Mutmaßliches Massengrab bei Iguala

Ihre Meinung zu Interview: Was die Kartelle in Mexiko stark macht

Scheitert Mexiko als Staat? Diese Befürchtung erhält durch die mutmaßliche Ermordung von 43 Studenten neue Nahrung. Die Mexiko-Expertin Ingrid Spiller erklärt im Interview die Macht der Drogenkartelle. Ihr Erstarken, so Spiller, ist auch die Folge eines anderen Drogenkriegs.

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40 Kommentare

Kommentare

Gast
Waffen = Macht.

Frau Merkel und unsere Regierung lässt in einem undemokratischen Prozess in 139 Staaten dieser Erde,darunter Mexiko, Waffen liefern,von denen die wenigsten "Rechtsstaaten" sind,also Staaten mit einem Rechtssystem,daß unserem vergleichbar ist .
Ihre konkrete Politik dieser Art unterstützt neben Unrechtsstaaten eben auch organisierte Kriminalität.

Freewheelin Franklin
Heckler & Koch

"Heckler & Koch durften nach Mexiko Waffen liefern mit der Auflage, dass sie nicht in bestimmte Bundesstaaten wie etwa Guerrero gelangen. Genau da sind sie aber dann aufgetaucht und und in die Hände der Banden gelangt. Gerüchten zufolge sind sogar im Fall Iguala Waffen von Heckler & Koch gesehen worden."

Kann doch gar nicht sein, wenn sich die Mordindustrie an ihre Auflagen gehalten hat.

Gast
legalize it

Der einzige nachhaltige Weg zur Besserung dieser bedrohlichen Situation ist die intelligente Legalisierung der Drogen. Was mit Alkohol und Nikotin bereits hervorragend funktioniert, kann mit Cannabis (sihe Colorado), Kokain und sogar Heroin auch klappen. Das Problem ist global und muss global angegangen werden. Mit dem Finger auf die Mexikaner zu zeigen ist nicht nur unfair sondern einfach falsch; die Ursachen dieser Katastrophe sind mehr in USA und EU zu finden also in den Anbau- und Transitländern.

macaniel
Scheitert Mexiko als Staat?

Diesen Satz koennte man auch ohne Fragezeichen schreiben. Bei allem was die Mexiko-Expertin so gesagt hat, liegt das nahe.

Mexiko ist als Staat gescheitert!!

Die Frage muesste lauten, gelingt Mexiko ein Neubeginn als Staat. Dazu muesste es wenigstens eine Handvoll nicht Korrupter geben, die zusammen die Zustaende aendern. Isolierte Einzelne bewirken nichts.

Mit Drogen ist es wie mit anderen Produkten, wenn keine mehr nachgefragt werden, werden auch keine mehr produziert. Am Scheitern Mexikos hat auch das drogenkonsumierende Ausland Anteil.

Bernhard Lang
waffenexporte

"Heckler & Koch durften nach Mexiko Waffen liefern mit der Auflage, dass sie nicht in bestimmte Bundesstaaten wie etwa Guerrero gelangen. Genau da sind sie aber dann aufgetaucht und und in die Hände der Banden gelangt."

Ist doch eigentlich ganz einfach: wenn die Auflagen nicht eingehalten werden, muss der Waffenlieferant (also hier H&K) eine entsprechend empfindlich hohe Strafe zahlen, egal, wer die Waffen weiterverkauft hat. Die Summe darf er sich dann von seinem Kunden zurückholen, wozu er eben entsprechend wasserdichte Bedingungen in den Verträgen mit seinen Kunden einbauen muss. Wenn man Wirtschaftsgüter aus den USA einführt, muss man auch jede Menge unterschreiben, wohin das Zeugs nicht gehen darf. Dass der Waffenlieferant dann eventuell auf gewisse Kunden verzichten muss, sei es weil der Kunde nicht will, sei es weil das Risiko auf der Strafe sitzen zu bleiben zu hoch ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber auf diesem Blatt steht auch, wieviel Heuchelei im Spiel ist.

