Bootsflüchtlinge im Mittelmeer

Ihre Meinung zu Erste Bilanz der Triton-Mission im Mittelmeer

Seit einem Monat läuft die Triton-Mission der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Die Sorge von Hilfsorganisationen war groß, dass Flüchtlinge wieder ihrem Schicksal überlassen werden.

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20 Kommentare

Kommentare

Rolau61
Grenzsicherung ist gut.

Wie sonst soll Europa der Flut an Flüchtlingen Herr werden. Selbstverständlich müssen in Seenot geratene Menschen gerettet werden. Anschließend aber ebenso konsequent zurück geschickt werden, falls der Asylantrag abgelehnt wird.
Haben die jetzt gestürzten Diktatoren die Auswanderung noch begrenzt sollten wir das von radikalislamischen derzeitigen Machthabern wohl eher nicht erwarten.

Gast
@Rolau61

Diese Mission ist doch nur die Bekämpfung eines Symptoms. Die wirkliche Krankheit ist der Export von Waren in Entwicklungsländer - weil sie deshalb keine eigene Wirtschaft aufbauen können und auch keine Arbeitsplätze finden - UND der Import von Nahrungsmitteln aus Ländern in denen Hunger herrscht.

Die gesamte Weltwirtschaft ist erkrankt an einem Übermaß an Rationalisierung, das bedeutet dass weltweit eben nicht genug Arbeitsplätze vorhanden sind. Aufgrund dieser Tatsache gibt es ein Überangebot an Arbeitskräften, die dann von skrupellosen Arbeitgebern ausgenutzt werden können ... sowohl in den billigen Textilfabriken Asiens als auch als Zeitarbeiter und Hartz-IV-Aufstocker bei uns.

Und die Politik schaut zu und kapiert GAR NICHTS ... und will noch mehr Freihandel (=Rationalisierung). Warum wohl? Entweder sind sie zu dumm oder bestochen.

ophorus
Es wird immer menschenverachtender

Herr de Maizere könnte ja auch mal die Fluchtursache KRIEG BEKÄMPFEN- statt zur Überwachung der Häfen immer MEHR ARMEEN nach Afrika zu schicken.
WIe selbstverständlich marschieren dort deutsche und EU Truppen ein! Man stelle sich das mal UMGEKEHRT vor.
Ich schäme mich, Bürger eines Unrechtsstaates zu sein, und habe Angst vor der Rache wenn sich dereinst das Blatt wenden wird.
Mein Gott- in anderen Ländern wurden 1,5 Mio Flüchtlinge aufgenommen- und bei uns werden 10ooo heißgeredet.
MIR wären 1 Mio Flüchtlinge lieber, wenn dafür im gegenzug 1 Mio Nazis weggeschickt würden.
Hätten wir nur damals die Schlepperbanden direkt in der DDR bekämpft....

SelbstStaendigDenker
Was denken Sie denn von den Seeleuten?

Kein Seemann läßt Schiffbrüchige absaufen!

Diese selbstverständliche Solidarität ist weltweit von dem Wissen getragen, daß 'man' schon Morgen selbst schiffbrüchig sein könnte.

Wo Menschen mit Menschen agieren müssen, wo Menschen auf die Not anderer Menschen reagieren wollen und sollen - läuft alles ausgezeichnet, wenn die Menschen ihre PolitikerInnen aus Entscheidungsprozessen heraus halten.

PolitikerInnen sollen nicht entscheiden, sondern die ihne übertragenen Verwaltungsaufgaben in den Nationen bestmöglichst ausführen. Schon das gelingt ihnen eigentlich nie.

hbacc
@06:12 von CE

Ich stimme Ihnen zu. Es gäbe einen einzigen Weg, das Dilemma deutlich einzuschränken: Aufbau sich selbst tragender Volkswirtschaften und ggf. auch dessen Finanzierung.
Wenn entsprechende Länder dann - aus unserer Sicht - Diktaturen sind, sollten wir etwas genauer hinschauen. War Gaddafi für sein Volk (und letztlich auch uns) so viel schlimmer als die Jetztzeit? Oder auch Hussein? Und Assad? Mit denen konnte/könnte man reden. Tun oder taten "wir" es wenigstens mit "befreundeten" Diktaturen?
Es gibt eben immer auch globale Interessen, denen Menschenrechte, Flüchtlingsströme mehr als egal sind.

