Weidmann und Schäuble

Ihre Meinung zu EU-Finanzministertreffen: Mehr Wachstum durch Investitionen

Das Wirtschaftswachstum schwächelt weiter. Die EU-Finanzminister wollen deshalb Anreize für Investitionen setzen - aber nicht mit staatlichen Konjunkturprogrammen, sondern mit Anreizen für private Kapitalgeber. Darauf besteht nicht allein Finanzminister Schäuble.

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21 Kommentare

Kommentare

XZane
Mhm. Gemischte Gefühle.

Die Einschätzung der aktuellen Lage:
Teile ich nicht.

Mehr Fokus auf Privatinvestitionen:
Bzgl. Investitionen in die Privatwirtschaft: Ja.
Gesellschaftlich: Nein.

Strukturreformen: Dringend Ja, da muss aber auch der Staat eingreifen - siehe Digital-/Internetausbau

Rückkehr zum Risikokapitalverkehr:
NEIN! Hat nicht Schäuble selbst gesagt, wir müssten aus der Vergangenheit lernen?!

Fazit:
Die Staaten dürfen sich nicht vor Investitionen in Bildung, Forschung und Strukturausbau (alle Formen) drücken.
Risikopapiere gehören verboten, nicht sukzessive wieder eingeführt.

Vorschlag:
Die notwendigen Investitionen sollten fest und europaweit koordiniert werden. Damit baut man "Europa"-verdrossenheit/-feindlichkeit ab und nutzt pol. Strukturen.
Gleichzeitig lassen sich Private Investitionen europaweit sinnvoll durch "Anreize" wie ausschließlich (!) Eu-INTERNE Förderungen und öffentliche Aufträge ankurbeln.

Und die Mär vom "notwendigen Wirtschaftswachstum" gehört langsam mal verboten. Unfug

marciaroni

Ganz tolle Idee, privates Kapital mobilisieren! Und wie bitte schön? Es gibt nur zwei Wege, privates Kapital zu mobilisieren und den Weg, es mit Enteignung zu bedrohen, hat man ganz sicher nicht vor zu gehen. Also bleibt nur dem Weg ihm zu versprechen (zu garantieren), daß es sich ordentlich vermehrt. Und anstatt sich als Staat Geld zu Nullzins zu leihen, verspricht man den privaten Investoren irrwitzige Renditen, was nicht einfach nur Schulden sind, sondern zusätzlich eine nicht regulär zu erwirtschaftende Zinsschuld mit sich schleppen.

odoaker
Anreize

Im Beitrag heißt es:
"Das Wirtschaftswachstum schwächelt weiter. Die EU-Finanzminister wollen deshalb Anreize für Investitionen setzen - aber nicht mit staatlichen Konjunkturprogrammen, sondern mit Anreizen für private Kapitalgeber. Darauf besteht nicht allein Finanzminister Schäuble."

Mal davon abgesehen, dass hier (und somit wohl auch von Schäuble) zugegeben wird, dass
das Wirtschaftswachstum WEITER schwächelt -
die angedachte Lösung scheint mir zweifelhaft:
Anreize für private Kapitalgeber?

Sollen - nach Rettung der Banken - die Steuerzahler jetzt auch noch die Arbeitgeber "retten"?

Ich meine: Nein.
Die Arbeitgeber müssen nicht reicher werden.
Geld ist genug da - wie sollten sonst Finanzblasen entstehen?

Was m.E. fehlt, ist Kaufkraft.
Und die schafft man am ehesten durch gerechte Löhne und Renten.
Der Mindestlohn ist da erst ein Tropfen auf den heißen Stein.

Insgeheim dürften das auch die Arbeitgeber wissen.
Aber die Politiker?

GDN
Wachstum ...

Bin gespannt, wann dieser Irrsinn mal aufhört.

Was soll wachsen?
Wem soll etwas wachsen?
Wohin soll das wachsen?
– vor allem: –
Wozu soll (was auch immer) wachsen?

Wie wäre es damit, einfach einmal das Erreichte zu erhalten und sozial und für (fast) alle nachvollziehbar so auszugestalten, dass man einen Weg zu einer „glücklichen“ Gesellschaft erkennen kann? Einer kreativen, die Schluss macht mit dem Streben nach dem Hab und Gut des Anderen? Die nicht den gierigen Verkäufer und Insolvenzverwalter dem Arzt und dem Wissenschaftler (auch finanziell) vorzieht?

