Eurozeichen vor der EZB-Zentrale in Frankfurt

Ihre Meinung zu EZB-Entscheidung sorgt für Run auf Bonds der Krisenstaaten

Die Euro-Krisenstaaten profitieren von der EZB-Entscheidung zur Zinssenkung: Mehr Anleger kauften spanische, italienische und griechische Anleihen. Das sorgte für niedrige Renditen. Besonders die fünfjährigen Titel verzeichneten einen Zinsrückgang.

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16 Kommentare

Kommentare

RiedelEbb
Das ist nicht gesund

Dieser Run wurde künstlich erzeugt. Wie die gestrige Zinssenkung dienen die Aktionen nur dazu, dass die Zinsen für die Staatsanleihen bezahlt werden können. Zinsen werden und also mit neuen Krediten finanziert! Dabei entsteht keinerlei Wirtschaftswachstum, welches für eine tatsächliche Erholung der Staatshaushalte notwendig wäre. Neben der Enteignung der Sparer wird eine gigantische Schuldenblase in den Eurostaaten vor sich hergetrieben. Und die Blase wächst und wächst. Es wird der Tag kommen und die Blase platzt. Dann stehen die Eurostaaten und vor allem ihre Bürger vor einem Scherbenhaufen eine verfehlten Finanzpolitik im Euroraum.

Gast
Run auf die Bonds der Krisenstaaten

Das ungebremste Schulden machen darf Draghi sei Dank weiter gehen.
Ist ja auch vollkommen risikolos für die Spekulanten. Der europäische Steuerzahler und die EZB haften ja am Ende.

Mich würde mal interessieren, was die Krisenländer mit dem Geld machen. Lösen sie teure ältere Schuldtitel ab, so wäre dies wünschenswert. Aber irgendwie kann ich mir das nicht so ganz vorstellen.
Die Schuldenparty wird Dank der EZB-Entscheidung munter weiter gehen - bis zum nächsten Knall. Dann werden wieder Rettungspakete geschnürt. Wie die Politik dies dann dem Wähler verkauft, würde mich interessieren.

Varana
Wow.

Spanische Anleihen mit geringerer Rendite als italienische... entweder Spanien hat sich gemausert oder Italien steht schwächer da, als ich dachte.

Frau Doktor
Und das ist ein Grund zur Freude?

Okay, die "Krisenländer" kommen wieder relativ billig an Geld. Aber doch nicht weil sich ihre wirtschaftliche Situation gändert hätte oder weil ihre Kreditwürdigkeit gestiegen ist (Die Staatsverschuldung der Krisenländer ist heute deutlich höher als vor ihrer "Rettung"), sondern einzig deswegen, weil die Steuerzahler_innen des Euroraums am Ende für die Staatsanleihen haften.

Und die Staaten kommen noch günstiger an noch mehr Geld mit dem sie Banken retten und sich selbst weiter verschulden können. Super News.

Kenner
Wenn das keine Blase ist was sonst.

EZB, Schäuble und co. haben es geschafft selbst elementarste marktwirtschaftliche Bezugsgrössen auszuhebeln. Die Funktion des Zinses als Massstab für die Kreditwürdigkeit eines Staates existiert nicht mehr. Pleitestaaten können sich für Dumpingpreise refinanzieren. Glaubt ernsthaft jemand daran, dass so etwas gut ausgehen kann? Nach der Blase ist vor der Blase. Die Frage ist nur wer den nächsten Crash noch auffangen soll....

ladycat
Ja, die Schuldeneuroparty geht weiter!

Hauptsache, die Börse jagt einen Rekord nach dem anderen.
Wir Bürger werden von der EZB und Politik schon lange nur noch für dumm verkauft.
Draghi will die Banken nochmals mit Milliarden fluten mit dem lächerlichen Argument, damit die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Diese Gelder werden genau wie vorher bei der Börse landen und die nächste Blase produzieren. Außerdem ist es unmöglich, aus den Südländern Industrieländer zu machen. Die Märkte sind sowieso schon völlig gesättigt und wer soll denn den ganzen Plunder kaufen?
Der Schwerpunkt dieser Länder muss wie vor der Eurozeit beim Tourismus und bei der Landwirtschaft liegen.

Kenner
@ ladycat - Wer soll den ganzen Plunder kaufen

Sie sprechen genau den richtigen Punkt an. Das Dilemma ist, dass unser Geldsytem permanent Wachstum braucht, dieses Wachstum aus wirtschaftlicher Sicht aber mittlerweile völlig unsinnig geworden ist. Verstärkt wird das im Euroraum selbstverständlich durch den Zwang der Südländer an die wirtschaftlich stärksten im Euro wie D aufzuschliessen. Das es dafür gar nicht genug Nachfrage gibt interessiert keinen. Das wir global gesehen mit dem Wachstumsschwachsinn unseren Planeten zerstören auch nicht. Ich hoffe, dass wir uns wenn der ganze Spuk hier vorbei ist und wir von Vorn anfangen können ein intelligenteres Finanzsytem ausdenken. Bisher wird allerdings noch nicht einmal das Problem beim Namen genannt....

ladycat
@ Hugomauser

Das sehe ich anders.
Es wäre durchaus möglich gewesen, Pleitebanken abzuwickeln und die seriösen Gelder zu retten. Da aber auch Politiker und ihre reichen Freunde in Risikopapiere angelegt haben, mussten die Zockerbanken gerettet werden. Die Nutznießer der Krise werden weiterhin geschont und mit immer neuen Geschenken belohnt.
Aber je mehr uns die Politik und Draghi in den Zeitenkauf-Schlamassel hineinreiten, um so schwieriger wird die Aufarbeitung.

