Hand die Kabel hält

Ihre Meinung zu EuGH-Urteil: Das Internet vergisst nichts

Der EuGH hat die Persönlichkeitsrechte im Internet gestärkt. Google muss künftig Verweise auf Antrag löschen. Der Internetexperte Udo Helmbrecht hält dies technisch kaum für umsetzbar. Seiner Meinung ist ein globales Rechtssystem für das Netz erforderlich.

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8 Kommentare

Kommentare

info99
Internet neu Entwickeln

Doch ein Aspekt ist bei den Diskussionen immer wieder unter den Tisch gefallen. Vielleicht, weil er für den Laien nicht so einfach zu verstehen ist und auch nicht sofort offensichtlich. Das ist in meinen Augen die veraltete Technologie auf dem diese „zukunftweisende Technologie mittlerweile basiert. Ich meine damit vor allem die Softwarestruktur wie das OSI-Modell der Netzwerkkommunikation. Viele dieser Protokolle sind Jahrzehnte alt und stammen aus einer Zeit als es darum ging, große Rechenzentren über Router (die so groß waren wie Kühlschränke) mit einander zu verbinden. Und nicht Homecomputer, Smartphones etc.. Wenn man heute Datenschutz und Datensicherheit diskutieren will, sollte man auf dieser Ebene damit anfangen. Es ist für mich mittlerweile ein gewaltiges Problem das sich die Hardware hunderte male schneller erneuert und ihre Leistungsfähigkeit steigert wie die Software.

denke
Mit diesem Urteil - leider viel zu spät

- ist hier endlich eine richtige Entscheidung getroffen worden. Man findet doch mittlerweile schon Daten von der ersten WWW-Stunde an.
Wäre auch zu schön gewesen, eine weitere Internet-Regelung eingeführt zu sehen, die Gültigkeit der HP jeweils nach einer Zeitperiode z.B. 3 - 5 Jahre automatisch zu löschen, es sei denn, der Kunde bezahlt. Eine kurze mail zur Erinnerung, keine Reaktion, dann bitte in den Papierkorb zur späteren Entsorgung.
Gilt auch für die Daten aus den Verlagsarchiven. So wie in einem Programm immer der Namen und das letzte Änderungsdatum eingetragen wird, sollte dies auch bei den eingereichten Artikeln und Berichte geschehen.
Gegen den Schrott im Internet ist der Weltraumschrott ein Fliegenpups.

Kommerz

Ich bin der Meinung, dass zunächst mal jeder selbst dafür verantwortlich ist, welche und wieviele Daten er an dritte weitergibt. Wer so dumm ist, ohne nachzudenken aus irgendwelchen vermeindlichen sozialen Zwängen Facebook etc. zu nutzen, wer ständig online ist und ununterbrochen seinen Standort preisgibt, der ist an seinem Schicksal selber schuld. Von mir gibt’s dafür kein Verständnis. Dummheit muss bestraft werden.

Zweitaktmotor

Ist doch ganz einfach: Eine gedruckte Zeitung kann man auch nicht wieder einsammeln und einstampfen. Alles, was da draußen ist, ist öffentlich. - Allerdings muss man sich auch als Konsument im Klaren sein, dass nicht alles ernst zu nehmen ist, was man im Internet hört und liest. Vielleicht sollte sich auch da die Einstellung ändern.

geradok
Muss ich meine Erinnerung auch löschen?

Kollege X hat vor Jahren auf der Weihnachtsfeier zotige Witze erzählt und war einfach nur peinlich. Jahre später erinnern wir uns noch daran. Nun steht seine Beförderung zum Chef an, und ehemalige Mitarbeiter machen sein damaliges Verhalten öffentlich. Kann Kollege X verlangen, dass wir unsere Erinnerung an seine Vergangenheit löschen? Muss ich Beweise, die ich für sein damaliges Verhalten habe, vernichten? - Der gesamte investigative Journalismus würde zusammenbrechen und wir hätten eine Friede-Freude-Eierkuchen-Gesellschaft. Wollen wir das?

Gast
ein ganz heikles Thema

Wenn man einer Suchmaschine verbieten kann, dass zu finden, was man sucht, kann man einem Lexikon auch vorschreiben, was nicht veröffentlicht werden darf.

Die eigentliche Seite wird ja nicht entfernt, sondern sie erscheint nur nicht in der Suchergebnisliste.

Ob damit das gewünschte Ziel erreicht wird, darf bezweifelt werden. Einerseits muss man erst wissen, dass irreführende Daten oder Links veröffentlicht werden. Andererseits kann es durchaus im Interesse des Einzelnen sein, dass manche Dinge nicht gefunden werden.

Ich hätte es lieber gesehen, wenn eine Möglichkeit geschaffen worden wäre, die eigentliche Seite bei Missbrauch oder Verletzung von Persönlichkeitsrechten abschalten zu lassen.

Der einzige für mich erkennbare Vorteil ist, dass man ausländischen Anbietern nicht mehr ganz machtlos gegenübersteht.

BimBamBino
Google muss Verweise löschen

Wenn Google mir nicht das bringt, was ich suche,
dann bemühe ich Yahoo. Wenn alle amerikanische
Suchmaschinen mitmachen, dann gibt es Yandex.ru
und so weiter.

meinungsquirl
@18:42 von denke

"Wäre auch zu schön gewesen, eine weitere Internet-Regelung eingeführt zu sehen, die Gültigkeit der HP jeweils nach einer Zeitperiode z.B. 3 - 5 Jahre automatisch zu löschen, es sei denn, der Kunde bezahlt"

Ist Ihnen eigentlich klar, dass ich meinen PC an dem ich hier sitze nehmen kann, ein paar Einstellungen vornehmen, vielleicht noch ein bisschen am Router konfigurieren, einen DynDNS Provider einrichten und schon habe ich eine eigene HP die über einen statischen Namen von außen zugreifbar ist?

Das Internet ist kein Spielplatz von Website-Hostern und deren Kunden, sondern doch einen deut komplexer. Diesem Umstand sollte man auch Rechnung tragen, wenn man laut über die Verwaltung von HP-Lebenszyklen in Gesetzesform nachdenkt.