Container im Hafen von Schanghai

Ihre Meinung zu BIP um 7,3 Prozent gestiegen: Chinas Wachstum schrumpft

Für chinesische Verhältnisse ist das fast schon eine Krisenzahl: Um 7,3 Prozent ist die Wirtschaft der Volksrepublik im dritten Quartal gewachsen - nur noch. Es ist das geringste Wachstum seit der Weltfinanzkrise.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
21 Kommentare

Kommentare

Bernd1
"NUR" noch 7,3% Wachstum??

Es ist erstaunlich wie lange schon mit Wachstumszahlen unter 8% in China gehandelt wird und jedesmal heißt es dann "NUR" 7,x% und es ist schon fast von Krise die Rede.
Das geht jetzt schon fast 2 Jahre so und man wundert sich immer wieder.
Fakt ist dass der Export aus Europa und vor allem aus Deutschland nach China ungebrochen auf hohem Niveau liegt und dass der Aufbau von Arbeitsplätzen auch mit Investitionen deutscher Unternehmen ungebrochen weiter geht.
Was soll also das Klagen über "NUR" 7,x% Wachstum?
Wenn es in dieser Größenordnung weiter geht werden sowohl die Chinesen als auch deren Handelspartner weiterhin gute Geschäfte machen und die Zahl der Arbeitsplätze in China wird weiter wachsen, mit der Folge dass immer mehr Chinesen von diesem Wachstum profitieren.

Residue
@ Bernd1

Ja, das Problem ist, dass dieses Wachstum erbracht werden muss um andere Wirtschaftsbedingungen zu erfuellen. Zum Beispiel die Bauindustrie floriert nur, wenn ein gewisses Wachstum besteht. Bricht dieses Wachstum ein, dann kann das eine Kettenreaktion ausloesen, aehnlich wie Klimawandel.

Thomas Wohlzufrieden
Nur nicht neidisch werden

"Nur" 7,3 Prozent? Will man hier eine Krise herbei reden? Chinas Wirtschaft steht gefestigt da, und immer mehr Chinesen leben im Wohlstand.

Kenner
Zahlen so belastbar wie Glücksspiel

Wer den offiziellen Chinesischen Wachstumszahlen glaubt kann auch gleich würfeln. Nur mal ein Beispiel, Chinas Exporte nach Hong Kong waren im ersten Quartal um 54.6 Mrd. höher als Hong Kongs Importe aus China. Steuervergünstigungen sorgen dafür, dass Chinesische Unternehmen ihre Zahlen schönen und so auf misteriöse Art und Weise riesige Vermögen an Gütern im Chinesischen Meer verloren gehen...

MrEnigma
Und?

Wachstum auf der einen Seite des Planten, führt zu Rezession auf der anderen.
.
Offenbar glaubt man noch immer das überall Dauerwachstum möglich ist. Die Industrie-Jobs in der USA sind schon nach China gewandert. Man sieht ja, wie schwer es den Amerikanern fällt, die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen.
.
Dagegen wird sich Europa auch nicht ewig wehren können: Schiffbau, Solarindustrie ... sind schon weg. Die Autoindustrie baut Fabriken wie am Fliessband obwohl es bereits Überkapazitäten im Automobilbau gibt. Da kann man dann raten wo demnächst BMW, Daimler und Co. ihre Autos bauen werden und wo dann ein paar tausend Jobs abgebaut werden.
.
Das Wachstum Chinas kann man eben nicht nur als Segen sehen.

Spezialdemokrat
Wir in Europa könnten froh und glücklich sein ...

