Ihre Meinung zu Euroschau: Entspannt in Rom statt gereizt am Main?

Sind die Tage von Mario Draghi als Chef der europäischen Zentralbank gezählt? Der Italiener gilt als amtsmüde, sein geldpolitischer Kurs steht in der Kritik. Außerdem wird ihm nachgesagt, in Rom fürs Präsidentenamt kandidieren zu wollen.

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11 Kommentare

Kommentare

Gast
Jens Weidmann wäre bereits damals der Richtige

gewesen.
Nicht, weil er Deutscher ist, sondern, weil er
ein politisch unabhängiger Fachmann ist.
Aber Merkel wollte Draghi.
Welchen Kuhhandel sie da mitgemacht hat,
wissen wir nicht.
Wir können nur darunter leiden und im End-
effekt bezahlen.
Bravo Frau Merkel!

hans-rai
Hoffentlich geht er...

...und damit auch die verflixte Null-Zins/Strafzins-Politik, die für vieles Ärgerliche noch lange sorgen wird, das uns teuer zu stehen kommen wird. Die Fehlinterpretation von Draghi der EZB-Aufgaben führt Europa in absehbarer Zeit in ein großes Dilemma.

ladycat
Die angebliche Deflation

wird nur vorgeschoben, damit die Finanzjunkies weiterhin mit billigem Geld gefüttert werden können.
Jeder Unternehmer investiert, wenn er sich davon etwas verspricht, egal ob die Inflation bei 0,5 oder 2% liegt. Dass zu wenig investiert wird liegt daran, dass erstens die Märkte schon zu sehr gesättigt sind und zweitens, weil man mit Spekulation viel mehr und leichter Geld verdienen kann.
Wenn mein Fernseher, Auto, Kühlschrank, Waschmaschine, Bügeleisen usw. kaputt ist, dann kann ich mit den Neukauf nicht ein halbes Jahr warten, nur weil dann der Artikel evtl. um 50 Euro weniger kostet.

Xabbu
Draghi als Präsident ?

Das kann ich mir nicht vorstellen daß er als Italienischer Präsident mehr verdient ... wiso sollte er das also wollen ?

Nny
Geldpolitisch sind die Deutschen in den 70ern stehen geblieben.

Daher wäre Weidmann als EZB Präsident wohl das Schlechteste, was passieren kann.
Man denke nur daran, dass die EZB tatsächlich in 2011 den Leitzins angehoben hat. Damals war mit Jürgen Stark ein Deutscher Chefökonom der EZB.

habu
Eine gute Nachricht

Hoffentlich wechselt der Banken-Lobbyist bald auf diesen schönen Posten. Da kann er wenigstens nicht viel Unheil anrichten.

robflop
Weidmann?

"Er könnte die Karten noch einmal neu mischen.", schreibt Jakisch.

Das würde er ganz sicher. Zu befürchten steht, dass die Eurozone dann auseinander fallen wird. Denn da ist nichts Pragmatisches zu erwarten.

Zu Draghi: logisch, dass er amtsmüde ist. Würde ich auch, wenn ich ständig die Politik anflehen müsste, endlich die Probleme ernsthaft anzugehen (und die Politik ist zuständig!). Die Politik ziert sich aber, aus Angst vor dem Wähler. Nur deshalb muss Draghi, bzw. der EZB, die Kastanien bislang immer wieder aus dem Feuer holen. Von da her (auch wenn Draghi seine Schwächen hat): Respekt, Herr Draghi!

diego711
klar: durch Null-Zinsen Staatsschulden reduziert

In weiser Aussicht auf den Posten hat er bereits vor Amtsantritt einen Erfolg zu verbuchen - Senkung der Zinslast durch Null-Zinsen.
Der Mittelstand zahlt die Zeche dieser verfehlten Politik, da die Vorsorge keine Erträge mehr bringt und vom dem Rest holt das Finanzamt noch 25%; die Reichen sind ohnehin nicht auf die Zinseinnahmen angewiesen und die Armen haben ohnehin keine.

"Was nichts kostet ist auch nichts wert": Euroschulden.

Wollvieh

Es heißt "vergrätzt", bitte

Xabbu
21:28 von diego711

>>In weiser Aussicht auf den Posten hat er bereits vor Amtsantritt einen Erfolg zu verbuchen - Senkung der Zinslast durch Null-Zinsen.<<

Wo wäre Schäuble's "Schwarze Null" , wenn sich die BRD nicht zu Null-Zinsen Geld leihen könnte ? ... und das in einem Jahr in dem die Einnahmen sprudeln wie nie ?

Nur ein Schelm würde denken, daß die Deutsche Causa losgelöst vom Name Draghi zu betrachten wäre ...

Gast
Natürlich ist er vergrätzt!

Draghi ist Chef der EZB, welche als solches lediglich Geldpolitik betreiben kann. Investitionen, Produktion und Konsum größtenteils privat, Fiskalpolitik liegt bei den Staaten eca.

Die EZB kann nicht mehr machen als das auszuschöpfen was eine Zentralbank machen kann, nämlich auf einem schmalen Grat wandelnd durch eine passende Geldpolitik bzw. Ankauf von Staatsanleihen zu versuchen die Wirtschaft des Währungsgebietes zu unterstützen ohne dabei für kurzzeitige gute Ergebnisse auf lange Sicht Hyperin- oder -deflation auszulösen.

Wenn das Klima derart zerstört ist, dass z.B. in Südeuropa weder Unternehmer investieren, noch Banken die Kredite dafür geben wollen und dazu noch der Konsum stagniert oder gar fällt dann kann er noch so viel Geld rauspumpen und die Hauptleitzinsen in den Strafbereich stellen, es würde nicht besser.