Europawahl

Ihre Meinung zu Interview: "Denkzettel für die nationalen Regierungen"

Mit ihrer Stimme für rechtspopulistische Parteien wollten die Wähler in erster Linie ihre nationalen Regierungen abstrafen. Ein Votum gegen die Europäische Union sei das nicht, sagt der Politologe Tim Spier im Gespräch mit tagesschau.de.

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19 Kommentare

Kommentare

Gast
Nichts verstanden

Dass diese Blamage der Etablierten jetzt irgendwie weganalysiert wird, überrascht nicht.
Tatsächlich aber rächt sich jetzt, dass das zentralisierte Europa der Bürokraten immer ein Projekt der Eliten war, und in den meisten Mitgliedstaaten hütete man sich, dem Wahlvolk eine Mitsprechgelegenheit beim Grundsätzlichen zu geben. Dieser Konsens ging und geht durch alle "etablierten" Parteien, Europa wird als alternativlos verkauft, und auch berechtigte Kritik wird oberlehrerhaft als populistisch entlegitimisiert. Kein Wunder, dass dann irgendwann den Leuten der Kragen platzt und sie zu den einzigen Parteien laufen, die nicht die "Parteilinie" zu Europa fahren. Wen sie sich dann damit einhandeln, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Auf jeden Fall wird's höchste Zeit, dass unsere Mehrheitspolitiker mal etwas "populistischer" werden.

Gast
Komische Aussage.......

Woher will man denn eigentlich wissen, wie der einzelne Wähler tickt und warum er diese Parteien wählt?

Wenn ich strickt gegen die EU bin, dann kann gar keine anderen Parteien wählen, oder?

Ich würde denn gerne wissen, welche Parteien man wählen müsste, wenn man sich gegen die EU entscheidet?

Komische Argumentation.

Pessimist
Ergebnis

Die Bürger können scheinbar wählen was sie wollen, das Ergebnis wird schon so interpretiert das die EU die einzige seeligmachende Option bleibt. Schon traurig.

Manfred Schoenebeck
Alles klar, Herr Juniorprofessor!

"Das ist typisch für Europawahlen, dass Wähler durch ihre Stimme für Rechtspopulisten die eigene Regierung abstrafen wollen."

Wenn das mal nicht ein gefährlicher Irrglaube ist. Welch sonderbare Vorstellung von Psychologie. Ich glaube, die 48%, die wählen gegangen sind wollten wirklich die Partei wählen, die sie gewählt haben. Und den anderen 52 % ist die EU Schnuppe. Damit haben sie die eigene Regierung genug abgestraft.

Die Meldung "52% der Europäer ist Europa immer noch egal" würde mehr aufrütteln, als der Versuch die peinliche Wahlbeteiligung in den Bereich demokratischer Akzepanz zu rücken und von dieser schwachen Zahlenbasis auf die Kräfteverhältnisse in den einzelnen Ländern zu schließen.

Gast
Populistisch ist, wenn die CDU mit "Angie" wirbt.

Nach dem Motto, sie ist ja so beliebt. Mac Allister ist ja nun kein Nobody und hat eine erstaunlich weiße Weste. Das kann man von Herrn Schulz nicht behaupten.
Aber, diese Volksverdummung hat sich nun gerächt.

HamburgerHumanist

Herr Spier soll hier im Interview als jemand auftreten, der sich wissenschaftlich und kompetent mit Politik auskennt. Er ist schließlich Politologe. Dabei lässt er sich in seinen Äußerungen aber stark von seiner persönlichen Meinung leiten.
"Ich glaube", "ich denke", ich finde".
Da muss man doch keinen Politologen interviewen. Glauben tun viele andere Menschen auch etwas. Aber man versucht anscheinend die persönliche Meinung eines Menschen durch seine akademische Position als die "richtigere" Meinung darzustellen. Glaube ich zumindest...

Glasbürger
Was will uns diese Meldung sagen?

Die "Volksparteien" haben einen "Denkzettel" erhalten, doch eigentlich war ja alles nicht so gemeint?
Die SPD erholt sich und die CDU würde mehr europäischen "Wahlkampf" machen?
Die s.g. Rechtspopulisten haben eh` keine Inhalte u.s.w.?
Alles nur Protestwähler?
"Wir haben verstanden?"
Ist es nicht möglich, daß diejenigen, welche die "Rechtspopulisten" wählten, das in voller Absicht taten, weil die wenigstens mit Themen daherkamen, während z.B. bei unserer CDU nur Fr. Merkel, inhaltsleer wie immer, von den Plakaten herablächelte?
Tatsache ist doch wohl eher, daß die Etablierten grottenschlechte Politik machen. Im Inland, wie der EU. Das treibt die Leute dann anderswo hin.