... wenn wir wenigsten ein Wirtschafswachstum um 5% hätten. Da es aber ausschließlich vom Export getragen wird, bleibt es seit mehr als einem Jahrzehnt meist bei sehr viel weniger als der Hälfte davon.
China investiert jedoch inzwischen immer mehr in Infrastruktur, was seiner Binnenwirtschaft zugute kommt! Das Wachstum anhand des BIP ist daher "Gesamtwachstum" und nicht nur Maßstab für Exportsteigerungen.
Dieser Sachverhalt wird im Artikel wie folgend beschrieben - Zitat:
"Die Regierung könnte also die Geldpolitik lockern, Zinsen senken und mehr Geld in die Märkte pumpen." Zitat Ende.
***
Die Länder, die bei China hoch verschuldet sind (z.B. USA) drucken Unmengen an Geld, was ihre Währung verbilligt - ggf. bis zum Nullwert - und ihnen künftig erlaubt, ihre Auslandsschulden mit ein paar Tonnen wertlosem Papier zu begleichen.
In China hingegen dreht man nur an der Zinsschraube.

henry.berlin
Vorhersehbar bei jeder langen Erfolgsgeschichte

Wer nur eine ausgelastete Fabrik hat und eine ebensolche dazu baut, die auch ausgelastet ist, hat 100% Zuwachs. Wer vorher zwei hatte und jetzt drei, der hat nur noch 50% Zuwachs. Irgendwann werden die Zuwächse nun mal kleiner. Wie oft gehörte China in den letzten Jahren zu den Großzuwachslern? Da ist das jetzt eher natürlich, wenn der Zuwachs prozentual geringer ist.
Chinas Aufstieg ist deshalb noch lange nicht beendet. Derzeit kracht eher die USA ins bodenlose. Nur TTIP kann das noch zu unseren Lasten aufhalten.

Gast
Geringstes relative Wachstum

Da die Grundgesamtheit des BSP auch wächst muss zwangläufig das relative Wachstum bei gleichem Absolutem Wachstum kleiner werden. Ansonsten würde das Wachstum exponentielle Züge annehmen, was zu einer Krise führen würde. Der Wachstumsprozess kann daher als natürlich angesehen werden und beinhaltet nichts, warüber man besorgt sein müsste.

Gast
"Chinas Wachstum schrumpft"

Allein die Überschrift verrät doch die Schneekugelwelt. Wieso wächst eine Volkswirtschaft nicht einfach langsamer?
.
Gut so weit wie hier sind die in China nicht. Hier spricht man bei 0,1% und 0,4% von "guter wirtschaftlicher Entwicklung". Die Wahrheit ist, dass auch die Exportnation China bei der lahmen Weltkonjunktur und den wegbrechenden Märkten eben dies zu spüren bekommt. Insbesondere Europa wo die führende Wirtschaftsnation sich ihr kleines Disneyland gebaut hat, in dem jeden Tag die Sonne scheint.

Gast
Gute Neuigkeiten

Das sind gute Neuigkeiten: stark angefangen und stark nachgelassen!

Nny
Keine sehr glaubwürdigen Zahlen.

Seit Jahren wächst die chinesische Volkswirtschaft laut offizieller Statistik wie ein Uhrwerk mit nur sehr geringfügigen Abweichungen vom Zielwert. Das ist zumindest sehr unüblich. Man sollte diese Zahlen besser nicht auf die Goldwaage legen. Die Situation ist vermutlich deutlich schlechter als angegeben.

Kaito
Sehe das Problem nicht

Ich stimme hier fast allen Aussagen zu. Ich sehe das Problem an einem PLUS nicht. Irgendwo muss doch auch langsam die Grenze sein und von Krise kann überhaupt keine Rede sein.
Wir haben momentan wirklich Krisenherde wo die IS ist z.B.

Aber das hier ... hier ein Sprichwort* Machen sie nicht die Mücke zu einem Elefanten*

birdycatdog
Wer auch immer glaubt, dass es ein endloses Wachstum

auf hohem Niveau gibt, der sollte sich mal folgendes überlegen:

Wenn jeder ein Haus hat, wird es kaum noch Leute geben, die sich ein zweites kaufen. Wächst die Bevölkerung nur um 2% pro Jahr, kann ich auch irgendwann nur noch ein Wachstum bei Neubauten von etwa 2% erwarten.

