Blick auf das Londoner Bankenviertel (Archivbild)

Ihre Meinung zu Fragen und Antworten: Das Ende von "Too big to fail"?

Mit immer neuen Regeln bändigt die Politik die Banken. Ein Frage aber blieb bislang offen: Würde das Finanzsystem auch den Crash einer Großbank überstehen? Mit der "TLAC-Regel" wollen die G20 dieses Problem nun angehen. tagesschau.de erklärt die Idee dahinter.

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24 Kommentare

Kommentare

Gast

Nick Leeson hat im Alleingang eine Bank in den Ruin getrieben ... heimlich still und ohne dass es irgendwer bemerkt hätte. Die Banker sind kreativ genug dies auszunutzen.

Die einzige Lösung für das "Bankenrisiko" ist es diese Institute von dem Irrglauben zu befreien, dass sie "Produkte herstellen". Banken sollten Geld gegen Zinsen verleihen und mit Aktien im Auftrag von Kunden handeln ... und das wars. Dummerweise funktioniert das aber bei "null Zinsen" nicht mehr und da liegt das eigentliche Problem.

Finanz"produkte" müssen abgeschafft werden und auch die ganzen Fantasiespekulationen der Börsianer.

TrautSich
Jede Bank kann pleite gehen

Nach aktuellem Stand ist die Lehman-Brothers Pleite kein Beispiel für die Systemrelevanz von Banken, sondern dagegen. Denn die Bank ging pleite und zumindest bei uns brennt das Licht immer noch.
Ja, wenn große Banken pleite gehen bringt das Unannehmlichkeiten mit sich - aber da müssen wir dann halt durch.
Und das können wir auch: die Deutschen haben viel Know-How, wir sind fleißig und innovativ. Uns hat es schon vor den Großbanken gegeben und es wird uns auch nach den Großbanken geben. Also falls die Großbanken derart inkompetent sind, dass sie den Weg nicht mit uns gehen können, dann bleiben sie halt auf der Strecke.

marciaroni
da gibt es nur ein Problem

Es wird nicht funktionieren! Das Szenario deckt nämlich nur den Fall ab, daß eine Bank unabhängig von der allgemeinen Situation in Schieflage gerät, weil sie sich zB verspekuliert hat. Wenn der aktuell völlig überbewertete Aktienmarkt jedoch Panik bekommt, und die in Spekulationen versenkte Kredite massenhaft ausfallen, trifft das soviele Banken, daß man die auch weiterhin nicht einfach pleite gehen lassen kann. Der Verlust einer wäre verkraftbar, einer zweiten aber praktisch schon nicht mehr. Und in der Krise 2008 (die damit auch immer noch andauert) brauchten fast alle Staatshilfen!

Gast
Glaubt irgendjemand, dass das was ändern wird?

Die Finanzindustrie wird so oder so weiter subventioniert werden. Vielleicht nicht unbedingt über einmalige Bailouts, dafür aber durch Abbau staatlicher Sozialversicherungssysteme.

Donidon
Die guten Möglichkeiten hat man sich selbst verbaut

Das beste wäre wenn man Banken so reguliert das Einlagen und Kredite von Banken mit Investments und Hochrisiko klar und wirtschaftlich getrennt wären. Aber das geht nicht denn keine Bank kann in Zeiten von niedrigst Zinsen mit Kreditvergabe und Spareinlagen überleben. Ohne die Niedrigzinsen gäbe es aber wieder wirtschaftliche Probleme. Wir alle befinden uns in einem Teufelskreis... ende ungewiss aber nicht rosig.

Wolfes74
Da fragt man ...

"Zusammengenommen sollen die Banken so auf etwa 20 Prozent Haftungskapital kommen."

... sich doch woher die anderen 80% kommen.
Mit anderen Worten - die Bank vergibt Geld (z.B. durch Kredit) das sie gar nicht hat. Mit welchem Recht ???
Mit nochmal anderen Worten - solange die Kredite bedient werden läuft der Betrug, wenn nicht fliegt er auf. Man nennt dies auch Finanzkrise ....

Gast
Warum soll nicht jeder Anleger haften?

Die Ur-Funktion der Banken ist Geld einzusammeln und zu verleihen. Aber selbst eine Bank, die nur diesen konservativen Teil macht, kann pleite gehen, wenn Kredite ausfallen und in diesem Fall, sollten alle Sparer zur Kasse gebeten werden, denn sie haben ja vorher auch davon profitiert. Erst dann fangen Menschen sich an zu fragen, ob sie wirklich immer zu der Bank mit den höchsten Zinsen rennen sollten.

