Unterricht am Friedrich-Schiller Gymnasium in Marbach.

Ihre Meinung zu Europa im Klassenzimmer - das EU-Bild in der Schule

Vorurteile prägen das Bild der EU. Die Wählergeneration von morgen solle daher mehr über Europa erfahren, finden die Kultusminister. Welches Europabild vermitteln deutsche Schulen - und welchen Effekt hat die nun beginnende Juniorwahl?

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13 Kommentare

Kommentare

Kommerz
Indoktrination nach Lehrplan

Fehlt nur noch ein Fach „Staatsbürgerkunde“ auf die EU bezogen und wir sind mit der Indoktrination wieder da, wo wir schonmal waren.

Gast
Jede Zeit und jede Ideologie ...

... versucht sich Zugriff auf Wesen und Geist der Kinder zu verschaffen.

Je schlimmer die Ideologie, desto aggressiver die Indoktrination.

Schule soll den Kindern die Fähigkeit zu Denken vermitteln; gerne auch um viele Ecken.

Schule die indoktriniert ist diskreditiert.

Gast
Kritik unverständlich

Ich kann die Vergleiche hier nicht nachvollziehen. Niemand wird hier indoktriniert.

Es geht nur darum zu verstehen was die EU ist und warum es sie gibt.

Viele Menschen sehen nur das schlechte der EU und nehmen die Annehmlichkeiten als selbstverständlich.

Es sollte jedem klar sein, was für eine einmalige Sache die EU ist und was sie für die Menschen tut.

Ob die Vorteile die Nachteile (Aufgeben von nationalistischen Kompetenzen an die EU) aufwiegen muss jeder selbst entscheiden. Aber dafür müssen die Kinder das erst einmal wissen !
Und erfahren tun sie das aus den Medien nicht, daher ist eine Vermittlung in den Schulen durchaus sinnvoll.

Es gibt einige Sachen, die gelehrt werden, die deutlich weniger sinnvoll sind, meiner Meinung nach (zB Religion).

Manfred Schoenebeck
Föderales Bildungssystem in Deutschland überholt

Dass Bildung in Deutschland Ländersache ist, bringt das Problem: Es gibt keine real-politische Schnittstelle zwischen den Bundesländern und Europa. Wenn Europa immer mehr in Richtung Föderation geht, dann ist eine Föderation in der Föderation eigentlich ein Bremsklotz. Und der Grund, warum die Bildungshoheit von den Gründern der Bundesrepublik zu Ländersache gemacht wurde (damit es nie wieder eine politische Zentralindoktrination wie im 3. Reich geben soll) erübrigt sich dann auch. Ein einheitlicher deutscher Bildungsplan wäre in Europa auch nur einer von 28 (?)...

dap
Indoktrination?

Ich kann auch bei einigen der Kommentatoren hier im Forum nicht verstehen, wie sie auf Indoktrination kommen. Wir leben nun mal in Europa und sind Teil der EU. Warum sollen die Schueler nicht lernen, welche Funktion die EU hat, welche Rolle EU-Parlament und Europ. Gerichtshof spielen, was die Aufgaben der EU-Kommisare sind, etc. Das ist doch genuso wuenschenswert wie darueber zu sprechen, was die BRD ist, der Bundestag und Bundesrat, etc. Ueber die EU zu unterrichten, heisst ja nicht, dass man im Unterricht nicht auch kritisch ueber die EU diskutieren darf. Schlimm faende ich, wenn ein Schueler nach 10 oder 12/13 Jahren Schule keine Ahnung von der EU haette - oder allenfalls Stammtischparolen darueber gehoert hat.

Gast
@. SoilentGruen

Ich stimme Ihnen in jedem Punkt zu!

Thomas Wohlzufrieden
T EU rer Spaß

Nicht Vorurteile prägen das Bild der EU, sondern tägliche Beweise ihrer Unzulänglichkeit.

Gast
@Thomas Wohlzufrieden

Unzulänglichkeiten, die, das sollte der Ehrlichkeit halber erwähnt werden, nicht immer der EU anzulasten sind, sondern den Nationalstaaten, welche die Union nach wie vor im Griff haben und das europäische Pflänzchen des Öfteren abzuwürgen versuchen.