COJO
@hbacc

Sie schlagen Aufbau von Volkswirtschaften vor, aber dabei stimmen sie einem Export-Verbot nach und Import-Verbot von unterentwickelten Ländern zu?
Wie soll das gehen?
Klar funktioniert Ausbeutung bestens durch Abhängigkeit, aber Unabhängigkeit bedeutet noch lange nicht Freiheit.

Ehrlich gesagt finde ich im Großen und Ganzen keine andere Lösungsrichtung als dies der reiche Westen tut. Über Details kann man sich streiten!
Der Mensch unterliegt seiner evolutionären Entwicklung auch gesellschaftlich. Das heißt unterm Strich existiert kein "Gut oder Böse".
Und wir sind auch nicht davor gefeit, das wenn wir anders handeln würden, nicht schlechter zu handeln. Und jede Handlung hat Folgen. Und genau das ist wohl auf dem alten Kontinent Europa geschichtlich ziemlich eng und geballt dokumentiert.
Will heißen: Auf die Geschichte Einfluss zu nehmen ist genau so erfolgreich , wie das Wetter und seine exakten Auswirkungen für den selben Zeitraum vorherzusagen.

Kom2010
Sich mal um die Ursachen kümmern!

Soll mir doch keiner erzählen, dass die Flüchtlinge von Schlepperbanden nach Süditalien gebracht werden, ohne dass die Mafia die Finger mit im Spiel hat.
Italien muss endlich mit null Toleranz gegen die Mafia vorgehen.
Viele Menschliche Tragödien ließen sich dadurch vermeiden. Nicht nur bei den Flüchtlingen!
Das Problem im Augenblick ist mal wieder, dass die Italienische Regierung ihre Probleme, die nur sie lösen kann, auf ganz Europa abwälzt und selbst nichts dagegen tut.

lh
Stimme Ihnen zu

Wir sollten aufhören, diese Entwicklungsländer auszubeuten und uns diese Menschen als Sklaven zu machen, siehe Fleischindustrie, Bekleidungindustrie etc. Wir sind es, die das Elend den Menschen außerhalb Europas bringen. Immer mehr Waffenexporte, damit wir gut leben können. Mit den Kriegsflüchtlingen wollen wir dann nichts zu tun haben. Ich schäme mich für diese Politik und Europa!

SelbstStaendigDenker
Genau hinsehen, und human handeln

@'hbacc': Ich stimme Ihnen im Wesentlichen zu. Wenn wir, die Starken und Reichen, Angst um unsere Stärke und unseren Reichtum haben, dann ist der sicherste Weg dies zu bewahren der, schwache und arme Volkswirtschaften in ihrem Aufbau zu unterstützen, dort Emigration 'unnötig' zu machen und auf Dauer getreu Egon Bahrs' Konzept über Wandel durch Annäherung selbst Diktaturen zu akzetablen Partner zu machen.

Wir haben heute keinerlei Probleme, bzw. keinerlei moralische Bedenken bezüglich der diktatorischen 'Partner' auf den Ölfeldern Arabiens.

Wir können die Welt besser machen, zu unserem eigenen Vorteil. 'Billiger' wäre das auf die Dauer auch. Das Einzige was uns dazu fehlt, sind Menschen, die weiter denken als die nächsten vier Jahre bis zur nächsten Freßplatzverteidigung.

ophorus
@rolau

Wieviele Menschen meinen Sie mit "Flut"???
100 000?
So in etwa ?
PS: in der EU wohnt eine halbe MILLIARDE Menschen...
Das sind 1000 Millionen.
Da wäre selbst EINE MILLION Flüchtlinge nur 2 Promille !!! (Danke für den Rechenfehlerhinweis)
Ich denk schon, daß da noch Platz ist..gell?