g.zapata

Ich lebe in Mexiko und habe gestern die Sendungen zum 25. Jahrestages des Mauerfalles gesehen. Ich habe mich gefreut und geschaemt zugleich. Ich erzaehle hier immer gern Geschichten von dieser unglaublichen, unblutigen Revolution, aber ich weiss, ohne die Hilfe der Alliierten, der EU und dem Druck der internationalen Staatengemeinschaft waere es nicht moeglich gewesen. Mit der internationalen Unterstuetung wurde den Menschen in der DDR die Angst genommen vor dem verbrecherischen Staat.
Hier in Mexiko ist es langsam soweit, dass die Menschen die Angst vor dem Killer-Regime verlieren, weil inzwischen die internationale Presse ihren Fokus auf das Land richtet und von den Massakern hier berichtet.
Was weiterhin fehlt ist der Druck der internationalen Staatengemeinschaft. Hier sollte Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen, und das Volk dabei unterstuetzen, diese korrupte Mafia-Clique aus dem mexikanischen Regierungspalast zu vertreiben.
Tut etwas, das ist eine historische Verpflichtung

g.zapata

In Mexiko wurden in den letzten Jahren mehr Menschen getoetet als in allen Kriesenregionen der Welt zusammen, doch wen interessiert das???
Hauptsache ist, Deutschland und der Rest der Welt koennen ihre Produkte hier verkaufen. Doch die Frage ist, wer kann sich das hier in Mexico leisten? Wer kann sich z.B einen BMW, oder Mercedes, oder Audi-Gelaendewagen kaufen, zum Preis von 5 normalen Einfamilienhauesern?
Eigentlich nur, wer direkt oder indirekt mit der organisierten Kriminalitaet zu tun hat. Incl. Politik und Verwaltung, die massiv von der Mafia untergraben sind. Hier macht sich die deutsche Wirtschaft zum Handlanger und Komplizen dieses Killer-Regimes
Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft wirtschaftliche Boykottmassnahmen beschliesst.

träumensollteerlaubtsein
Danke

erneut an die Redaktion, dass Sie das Thema im Fokus behalten und auch für dieses sehr gute Interview. Fast komplette Zustimmung.

Der internationale Druck ist ein wichtiger Baustein, der zu nachhaltiger Veränderung beitragen könnte. Der zivile Widerstand wächst weiter.

Bezüglich PRI/PAN sehe ich es etwas anders: Die PRI hat in über 70 Jahren "diktatorischer" Alleinherrschaft den Drogenhandel geschützt und davon profitiert. Mit Machtwechsel 2000, insbesondere unter Calderon ab 2006 wurde versucht, massivst ("Drogenkrieg") gegen die Kartelle vorzugehen, was zu einer Unzahl von Toten auf beiden Seiten führte.

Heute, dank Unterstützung der Kartelle und auch Stimmenkauf, hat Mexico wieder einen Präsidenten der PRI, dem der Mord an seiner ersten Ehefrau nachgesagt wird. Und ein Zeuge dafür sitzt im Zeugenschutzprogramm der USA... ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hat.

Die Politik ist noch wesentlich heuchlerischer, als vorstellbar ist.

"Viva la revolución!"

Gast
Eine Meinung ...

Als Deutscher der schon seit 10 Jahren in Mexiko lebt, kann ich der Dame im Grossen und Ganzen zustimmen. Nur internationaler Druck wird etwas in Mexiko bewegen. Die Kartelle und die von ihr bezahlten Politiker haben einfach zu viel Macht und die Mexikaner haben "noch" zu viel Angst. Aber es regt sich etwas in Mexiko, die Leute sind es leid. wer jetzt aber nach Sanktionen ruft liegt genau falsch, dann wird nämlich die Schuld den "bösen" Ausländern zugeschoben und dies bietet der Regierung einen super Vorwand von Allem abzulenken. Es gibt andere Möglichkeiten auf die Regierung einzuwirken, vor allem von der Wirtschaft und speziell der deutschen Wirtschaft.
Und nochmal nebenbei, man sollte nicht ganz Mexiko über einen Kamm scheren, Mexiko ist um ein vielfaches grösser als Deutschland und besitzt sehr vielfältige Regionen.

mongodeluxe
Mexiko braucht sehr viel Geld

Die Kartelle haben Unmengen von Geld, um Menschen zu korrumpieren.

