Francesca Romana De Santis, Laura Garavini, Michele Bolla Pittaluga

Ihre Meinung zu Porträt eines Landes in der Krise: Italia, come stai?

Wie steht es um Italien, das am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat? Um eine Antwort zu finden, kann man sich Statistiken anschauen. Oder man kann mit Italienerinnen und Italienern sprechen, die aus ihrem Leben erzählen.

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6 Kommentare

Kommentare

Gast
Interessant, aber...

Es wäre doch einmal von Interesse, "normale" Leute vor die Kamera zu bekommen und nicht immer nur Politiker, Künstler, Unternehmer...

Wie wäre es einmal mit Handwerkern, Fabrikarbeitern, normalen Büroangestellten, Lehrern usw. ?

Sonst bleibt ein verzerrtes Bild...

Gast

Um dies beneide ich die italienische Gesellschaft:

"Jeden Tag ein besonderes Essen für die Enkel

Mehr als die Hälfte der italienischen Großeltern hilft ihren Söhnen und Töchtern bei der Kinderbetreuung. Elvira selbst hat immer gearbeitet. Besonders nach der Scheidung war das nötig, denn sie musste ihre Familie durchbringen. Seit fast zehn Jahren ist die zierliche Frau mit den roten Haaren bereits in Rente. Jetzt hat sie die Zeit, ihren vier Enkeln zwischen fünf und zwölf Jahren das zu geben, was sie ihren eigenen Kindern damals nicht geben konnte.

"Die Enkel kommen jeden Tag zum Mittagessen zu mir", berichtet sie. Das sei ihr sehr wichtig, denn die Kinder würden sonst Pizza auf dem Nachhauseweg essen oder ungesundes Zeug zu Hause. "Ich erfinde jeden Tag besondere Gerichte, und sie lernen so, richtig zu essen." Das sei nicht nebensächlich, betont sie. "Mir sind einige Werte wichtiger geworden, die mir früher nicht so viel bedeuteten.""

FAMILIENZUSAMMENHALT und ESSKULTUR!

Gast
nix Neues

Italien leidet unter 3 wesentlichen Problemen, welche auch alle irgendwie miteinander korreliert sind und sich auch und gerade deswegen nicht leicht aufbrechen lassen

1. verkrustete Strukturen

2. Sparidiotie als Folge des MERKELismus und anderer ideologischer Irrwege

3. mangelhafte Wettbewerbsfaehigkeit als Folge eigener Probleme, aber auch aufgrund aggressiver dt. Lohnzurueckhaltung ohne Wechselkursventil...

Bleibt nur zu hoffen, dass Italien nicht den selben Weg wie Griechenland oder Spanien einschlaegt, die makrooekonomischen Kennziffern sind noch deutlich besser, aber wie lange dies unter den jetzigen EU-weiten Rahmenbedingungen noch so bleibt....

Li'l_Agitator
01. Juli 2014 um 13:58 von CE

Sie haben es erkannt. Es ist natürlich zu begrüßen, wenn die Großeltern sich um die Enkel als Familie kümmern können.
Aber es ist zu beachten, dass für das Betreuen der Enkel durch die Großeltern auch gewisse Voraussetzungen gegeben sein müssen:
- Sie wohnen in der Nähe
- Sie haben die Zeit bzw. sind schon in Rente
- Sie sind gesundheitlich noch dazu in der Lage
Gerade Punkt 1 und 2 sind hier in Deutschland m.E. nach immer seltener zu finden.
Meine Großmutter konnte noch weitaus früher in Rente gehen als meine Mutter es kann (jedenfalls nicht ohne erhebliche Abzüge in Kauf zu nehmen).
Aber wenn wir dann hören, dass in anderen Ländern die Menschen früher in Rente "dürfen" als hier, wird nur allzu gerne mit dem Finger auf die "faulen Säcke" gezeigt. Dabei erfüllen die doch so noch eine wichtige Aufgabe.

Klaudiap
Italien, nein danke

Ich habe 23 Jahre als Deutsche in Italien gelebt und gearbeitet, im November letzten Jahres habe ich das Handtuch geworfen. Das Leben dort, vorallem in der Grossstadt Rom ist unerträglich geworden, nichts funktioniert.
Man muss ein Netzwerk von wohlsituierten Bekannten haben, sonst bekommt man nicht einmal ein Bett im Krankenhaus. Einmal im Monat ( mindestens) streiken die öffentlichen Verkehrsmittel, seit Jahren und niemand weiss warum, den ändern tut sich nichts.
Ein Besuch auf einer Behörde wird zur Geduldsprobe, alle Dinge die anderswo kein Problem sind, werden zur Staatsaffaire. Man muss vermutlich dort geboren sein, um dies ertragen zu können. Leider schaffen es die Italiener selber kaum noch, viele wollen auswandern. Kürzlich kommentierte die Besitzerin eine Apotheke, 'in diesem Land kann man nicht mehr Leben, am liebsten würde ich mit dir gehen.

r.wacker
Prima Analyse

@Chrisperator

Soso, sie wissen also, welche Probleme Italien hat - interessant. Frage mich, wie sie auf ihre Analyse kommen, vor allem da sie Italiens Probleme in Deutschland begründet sehen.

Mal echt, Merkel war noch jung und knackig, als Italiens Probleme schon da waren. Und die "aggressive dt. Lohnzurückhaltung" (was auch immer das sein soll) kam auch erst viel später.
Italien hat viele Probleme, aber die von ihnen beschriebenen gehören nicht dazu - mir deucht, besonders viel Ahnung scheinen sie nicht zu haben, oder täusche ich mich da?

Die verkrusteten Strukturen sind aber in der Tat ein erhebliches Problem, besonders im Süden.