Denn eines ist doch klar: Von nix kommt nix – oder – in der Physik (=Natur), wie auch in der Marktwirtschaft, wird nicht gezaubert. Das heißt: Wenn irgendwo etwas „wächst“, wird woanders etwas weniger. Der Baum holt Nährstoffe aus dem Boden, der Texaner holt sein Öl aus dem Boden, der Spekulant holt sein Wachstum aus den Leichtgläubigen. Der Exportgigant holt sein W. aus dem Niedergang der afrik. Wirtschaft.

Wozu? Für wen?

michail
Es gibt mehrere möglichkeiten...

"Das Wachstum in Europa entsteht zumeist aus privatem Kapital, also müssen wir in erster Linie dafür sorgen, dass mehr private Investitionen getätigt werden, indem wir Märkte öffnen, indem Regierungen besser arbeiten, indem wir die Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen verbessern."

Privatkapital von (dauernde) Versicherungen, z.B. zu enteignen...
( Zinsen sinken lassen)

oder superreichen Privat-Kunden schön niedrige Versteuerung schaffen, damit sie noch reicher werden...

michel56
Wie wäre es denn mal mit Verstand anstatt dieselbe Laier?

Alle Spielcasinos auf das Notwendige beschränken wie es mal war damals u. nicht im Märchen. Steuerschlupflöcher, unsinnige Subventionen u. Nichtbesteuerung u. Steueroasen schließen u. die frei werdenden Mrd. € gerecht in der EU gegen Altersarmmut für Bildung u. Ausbildung von Jugendlichen stecken u. in die Sozialsysteme das die Binnennachfrage auslösen würde für evtl. mehr Produktion u. Konsum hier in der EU anstatt bei Niedrigzinsen immer mehr Geld in Schatten-Banken-Casinos-Oasen zu stecken bzw. aus nichts als Spekulation die Realwirtschaft zu ruinieren indem man sich parasitiert durch Hochgeschwindigkeitshandel u. windige Wetten den zu gewährleistenden Reichtum durch die realen Unternehmer u. Arbeiter die die Managergehälter u. generierten Gewinne real erzeugen müssen für den erbprivelegierten Geldadel der vermögenden Eliten.
Ich könnte mir vorstellen das die Menschen wenigstens konsumieren u. real Wachstum erzeugen das der großen Mehrheit zu Gute kommt.

morgentau19
Mehr Wachstum wird erzielt,

wenn Industrie und Wirtschaft den Menschen mehr Geld gibt, sprich höhere Löhne zahlt, statt den Löwenanteil in die eigene Taschen zu stecken.

Haben die Menschen mehr Geld, geben sie mehr aus, wird mehr produziert, was Wachstum bedeutet.

Aber vielleicht versteh ich das ganz falsch, und mit Wachstum ist gemeint, dass Industrie und Wirtschaft mehr Wachstum in die eigene Tasche meint......mehr Fachkräfte fordert, damit Lohndumping fortgesetzt wird.

Dann gibt es Wachstum für die Wirtschaft.

Genau, jetzt hab ich´s....so ist das gemeint.

GDN
@20:24 von michail

„Privatkapital von (dauernde) Versicherungen, z.B. zu enteignen... ( Zinsen sinken lassen)“

Ich habe kein (großes) Problem mit niedrigen Zinsen – im Gegenteil. Von mir aus gerne auf 0,0. Der Zinsgewinn entsteht dadurch, dass man andere für sich arbeiten lässt, statt selbst für sein Geld zu arbeiten.

Übrigens gibt es viele Leute, die beklagen, dass die Reichen immer reicher werden, die selbst jedoch Ihre Altersversorgung (Ersparnisse, Versicherungen) mit hohen Zinsen zu vermehren suchen – also genau von dem Marktmechanismus profitieren wollen, den sie auf der anderen Seite (zurecht) kritisieren. Diese Zinsen kommen nicht aus dem Nichts, sondern müssen von anderen erarbeitet werden (wobei die Banken einen Teil davon kassieren).

