Frankfurter Börse

Ihre Meinung zu Briten scheitern mit Klage gegen Börsensteuer

Seit Jahren ringt Europa um eine Börsensteuer, mit der die Banken an den Kosten künftiger Finanzkrisen beteiligt werden sollen. Eine Hürde ist nun aus dem Weg geräumt: Denn der EuGH hat die Klage Großbritanniens gegen das Projekt vorerst abgeschmettert.

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20 Kommentare

Kommentare

Thai-fun
Finanzindustrie

Wann begreifen sie endlich, dass Finanzjongleure keiner Industriebranche angehören, in der ein Mehrwert durch Rohstoffveredlung/-bearbeitung geschaffen wird.
Geld ist immer noch ein Warentauschäquivalent und kein Produkt.
Es kann weder vermehrt oder vernichtet werden! Das einzige was damit machen werden kann ist es anzunhäufen, oder verteilen.
Geldhäufler sind entweder Zocker oder Betrüger. Das hat schon lange nichts mehr mit ehrlicher Arbeit zu tun.

Gast
Steuerhöhe

Es geht um 0,1% bzw. um 0,01% Steuern auf ausgewählte Transaktionen und das soll schon einen spürbaren Unterschied machen? Deshalb der erbitterte Widerstand aus Londoner Finanzwelt? Das gibt doch ein Gefühl dafür, was für Summen dort umgesetzt werden müssen. Wow!

Gast
Argumentation der Banken hinkt gewaltig

Wieso sollte der "normale Bankkunde" und "kleine Firmen" die Kosten für solche Transaktionssteuern zahlen müssen? Das muß doch derjenige machen der die Aktien (usw.) kauft und verkauft.

Daran sieht man mal wieder, dass die Banken es nur wieder "den Großen" recht machen wollen und instgeheim wohl die Kosten dafür auf die normalen Kunden abwälzen.

eselspinguin
Was mich wundert:

- dass mit 0,1% Steuern (0,01% auf Derivate) 170 Milliarden € Einnahmen EU weit hereingespült werden
- wenn man 170 Milliarden€/200 Millionen Bürger teilt, kommen dann 850€ auf jede Person ... Kinder und Greise mit eingerechnet.
- Die Banken reichen die Belastung weiter ... und so weiter ... und am Schluss ist der kleine Mann ... er schaut nach hinten, nach vorne, nach links und nach rechts, sieht niemanden mehr ... und bleibt auf der Belastung sitzen.
- Und Derivate auf Weizen, Reis, Bohnen, Kakao und Kaffee sollte man schlicht verbieten (oder alternativ so besteuern wie Benzin an der Zapfsäule).

Warmduscher
Keine Industrie

Es gibt keine "Finanzindustrie". Das ist ein Begriff der geschaffen wurde um ein falsches Bild von Produktivität zu erzeugen. Bitte benutzt ihn nicht wieder.

Es gab mal eine Zeit, da sagte man, dass es die Bildung fördert Nachrichten zu lesen. Aber jetzt ist die Tagesschau so durchsetzt von Werbebotschaften, widersinnigen Wortschöpfungen und einseitiger Wertung, dass man höllisch aufpassen muss welche Informationen man da aufnimmt.

AbseitsDesMainstreams
Hin und her macht Tasche leer

Im Prinzip ist eine kleine Börsensteuer eine gute Sache, um Zocker und Spekulanten von der Börse fern zu halten. Gerade die deutsche Börse hat viel Nachholbedarf solide zu werden:

1. Eine geringe Kapitalisierung lässt Spekulanten, aber auch Gerüchten, ein übergebührliches Gewicht zukommen.

2. Im Gegensatz zu den VSA dient die Aktie in der BRD eben nicht als Altersabsicherung, sondern als Spielzeug.

3. Der "Performance-DAX" ist eine weltweit einmalige Mogelpackung, der neue Höchststände vorgaukelt, obwohl die Kurse weit drunter liegen (wg. Dividenden, Bezugsrechten etc.). Der ehrliche "Kurs-DAX" wird kaum veröffentlicht.

Verwunderlich ist jedoch, das für die wesentlichen Zockerinstrumente, die Derivate, nur 0,01 % Steuer verlangt werden sollen, für den braven Aktiensparer dagegen 0,1 %.

