NDR Daten

Ihre Meinung zu Datenschutz in der EU: Neue Regeln - nach 19 Jahren?

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Während Internetkonzerne fleißig Daten sammeln und zu Profilen verknüpfen, hinkt der Gesetzgeber häufig hinterher. Damit sich das ändert, wollen sich die EU-Staaten nun auf neue Standards einigen.

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15 Kommentare

Kommentare

Glasbürger
Wir sollten von der NSA Eintritt verlangen!

In Fort Maede amüsiert man sich sicher königlich über die europäische Muppetshow um den Datenschutz.
Letztlich landen unsere Daten eh` dort, egal, was für Richtlinien Brüssel beschließen mag.
SWIFT, das Fluggastdatenabkommen, "safe habour" und wie all die "Abkommen" heißen, die bereits bestehen, werden wegen einer neuen Datenschutzverordnung sichern nicht gekündigt.
Man will ja weder in Brüssel, schon gar nicht bei uns in D. die amerikanischen "Freunde" verärgern!
Und für all das Theater, das darum hier vollführt wird, wären Eintrittsgelder für die europäische Datenschutz-Show wohl angemessen.

Gast
Die

sollen erstmal anfangen sich selbst an gängige gesetzliche Grundlagen zum Thema Datenschutz zu halten. Dann und nur dann können die überhaupt den Anspruch haben das derartige Diskussionen nicht nur leeres geblubber sind

Andreas-Hover
Sammelwut

nirgends ist die Sammelwut von Daten so groß, wie im öffentlichen Dienst. Anwesenheitsdaten werden bei der Einfahrt mit dem Auto aufs Dienstgelände, über die Einstempelung im Gebäude, einlocken am Rechner, Stundenfassung der Tätigkeit, Anwesenheitlisten im Sekretariat, Urlaubs- und Krankenliste usw. Da spielt es keine Rolle mehr ob google meine Suchbegriffe sammelt.

claireannelage
Äpfel und Birnen...

Es ist durchaus ein gewichtiger Unterschied zwischen staatlicher Überwachung einerseits, Daten die vom Staat gesammelt, gespeichert und zu 'staatlichen' Zwecken genutzt werden, und das Sammeln von Profildaten privater Dienste. Dementsprechen müssen auch gesetzliche Vorgaben jeweils für den entsprechenden Zweck erstellt werden.

Die Sammelwut von privaten Diensten mag weniger invasiv sein, trifft dafür auch viel weitere Bereiche unseres Lebens. So kann potentieller Arbeitgeber auf diese Weise alles über einen Bewerber in Erfahrung bringen, angefangen von der bevorzugten Windelsorte bis zur Meinung über Religion oder Politik.

Selbst auf dieser Seite werden Daten gesammelt, mit entsprechenden Addons kann man sie entsprechend sichtbar machen. Es wäre dementsprechend auch angemessen den Nutzer hierüber an geeigneter Stelle zu informieren.

Natürlich dürfen Google, Facebook und co. nicht das was NSA und BND dürfen, die Frage WAS sie dürfen ist davon allerdings unberührt.

Totengräber
@Andreas-Hover 14:13

"nirgends ist die Sammelwut von Daten so groß, wie im öffentlichen Dienst. Anwesenheitsdaten werden bei der Einfahrt mit dem Auto aufs Dienstgelände, über die Einstempelung im Gebäude, einlocken am Rechner, Stundenfassung der Tätigkeit, Anwesenheitlisten im Sekretariat, Urlaubs- und Krankenliste usw."

Versteh' ich nicht. Ist einem Arbeitgeber in der Privatwirtschaft egal, wer wann kommt und geht oder vielleicht auch nicht, ob und mit welchem Ergebnis gearbeitet wird, ob man im Urlaub oder krank ist oder vielleicht doch am Arbeitsplatz bzw. im Außendienst sein könnte?

Was wollen Sie mit Ihrem Post aussagen?
Wo ist der Bezug zum Datenschutz?

Phonomatic

Ich habe allergrößte Zweifel dass die damit mehr hinkriegen als Europa zu einer Steinzeitwelt innerhalb des Internet zu machen. Auf diese Weise wird Europa nie große Firmen im Internet hervorbringen und wohl auch keine mündigen Nutzer, sondern eine Art Versorgungsmentalität für den Datenschutz ...

claireannelage
@Andreas-Hover - Die Verwendung ist entscheidend

nirgends ist die Sammelwut von Daten so groß, wie im öffentlichen Dienst. Anwesenheitsdaten werden bei der Einfahrt mit dem Auto aufs Dienstgelände, über die Einstempelung im Gebäude, einlocken am Rechner...

Das Beispiel zeigt aber auch deutlich dass es am Ende entscheidend ist wer diese Daten nutzen darf - würden sie etwa sicherheitshalber gespeichert um im Falle eines Anschlags im Nachhinein die Daten für diesen bestimmten Zweck ausgewertet würden und andersfalls nach 2 Tagen gelöscht, man könnte wohl damit leben.

Ist es aber der eigene Chef der Zugriff hat und damit zB die Mitarbeiter überwacht sieht es schon anders aus.
Noch schlimmer - es könnten andere private Unternehmen zugreifen und aus ihren Daten ein Profil erstellen um es an Interessenten zu verkaufen.