Um dem entgegenzuwirken braucht Mexiko keinen Druck von außen, sondern legales sauberes Geld von außen. Das wird es aber nicht geben. Und so wird die Frage ob sich Mexiko auf dem Weg zum Gescheiterten Staat befindet oder dort schon angekommen ist, spätestens in ein bis zwei Jahren mit definitiv gescheitert beantwortet werden.

Gast
Das gefährliche an Kokain?

Auf dieser Droge erscheinen selbst falsche und gefährliche Entscheidungen als richtig und harmlos.So werden nicht nur Mörder in Mexiko enthemmt sondern auch Entscheider in Führungspositionen begeben sich und ihre Untergebenen auf gefährliches Terrain.
Eigentlich sollte man meinen,das über so eine gefährliche Droge aufgeklärt wird.Kokain ist der Treibstoff, und Geldbeschaffer erster Wahl, wenn es um die schnelle Finanzierung von Kriegen geht.Leider wird Kokain gerne als sogenannte -Modedroge-verharmlost und hat längst alle Ebenen der modernen Gesellschaft erreicht.Größenwahnsinnige Bankiers ebenso wie überforderte Studenten haben längst ihre Stammdealer und damit ihren Konsum -sozialisiert-.
Der Konsument finanziert und ermöglicht damit erst die organisierte Kriminalität und ihre Mörder.So wie wir sie heute kennen.

träumensollteerlaubtsein
@ Rosa L.

Mit breitem Lächeln möchte ich Ihnen von vor Ort widersprechen:

Für die meisten Mexikaner ist dieses Land das wunderschönste der Welt (= "Land der Verheißung", um Ihre Worte aufzugreifen) und sie sind berechtigt äußerst stolz, Mexikaner zu sein :).

Was von außen gesehen immer schwer vorstellbar ist:

Die Alltags-Lebenswirklichkeit hier ist trotz der zu Recht zu kritisierenden politisch z.T. katastrophalen Situation eine durchaus andere.

Die Menschen und ihr Land sind das wundervollste, was mir im Leben begegnet ist.

Und ich würde es begrüßen, ganz allgemein, wenn der Tod der Studenten und vieler anderer Unschuldiger auch von Mitkommentatoren nicht instrumentalisiert würde, um allgemeine politische Statements zu platzieren. Danke.

Grüße aus Mexico!

JackOfAllTrades
@leopard7

Sie haben vollkommen Recht, das ist der einzige Weg.
Solange das Geld fließt und das Geld wird immer fließen, denn wo eine Nachfrage ..., wird man kaum etwas ändern.

Und mal so nebenbei, was waren nochmal die positiven Effekte der Prohibition? Mir fällt irgendwie keiner ein, der nicht auch auf anderem Wege besser erzielt werden könnte. Vielleicht kennt ja jemand so einen Effekt?!

Puqio
schönstes Land der Welt?

Ich habe mit meiner Famile mehrere Jahre in Mejico gelebt und hatte ernsthaft vor dort zu bleiben.
Ich habe wundervolle Menschen kennen und lieben gelernt.
Die Landschaften und die Natur sind überwältigend schön!
Ebenso habe ich unmenschliche Grausamkeit und bittere Ungerechtigkeit kennen gelernt.
Und letztes hat die hohe Kriminalität und die Korruption mich dazu bewogen, meine Familie zu sammeln und Mejico fluchtartig zu verlassen.
Liebe Grüße an das schönste Land der Welt.
Wie gerne würde ich dort leben wenn ich nicht damit rechnen müsste jederzeit von jungen Leuten erschossen zu werden, die ihren eigenen Namen nicht fehlerfrei schreiben können.
Viva la justicia, viva la libertad!

Kakofonix
Stellvertreterkrieg

Das primäre Problem dürfte sein, dass die mexikanische Regierung einen Stellvertreterkrieg für die USA führt und von dort ausschließlich Mittel für militärische bzw. polizeiliche Bedürfnisse erhält, nicht aber Mittel für den Aufbau von Infrastrukturen.