MKir13
@20:07 von Alter Nativer

Am Besten verschweigen wir den Kindern, daß es den Staat und Europa überhaupt gibt...

Gast
Europa verstehen

Meine Schulzeit ist schon eine ganze Weile her. Damals gab es zwar schon die EU, im Unterricht merkte man davon allerdings wenig. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, schon damals gelernt zu haben, worüber man sich in Nordirland die Köpfe einschlägt oder warum nicht alle Basken Spanier sein wollen. Vielleicht können die die Jüngeren im Forum etwas dazu sagen, ob derlei Themen es inzwischen in den Lehrplan geschafft haben.

Heute stehe ich in vielerlei beruflichen und privaten Verbindungen mit unseren europäischen Nachbarn. Auch ich bin über den Regulierungswahn der EU nicht begeistert, wenn er die kulturelle Vielfalt Europas zu zerstören droht. Andererseits trage ich kaum zur Vielfalt bei, wenn ich meine Meetings mit Spanien nur auf englisch abhalten kann und nur über Fachthemen oder das Wetter reden kann, weil ich nicht weiß, was meinen Gegenüber sonst so antreibt.

Ich hoffe, dass eine Generation, die schon früh lernt, einander zu verstehen, eine bessere EU aufbauen kann.

peterkunz123
EU kennenlernen ist wichtig

Die EU kennenlernen ist extrem wichtig. Erst als ich mich mit der Materie beruflich und privat stärker befasst hatte, konnte ich mir meine eigenen Gedanken zur EU machen. Dies führte dann bei mir zu dem Ergebnis, dass die EU vom Prinzip her eine gute Idee ist, aber in der Praxis leider falsch ausgestaltet ist, da die bekannten Parteien hier nur polarisieren. Entweder alternativlos so weiter wursteln wie bisher oder dann gleich die EU abschaffen. Ich bin wie einige kleine Parteien, die in den Medien immer ignoriert werden für eine grundlegende Reform Europas. Europa muss demokratischer werden und die Herausforderungen der Zukunft angehen. Wir sind europaweit technisch hinten dran und sollten uns daher hier mehr weiterentwickeln, als Großmastbetrieben Subventionen reinzustopfen. Wir brauchen ein Europa der Zukunft und unseren eigenen Weg. Als Anhängsel von Amerika werden wir doch nirgends mehr ernst genommen. Daher brauchen wir einen europäischen Weg!

Amelia
Keine Verfrühung!

Kinder haben heute genug damit zu tun, sich in ihrem Heimatraum zu orientieren. Meist spielt sich ihr Leben zwischen Schule - Kita - und Fernseher/Computerspiel ab. Was die Unterschiede zwischen Dorf-Stadt-Regierungsbezirk-Bundesland-Staat-Erdteil sein sollen, können sie nicht begreifen. Das hat Platz gegen Ende des Schulalters und danach! Vom Kleinen zum Großen, vom Nahen zum Fernen - nicht umgekehrt! Wir haben das auch nicht in der Schule gelernt und wissen jetzt doch so einiges darüber, oder nicht?:-)

Gast
Wenn die Kinder ...

Oh ja!
Ich bin dafür. Die Kinder müssen dringend über die EU informiert werden. Der Lehrplan ist zwar voll bis zur letzten Stunde aber man könnte ja die Abschnitte über die Länder- bzw. Bundesregierung ein bisschen kürzen - die haben ja bald eh nichts mehr zu sagen.
Selbstverständlich muss versucht werden, die Sache möglichst objektiv zu vermitteln. Also nix da mit "Reisefreiheit-Folklore" und Bologna-Bildungs-Käse. Tacheles. Karten auf den Tisch. Wie wäre es mit folgenden Themenschwerpunkten:
-Demokratie und EU Komission
Auswirkungen unkontrollierter -Zuwanderung aus Südeuropa für die dt. Sozialsysteme
-Deutschland im Spannungsfeld zwischen Führungsanspruch und Deutschenfeindlichkeit im europäischen Ausland
-Bürgerbeteiligung am europäischen Entwicklungsprozess

etc. etc. etc.