Gast
könnte man das auch so sehen...

da ich eines dieser Länder mit "schwächelnder" Konjunktur gut kenne, frage ich mich das soll!!
Kapital -woher auch immer- weiter punktuell zu verteilen auf die Wenigen Unternehmer, welche die Möglichkeit haben von diesen Progr. zu profitieren, scheint mir absurd!
Danach darauf zu hoffen, das der Gütige Großunternehmer dann Arbeitsplätze schafft und die auch noch anständig bezahlt... da könnte man auch gleich vom Weltfrieden träumen. Was ich tue ;)
Was wir hier brauchen sind kluge Köpfe für die Zukunft, hausgemacht, welche sich selbst aus der Misere ziehn können. Was helfen würde, wurde in den letzten Jahren der Troika Reformen gekürzt!! Bildung mal ganz vorne!!
Hier wäre es wesentlich nachhaltiger Programme zu starten die dem einzelnen zu Gute kommen, da wenn Kapital verteilt wird, es irgendwo zwischen "source" und "sink" (Sink=Bevölkerung) verschwindet und dort verweilt wo es schon genug davon hat! Vlt will Herr Schäuble und co nur die Verlorenen Aufträge an Russland kompensieren!

denke
Mit dem schwindenden Mittelstand

verschwinden auch die Arbeitsplätze. Wer sich heute als Unternehmer in die Wirtschaft wagt, muß schon ein großes Finanzpolster mitbringen. Auch sollte er sich klar vor Augen führen, dass der neue Betrieb im Alleingang eine Totgeburt wird, denn die Kosten für Ausstattung, Verwaltung, Personal, für die IT-Anlagen, Sozialabgaben und Steuer, nicht zu vergessen die Haftpflicht-Absicherungen u.ä. verlangen nach einem umfangreichen Kundenstamm, der sich leider oft von ortsfremden unterbietenden Sub-Unternehmern bedienen läßt. Krankheitstage oder gar Urlaub sind nicht gestattet, dafür 20 Std./Tag Arbeit - und die sind dann minutengetaktet und überwacht.

So sieht es heute aus, und wenn nicht an diesem umfangreichen Kosten- und Gesetzes-Apparat rückgebaut wird, wird sich auch der noch verbliebene kleine Mittelstand verabschieden.
Über Wirtschaftswachstum reden nur Großkonzerne und füttern derweil das hungernde Volk mit IPODS, mit Zucht-Fleisch und mit Plastik.
Typisch Wachstums-Wahnsinn.

German Seperatist

Hm ..., mehr Risiko für die Europäische Inverstitionsbank, die europäische Hausbank? Kann sie gern haben, ... wie wäre es mit weiterem Engagement in der Ukraine?
Toller Weg ... die Wirtschaftsbeziehungen mit Russland anhand fadenscheiniger Gründe unterminieren und dann jammern. Das kommt mir vor, als würden ein paar wirkliche Experten da am Tisch sitzen.
Ist das ein großes Theaterspiel oder hat das alles was mit dem Kurs des "Großen Meisters" aus Übersee zu tun? Mal abgesehen von dem Umstand, dass sich die Akteure bereits selbst die Wachstumsmöglichkeiten im Osten Europas abgegraben haben. Ja Herr Schäuble, nun ist wieder mal guter Rat teuer ....

denke
Der Komputer kennt jeden Cent

und zeichnet seinen Weg auf von der Eingabe bis zur Weiterverwendung, dessen Weg er ebenso aufzeichnet - und so weiter - und so fort.
Stehen die Zahlen erst einmal in Schwarz in den Büchern, erhöhen und vermehren sich die Beträge bzw. Summen dank mtl. Zugänge und dank PPuZZ kontinuierlich und unaufhaltsam.
Schade, dass die Zahlen nicht fassbar sind wie Taler, schon alleine deren Lagerung und Bewachung hätte den Großteil verschlungen.
Was nun: zur Bank Geld abheben und an Passanten verteilen? Mag das Finanzamt nun mal gar nicht. Übrigens: die Passanten auch nicht, denn die sterben fast bei dem Gedanken an die ARGE.

Oder stillhalten und den Milliardärsstand genießen?!

Gast

Das Lied ist aus. Schraubt so viel ihr wollt, das System (des Kapitals) hat seine Lebenslust verloren, bereits als die Gier seit 2008 nicht mehr zu stoppen war, trotz Krise. Daxstand von 10000 und Konzerne bunkern Milliarden.

Spätestens 2017 bricht alles zusammen. Der real existierende Sozialdarwinismus. Aus! Es ist aus. Aber statt die Zeichen der Zeit angemessen zu deuten (ich will kein Prophet sein sondern ein Deuter), wird weiter gemacht und bald noch Negativzins eingeführt. Wetten?

denke
PPuZZ

Per Prozente und Zinses Zins hat sich des Volkes Wohl seit über 50 Jahren so sehr entzweien können. Beihilfe für die heutige "Schieflage" hat die gewerkschaftliche Ablehnung der Automatisierungs-Besteuerung geleistet. Und genau diese Automaten ersetzen heute die Handarbeiter - ohne diese angemessen zu entlohnen.

kaphorn

Was will der Autor dieses Berichtes sagen? Wachstum? Wie war das nochmal mit der exponentiellen Formel Zins+Zinseszins, das Ende sollte den Herren doch bekannt sein. So oder so, diese Herren sind entweder dumm oder gesteuert...beides ist schlimm genug um endlich diesen Irrsinn zu beenden.