NAFTA hat letztlich so einer noch stärkeren Verarmung Mexikos geführt, die auch die anderen mittelamerikanischen Staaten in Mitleidenschaft zieht. Es gibt Gegenden, in denen keinerlei Jobs zu bekommen sind außerhalb der Illegalität. Mexiko ist das Armenhaus Nordamerikas geworden.

Sasquatch
@ Puqio

"... wenn ich nicht damit rechnen müsste jederzeit von jungen Leuten erschossen zu werden, die ihren eigenen Namen nicht fehlerfrei schreiben können."

Na, dann dürfen Sie aber in keiner Großstadt der Welt nachts mit der U-Bahn fahren.

Henoch
@Am 10. November 2014 um 20:06 von träumensollteer...

Seltsames Statement.

Natürlich gibt es Schönes in Ihrem Land und gute Menschen - wie anderswo auch. Mildert das in irgend einer Weise ab, dass Mexiko an der Grenze zum Failed State herumtorkelt?

Wohl kaum.

träumensollteer...
@ leopard7

Sie schreiben: Der einzige nachhaltige Weg zur Besserung dieser bedrohlichen Situation ist die intelligente Legalisierung der Drogen.

Das ist vollkommen richtig, aber leider nicht gewünscht, denn zu Viele profitieren von der Kriminalisierung der Drogen. Auch dem Rest Ihres Kommentares stimme ich vollkommen zu.

Bis auf ein "o": die Ursachen dieser Katastrophe sind mehr in USA und EU zu finden also in den Anbau- und Transitländern.
Ohne das hervorgehobene "o" passt es ganz genau.

träumensollteerlaubtsein
@ Puqio und Rosa L.

@ Puqio, da sie sich vermutlich auf mich beziehen: Es tut mir aufrichtig leid, dass Sie derart negative Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht zeigt es nachgerade, dass Generalisierungen grundsätzlich keinen Sinn machen.
Ich habe in 2,5 Jahre in Mx, in mindestens 10 verschiedenen Bundesstaaten lebend, nicht eine einzige schlechte Erfahrung gemacht, geschweige denn auch nur andeutungsweise Gewalt erlebt.
Aber ich bin auch so ein "Sonnenkindchen";).
Ungerechtigkeit ist ein weltweites Problem, nicht nur in Mx.
Schön, dass Sie dennoch positive Worte finden können.

@ Rosa L. Ich habe über etwas anderes gelächelt... nämlich Ihre Ansicht, was für die Mexikaner verheißungsvoll ist. Und Sie können davon ausgehen, dass mein Mitgefühl und Mitleiden mit den Menschen hier das Ihre und vermutlich Anderer bei weitem übertrifft.

Zu Ihrer Frage: Da müssen Sie die US-Regierung fragen, nicht mich.

Gruß

träumensollteerlaubtsein
@ Henoch

Ich hoffe, dass in meiner 2. Antwort an @ Rosa L. (sofern veröffentlicht) klar stellen können.

Und nein, dass ist kein Widerspruch.
Mein Herz blutet förmlich mit den Menschen hier und manchmal kann ich es kaum ertragen.

In anderen Threads zum Thema habe ich wiederholt versucht, zusätzliche (regierungskritische) Information zu verbreiten.

Es geht mir vielmehr um dieses simple, undifferenzierte Über-einen-Kamm-scheren.

Gruß

träumensollteerlaubtsein
@ Redaktion und user

Der Beitrag
20:52 von träumensollteer...
@ leopard7 stammt NICHT von mir!!!

Gast
20:33 von Rosa L.

Eine Teilantwort auf Ihre Frage ist:
Fast 12 Millionen illegale Einwanderer leben hier.( von den legalen will ich garnicht erst schreiben)
Sie kommen nicht alle aus Mexico--aus allen lateinamericanischen Laendern kommen sie und der Landweg fuehrt nun mal ueber Mexico.
Was wuerde Deutschland machen, wenn es (1:4 ) also 3 Millionen illegal Fluechtlinge aufnehmen muesste, dazu noch legale?

mokky
Was Deutschland tun könnte...