Nicht das Aktiensparen soll doch verhindert werden, sondern die Zockerei?! Die Derivate haben den enormen Hebel/Multiplikator, der die Börsen schaukeln lässt.

ElricMoon

Das ist ja garnichts im Vergleich zur Abgeltungssteuer von 25%, die für Kleinsparer eigentlich skandalös ist.

Einerseits bekommt man ständig eingehämmert man soll Altersvorsorge betreiben, und wenn man dann sparsam ist und vorsorgt, in dem man mit den bereits versteuerten Nettolohn in Aktien investiert, kassiert der Staat nochmal kräftige 25% des Gewinns mit. Natürlich nichteinmal inflationsbereinigt. Wer also seine Aktien über Jahrzehnte lang hält und der Zahlenwert inflationsbedingt steigt wärend der reele Wert gleich bleibt, wird quasi zu 25% der Differenz enteignet sobald er die Aktien verkauft.
Ganz davon abgesehen dass der Sparer selbst alle Risiken trägt. Aber wenn Gewinn rausspringt, ist der Staat natürlich mit dabei.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass diese doppelt und dreifach Besteuerung des Nettolohns durch "Mehrwert"steuer, Abgeltungssteuer & Co. illegal sein sollten. Das ist doch Augenwischerei.

Und da motzen die Finanzinstitute wegen ihrer 0.01% Steuer...

Gast
traurig

Das Mutterland der Industrialisierung ist dermaßen fest im Griff der Bankster.

Und da wundert man sich über fehlende Wahlbeteiligung.--

Hugomauser
@Klette

"Es geht um 0,1% bzw. um 0,01% Steuern auf ausgewählte Transaktionen und das soll schon einen spürbaren Unterschied machen? "

Ja, das macht einen spürbaren Unterschied. Die Steuer wird ja auf den Umsatz erhoben, nicht auf den Gewinn. Das bedeutet, es werden im Computerhandel blitzschnell 1000 mal 1 Mrd umgesetzt und am Ende habe ich 100 Mio Gewinn. Dann müssen aber 0,1% von 1 Billion Steuer gezahlt werden, das macht in dem Beispiel 10% des Gewinns oder 10 Mio aus.

Ist natürlich nur ne sehr vereinfachte Darstellung zur Erklärung des Grundprinzips.

Hugomauser
@CE

"Wieso sollte der "normale Bankkunde" und "kleine Firmen" die Kosten für solche Transaktionssteuern zahlen müssen? Das muß doch derjenige machen der die Aktien (usw.) kauft und verkauft."

Nun, viele dieser Geschäfte werden von (Lebens)Versicherungen und Pensionsfonds getätigt, die ja das Geld der Kunden anlegen und vermehren müssen. Zahlen die nun zusätzlich Steuer, sinkt natürlich die Überschussbeteiligung, da weniger Überschuss übrig bleibt. Nur ein Beispiel.

Hugomauser
@AbseitsDesMains...

"Im Gegensatz zu den VSA dient die Aktie in der BRD eben nicht als Altersabsicherung, sondern als Spielzeug."

Mein "Spielzeug" muss immerhin zu 20% meinen Lebensunterhalt im Alter abdecken.

Bill Hicks
MwSt. auf "Finanzprodukte"

Wenn schon die Briten am Klagen sind, dann wäre ich für eine MwSt. von 19% wie auf alle anderen Waren auch.

Anschließend schaue ich auch gerne genüßlich zu wie Banker argumentieren, warum Finanz"produkte" keine Produkte sind oder warum kein Mehrwert ensteht und deshalb die MwSt. nicht zutrifft.

Als nächste Eskalationsstufe sollte man dann die Glücksspielsteuer ansetzen und jedem Pleitebanker Suchttherapien statt Steuergeldern zum Zocken anbieten.

Die Finanz"industrie" stellt nichts her, vermehrt aber Geld, befeuert also Inflation eine Steuer für alle, deren Geldanlagen weniger abwerfen als die Inflationsrate, bzw. jene die keine Sachwerte besitzen.

"Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?" - (Die Dreigroschenoper von B.B.)

Hugomauser
@AbseitsDesMains..

"Verwunderlich ist jedoch, das für die wesentlichen Zockerinstrumente, die Derivate, nur 0,01 % Steuer verlangt werden sollen, für den braven Aktiensparer dagegen 0,1 %.

