Glasfaserkabel

Ihre Meinung zu Internet-Aktivisten besorgt über EU-Gesetz zur Netzneutralität

Für Internet-Aktivisten steht die Zukunft der digitalen Welt auf dem Spiel, wenn das Europaparlament heute über ein neues Gesetz für den Telekommunikationsmarkt abstimmt. Darin geht es auch um die Netzneutralität, die viele gefährdet sehen.

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18 Kommentare

Kommentare

Gast
Es wird leider so kommen..

Hier steht Profitgier gegen eine gute Sache.
Im zweifelsfall kommt - wie auch schon bei den Abgaswerten - ein Anruf aus Berlin und die Telekom freut sich, versucht doch gerade die Telekom schon seit längerem die Netzneutralität aufzukündigen..

UdSSR
Netzneutralität ist eine Illusion

Am Ende wird es so sein, wie auf der Straße. Wer über mehr Geld verfügt, kann sich den leistungsstärkeren Wagen und mehr Treibstoff leisten. Die Durchschnittesfahrer und Durchschnittssurfer müssen mit weniger zufrieden sein.

Gast
April, April?

Gerade von Politikern ist man ja einiges an Realsatiere gewohnt, aber das ist doch wohl ein Scherz? Hört sich die gute Neelie Kroes gelegentlich mal selber zu?

"Angebote, die unbedingt eine höhere Netz-Qualität brauchen wie Video-Konferenzen, Telemedizin oder Fernsehen"

Telemedizin. Da sind wir uns alle einig, dass das bevorzugt behandelt werden muss. Fernsehen aber in einem Atemzug mit Fern-OPs zu nennen ist schon wieder ein ganz neues Level an Inkompetenz.

Aber es zeigt auch das grundlegende Problem. Wer entscheidet, was bevorzugt wird. Das gibt doch selbst dann Probleme, wenn es nicht gerade die Kroes macht.

TV kann man buffern. Ein paar Sekunden Wartezeit zu Beginn, und schon fällt ein gelegentlicher Aussetzer gar nicht mehr auf. Videokonferenzen sind etwas empfindlicher, und bei E-Sports geht es um Millisekunden. Andererseits sind Videokonferenzen was "ernsthaftes", und mit Video on demand lässt sich mehr Geld verdienen als mit E-Sports. Nicht ganz trivial also...

Europeja
Eine gute Sache!

Ich begrüße das EU-Gesetz. Für Endverbraucher im privaten Bereich wird sich ja nicht viel ändern.
@UdSSR: Es ist schon länger so, dass wer mehr Bezahlt besseres Internet bekommt.

Klaus.Guggenberger
Überholspur mit Maut

Dieser gegen die Netzneutralität gerichteter Teil der Richtlinie muss verhindert werden. Andernfalls ist das freie Internet beseitigt. "Bessere Qualität" bedeutet Überholspur mit Maut.

Großer_Elch
Der Tod auf Raten...

Dann wird das Internet als unabhängige Informationsquelle endgültig ausgespielt haben.

Oberkobold
Kleine Unternehmen haben das Nachsehen

Hierbei geht es darum, dass kleine Unternehmen, Blogger, Webseitenbetreiber keine speziellen Verträge mit den Providern abschließen können, weil sie finanziell im Nachteil sind.
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In den USA gab es bereits einen Vorgeschmack, was das bedeuten kann. Dort wurde von einem der größten Provider Netflix um 27% gedrosselt. Angeblich lag es an einer Mehrbelastung durch Netflix. Komisch dabei war nur, dass Kunden anderer Provider nicht betroffen waren. Netflix knickte zum Schluss ein und hat mit dem Provider einen speziellen Vertrag gemacht über eine angebliche Direktverbindung. Danach ging die Geschwindigkeit für Personen dieses Providers wieder um 27% hoch, wenn sie Filme von Netflix angeguckt haben.
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Mit dem Gesetz, das heute verabschiedet werden soll, können Provider ihre Dominanz ausspielen. Diese können dann Unternehmen wie Kunden zusätzlich zur Kasse bitten und eigene Streamingdienste bevorzugen. Die Infrastruktur I-Net wird zukünftig teurer und das Gesetz hilft nicht der Wirtschaft.

Gast
@bitterepille

Warum MUß Medizin über das Internet betrieben werden? Es gibt nur einen wirklichen Grund: Um Reisekosten für einen Spezialisten zu sparen.

Es ist und bleibt doch nun einmal ein zweidimensionales Ding diese Darstellung auf dem Monitor und ich würde von jedem Medizinmann eine gute Sehstärke UND gleiche Augen erwarten.

"Telemedizin" ist wieder nur so ein BUZZWORD mit dem die Politiker versuchen den guten Willen der Bevölkerung zu bekommen und jegliche Kritik zu ersticken. "Wir brauchen das unbedingt dafür" ... ist absoluter Blödsinn, denn Menschen sterben nun einmal und wir sollten uns davor hüten dann ein "ja wenn wir den Spezialisten von ganz weit weg hätten hinzuschalten können" ...

Streaming in hoher Qualität funktioniert schon jetzt (auch wenn es manchmal hakt), aber ich würde mich NIEMALS von einem Operateur am anderen Ende der Welt durch einen von ihm gelenkten Roboter operieren lassen ... selbst wenn es sonst mein Ende wäre.