Solange das Thema in den Medien ist, gilt es Druck auf die Bundesregierung auszuüben, das geplante Sicherheitsabkommen mit Mexiko nicht zu unterzeichnen. Zumindest solange nicht bestimmte Bedingungen erfüllt werden: Dass die Polizeikräfte, die im Rahmen des Abkommens Unterstützung aus Deutschland erhalten, nicht am organisierten Verbrechen beteiligt sind, beispielsweise. Das ließe sich ja mit anständigen Monitoring-Instrumenten - inklusive unabhängigen Bodenpersonals - überprüfen.
Eine öffentliche Debatte über das Sicherheitsabkommen hier bei uns wäre in jedem Fall ein guter Anfang.
Zum im Interview angesprochenen Thema Heckler und Koch: Eine breitere Debatte über Waffenexporte aus Deutschland braucht nicht mehr allzuviele Anlässe um hier auch endlich geführt zu werden. Das Thema liegt auf der Straße, es muss nur von mutigen Medien aufgegriffen werden.

Gast

ja richtig, o, ein Tippfehler...

Gast
Radikale Maßnahmen gegen den Teufelskreis?

Ehrlich gesagt bin ich in dem Falle sehr pessimistisch. Die menschliche Gier blockiert angesichts fetter Bestechungsgelder jegliches moralisches Denken.
.
Langfristig muss man die genannten Punkte umsetzen, diese würden im Moment gar nicht bis nach unten vordringen - wegen den Kartellen. Deswegen muss man die Grundlage dafür schaffen, und das geht m.E. gegenwärtig nur mit loyalen bewaffneten Einsatzkräften (ansatzweise Bundespolizei oder Militärpolizei). Das einzige, was dem Menschen mehr wert ist als Geld, ist sein eigenes Leben. Man muss sich standrechtliche Erschießungen leider ernsthaft überlegen, denn jetzt Freiheitsstrafen durchzusetzen zu wollen wäre realitätsfern (eben Korruption). Wenn jemand eine bessere, aber realistische Idee hat, bitte ich um eine Antwort.

Sasquatch
@ americafl

"... von den legalen will ich gar nicht erst schreiben)"

Nee, dann müssten Sie ja über Menschen wie Sie und mich schreiben :-).

Wir sind ein Einwanderungsland, wir waren immer eins. Warum wohl heißen die größten Städte Kaliforniens nicht City of Angels, Saint Francis und Sacrament, sondern Los Angeles, San Francisco und Sacramento? Weil an dem Tag, als Kalifornien den USA beitrat, die Unabhängigkeitserklärung erstmals auf Spanisch verlesen werden musste, denn damals gab es in der Hauptstadt Kaliforniens nur zwei Menschen, die Englisch sprachen - und einer davon war der US-Botschafter.

In Florida liegt die Sache ein weinig anders, das ist mir schon klar. Aber wer glaubt, dass alle Mexikaner in Kalifornien oder Texas "Einwanderer" sind, der irrt. Die meisten dieser Familien haben bereits ein paar Hundert Jahre länger hier gelebt, als wir.

Na und was den von Rosa L. angesprochenen Zaun betrifft: Kommen sie mich mal besuchen, ich zeige Ihnen gern die Löcher.

g.zapata

@träumensollteer...wo leben Sie? In irgendeiner Villa am Strand?
Schaemen Sie sich fuer Ihren “MIVALEMADRISMO” (auf deutsch: “das kann MIR doch egal sein, MIR geht es ja gut”)
Hier geht es um Menschenleben und Gerechtigkeit. Leider nehmen viele Mexikaner Unrecht immer noch wie eine Naturkatastophe in Kauf, aber meine Frau und ich, tun was dafuer, dass sich etwas aendert.
Ueberigens, meine Frau ist Mexikanerin mit Leib und Seele, sie ist Anwaeltin fue Umweltschutz und kaempft taeglich fuer die Rechte der indigenen Bevoelkerung, von Baja California bis Chiapas.
Sie weint um ihr Land und ihr Volk, sie weint um Mexiko.
Die Mafia in den Regierungspalaesten will den Grundbessitz dieser Aermsten der Armen enteignen und Lizenzen zum Fracking, oder anderer Ausbeutung von Bodenschaetzen, an auslaendische Konzerne verhoekern.
Laecheln Sie weiter und schaemen Sie sich fuer Ihre Ignoranz

adabei
Die Verantwortung der Konsumenten?