RoteZora
@Ophorus: ihr engagierter Beitrag

Könnte ich fast unterstützen, doch wie so oft: hier trifft GutGemeint auf Wirklichkeit. Das Thema ist reichlich komplex und wird ohne genaue Argumentation zum willkommenen Thema wutschnaubender Stammtischbrüder oder realitätsferner Weltverbesserer.
Thema 1: Geld
Die Belastung von Städten und Gemeinden durch die Flüchtlingswellen ist Fakt und belastet dort vor allem die Sozialhaushalte. Das Geld wird aber nicht mehr und Forderungen stoßen beim Bund auf taube Ohren. Hier sind klar und deutlich Zeichen zu setzen: dieser finanzielle Aufwand ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgaben und deswegen über den Bundeshaushalt zu lösen (Steuern). Sonst wird die lokale Hilfsbereitschft schnell in Wut umschlagen, denn das Geld wird hier nur einmal ausgegeben.
Thema 2: Flüchtlinge
in Mexiko, im Mittelmeer überall riskieren Menschen Ihr Leben. Es muss in betr. Ländern eine legale Zuwanderungs-möglichkeit geben. Schlepper sind Kriminelle, denen man das Schicksal armer Menschen nicht überlassen darf.

ophorus
@Zora

auch Schlepper würde man am leichtesten bekämpfen, indem man alle Menschen legalisiert. Solange Menschen kriminalisiert sind bis sie "Gnade" erfahren, und die nur ihr Leben retten wollen, werden naürlich Machenschaften gefördert. Schlepper sind eine natürliche Folge UNSERER Kriege! Schlepper wurden auch an der DDR Grenze schweinereich...
Vielleicht sollte einfach eine "Asylgebühr" auf jede Waffe und jede Mine erhoben werden? Mit DEM Geld könnten wir dann die Gemeinden entlasten. Es ist ja das perfide der Waffenmafia: DIE entfachen Kriege mit STAATSmitteln, die Folgen sollen die GEMEINDEN tragen- so geht das nicht! Aber selbst wenn, es ist IMMER Geld da, wenns ums schmieren von Lobbyisten geht- warum jetzt bei Flüchtlingen keins da sein soll, versteh ich nicht

hbacc
07:53 von COJO

"...dabei stimmen sie einem Export-Verbot nach und Import-Verbot von unterentwickelten Ländern zu?"
Nein tue ich nicht. Aber wenn man seefahrenden Fischern die Fische wegfängt, fällt eben dem einen oder anderen seefahrende Piraterie ein. Es geht um Abwägung und Abstimmung mit Betroffenen.

Heidemarie Bayer
Menschenverachtend!

Die Flüchtlingswellen müssen an der Wurzel bekämpft werden. Es muß eine eigene Wirtschaft aufgebaut werden, was aber nicht funktioniert, wenn wir unsere Billigprodukte in Entwicklungsländer exportieren und skrupellos ihre Rohstoffvorkommen von skrupellosen Arbeitgebern ausbeuten.

Gast
Milchmädchenrechnung?

@orphrus
Laut Mediendienst Integration werden in Europa für das Jahr 2014 über 500.000 Flüchlinge erwartet. Die Schätzung ist eher konservativ, da es bereits 2012 über 335.000 waren und seither die Flüchtlingsströme stark angestiegen sind.

500.000 wären das von Ihnen errechnete Promille in Bezug auf die halbe Milliarde.

Es klingt immer noch sehr wenig und wenn davon 109.580 Asylerstanträge in Deutschland gestellt werden, wie in 2013, so wären das bei 80,8 Mio Einwohnern (2013) knapp 0.14 Prozent also ungefähr ein neuer Asylsuchender pro 700 Einwohner. Wenn wir all diese Menschen auf Dauer aufnehmen würden, wären das pro Generation (25 Jahre Generationsdauer) ca. 4% der Bevölkerung.