Telekinese
Das Internet als unabhängige Informationsquelle

ist den Mächtigen doch längst ein Dorn im Auge! Es kann doch nicht sein, das die Menschen sich abseits der großen Medien unabhängig informieren. So ist es doch auch in der Printwelt gelaufen. Große Konzerne haben kleinere unabhängige Printmedien geschluckt und heute gibt es nur eine suggerierte Massenmeinung. Und diesen Zustand will man jetzt auch für das Internet erreichen. Die Meinung der großen Medienkonzerne wird in Millisekunden an den Mann gebracht und unabhängige Informationen darf man sich mit "Modemgeschwindigkeit" mühselig selbst suchen. Neutralität ist leider in unserer sogenannten "freien" Gesellschaft nicht vorgesehen. Der Grundgesetzgedanke "Gleiches Recht für Alle" verkommt zur Farce!

Gast
@Großer_Elch

Naja der Tod des Internets als Informationsquelle hatte doch schon mit der Depublizierung begonnen, als DIE GROßE DATENBANK DER AKTUELLEN GESCHICHTE (Tagesschau.de) ihr Archiv vom Netz nehmen musste.

Alles nur weil ein paar private Medienunternehmen Profit machen wollen. Das erschreckendste ist, dass die Menschen die sich noch an diese brilliante Seite erinnern können, so langsam "aussterben". Die heutige Version von Tagesschau.de ist doch nur noch eine müde Seite die auf aktuellste Nachrichten ausgelegt ist.

JFDee
Provider wollen doppelt kassieren

Die Stoßrichtung der Telekom-Giganten ist seit Jahren offensichtlich:

Sie wollen Geld nicht nur vom Konsumenten, der für den Internetzugang bezahlt, sondern auch vom Anbieter, dessen Daten durch ihre Netze fließen.
Der hat zwar auch schon für seinen Zugang bezahlt, aber jetzt soll er zusätzlich für die "letzte Meile" blechen, um nicht auf dem Feldweg fahren zu müssen.
(Websuche: "obermann netzneutralität")

Es scheint, dass sich die intensive Lobbyarbeit gelohnt hat. Die Formulierungen im Gesetz verschleiern die gravierenden Konsequenzen.
Die gut gemeinten Beteuerungen von Frau Kroes werden die Nießnutzer des Gesetzes nicht lange aufhalten.

Bitte, liebe Journalisten (ARD und anderswo), befasst euch gründlich mit diesem Thema !!

Gast
Unternehmen abstrafen

Wenn Unternehmen, wie die Telekom, meinen die Netzneutralität aufzuheben, dann müssen wir die bekämpfen.

Dann schließen wir diese Unternehmen technisch aus.

Leben 42
Ich sehe noch eine Gefahr

"Um entsprechende Absprachen zwischen Telekommunikationsunternehmen und Anbietern von Inhalten im Netz umsetzen zu können, müssten Daten künftig gefiltert werden. Denn damit die Internetanbieter wissen, welche Inhalte sie bevorzugt transportieren sollen, müssen sie die Inhalte kennen. Ein Verfahren, Datenpakete zu überwachen, ist die Technologie Deep Packet Inspection. Diese wird bereits in Russland verwendet, um Seiten zu sperren."
hxxp://www.tagesschau.de/wirtschaft/netzneutralitaet-eu100.html

r.wacker
Freies Internet hat es nie gegeben

Es scheint, den meisten Internet Nutzern ist entfallen, dass es sich beim Internet um ein Kommunikationsnetz von Privatunternehmen(!) handelt, die damit Geld verdienen wollen/müssen. Leitungen nicht staatlich, Server und Knoten nicht staatlich, DNS Server nicht staatlich, usw.
Und ein Unternehmen kann jederzeit seine Preise für solche Dienstleistungen gestalten, wie es will. Natürlich auch nach dem System: Wer mehr will, muss mehr zahlen.

Ach ja, und solche Privatunternehmen können natürlich auch filtern, ganz nach ihrem Gusto. Und sie können Nutzerdaten und Nutzerverhalten gewinnbringend verkaufen, wann und an wen sie wollen.

Wer hier von der großen Freiheit faselt, hat das System Internet nicht verstanden.

Gast
Mehr

Was in dem Artikel nicht ganz klar wird: Es geht auch darum, dass z.B. ein Internet-Anschluss-Anbieter extra Geld von Inhalteanbietern, wie Streamingdiensten (dazu können auch die Mediatheken der ÖR-Sender gehören) kassieren wollen. Deren Inhalte werden ohne Extra-Zahlungen nur noch gebremst btw. nachrangig weitergeleitet bzw. in der übertragaren Bandbreite beschnitten.

Und das geht sehr wohl alle an.

Über die Abschaffung eines ähnlichen Modells streiten sich ja übrigens gerade KabelTV-Anbieter und die ÖR vor Gericht.

Sumpfhuhn
Das Geld gewinnt immer

Wer das meiste Geld hat, für den werden die Gesetze angepasst, alles nur eine Frage des Preises. Die Menschen, die genug davon haben stört es nicht und diejenigen, die nicht genug haben, werden nicht ernst genommen.

Gast

Die Konzerne mit Geld im Koffer wollen schnellere Leitungen, kleinere Firmen mit keinem Geld werden ausgebremst. Wettbewerbswidrig. Punkt.

kickbaff

Da muss ich Sumpfhun recht geben, wir kleinen sind halt die Bauern.