Meiner Meinung nach sind nicht die Drogen das eigentliche Problem Mexicos. Es ist der illegale internationale Handel Mexicos. Ein Großteil der Verantwortung für die extreme Kriminalität liegt bei den Abnehmern im Ausland. Der Handel erwirtschaftet seinen Gewinn durch den illegalen Transport von Menschen und Drogen. Drogenproduktion und Konsum erfolgen großteils außerhalb Mexikos. Illegale Grenzgänger werden gezwungen, auf ihren Passagen ins gelobte Land USA, Drogen zu transportieren. Die Kartelle üben u.a. das Monopol des illegalen Grenzverkehrs von jährlich ca. 300.000 Personen aus und kassieren so pro Person mindestens $2000, die dann in den USA anonym mit Biligjobs als Tagelöhner oder im kriminellen Milieu ein Schattendasein führen.
Ein riesiges Problem in den Mittelamerikanischen Staaten ist die Rücksendung der in den USA straffällig gewordenen Einwanderer. In ihren Heimatländern steigerten sie als marginalisierte, kriminelle Rückkehrer die Kriminalitätsraten ins Unerträgliche.

g.zapata
Rosa L.

sorry, der Kommentar war nicht an Sie gerichtet,sondern an @träumensollteer...

milchjunge
Nur durch die LEGALISIERUNG der Drogen kann der Teufelkreis

durchbrochen werden. Der Drogenhandel wird dann nicht mehr die Gewinnspannen bringen und bricht schlussendlich zusammen.
Keine Rücksichtnahme auf den großen Nachbarn im Norden und Europa, die mit ihren Waffenverkäufen diesen Krieg gegen die Bevölkerung befeuern. 'Legalize it', dann kann Coca Cola (R) wieder das sein, was es gegen Ende des 19. Jh. schon einmal war, nämlich eine günstige Droge. Und, Kriege können heutzutage auch ohne brauchbares 'Menschenmaterial' geführt werden .....

träumensollteerlaubtsein
@ g.zapata

Werter user, ich fürchte, hier geht heute ganz schön etwas durcheinander.

Ich bedauere sehr, dass Sie (und möglicherweise andere) meinen Beitrag von 20:06 grundlegend missverstanden haben. Vielleicht könnte das Lesen meiner anderen heutigen und sonstigen Kommentare zum Thema Mexico den negativen Eindruck, denn Sie gewonnen haben, etwas zurechtrücken.

Nochmals, gelächelt habe ich über etwas ganz anderes. Meinen Schmerz über das, was im Land vor sich geht, habe ich zuletzt um 21:03 ausgedrückt.

Ich versuche nur manchmal dagegen an zu schreiben, dass die Menschen mit den Missständen in ihren Land gleichgesetzt werden, was leider m.E. allzu häufig passiert. Ok?

Apropos, ich lebe derzeit in San Cris, dem vermutlich politisch aktivsten und kritischsten Ort in Mexico ;).

Freundlicher Gruß von den Zapatistas an Herrn "Zapato"

sven1
Für mich unvorstellbar

Ich war leider noch nie in Mexiko und ich würde dieses wunderschöne Land gerne einmal besuchen. Aber solange ich Berichte über diese unvorstellbaren Grausamkeiten lesen muss werde ich davon absehen. Ich bin mir sicher, dass es sehr viele nette und freundliche Menschen dort gibt, aber ich kann eine so dermaßen ausufernde Gewalt einfach nicht nachvollziehen. Wie kann man so unmenschlich sein und Menschen von Autobahnbrücken hängen oder Leichen LKW-Weise in Graben verscharren. Absolut heftig finde ich, als ich in einem vorherigen Artikel zu den verschwundenen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mittlerweile Toten Studenten lesen musste, dass Massengräber entdeckt wurden und diese aber nicht die Studenten waren und ich den Eindruck hatte, dass dies niemanden Interessiert. Ich meine Hallo, da wurden Menschen ermordet! ich hoffe das Mexikanische Volk lässt sich das nicht gefallen und wehrt sich gegen die Zerstörung Ihrer Heimat!