Deutschland leidet wie alle westlichen Nationen unter Bevölkerungsschwund und braucht dringend mehr Kinder. Es wäre also sinnvoll ein vernünftiges Zuwanderungsprogramm zu haben, wobei wir dafür sorgen müssen, dass diese Menschen hier assimiliert werden.

Ansonsten ist es eine Milchmädchenrechnung.

Gast

"Zuwanderungsprogramme" um den eigenen Bevölkerungsschwund zu kompensieren können und sollen nur kaschieren das bei der Verteilung der Einkommen etwas gewaltig schief läuft.

Es hat schon seine Gründe das Deutsche sich kaum noch Kinder leisten können.

Gast
Endlich der richtige Ansatz!

"Der deutsche Innenminister will bei den Herkunftsländern ansetzen..."
Es bleibt zu Hoffen -nein es muss Druck gemacht werden - damit die anderen EU-Länder, USA und China mitziehen und das den Menschen in Ihren Heimatländern wieder eine Zukunft in Frieden und Wohlstand gegeben wird.
Eine Investion der restlichen Welt, die sich sicher in mehrfacher Hinsicht lohnt, allen nutzt und die wahre humantäre Hilfe darstellt.

Resistance1405
Mission Triton läuft ganz gut - Augenmerk auf Rettung gut

Also was diese Mission Triton angeht, scheint es ja bislang ganz gut zu laufen und ganz offensichtlich wird doch ein größeres Augenmerk auf Rettung dieser Bootsflüchtlinge gelegt.

Aber ich denke, dass da auch die Rede von Papst Franziskus im EU-Parlament da viel bewirkt hat, dass hier der Schwerpunkt auf Rettung gelegt wird, anstatt auf Abschottung. Und dass ist gut und überfällig. Denn wir dürfen diese Bootsflüchtlinge da draußen nicht alleine lassen. Denn wie Papst Franziskus ganz richtig gesagt hat "Wir dürfen das Mittelmeer nicht zum Friedhof werden lassen". Wie recht er damit hatte.

Und ja, wir müssen uns auch mehr um die Ursachen solche Fluchten kümmern: die Wirtschaft in Afrika hat Probleme und braucht uns. Warum machen wir kein Freihandelsabkommen mit Afrika anstatt mit den USA?? Afrika bräuchte dass viel dringender. Die USA dagegen können sich selbst helfen.

Dann müssen wir im Irak endlich mit BODENTRUPPEN gegen diese IS vorgehen!! Wann kommt die Bundeswehr??

Gast
Die Wirtschaft der Herkunftsländer voranzubringen...

...ist ein hehres Ziel, leider aber bis auf weiteres ziemlich unrealistisch. Ich finde es gut, dass Triton Schiffbrüchige rettet. Diese sollten aber nicht in Sizilien an Land gebracht werden, sondern in Tunesien. Nur wenn sie lebend zurückkehren und die Nachricht verbreiten, dass Wirtschaftsasylanten in Europa selbst dann keine Chance haben, wenn sie nicht ertrinken, nur dann werden die Flüchtlingsströme abnehmen, weniger Menschen ums Leben kommen und weniger kriminelle Schlepperbanden viel Geld verdienen (das die Flüchtlinge angeblich nicht haben).

Gast
@DeathAndPain

Die Wirtschaft der Herkunftsländer voranzubringen wäre ziemlich einfach, denn das erfordert nur ZURÜCKHALTUNG unsererseits. Wenn wir (damit sind alle Industriestaaten gemeint) keine Produkte dorthin exportieren, dann ist es notwendig/lohnt es sich für diese Länder die fehlenden Dinge selber herzustellen.

Abgesehen davon gibt es das klassische Beispiel der Hähnchenfarmer in Kenia (oder dort in der Region), die durch den (von der EU subventionierten) Export von Hähnchenflügeln aus unserer Massenproduktion kaputtgemacht wurden.

Zurückhaltung hilft ... nur ist eben "Freihandel" (die "aktuelle Mode der Wirtschaftstheoretiker") das genaue Gegenteil davon, weil die Regierungen damit jegliche Eingreif-/Steuermechanismen (Zölle und Einfuhrbeschränkungen) aufgeben.