
Ihre Meinung zu Interview zur Pflegereform: "Pflege ist das Megathema"
Die Regierung feiert ihre Pflegereform als Erfolg. Das Kabinett hat heute die erste Stufe gebilligt. Doch Pflegeexperte Ralf Suhr betont im Interview mit tagesschau.de: Angesichts von künftig etwa fünf Millionen Pflegebedürftigen wird diese Reform nicht die letzte sein.
Nur im Nebensatz wird im Interview "erwähnt", dass es sich bei der Pflege um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt. Stattdessen handelt ein Großteil des Interviews davon, wie man die -für umsonst- pflegenden Angehörigen "etwas" entlasten kann. Ich finde das gelinde gesagt ungerecht gegenüber den Angehörigen.
Es kann nicht sein, dass vorhandene Angehörige geschröpft und komplett von der Gesellschaft "ausgenutzt" werden, wobei diese gleichzeitig über ihre Arbeit die Pflege finanzieren, aber ältere Menschen ohne Angehörige alles von der Allgemeinheit bekommen. Das heißt, wer also z.b. eine demente Mutter hat, hat den schwarzen Peter gezogen - man gucke mal nach den Kosten, den so ein Mensch verursacht, rund um die Uhr also drei Schichten sind nötig. Wenn die Angehörigen aber ihre Mutter gut betreut in einer Einrichtung wüssten und entspannt ein paar Stunden täglich mit ihr verbringen, ist die Qualität der menschlichen Nähe eine ganz andere, als die zuhause völlige Beanspruchung.