@sonntag
schön an den folgen rum doktorn

Und nichts gegen die Ursachen machen. Chin Meyer hat vor kurzen bei Lanz gut erklärt wie die " Finanzprodukte" funktionieren. Und die Party geht weiter und in den chefetagen knallen die Korken.
@CE: bin ich auch dafür, die vermeintliche macht der Finanzinstitute scheint zu gros zu sein, als das sich was grundlegend andern könnte ...
@wolfes74: es gibt nen gutes Video " Geld entsteht, Geld vergeht" von geldpirat auf YouTube, welches unser Geldsystem erklärt!

ladycat
Ständig werden neue Zaubertricks erfunden,

um nur ja nicht die Banken zu regulieren. Die Millionenparty auf Kosten der Steuerzahler und Sparer soll ja wie gewohnt weitergehen. Für die Bankster ist dies das Paradies auf Erden. Und unsere Politkasper versuchen weiterhin uns Bürger an der Nase herumzuführen.
Grossbanken müssen zerschlagen werden, keine Bank darf eine gewisse Grösse übersteigen. Dass eine Bank auch pleite gehen kann, ohne dass die Welt zusammenbricht haben wir ja gesehen. Mit dem Trennbankensystem wäre uns schon sehr viel geholfen, aber dagegen wehren sich die Bankster vehement.

beamtenfreund
60% bis 70%

des Anstiegs des Index S&P seit 2009 sind kreditfinanziert. Die ÖR und auch Schäuble tönen im Stil der Durchhalteparolen von dem Vertrauen , dass "die Investoren" "die Anleger" der deutschen Wirtschaft entgegenbringen, der DAX ..man sieht es doch, nicht wahr? Die Wahrheit ist, es gibt sie gar nicht, die Investoren , die Anleger. Es gibt nur "dark pools" ( of liquidity), auch wieder 70% des Anstiegs des DAX seit 2009 sind kreditfinanziert. Kredite müssen irgendwann zurückgezahlt werden. Und nun...die EZB kauft covered bonds. ABS und demnächst QE. Warum die EZB? Weil es keine Käufer gibt.
Also werden Kredite mit neuen Krediten "zurückgezahlt" . Man bekämpft Deflation
- Mangel an Kapital - mit "Stützungskäufen"
das nennt man sonst Ponzischema. Mit TLTRO bekommen Banken Kredite zu nullzins von der ECB , "legen es bei der ECB an" - auch mit negativer deposit rate- und schon voila: die 20% Eigenkapital sind formal da. Fall erledigt.

michel56
Was macht eine Bank?

Sie verleiht Geld anderer Leute zu mehr Zinsen als die Leute selbst bekommen falls überhaupt ohne viel eigenen Gewinn zu riskiren . Dann kommen noch Gebühren ;wetten u. Gebührenmit Zinsen;Spekulationen usw.
Was macht die Bank wenn alle ihr Konto auflösen? Oder was macht die Schattenbank ohne Eigenkapitalquote?Was für eine Bedingung muß ich erfüllen z.B. als EK-Quote (Grenze rauf oder runter)um gesund zu sein?
Man gehe mal zur Bank u. Frage nach einem Kredit zur z.B.Existenzgründung?Bei der Sicherungsforderung braucht man keinen Kredit mehr, man hätte das Geld selbst schon bei der Sicherheitsforderung?
Hochgeschwindigkeitshandel mit Servern nah der Börse die im Millisekunden-Bereich min. Unterschiede durch Kauf u.Verkauf von Börsenwerten anhäufen aber keine Werte schaffen oder zu etwas dienen als dem realen Wirtschaftskreislauf Wertschöpfung auszusaugen? Man könnte noch unendlich viele Beispiele anführen wo es den Banken verboten werden müßte ihre schädlichen Geschäftsmodelle zu machen!

Account gelöscht
To big to fail

Wenn die Beschlüsse zur Bankenregulierung auf dem Gipfel auf eine Version der EU-Bankenunion hinauslaufen kann man sie getrost vergessen.
Im Zweifelsfall müssen weiterhin die Steuerbürger in den betreffenden Staaten aufkommen.TLAC bedeutet vielleicht eine stärkere Unterlegung mit Eigenkapital aber kein Verbot von Hedgefonds,CDS und CDOs,daß heißt gefährlicher und spekulativer Papiere.Cameron,Merkel und Obama werden nicht die "Freiheit" ihrer Banken einschränken.

waldbeutler
Schuldner vs. Anleger

Wenn der Schuldner einer Bank - z.B. ein Selbstständiger, der einen Kredit für sein Unternehmen aufnimmt - pleite geht und der Kredit dadurch nicht mehr zurück gezahlt werden kann, wurde ihm damit das ursprünglich geliehene Geld de facto geschenkt, er hat also Glück im Unglück!
Wenn ein Anleger sein eigenes erspartes Geld (also keines, das durch einen Kredit finanziert wurde) bei einer Bank anlegt, und die Bank geht pleite - z.B. weil zu viele ihrer Schuldner die Kredite nicht zurück zahlen können - hat er dann doppeltes Pech?
Kann mir jemand erklären, ob ich falsch liege?