ladycat
@ Kenner

Ich sehe kein Problem darin, wenn sich Zinsen bis 5 % bewegen. Es sind die Wahnsinnsrenditen von 15-25%, welche unsere Volkswirtschaften kaputt machen. Alle Leute müssen umdenken und sich vom Gewinnmaximierungswahn verabschieden.
Wir haben bereits genug Wohlstand und damit sollten wir zufrieden sein und mehr auf Nachhaltigkeit setzen.
Übringens, es mangelt nicht an einem intelligenteren Finanzsystem. Dieses lässt sich aber nicht durchsetzen, weil bei vielen Leuten Gier Hirn frisst. So kommt es immer wieder zu einem Zusammenbruch. Dann geht es wieder von vorne los, ohne aus der Geschichte gelernt zu haben.

Melanda
Der "der point of no return"...

... ist bereits vor Jahren überschritten worden. Die Staatsschunden sind nicht mehr zurückzahlbar. EZB und Politik "wurschteln" nur noch dahin um Zeit zu gewinnen, da keiner der "Buhmann" sein will wenn das ganze Finanzsystem zusammenbricht. Für jeden einzelnen kann die Devise daher nur lauten: rette sich wer kann, um seinen "persönlichen" Verlust so gering wie möglich zu halten.

bwl2012
Zinssenkung

Manche Menschen sind verärgert,da sie nicht mehr die erhofften Zinsen erhalten,doch die Zinssenkung soll genau das bewirken,damit die Leute ihr Geld investieren und neue Arbeitsplätze schaffen.Gleichzeitig haben Krisenländer die Möglichkeit die Zinskosten zu verringern um überhaupt die Schulden bezahlen zu können. Auch Deutschland spart dadurch viel Geld,da man für die 2,0 Billionen Euro Schulden kaum Zinsen bezahlt. Der einzige Nachteil liegt darin,dass die Produkte günstiger werden,weil es ein Überangebot an Waren und Dienstleistungen herrscht,weil eben viel investiert wird.

sasch
In Zukunft investieren!

Die EU braucht vor Allem Energie! Also sollten die sonnenreichen Südländer endlich in solarthermische Kraftwerke investieren, anstatt dass irgendwelche Fachleute von Dersertec träumen. Das wären endlich nachhaltige Investitionen mit Nutzen für alle!

Es ist doch kaum zu glauben, dass ein sonnen- und windreiches Land wie Griechenland Strom aus Diesel erzeugt.

DeHahn
Wunderbar!?

Die Profis verdienen sich ne goldene Nase, und die Masse der Laien bezahlt mal wieder die Party.
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In einem ähnlichen Board schrieb jemand, dass er noch Aktien von 2008 habe, die seien sogar gestiegen. - Ja, so wird weggewischt, dass allein in amerika 70.000 Menschen ihre Alterssicherung verloren haben. Hier in Deutschland gibt es keine Sammelklage, damit man bloß nicht herausbekommt, wieviele Rentner um ihr Sparguthaben gebracht worden sind. Ich habe einen Mann von der LVA kennen gelernt. Der hatte zum Austritt 40.000 Euro bekommen. Die wollte die Bank verdoppeln. Er war froh, dass 20.000 übrig geblieben sind.
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Ich klage unsere Regierung an, dass sie den Zockern dient, ohne die Sparer zu schützen. Lt. Stiftung Warentest hat sich die Beratungsqualität der Banken NICHT gebessert! Wir haben inzwischen eine Wolfs-Mentalität: die sich den Wanst vollschlagen, lachen über die Lämmer, die ihnen zum Opfer fallen.

Gast
Stets versorgt die Spielgeldeurozentralbank die Banken mit frisc

Es scheint sich für die Goldmannsachsbank durchaus bezahlt zu machen, daß sie eines ihrer Geschöpfe an die Spitze der Spielgeldeurozentralbank EZB gestellt hat, denn der Mario versorgt die Bankendelinquenten nun immerzu mit frischem Geld und da es dieses (fast) zinsfrei zu leihen gibt, so schmerzen die Verluste beim Spekulationsglücksspiel an der Börse nicht mehr sonderlich. Die Rechnung dafür bezahlt nämlich das gemeine Volk, dessen Ersparnisse und Einkommen dadurch allmählich entwertet werden.
Freilich, manchmal kann es helfen, wenn der Staat Geld drucken läßt, doch dann müßte es an diejenigen verteilt werden, die etwas damit anzufangen wissen, sprich die Handwerker, Fabrikanten und Bauern oder dem Volk gegeben werden, damit dieses durch seine Einkäufe die Wirtschaft belebt. Wird das liebe Geld aber an die Banken verschenkt, so verspielen es diese an der Börse und die Volkswirtschaft leidet dann unter der Geldentwertung. Die Banken sind eben bankrott und müssen in Konkurs gehen.

Gast

Ob es sich auch bald für den Normalo wieder lohnt Geld zu liehen um dies in Aktien zu investieren?!

Das hatten wir schon einmal!

ladycat
@ Raumfahrer

Klar sollen die Leute auch wegen der Niedrigzinsen zum Aktienkauf angeregt werden. Wenn dann genügend Normalos eingestiegen sind, kann man die Börse ja abstürzen lassen. Die Insider haben ihre Gelder vorher natürlich gerettet.