Insofern sind Gesetze zum Umgang mit diesen Daten ebenso entscheidend wie die Frage ob sie überhaupt gesammelt werden dürfen. Denn erst der Mißbrauch macht das Sammeln zu dem Problem was es jetzt ist

gtsml

@ Andreas-Hover - Sammelwut im Öffentlichen Dienst:
nirgends ist die Sammelwut von Daten so groß, wie im öffentlichen Dienst. Anwesenheitsdaten werden bei der Einfahrt mit dem Auto aufs Dienstgelände, über die Einstempelung im Gebäude, einlocken am Rechner, Stundenfassung der Tätigkeit, Anwesenheitlisten im Sekretariat, Urlaubs- und Krankenliste

Stempel- bzw. Stundenerfassung, Urlaubs- und Krankenliste usw. usw.?? Ich vermut ja mal als Arbeitnehmer einer Behörde, oder? Darf ein Arbeitgeber jetzt nicht mehr die Arbeitsstunden, Urlaubs- und Krankheitstage seiner Beschäftigten erfassen? Das verstehe ich irgendwie nicht so ganz! So nach dem Motto "der wird schon nicht mehr Urlaubstage nehmen als ihm zusteht" - oder wie?

meinmerlin
Datenschutz interessiert viele Unternehmen in Deutschland nicht

Bekanntlich ist das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sehr streng. Für die Weitergabe von Kundendaten muss nach §11 Abs. 2 BDSGein spezieller und persönlich unterschriebener Vertrag zwischen den Unternehmen abgeschlossen werden, deren Inhalt aus 10 Mindestanforderungspunkten besteht. Alleine ein Mangel an dem Formerfordernis mit persönlicher Unterschrift(!) bei diesem Vertrag wird mit bis zu 50.000 EUR Bußgeld belegt. Wenn zudem nicht alle Anforderungen im Vertragswerk festgehalten werden, kommen für jede Datenübertragung(!) nochmals Bußgelder i.H.v. bis zu 300.000 EUR hinzu.

Schaut man sich nun z.B. den Newsletterversand deutscher Unternehmen an, so stellt man fest, dass viele hierfür einen externen US-Dienstleister verwenden. Den in Deutschland beliebtesten darunter habe ich vor wenigen Wochen mal angeschrieben und als Antwort erhalten, dass dieses Unternehmen grundsätzlich solche Verträge nicht abschließt!
Jedes dieser deutschen Unternehmen verstößt demnach gegen das BDSG!!!

Royal Palm Estate
Orwell vs. Datenschutz

Wer wird da schon gewinnen, angesichts der gelähmten Haltung der europäischen Regierungen, der Lippenbekenntnisse und des Nichts-Tuns gegenüber der Spionage der Koalation der Englischsprachigen Schnüffler mit der NSA an der Spitze.

Andreas-Hover
Sammelwut, als Antwort an einige Leser.

als ich vor über 30 Jahren in einer staatlichen Behörde anfing fuhr jeder beim Pförtner rein und raus. Gestempelt wurde nicht, Urlaubsliste gab es nur im Sekretariat. Tätigkeitsnachweise auch nicht. Alles lief ohne viel Überwachung. Man sollte mal nach Dänemark schauen wie liberal das dort alles gehandhabt wird oder England, dort gibt es keine Ausweispflicht. Die Ausweispflicht wurde im 3. Reich eingeführt. Mauterfassungsgeräte sollten der Polizei keine Daten zur Verfügung stellen, nun gab es dort einen Abgleich beim Autobahnschützen.

FreidenkenderGeist
Die Unternehmen machen mir keine Angst

Die Sammelwut intimer Daten geht in allererster Linie von anderen aus: NSA, GCHQ, BND

Wahrscheinlich verlegt man die Zuständigkeit der deutschen Daten direkt zu beiden Erstgenannten.

Was soll das Schmierentheater um Datenschutz, so lange die Behörden mehr ausspionieren als je ein anderer könnte?

Citizenfour
Die reinste Showveranstaltung ist das

Datenschutz ist nicht gewollt. Das haben der Umgang der Politiker mit der NSA/BND/GCHQ-Affäre überdeutlich gezeigt. Wenn man google und co jetzt ein klitzekleines bischen an die Leine zu legen versucht, ist das nichts weiter als Sand in die Augen zu streuen.

Übrigens danke an den hervorgehobenen Beitrag um 13:48 von Freies-Europa.

derkleineBürger
Datenschutz....

"Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts", sagte Dobrindt.
Als Hemmschuh für neue Geschäftsmodelle sieht der Minister vor allem den seiner Auffassung nach zu weit gehenden Datenschutz in Deutschland.
„Übertreibt es nicht mit dem Datenschutz“, rief EU-Digitalkommissar Günther Oettinger den Deutschen zu. Wer Daten perfekt schütze, der könne sie nicht mehr nutzen.

Dobrindt:
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Oettinger:
EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft

nanunana
laissez faire

"Wenn man google und co jetzt ein klitzekleines bischen an die Leine zu legen versucht, ist das nichts weiter als Sand in die Augen zu streuen."
Genau! Wozu überhaupt Gesetze, lassen wir sie doch machen was sie wollen. Gesetze sind ja doch nur Sand für die Augen! Nicht wahr?