Melanda
Man hats einfach noch nicht kapiert

Das "ganze" Banken- und Kapitalwirtschftssytem muss "grundlegend" geändert werden. Aber est gibt ja auch genügend Leute, die an die Wirkung der "Homöopatie" in der Medizin glauben und eine Lugenentzündung mit "Globuli" behandeln, sich aber dann wundern, wenn der Patient stirbt und allen anderen die "Schuld" geben, nur nicht der "Behandlungsmethode.

Resistance1405
@ Melanda (11:33): wie wäre es mit der zweigleisigen Methode?

hi Melanda

Das "ganze" Banken- und Kapitalwirtschftssytem muss "grundlegend" geändert werden.

stimmt, es wird allerhöchste Zeit, dass wir wirklich mit der örtlichen und räumlichen Trennung von normaler Geschäftsbank und diesen Zockerbanken anfangen. Warum haben unsere Politiker nicht den Mumm dazu??

Aber est gibt ja auch genügend Leute, die an die Wirkung der "Homöopatie" in der Medizin glauben und eine Lugenentzündung mit "Globuli" behandeln, sich aber dann wundern, wenn der Patient stirbt und allen anderen die "Schuld" geben, nur nicht der "Behandlungsmethode.

Na ja, so ganz abwegig ist diese Behandlungsmethode dann nicht, wenn man Antibiotika und Globuli kombiniert, man also zweigleisig fährt. Dann kann es funktionieren.

Und hier sehe ich es auch so: auch hier wäre eine zweigleisige Strategie richtig:

1. einerseits diese Kapitalpuffer deutlich erhöhen, wie es dieses TLAC zusammen mit Basel III vorsieht.

Resistance1405
@ Melanda (11:33): zusätzlich Trennbankensystem machen

@ Melanda,

dass bedeutet: zu dieser Erhöhung der Eigenkapitalpuffer bei den Banken muss auch noch zusätzlich diese örtliche und räumliche Trennung von Geschäftsbanken und diesen Zockerbanken (= Trennbankensystem mit Schild an der Türe "Hier endet die Staatshaftung") kommen. Ohne dieses Trennbankensystem funktioniert es nicht.

Es muss wirklich ein für alle Male Schluss sein damit, dass normale Bürger (und damit die Steuerzahler) jedesmal die Banken mit Milliarden retten müssen. Diese Bankster müssen kapieren, dass jedes Tun oder Unterlassen von denen Folgen hat. Und dass wird die dann hoffentlich dazu zwingen, ihre absolut leichtsinnigen Zockereien zu überdenken.

beamtenfreund
Schattenbanken...

sind ein erhebliches Problem. da das vielfältig zum Zweck von Stützungskäufen "gedruckte Geld" nicht in den Wirtschaftskreislauf gelangt, sammelt es sich als dark pool bei Schattenbanken an - das sind Banken die keinerlei Aufsicht unterliegen - die nehmen auch gern "Fluchtkapital" davon unlängst allein 200 Mrd USD aus Russland. Die Oligarchen mögen halt den Rubel nicht.
Konsequent handeln Schattenbanken OTC, also an geregelten Finanzmärkten vorbei.
Die chinesischen Schattenbanken mussten schon mehrfach von der PBOC "gerettet" werden. Mit anderen Worten: Merkel hat null Ahnung. Die wie auch immer Regulierung Schein-Kapitalisierung der geregelten banken beseitigt das systemische crash- Risiko nicht, solange der Anteil des handels von Schattenbanken am ungeregelten Finanzmarkt weiter so massiv zunimmt.

Resistance1405
@ waldbeutler (10:42): Sie haben das System nicht verstanden

@ waldbeutler

Wenn ein Anleger sein eigenes erspartes Geld (also keines, das durch einen Kredit finanziert wurde) bei einer Bank anlegt, und die Bank geht pleite - z.B. weil zu viele ihrer Schuldner die Kredite nicht zurück zahlen können - hat er dann doppeltes Pech?
Kann mir jemand erklären, ob ich falsch liege?