Das ist zwar sehr vereinfacht dargestellt, beschreibt aber in den Grundzügen, wie es (den Weltmarkt als Ganzes betrachtet) funktioniert.

Auch möchte ich mich dem Kommentar von Nny anschließen. Ich vermute ebenfalls, dass die Zahlen geschönt sind. Mir fällt da der berühmte 5-Jahres-Plan der DDR ein.

Wenzel65
15:38 @ birdycatdog

..."dass die Zahlen geschönt sind. Mir fällt da der berühmte 5-Jahres-Plan der DDR ein..."

Wir reden bei der Ermittlung des Wirtschaftswachstums in einer bestimmten Periode aber von IST-Zahlen und nicht von PLAN-Zahlen. Zugrunde wird das BIP des jeweiligen Zeitraumes gelegt und dieses errechnet sich aus der Gesamtheit der Preise der produzierten Wirtschaftsgüter in einer Volkswirtschaft. Dieses dürfte auch in China recht eindeutig zu ermitteln sein.

Hugomauser
@birdycatdog -ohne Wachstum kein Fortschritt-

Ihr Beispiel mit dem Haus hinkt aber gewaltig. Wachstum bedeutet ja nicht, das man ein zweites Haus braucht, aber vielleicht ne modernere Heizungsanlage, kein zweites Auto, aber vielleicht ein sichereres, kein zweites Handy, aber vielleicht eins, mit dem man mehr machen kann und so fort.

Ohne Wachstum kann es also langfristig auch keinen Fortschritt geben. Es gibt schließlich nicht nur quantitativers Wachstum, sondern auch qualitatives Wachstum.

birdycatdog
@Wenzel65

Mir ging es darum, den unstimmigen 5 Jahres Plan der DDR mit den von China genannten Wachstumszahlen zu vergleichen - beide nicht der Wirklichkeit entsprechend und manipuliert.

@Hugomauser
Wenn Sie eine durchschnittliche Haltbarkeit für jedes Produkt annehmen und die Weltbevölkerung nicht wächst, dann kommen Sie über kurz oder lang auch zur Stagnation. Beispiel: Auto hält durchschnittlich 10 Jahre und die fahrende Weltbevölkerung bleibt bei 10 Mrd stehen. Somit können Sie in jedem Jahr ca. 1 Mrd Fahrzeuge absetzen und ohne Bevölkerungswachstum gibt es auch kein Wachstum der Autoverkäufe.
Fortschritt geht hängt nicht nur vom Wachstum ab sondern auch vom Wettbewerb. Verkaufe ich 300Mio von den oben genannten Autos, ist das zwar eine schöne Zahl, aber das einzige Wachstum, dass ich generieren kann, geht nur, wenn ich mit neuen Produkten die bisherigen Käufer der Wettbewerbsprodukten auf meine Seite ziehe. Der gesamte Markt wächst dadurch jedoch nicht.

APOSTOLOS

Mit großer Überraschung las ich heute ihren Artikel über das „Wachstumproblem“ der chinesischen Wirtschaft. Als Grieche, der für mehr als 6 Jahre an der Krise und negativen Wachstumsraten leidet und sich mit Arbeitslosigkeit-Anteil etwa 28% auseinandersetzt, kann ich mit Sicherheit sagen dass ich mir wünsche ein Chinese zu sein!

Gast
@ Hugomauser

Absolut richtig, wird aber oft von Kapitalismuskritikern unter den Tisch gekehrt.

Die wichtigsten Rohstoffe für Wirtschaftswachstum sind nämlich unendlich, die Fantasie, der Einfallsreichtum und die Vielfalt des Menschen.

Chinas Regierung selbst sieht ein Wachstum von mindestens 7 % als notwendig für den sozialen Frieden an. Warum sollte Chinas Selbsteinschätzung falsch sein, für sicheren und breiten Wohlstand muss China noch 20 Jahre kräftig wachsen.

Vom pro Kopf-Wert liegt China auf dem Wohlstandsniveau Albaniens , was nochmals deutlich unter den Ärmsten Länder der EU wie z.B Bulgarien und Rumänien liegt.