Nicht das Aktiensparen soll doch verhindert werden, sondern die Zockerei?! Die Derivate haben den enormen Hebel/Multiplikator, der die Börsen schaukeln lässt."

Der"brave" Aktiensparer wird ja kaum belastet, eher der, der ständig kauft und verkauft.

Dadurch, dass Derivate solch einen großen Hebel haben, sind in der Konsequenz, da es sich um eine Umsatzsteuer handelt, die 0,01% im Extremfall mehr als die 0,1% auf Aktienhandel.

spetzki
@Thai-fun

Haben Sie Geld auf der Bank und/oder private Versicherungen?

Dann beauftragen Sie damit doch auch diese Zocker/Betrüger.

Was ich sagen will ist: Natürlich muss man da regulieren, meiner Meinung viel sträker als das bislang passiert ist. Banken dürften eine gewisse Größe gar nicht überschreiten, weil sie die Realwirtschaft unterjochen, künstlich die Rohstoffpreise verteuern, gegen Staaten wetten und so insgesammt die Gesellschaft gefährden.

Aber: Jeder einzelne von uns ist auf die ein oder andere Weise in dieses System eingewoben. Das darf man auch icht vergessen.

Es sind nicht "die anderen". Trägt doch jeder sein Geld da hin wo es am meisten Zinsen gibt. Fragt doch so gut wie keiner, was mit dem Geld geschieht. Erst recht fühlt sich keiner verantwortlich dafür, dass mit seinem Geld nichts unmoralisches getan wird.

Gast
Dauer

@Klette:
0,01% können auf den Umsatz bezogen sehr viel sein.
Angenommen sie Mieten einen LKW für eine Stunde um etwas vom Möbelhaus zu transportieren.
Durch die 0,01 auf den Umsatz bezogen verdoppeln sich ihre Mietkosten locker. Denn sie müssen diese 2mal tätigen und auf den Neupreis des Lkws bezahlen.

Kurzzeitige Geschäfte verlieren damit sehr stark an Reiz. Das ist aber auch der Sinn der Steuer.

Gast
0,01% auf Transaktionen

Bitte nicht vergessen, dass vor allem der Hochgeschwindigkeitshandel, der im Mikrosekundenbereich Transaktionen vornimmt und dadurch gewaltige Schwankungen auslösen kann, damit gebremst wird. Selbst wenn nur alle 100 Mikrosekunden eine Transaktion getätigt wird, dann sind das am Tag immer noch 864.000 Transaktionen. Da kommt ne Menge Steuergeld zusammen, vor allem, wenn man sich mal die Größe mancher Transaktionen anschaut, die beim Devisenhandel schnell mal einige Milliarden betragen können.

adler3103
13:34 von Spoing

"Kurzzeitige Geschäfte verlieren damit sehr stark an Reiz. Das ist aber auch der Sinn der Steuer."

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Sie haben Recht! Es müsste aber heißen: Das ist WÄRE auch der Sinn der Steuer.

Unsere Spezialisten haben den Hochfrequenzhandel aber schon beim ersten Entwurf ausgenommen, somit ist der Sinn verfehlt.

Gast

Ein Hoch auf den Hochgeschwindigkeitshandel. Selbst 0,01 % summieren sich wenn pro Stunde Millionen Transaktionen getätigt werden.

purpleblues
Begriffsklärung „Finanz-Industrie“

Das Wort kommt von einer schlechten Übersetzung aus dem Englischen. „Industry“ klingt wie das deutsche Wort „Industrie“, bedeutet aber „Branche“. Sprachwissenschaftler nennen solche Worte „falsche Freunde“.

Im übrigen ist diese Steuer so doppelbödig wie die Tabaksteuer. Man will die Finanztransaktionen einerseits eindämmen und andererseits daran verdienen. Welcher Aspekt wird dominieren?

Chart
erst denken, dann schreiben

Wenn ich also für die Altersvorsorge Geld in Aktien, ETFs, Fonds usw. anspare bin ich ein Zocker und Betrüger. Sie sollten mal überlegen was Sie für einen unsinn schreiben.
Wer wird denn die meiste steuer wohl zahlen? Es wird wie immer der kleine Privatanleger sein, denn die ganz großen gehen dann eben dahin wo sie keine Steuer zahlen und davor hat vorallem England angst.