Autozulieferers ZF

Ihre Meinung zu ZF Friedrichshafen steigt zum Weltkonzern auf

Es ist der größte Deal eines deutschen Konzerns seit der Finanzkrise: Für 10,4 Milliarden Euro kauft der Autozulieferer ZF Friedrichshafen den US-Konkurrenten TRW. Damit steigt das wenig bekannte Unternehmen vom Bodensee auf einen Schlag zum Global Player auf.

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17 Kommentare

Kommentare

Gast
Gut so

ZFs Portfolio könnt in Zukunft Probleme bereiten, Getriebe sind in E-Autos nicht mehr wichtig. Da ist das Portfolio von TRW sinnvoll. Eine gute Nachricht für die deutsche Industrie.

Gast
Nicht Friedrichshafenern...

sondern Friedrichshäflern ;) (komme aus der gegend..)

Residue

Ich kannte beide Unternehmen nicht, aber wenn ein Unternehmen ein anderes von vergleichbarer Grösse schluckt, dann kann es leicht passieren, dass man sich übernommen hat. Ich hoffe das wird hier nicht der Fall sein.

Einfach Unglaublich
Finanzmarkt Spekulationen

Die Übernahme wird wohl nur mit Hilfe immenser Fremdfinanzierungen möglich sein. Schon bei Schaeffler und Porsche hat man gesehen, dass solche Transaktionen höchst risikoreich sind. Sollten diese Spekulationen wieder einmal schief gehen, können die Aktionäre (hier mal Stiftungen) unbesorgt sein. Sie brauchen nur zu rufen "Arbeitsplätze seien gefährdet" und die Politiker werden sich mit Milliarden Euro Rettungspaketen überbieten. Wie immer auf Kosten des Steuerzahlers. :-(

Izmi
Angestiftet

Habe nachgelesen: ZF gehört zwei gemeinnützigen Stiftungen, einmal der "Zeppelin-Stiftung" und der "Ulderup-Stiftung", wobei der Stifter Ulderup ebenfalls eng mit der ZF verbunden war.
Beide Stiftungen erhalten aus den Gewinnen der ZF Gelder - wobei ich mich frage, wie eine Investitions-Summe von 10,2 Mrd (!) zusammenkommen kann, wenn doch eigentlich die Gewinne wenigstens zu großen Teilen gemeinnützig angelegt werden sollen... bin ich ein Schelm, wenn ich Böses dabei denke?

tombert
@ondracb

ZF auf Getriebe für Autos zu reduzieren, wäre so, als wenn Bayer ohne Aspirin Insolvenz anmelden müsste...

Gast
Entschuldigung, wenn ich widersprechen muss

Das Verhalten der Leistungsabgabe und des Drehmoments eines Elektromotors hat eine vollkommen andere Charakteristik als die eines Otto- oder auch Dieselmotors.

Üblicherweise fällt das Drehmoment mit dem Erreichen der höchsten Leistungsabgabe eines Elektromotors sehr stark ab. Das Drehzahlband im optimalen Bereich ist wesentlich kleiner als bei Verbrennungsmotoren.

Wir reden hier nicht von Flurförderfahrzeugen oder ähnlichem, sondern von Pkws und irgendwann auch Nutzfahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr, deren Geschwindigkeitsbereich deutlich größer ist.

Umso wichtiger wird für eine optimale Leistungsausbeute, und natürlich auch für den Komfort, ein Getriebe sein. Die bisherigen Serien- und Vorserienfahrzeuge sind allesamt Klein- und Kleinstwagen. Aber es wird in Zukunft z. B. auch E-Vans geben, deren struktureller Aufbau ein vollkommen anderer sein wird, als heute bekannt.

Gast
@ 17:53 von Einfach Unglaublich @ 18:10 von Izmi

Bei Schaeffler hat sich der Staat trotz enormer Pressearbeit seitens der Unternehmerin geweigert, für dieses spekulative Geschäft in die Haftung zu gehen.

Bei Porsche war es ein internes Duell der Familien Porsche und Piëch, das VW für sich entscheiden konnte.

Und eine Firma darf vollkommen legitim Rücklagen bilden, die sie nicht an den Inhaber, auch wenn diese eine oder zwei Stiftungen sind, abführen muss.

Izmi
19:14 von hut

"...Und eine Firma darf vollkommen legitim Rücklagen bilden, die sie nicht an den Inhaber, auch wenn diese eine oder zwei Stiftungen sind, abführen muss."