Gast
Mehr investieren ist gut, aber ...

Allerdings muss man bedenken, dass jemand der Geld hat (egal ob eigenes oder geliehenes) nur investiert, wenn es verspricht sich zu rechnen. Das tut es zz. aber fast nirgends. Waffenhandel vielleicht. Prostitution und Rauschgift gehen auch immer. Aber diese Märkte (sie gehen jetzt auch ins BIP ein) sind längst verteilt.
Ordentliche Arbeit hat momentan keine guten Aussichten, weil man nicht mehr weiß, ob man morgen seine Produkte auch noch los wird. Diese Unsicherheit ist politisch erzeugt und von Spekulanten gewollt.
Beispiel. Warum sollten VW, BMW, Mercedes ihre Produktion ankurbeln, wenn heute schon Sanktionen den Markt verkleinern, und morgen vielleicht schon Russlands Verbündete (China, Indien, Brasilien und Südafrika) mit auf einer Sanktionsliste stehen.
Warum investieren, wenn Länder wie Frankreich oder Italien ihre Länder mit (ideologisch motivierter) Ansage an die Wand fahren und dann die Spekulanten über das zerfallende Europa herfallen?
Selbst Geld zu verschenken, hilft nicht

mhsh

Wachstum ist doch in erster Linie Absatzmärkte.
Die EU wollte den ukrainischen Markt gewinnen und verliert den dabei russischen Markt.

Immer mehr Wachstum ist unrealistisch.Wir produzieren doch schon jetzt zuviel. Wenn Deutschland wachsen will,müssen andere schrumpfen.

Mann sollte schnelstens zurückkehren - zur Planwirtschaft.
Jedoch anders als in der DDR, zur Marktorientierten Planwirtschaft. Nicht produzieren auf Teufel komm raus.
Das schadet der Umwelt.

underwatercam
Investitionen - Spekulationen ...

Ein weiterer Hinweis darauf, dass das etablierte Finanzsystem mit Vollgas gegen die Wand faehrt. Solange Investitionen als kurzfristige spekulative Moeglichkeit der Gewinnmaximierung gesehen wird, werden wir von einer Kriese in die naechste schleudern. Spekulationsgewinne schaffen keine Werte, weder materiell noch intelektuell oder gar moralisch. Sie sind nur eine Verschiebung des Geldes von einem Besitzer ( Spekulanten) zum anderen. Der Gedanke aus Geld mehr Geld zu machen ist krank. Aber niemand will das aendern, oder kann man das garnicht mehr? Wenn nicht sollte man fragen warum nicht? Wo ist die MAcht zentriert?
Was zum Teufel sind "Finanzprodukte"? Frueher sagten einige " das groesste Schwein im Land ist der Spekulant!"
Investieren ist etwas anderes und hat eine anderen Motivationshintergrund, ...denke ich!

Gast
Wann begreifen unsere Minister mal ...

... dass es ohne Kaufkraft keinen Wirtschaftsaufschwung gibt?

Also: Die Politik muss mal dafür sorgen, dass der Normalbürger investieren, also was kaufen, kann - dann geht es der Wirtschaft von allein besser.

Gast
@Am 13. September 2014 um 20:05 von odoaker

Sie sprechen mir aus dem Herzen!

Sie haben ja so recht: "Geld ist genug da - wie sollten sonst Finanzblasen entstehen?"

Unsere Politik will eben nicht.

Punkt.

Solange die Wähler das nicht abstrafen, bleibt's auch dabei!

mittelweg
Der wirtschaftliche Nonsens ...

... der sich in vielen Kommentaren wiederfindet ist einfach haarstäubend!
Diejenigen Propheten, die seit Jahrzehnten den Niedergang des Wirtschaftssystems in den nächsten paar Jahren vorhersagen, sind anscheinend unbelehrbar.
Wachstum entsteht hauptsächlich durch Innovation. Das Erleichtern von Investitionen in innovative Unternehmen ist daher ein richtiger Schritt. Wir müssen uns in Europa die Frage stellen, warum die großen High-Tech und Internet-Unternehmen (IBM, Intel, Google, Facebook, ...) in den USA angesiedelt sind und es auf unserer Seite des Atlantiks solche Unternehmen nicht gibt.