Bastelbub
@Sasquatch Zum Glück ist München keine Großstadt,

sondern ein Millionendorf.

So kann ich weiter beruhigt hier U-Bahn faheren. Ich kann mich ehrlich nicht erinnern, wann hier zuletzt jemand im öffentlichen Nahverkehr erschossen worden wäre. Und wenn, könnten die Täter trotzdem schreiben. Zwei Mal im Jahr wird jemand so verprügelt, dass es den Weg in die Presse findet.
Ich finde die Sicherheit hier fast schon obszön.

Gast
@politikerfreund12

"Das sind die wahren Superreichen,doch solange es so viele Konsumenten gibt,die nur aus lange Weile und Kick die Nachfrage sichern,bleibt das so. Wenn die Nachfrage plötzlich nicht mehr da wäre gebe es nicht mehr so viele die daran verdienen."

Schon richtig, und wenn's ab morgen plötzlich nicht mehr regnen täte, bräuchten wir keine Regenschirme mehr. Sie können bloss die Natur, auch die menschliche, nicht so einfach abstellen, deswegen ist der beliebte Hinweis auf die Schuld der Nachfrage praktisch gar nicht von Nutzen. Da kann man bloss vielleicht eine moralische Verpflichtung ableiten, Mexiko zu helfen.
Ausserdem sieht's ja wohl so aus, als hat sich das längst verselbständigt, von den reinen "Drogen"-Kartellen weg. Man sagt ja auch in Italien, die Mafia verdient inzwischen mehr mit der Kontrolle von "legalen" Geschäftszweigen wie Bauwirtschaft usw. als mit traditionell illegalen Sachen.

Mathelehrer1969
@ träumensolteer, zapata, rosa...

Ich wohne seit 2 Jahren in einem Vorort von Mexico City und kann größtenteils den Posts von träumensolteer zustimmen. Land und Leute sind wundervoll und manche Posts versuchen nur Ihre politische Meinung zu untermauern. Ich habe Kontakte zur Ober-und gebildeten Mittelschicht (auch Studenten), glaube aber nicht wirklich an Veränderungen... die Menthalität ist zu obrigkeitsgläubig. Viel Bildmaterial von hier ist radikaler dargestellt, als es in Wirklichkeit ist... und die Angst vor der Staatsmacht ist groß und wird vom Staat auch mit div. Aktionen geschürt. Z.B. hat ein Kollege von mir gesehen, wie nach dieser Anzündegeschichte am Samstag willkürliche Verhaftungen von jungen Männern, teilweise aus naheliegenden Kneipen vorgenommen wurden... um die Verlockung der Bestechung klarzumachen: Ein befreundeter Scheidungsanwalt verdient knapp 300 Euro pro Monat bei NULL Freizeit. Die reiche Oberschicht reist in der Welt herum, weil sie wg. möglichen Entführungen hier nicht auf die Straße geht

JanMehler
Was die Kartelle stark macht?

Die Prohibition macht die Kartelle stark!

Die Alkoholprohibition war die Geburtsstunde der organisierten Kriminalität in den USA. Sie wurde u.a. beendet weil die Gewalt um den illegalen Alkoholmarkt außer Kontrolle geraten ist. Heute gibt es in den USA keine Alkoholkartelle mehr, die gewaltsam um Marktanteile kämpfen.

Nach 50 Jahren weltweiter Prohibition muss man feststellen, dass der Drogenmarkt weiterhin existiert und sogar gewachsen ist. Das Verbot ist nicht die strengste Form staatlicher Regulierung, sondern das genaue Gegenteil: Auf dem illegalen Drogenmarkt gelten keine Wettbewerbsregeln, es gibt keine gesundheitsschützenden Qualitätsstandards und keinen Jugendschutz. Marktanteile gewinnt derjenige, der am skrupellosesten die Konkurenz ausschaltet.

