neuere Informationen. Dort ist von Schlamperei bei der Wartung dieser Pipeline die Rede:

https://tinyurl.com/pmcnrpx
heute.de: Israel: Millionen Liter Öl ausgelaufen

Das Unglück ereignete sich Mittwochnacht nahe des Dorfes Beer Ora unweit der Großstadt Eilat. Das Öl stammt aus dem Hafen Eilat, wo es von Schiffen in die Pipeline gepumpt wird. Der Zufluss wurde mittlerweile gestoppt. Wie es zu dem Leck kommen konnte, ist unklar. Medienberichten zufolge ergab eine erste Untersuchung, dass die Pipeline bei Wartungsarbeiten beschädigt wurde.

heute.de: Insektren und Tiere sind gefährdet

Die Pipeline führt an einem Naturschutzgebiet vorbei. Weil die Böden ausgetrocknet seien, könne das Öl nicht versickern und laufe in das Gebiet hinein, berichtet ZDF-Korrespondentin Nicola Albrecht. Wildtiere und Insekten seien gefährdet. Auch eine besondere Palmenart wächst in der Region.

DoJo
Mal eine Frage am Rande

Gibt es in der Wüste dort im israelischen Süden eigentlich keine Photovoltaikanlagen? Dort gibt es doch Sonne satt, wozu braucht es dann noch Erdölpipelines?
Das Problem, "wenn die Sonne nicht scheint gibt es keinen Strom", wie etwa bei uns in Mitteleuropa, gibt es doch dort garnicht.

Gast
@harry-up

Sie bestätigen genau das, was ich sage: Naturschutzgebiete werden bevorzugt dort ausgewiesen, wo Menschen "keinen Fuß hinsetzen", weil diese Gebiete nicht so gut wirtschaftlich ausbeutbar sind.
Selbstverständlich gibt es da auch Natur, mehr als in Agrarwüsten (nicht unbedingt als in einer Stadt, wo es auf Brachflächen viel Natur gibt). Aber der Grund für die Ausweisung des Naturschutzgebietes ist oft eben nicht, weil diese Gebiete so wertvoll wären, sondern weil sie eh ungenutzt sind.
Wo Forstwirtschaft und Agrarwirtschaft gut betrieben werden können, schützt man höchst selten.

Sie haben mich glaube ich völlig missverstanden. Mein Beitrag war zynisch gemeint. Ich bin für mehr Naturschutz, nicht weniger.

Winterberg
Typischerweise

...ist man, wenn es um Militär geht, mit HighTech erster Güte ausgerüstet, wo es aber um Umwelt- und Naturschutz geht, bewegt man sich in der Spätsteinzeit...

Fahrenheit
18:33 von DoJo

Ursprünglich wurde die Pipeline in den 60ern zum Transport iranischen Öls nach Europa genutzt. Öltanker brachten es nach Eilat und mit der Pipline wurde es zum Industriehafen in Ashkelon gepumpt von wo es mit anderen Tankern weiter nach Europa ging. So konnte man die Gebühr für den Suezkanal umgehen und musste nicht den Umweg um Afrika nehmen. Nach der islamischen Revolution 1979 und dem Abbruch der israelisch-iranischen Beziehungen durch das neue Regime, wird die Pipeline heute nur noch zum Transport importieren asiatischen Öls zu den israelischen Raffinerien genutzt. Israel hat Öl noch nie im großen Stil zur Energieproduktion genutzt, sondern alternative Energien (Solar vor allem zur Erzeugung von Warmwasser) und importierte Kohle die heutzutage nach und nach durch das Gas der eigenen Offshorefelder ersetzt wird.

Benzin und Diesel brauchen die Autos in Israel allerdings trotz 300 Sonnentagen trotzdem. In Israel ist der Anteil der Elektrofahrzeuge allerdings viel höher als in Europa.

Fahrenheit
18:38 von Winterberg

"Typischerweise" liegen Sie komplett falsch. Israel ist das einzige OECD-Mitgliedsland, das auf seiner Fläche heute durch umfangreiche Wiederbepflanzungsmaßnahmen mehr Grünfläche und vor allem Wälder hat als im Jahr 1900.

In allen anderen verkleinerte sich die Waldfläche.

Gast
Volle Zustimmung

Ich hatte beim Lesen des Artikel sofort ähnliche Gedanken. Rohöl ist das begehrteste Handelsgut weltweit . Und kein Mensch kümmert sich um Transport und Lagerung , wie es dieser kostbaren Flüssigkeit angemessen wäre. Da werden Rohre tausend Kilometer einfach offen auf den Sand gelegt, durch Regionen, die bekannt dafür sind, dass es dort tektonische Verschiebungen gibt. Oder sie liegen in Kriesengebieten, wo durch einen etwas größern Chinaböller eine Umweltkatastrophe ausgelöst werden könnte, aber keiner passt auf.

DoJo
@Fahrenheit, 18:56

Vielen Dank für die Infos!

Fahrenheit
19:40 von DoJo

gern!