Gast
Wenn links = konservativ: Rechtsruck u. Abkehr geht durch EU

Die Nichtwähler als stärkste Kraft und die NPD überspringt den Bundestag.
'EU-Kritische'41, 'Rechte'31 zusammen mit warum auch immer und von wem auch immer so genannte und 'Populisten'31 und "Sonstige"91(!) holten gegen die Etablierten 171 von 751 = 23%, mit und ohne Einstiegsbarrieren.

Zu behaupten, die Ergebnisse hätten rein nationale Ursachen, aber nichts mit der EU selbst zu tun, ist reine Schönfärberei zugunsten der rosaroten EU-Brille mit Splittermuster.

Die EU macht also alles richtig, aber die in ihr vertretenen und transnational über die Bürgerköpfe hinweg agierenden Regierungen rufen die Abkehrungen und Proteste hervor? Weg damit?

War es nicht die Troika mit EZB und EU-Kommission, die in den defizitären Peripherieländern, auch in Italien und Frankreich sich mit DE direkt in die Wirtschafts und Finanzpolitik einmischte, Austerität predigte und dennoch kein bisschen die Gesamtschulden senkte, aber dafür die Sozialstadarts und die Arbeitslosigkeit historisch hoch jagte?

Gast
"Ein Votum gegen die Europäische Union sei das nicht" ...

Was für ein absolutes Eingeständnis eigener Unwissenheit.

Ich stimme GEGEN die EU in ihrer jetzigen Form, weil diese inzwischen VIEL ZU WEIT GEHT. Ich bin nicht gegen eine EU. Dummerweise existieren für die Deppen Politiker (und anscheinend auch "Politologen") nur zwei Möglichkeiten. Das ist ihr eigenes Problem und der Grund warum sie abgewählt werden.

Das zeigt das Problem von "mehr direkter Demokratie" auf, das einige für die Lösung halten: Selbst bei einer Volksabstimmung kann man ja immer nur den Vorschlägen (meistens zwei) zustimmen, die einem zur Wahl stehen. Beispiel Abstimmung zum Tempelhofer Feld gestern: Ich konnte nur Ja oder Nein zu zwei Vorschlägen sagen, aber keiner von ihnen besagte "Macht aus dem Tempelhofer Feld wieder einen Flughafen".

Politik ist IMMER an die Intelligenz und die Einsichtsfähigkeit der Politiker gebunden und im Moment gibt es davon sehr wenig. Die EU scheint eine "populäre Gang" zu sein, jeder will dazugehören und niemand traut sich zu kritisieren!

ich-weiß-von-nix
Richtig @Katarina88

man kann wählen (oder nicht) was man will, hinterher taucht jemand auf, der einem erklärt, was man wirklich gewollt habe.

Immerhin noch besser als die bisherige Beschimpfung derjenigen, die nicht das gewählt haben, was die etablierten Parteien wollten.

Demokratie ist eben nicht so einfach, wenn der Bürger es nicht kapiert.

Wobei auch die etablierten Parteien so ihre Probleme damit haben - oder wie soll ich es mir sonst erklären, dass sich ein hiesiger CDU-Kandidat nicht zu schade ist, herumzufahren und die AfD - Plakate eigenhändig abzuhängen und zu "entsorgen".

Oder war das umweltbewußte vorauseilende Amtshilfe?

52 % der Wahlberechtigten in D haben nicht gewählt, der Kommentator erdreistet sich, den anderen vorzuwerfen, sie hätten "sinnlos" gewählt? Nein, ich habe gewählt und was ich wählte, tat ich bewußt - wg. Europa!

Pessimist
Nachtrag

Außerdem werden die wenigsten gegen Europa gewählt haben sondern höchstens gegen die Institution "EU". Das ist, auch wenn hier immer wieder beide Begriffe vermischt und verwechselt werden, NICHT das Gleiche.

Gast
Und warum wollen die Wähler...