Es wird Zeit, dass die Staaten endlich Verantwortung übernehmen, indem sie den Drogenmarkt regulieren und das Geld, welches heute für den Kampf gegen die Kartelle verwendet wird, in die Vorsorge und Behandlung von Sucht investieren

Externe_Sicht
Aus der Geschichte lernen

Es wäre so einfach, den Drogenkartellen ihre Macht zu entziehen - ganz ohne Kampf. Man darf nur nicht ideologisch verbohrt sein.

Zur Zeit der Prohibition war für die organisierte Kriminalität in den USA der Schmuggel mit Alkohol vermutlich das lohnendste Geschäft überhaupt. Als die Prohibition augehoben wurde und jeder legal Alkohol kaufen konnte war es auch mit der Kriminalität in diesem Bereich vorbei. Kein Markt, kein Geld, kein Interesse.

Genauso könnte es mit Drogen sein. Wenn Drogenbesitz und -konsum legal sind und denen die z. B. von Heroin abhängig sind dieses sogar auf Rezept von Ärzten kostenfrei in sicherem medizinischen Umfeld kontrolliert gegeben wird, dann gibt es einfach keinen Markt mehr für Drogen und die damit zusammenhängende Kriminalität wird sofort verschwinden.

Die Befürchtung, daß dann jeder Zweite Drogenabhängig wird, ist genauso unbegründet wie es die Sorgen waren, Alkoholabhängigkeit das Land runieren würde als man die Prohibition aufhob.

metafuchs
Verschwindet über Nacht

Bei einer Legalisierung der Drogen verschwände die daraus entstehende Begleitkriminalität wie ein Spuk, der Markt bräche ein. Ein Alptraum für alle, die an Drogen verdienen ! Wer die Droge kaufen will, bekommt sie auch jetzt schon immer, hier wie dort. Wer sie nicht braucht, braucht sie auch im Falle der Legalisierung nicht. Wer gegen eine Freigabe agitiert, setzt sich dem Verdacht aus, finanzielle Vorteile aus der verlogenen Drogenpolitik zu beziehen.Wie sehr auch die hohe Politik involviert sein kann, erlebten wir eindrucksvoll 1983 im Fall des iranischen Diplomaten Tabatabai, der kurz in Düsseldorf in U-haft saß, bevor man ihn ziehen ließ.

FaSko3
Hau den Lukas

Zitat Spiller: "Die Zivilgesellschaft hat stets die Ansicht vertreten, dass dieser Kampf nicht zu gewinnen ist. Die Regierung hat die Armee mobilisiert, aber wenig auf dem Gebiet der Prävention getan. Gerade jungen Menschen wurden keine Alternativen angeboten. Für sie gibt es die Bezeichnung "Ninis" - keine Ausbildung und keine Arbeit". Zitat Ende.

Diese immer wiederkehrende Hau-den-Lukas-Aktionen ohne Hirn funktionieren nicht einmal in Kindercomics, wie soll das Gebären der geballten (und bewaffneten) Staatsfaust in der Realpolitik funktionieren ?So ganz ohne ernst gemeinte Ursachenbekämpfung in dem man/frau den Menschen dort zeigt, dass man seine Talente auch anders und vor allem ohne anderen Leid zuzufügen, einsetzen kann ???

Sasquatch
@ Externe_Sicht & metafuchs

Fast hundertprozentige Zustimmung. einzige Ausnahme: Wenn es um Chrystal Meth geht, wünschte ich mir immer noch, dass wir das irgendwie unerfinden könnten.

Aber generell stimme ich den guten Gründen für eine Legalisierung von Drogen zu.

Und das sage ich als Alkohol- und Medikamenten-Abhängiger, der seit vielen Jahren völlig clean mit dem Umstand leben kann, dass die Dinge, die mich einmal fast getötet haben, für ein paar Cents und völlig legal in jedem Laden zu haben sind.