Da ich in dieser Beziehung keine Ahnung von der rechtlichen Seite habe:
Wem gehören denn die Rücklagen? Und wie sieht das mit der Versteuerung der Gewinne aus, die zu diesen Rücklagen geführt haben? Ich weiß es wirklich nicht und müsste mich erstmal schlau machen...

Gast

Rücklagen mindern den Gewinn nicht, d.h. die Gewinne, die für die Rücklagen benötigt wurden, mussten versteuert werden.
Anders wäre es bei Rückstellungen, die für zukünftige Ausgabe in gesetzlich eng vorgeschriebenen Umfang gebildet werden dürfen. Diese mindern tatsächlich den steuerlichen Gewinn bzw. verschieben die Versteuerung in die Zukunft.

ChoniLoni
Übermut

Tut selten gut. Das bisher eher mittelständige Unternehmen scheint größenwahnsinnig geworden zu sein. Auch Sie werden lernen, dass man nicht über Wasser gehen kann, auch wenn bibelfeste Kapitalisten wie McKinsey es immer wieder behaupten.

Gast

@Izmi
Wie vorher schon einige erläutert haben:
Die Firma darf Rückstellungen bilden, z.B. für zukünftige Zukäufe.
Diese kommen aus versteuerten Gewinnen.
Es ist nicht so, dass der gesamte Ertrag an die Stiftungen ausbezahlt werden muss.
Was diese widerum erhalten, muss dem Stiftungszweck entsprechend verwendet werden, bei Gemeinnützigkeit. Sonst müssen die auch Steuern zahlen.
Übrigens gibt es einige große soziale Stiftungen, die ihr Geld aus Industrieunternehmen bekommen, Vorwerk, Ruhrkohle und Krupp z.B.
Auch Bill Gates hat seiner Stiftung große Teile von Microsoft überschrieben.

AK86
@ChoniLoni

ZF hat 73.000 Mitarbeiter und hat 2013 einen Umsatz von 17 Mrd. € gemacht. Ein Mittelständler ist was anderes... Es wird interessant zu sehen sein, ob die amerikanische und deutsche Unternehmenskultur zusammenpassen obwohl man sagen muss, dass ZF ohnehin schon auf der ganzen Welt Standorte hat.

sedance

@Willy A: ZF hat heute schon 12 Produktionsstätten in den USA. Als Zulieferer muss man heute dort hingehen,wo die Autos gebaut werden.Der Zukauf macht schon deshalb Sinn,weil die Amerikanische Firma Produkte herstellt,die ZF eben nicht produziert.Das ist dann mal eine Übernahme die nicht das Ziel hat,einfach nur einen Konkurrenten vom Markt zu nehmen.

alte-Schweinebacke
ZF geht den richtigen Weg

@20:45 von ChoniLoni
Das bisher eher mittelständige Unternehmen scheint größenwahnsinnig geworden zu sein.

.

Das denke ich aber nicht. TRW ist ja kein Unternehmen was saniert werden muss oder in finanziellen Problemen steckt.
Ausserdem ist das bei den niedrigen Zinsen genau der richtige Augenblick.

Ich bin froh das unsere zukünftigen Chefs aus Deutschland kommen und die Geldgeier wieder raus sind.

alte-Schweinebacke
@21:30 von AK86 ZF hat

@21:30 von AK86

ZF hat 73.000 Mitarbeiter und.......
.

TRW braucht sich hinter ZF nicht zu verstecken. Weder von der Mitarbeiterzahl, den weltweiten Standorten oder was den Umsatz betrifft.

Gast
@hut

"Die bisherigen Serien- und Vorserienfahrzeuge sind allesamt Klein- und Kleinstwagen." Entschuldigung, wenn ich widersprechen muss, aber das stimmt so nicht ganz. Ein Beispiel: Teslas Model S ist eine große Limousine, kein Kleinwagen. Das Auto wiegt über 2 Tonnen, beschleunigt in Sportwagengeschwindigkeit - und das alles nur mit einem Wechselrichter und einem Einganggetriebe mit festem Übersetzungsverhältnis. Getriebe spielen in elektrischen Fahrzeugen also tatsächlich nicht mehr eine so wichtige Rolle wie in Autos mit Verbrennern.

Das wird ZF allerdings erst in ferner Zukunft stören; erst einmal wird ihr Kerngeschäft weiter boomen, schließlich tragen moderne Getriebe zu mehr Effizienz von Verbrennern bei - und die sehnen sich alle Hersteller mit bangem Blick auf CO2-Flottenvorgaben nur herbei.