Sie haben das System - wie mir scheint - überhaupt nicht verstanden. Es geht NICHT um die kleinen Anleger, die sich hier bei der Bank verspekulieren. Nein, es geht darum dass gerade diese großen Banken wie diese Citigroup, die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Santander-Bank, Goldman-Sachs und wie sie alle heißen, hier vorsätzlich hochriskante Geschäfte an den Börsen treiben und dabei ganz offensichtlich nicht überblicken dass sie mehr Geld einsetzen, als die Bank es sich erlauben kann!!

Und dann kommt es eben zu diesem Platzen von solchen Spekulationsblasen, weil die Märkte überhitzt sind und dann macht es PENG.

Und dann schreien die nach uns Bürgern.

Resistance1405
@ marciaroni (09:08): man kann Banken pleite gehen lassen!

@ marciaroni

Wenn der aktuell völlig überbewertete Aktienmarkt jedoch Panik bekommt, und die in Spekulationen versenkte Kredite massenhaft ausfallen, trifft das soviele Banken, daß man die auch weiterhin nicht einfach pleite gehen lassen kann.

Schwachfug! Den Banken muss klar gemacht werden, dass sie nicht auf Kosten von uns Bürgern spekulieren dürfen, sondern dass all ihr Tun und Unterlassen Folgen für alle hat! Und viele dieser Banken kann man durchaus pleite gehen lassen als Strafe für deren eigene Dummheit!!

Denn die wissen, dass die eigentlich keine Kredite an NICHT kreditwürdige Kunden vergeben dürfen, was aber gemacht wird!! So sieht es aus! Und dann versuchen die natürlich, das Geld über die grauen Kapitalmärkte - also sprich über Hedgefonds und ähnlichen solchen Kram wieder reinzuwirtschaften.

Und genau deswegen braucht es diese Kontrolle über die Banken und dass man sie OHNE Risiko für die Bürger pleite gehen lassen kann!!

Resistance1405
@ all: daher hier meine Vorschläge

@ all,

von daher schlage ich folgendes vor:

1. wie von G20 vereinbart, die Eigenkapitalpuffer der Banken absolut erhöhen
2. Banken die den Stresstest NICHT bestanden haben, werden sofort dichtgemacht und vom Markt genommen, weil sie ein gefährlicher Unsicherheitsfaktor sind!
3. Schattenbanken strikt überwachen!!
4. Trennbankensystem durchführen (= strickte örtliche und räumliche und kontenmäßige Trennung zwischen Geschäftsbank und Zockerbank mit Schild an der Türe "hier endet die Staatshaftung")!!
5. Kreditzinsen und Guthabenzinsen entkoppeln und antizyklisch laufen lassen, also so:

a) Wirtschaft läugt gut:
-> Kreditzinsen rauf
-> Guthabenzinsen runter

b) Wirtschaft läuft schlecht:
-> Kreditzinsen runter
-> Guthabenzinsen rauf!

6. Öl- und Gaspreis entkoppeln und ebenfalls gegensätzlich laufen lassen!

Aber dass alleine reicht bei Weitem noch nicht. Denn auch die Energie-Riesen zocke hier ja deftig mit gegen uns Bürger. Ergo: Energiewende durchführen und zwar OHNE Pardon!!

Werner40

Solange Staaten immer neue Schulden machen wird dieses Risiko bestehen bleiben. Merke: Ursache der Probleme ist die Staatsschuldenkrise, Folge ist die Bankenkrise.
Risiko vermeiden heißt Politiker wählen, die ihre Wiederwahl nicht über durch Schulden finanzierte Wählergeschenke glauben sichern zu müssen.

Taktiker

@beamtenfreund
Danke, wenn auch recht knapp, haben Sie das super erklärt. Jetzt sollten wir uns nur fragen was passiert, wenn mehr Leute das Prinzip verstehen

fdik
Den Zusammenbruch einer Grossbank “überlebt” die Wirtschaft

Und zwar problemfrei ohne jegliche Massnahmen. Das ist bewiesen mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers.

@sonntag
@werner

Zuerst sind die Banken pleite gegangen und wurden von den Staaten gerettet, wodurch die Staatsschulden angestiegen sind. Jetzt auf die Staaten zu zeigen, dass die schulden zu hoch ist wohl fehl am Platz!
Was bringt eine höhere Eigenkapital Quote, wenn "Finanzprodukte" entwickelt werden, welche die Banken selbst nicht mehr durchschauen! Wie hätte dadurch die Immobilienblase in Amerika verhindert werden können? Sind es nich vielmehr die verbrieften kreditanleihen ...