Viele scheinen das schnell zu vergessen.

Bernd1
@ 12:47 von muzzle --- Wachstum MUSS sein!?

Sie schreiben:
"Ich werde diese asoziale Art des Kapitalismus wohl nie verstehen.
Man spricht hier von nur noch 7% Wachstum. Also das, was man mehr hat als in der Vergangenheit. Man kann nicht einfach auch mal zufrieden sein mit dem, was man hat."
*
Was würde passieren wenn es dieses Wachstum nicht gäbe?
Mehr als 1 Milliarde Menschen würden ohne Chance auf Arbeit und Einkommen weiter hungern müssen und es würde noch mehr Gewalt auf dieser Erde geben.
*
Wachstum ist die einzige Chance darauf den Hunger und die Armut dieser Weelt zu reduzieren!
*
So lange es Menschen gibt die hungern und keine Chance auf ein würdiges Leben haben MUSS es Wachstum geben. Nur aufgrund dieses Wachstums ist es in den letzten 20 Jahren gelungen die Armut auf dieser Erde zu reduzieren!
Siehe hier:
www.morgenweb.de/nachrichten/welt-und-wissen
/weltweit-weniger-hunger-1.1926732
*
Nur durch Wachstum können mehr Menschen arbeiten und sich ernähren, vor allem weil die Weltbevölkerung weiter wächst!

Bernd1
@ 17:01 von APOSTOLOS

Sie schreiben:
"Als Grieche, der für mehr als 6 Jahre an der Krise und negativen Wachstumsraten leidet und sich mit Arbeitslosigkeit-Anteil etwa 28% auseinandersetzt, kann ich mit Sicherheit sagen dass ich mir wünsche ein Chinese zu sein!"
*
Ich kann diese Aussage angsichts der Entwicklung der letzten Jahre zwar verstehen. Aber trotzdem ist es doch wohl so dass der Durchschnitt der Chinesen erheblich ärmer ist das der Durchschnitt in Griechenland!
Dazu zitiere ich eine Aussage des users klaresache um 17:10 Uhr:
"Vom pro Kopf-Wert liegt China auf dem Wohlstandsniveau Albaniens , was nochmals deutlich unter den Ärmsten Länder der EU wie z.B Bulgarien und Rumänien liegt."
*
Da müsste man wohl eher auch als Grieche nicht neidisch auf China sein. Es gibt wohl in beiden Ländern einige extrem reiche Menschen aber eben auch sehr viele Menschen ohne Job und Einkommen. Da kann man nur hoffen dass es in beiden Ländern zukünftig positive Entwicklungen gibt!

Bernd1
@ 15:38 von birdycatdog

Sie schreiben:
"Wer auch immer glaubt, dass es ein endloses Wachstum
auf hohem Niveau gibt, der sollte sich mal folgendes überlegen:
Wenn jeder ein Haus hat, wird es kaum noch Leute geben, die sich ein zweites kaufen. Wächst die Bevölkerung nur um 2% pro Jahr, kann ich auch irgendwann nur noch ein Wachstum bei Neubauten von etwa 2% erwarten."
*
Leider vergessen Sie dabei dass es auf dieser Erde mehr als 1 Milliarde Menschen gibt die unter Hunger und Armut leben. Auch wenn diese Zahl in den letzten 20 Jahren (laut UNO-Berichten) gesunken ist wird noch sehr viel Wachstum benötigt um auch für diese Menschen ein Leben mit Arbeit und Einkommen zu schaffen.
Und ein Dach über dem Kopf, es muss nicht gleich ein Haus für jeden sein!
Seriöse Wissenschaftler sehen da einen Bedarf von mehr als 5% pro Jahr globales Wachstum um in den kommenden 50 Jahren wenigsten teilweise diese Ziele zu erreichen. Sonst wird es alleine aus sozialen Gründen noch mehr Kriege geben und das will ja wohl niemand!