...die nationalen Regierungen abstrafen? Na weil sie mit der EU-Politik, und den tiefen Einschnitten welche diese mit sich bringt, erstaunlicher Weise unzufrieden sind, und weil es ihnen ehedem sehr viel besser ging, als sie noch in souveränen Nationalstaaten gelebt haben, und ihre "nationalen Regierungen" existieren ja eigentlich gar nicht mehr, genauso wenig wie ihre nationalen Währungen. Und daher ist dieses Ergebnis eben sehr wohl ein Votum gegen die EU! Über die sogenannten Experten die uns hier immer wieder präsentiert werden, kann man nur noch staunen, aber dieses grüne Milchgesicht, ist wahrlich die Piemontkirsche auf dem Sahnehäubchen, kaum fertig mit dem Abitur, und schon Experte.

Gast
@Glasbürger

Die Meldung soll uns sagen "Volksparteien bekommen Denkzettel, ABER sie sollen in Europa so weiter machen wie gehabt, weil die EUROPAWEITE KRITIK alles nur von den nationalen Problem verursacht wird". Irgendwer hat da nicht nachgedacht.

Gast
"SPD auf Erholungskurs" ???

Ich vermute, dass eher der faule Trick Früchte getragen hat, nämlich, die sogenannte SPD-Nahles-Rentenreform kurz vor der EU-Wahl beschlossen zu haben, damit die ehemalige Arbeiterpartei bei der Wählerschaft bis zur Wahl noch in "guter" Erinnerung bleibt. Anders kann ich mir diesen Stimmenzugewinn nicht erklären.

Gast
Europa tut den Leute nichts gutes

Dieses angestrengte Umdeuten des Offensichtlichen nervt. Alles sei es, in Frankreich eine Identitätskrise, und hier meldet man, es sei ein Abstrafen nationaler Regierungen.

Entschuldigung, aber es ist eben doch eindeutig, dass man Europa als Mammon sieht, das nichts gutes für die Bürger leistet! Das ist nicht eine Ideologie von denen, die Europakritisch sind, sondern die Europakritischen sind einfach eine Mengenmässige Zahl! Das muss man bei aller Liebe ertragen können, und vielleicht endlich mal wahrhaben wollen.-

In Griechenland zB ist Syriza gewählt worden.

Demokrat1950

Leider sind 7 % zuwenig, um was zu verändern ! Sinnvoll wäre ein Europa der Vaterländer , wie es DEGAULLE wollte,also eine EWG selbständiger Staaten-kein EU-Einheitsstaat-von Brüssel regiert !Vor dem Euro war die EU viel besser !Da die Südländer dort die Mehrheit haben wäre die Gefahr, dass Dtld. für alles bezahlt !Unsere Ersparnisse könnten dann bald weg sein !Danach könnten griechische Verhältnisse kommen !

Olli_Garchi
andere Klein(st)parteien

Warum wird kein Wort über die vielen kleinen Parteien verloren, welche bei dieser Wahl erstmals Mandate erhielten? Damit meine ich nicht nur unsere deutschen, sondern auch ausländische. Wird dies auch einfach mit der geringen Wahlbeteiligung und dem damit verbundenem Drift weg von den Volksparteien zu erklären versucht?

Mal ganz ehrlich: dieses ewige Gesabbel über Extremisten und Populisten ist doch langsam etwas dröge geworden. Man wird einfach abwarten müssen, was sie aus ihrer Zeit in Straßburg machen, da es ein Novum ist. Wenn man schon einen Experten befragt, dann doch bitte nicht nur zum Elefanten im Raum, sondern zum ganzen Schauspiel.

tisiphone
Und genau deshalb gewinnen die Rechten mehr und mehr

Dem Bürger wird Zustimmung unterstellt (wir wollen mehr Europa). Ein paar Leute die nicht die EU wollen (was ja auch mal gleichgesetzt wird), werden als dumm oder faschistisch abgestempelt.

Weil jetzt aber doch immer mehr Menschen drauf pfeifen, ob man sie für das Eine oder Andere hält und ihrem Unmut Ausdruck verleihen, sagt man: ach, die meinen das nicht so.

Und genau deshalb wird das auch so weiter gehen. Weil man die Stimme der Bürger, wenn sie etwas ausdrückt, das nicht gefällt, entweder überhört, oder wenn das nicht klappt, die Interpretationshoheit übernimmt und dem Bürger erklärt, was er mit seiner Wahl eigentlich ausdrücken wollte.

Frei nach dem Motto: hach, was die Kinderchen heut aber quengelig... naja morgen ist das besser, weil sie ja genau wissen, dass das Beste für sie wollen.

Diese Meinung bzgl. des Denkzettels drückt pure Missachtung für das Volk aus.

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