Protestaktion gegen das Homosexuellen-Gesetz in Uganda.

Ihre Meinung zu Anti-Homosexuellen-Gesetz: Weltbank stoppt Uganda-Kredit

Die Weltbank hält wegen des neuen Gesetzes gegen Homosexualität in Uganda einen Kredit für das afrikanische Land zurück. Es werde geprüft, ob die "Entwicklungsziele nicht beeinträchtigt" würden, so ein Sprecher. Das Gesetz war weltweit kritisiert worden.

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20 Kommentare

Kommentare

Anonymer-User

Sehr gute Aktion! Wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen sind bei solchen unmenschlichen Rechtsprechungen von gestern das einzig wirksame politische Druckmittel. Wie bereits erwähnt sollte sich das Einfrieren der Kredite aber auch auf alle anderen fundamentalistisch-religiösen Staaten(sowohl radikal-/erzkonservativ christlich als auch islamistisch geprägt) ausweiten die die Rechte von Mädchen und Frauen oder der LGBT-Gemeinschaft einschränken oder gar unter Strafe stellen. Wünschenswert wäre aber auch das Einfrieren von Geldern politischer Entscheidungsträger der betreffenden Länder um stärkeren Druck auszuüben mehr für die Gleichberechtigung von Mädchen, Frauen, homo- bi- und transsexuellen Menschen zu tun; und zwar nachhaltig.

Gast
traurig

Auch hier zeigt sich mal wieder, was Missionierung während der Kolonialzeit wirklich gebracht hat.
Religiöser Wahnsinn.
Ob da nun die Sanktionen wirklich helfen ist mehr als fraglich.
Helfen könnte nur die übermächtige Kirche selber, in dem endlich verbreitet wird:
Vor Gott sind alle Menschen gleich.
Gott liebt alle Menschen, auch die, die nicht so sind wie wir es erwarten.

Gast
Würde Deutschland...

...das selbe Schicksal ereilen, wenn wir mal ein Gesetz erlassen sollten, das der Weltbank nicht gefällt?

Ist es überhaupt die Aufgabe der Weltbank sich als moralische Instanz aufzuspielen?

Den Homosexuellen in Uganda ist damit jedenfalls nicht geholfen. Im Gegenteil.
Sollte mich nicht wundern, wenn die nachher als Sündenbock herhalten müssten.

Residue
@ tombär

Sind Sie sich da so sicher, dass vor der Missionierung in Afrika die Aufklärung herrschte? Ist es nicht eher so, dass die Bibel zur nachträglichen Rechtfertigung der eigenen Meinung missbraucht wird als umgekehrt?

Thomas Wohlzufrieden
Der Weg ist richtig, aber das Mittel auch?

Es ist völlig richtig, Zeichen gegen Diskriminierung aller Art zu setzen. Es ist allerdings fraglich, um mit dem Stopp des Kredites auch wirklich die Verursacher dieser Diskriminierung getroffen werden, oder wieder einmal nur völlig unbeteiligte.

rowik
sanktionen dann gegen fast alle asiatischen Staaten?

Schon erstaunlich, wie hier so viele leichtfertig Sanktionen und Einfrieren von Entwicklungshilfe gegen ein afrikisches Land fordern, was weit weg liegt und an neokoloniales Vormundsverhalten "weißer", besserwisserischer Länder erinnert.
Wer hier einen Boykott fordert, sollte bedenken: In JEDEM Land Asiens außer einzig Israel sowie in zahlreichen weiteren Ländern in Afrika gibt es solche Gesetze, die von der Todesstrafe über empfindliche Haftstrafen bis zumindest Repressalien reichen. Konsequenterweise müßte dann jede Hilfe für Menschen im Gazastreifen, Afghanistan, Bangladesh eingefroren werden. Die Sanktionen gegen Iran, die gerade gelockert werden sollen, müßten sofort wieder beginnen. Waren aus quasi allen islamischen Ländern müßten konsequent boykottiert werden, aus allem kommunistischen Ländern ebenso. Vielleicht kann je jeder selber beginnen, keine Waren aus diesen Ländern zu kaufen und vor allem die Fußball-WM in Quatar zu boykottieren-oder etwa nicht?

adorno
10:28 von rowik

Stimme Ihnen voll zu.

pyrex
voll im Trend

Uganda ist doch mit seinem Gesetz voll im Trend - man könnte es fast als Vorreiter bezeichnen - weil das Gesetz sogar das Denunzieren Homosexueller verlangt! Da können sich die Russen noch was abgucken. Was wird die Weltbank jedoch mit Russland machen - und was hätte sie gemacht, wenn die Dame aus Arizona nicht vor kurzem ihr Veto gegen ein diskriminierendes Gesetz dieser Art eingelegt hätte. Vermutlich nichts - aber Uganda - mit denen kann mans ja machen... bäh böse Weltbank (und für die, die nun denken ich hätte was gegen Homosexualität, bin selbst schwul!)

spetzki
Naja, is ja erstmal nicht viel passiert

Da is Geld erstmal zurückgehalten worden.

Heißt ja nicht, dass das Geld nicht später doch ausbezahlt wird.

Jadenfalls hat man die Gelegenheit wahrgenommen, ausdrücklich die eigene Meinung klar zu machen - das ist erstmal nicht schlecht.

In meinen Augen ist es auch ein großer Unterschied, ob einen die Gesetze eines Landes nicht gefallen, die vielleicht schon ewig existieren oder ob ein Land in eine falsche Richtung abdriftet.

Hier laufen Entscheidungsprozesse, darauf kenn man einwirken. Und wenn es nur bewirkt, dass man sich dort der Brisanz solcher Gesetze bewusst wird.

Momentmal
Verantwortlich sind evangelikale Christen aus den USA

Liebe Tagesschau-Redaktion, ihr als öffentlich-rechtliche mit Bildungsauftrag und so...
Bitte veröffentlicht mehr zum Hintergrund des Entstehens dieses verbrecherischen Gesetzes.

Scott Douglas Lively, Don Schmierer und Caleb Lee Brundidge sind die Namen der Verantwortlichen.

Diese drei US-Amerikanischen Demagogen und Schwulenhasser haben mit viel Geld des radikal-evangelikalen, weltweit operierenden Netzwerks "The Family" dem auch der Präsident sowie der "Ethikminister" Ugandas angehören dieses Gesetz gekauft.
Die Gesetzesvorlage wurde von David Bahati, ebenfalls Mitglied der "Family" ins Parlament eingebracht.

"The Family" investiert seit Jahren Unsummen in die "Elitenbildung" Ugandas, was man getrost als feinsinnige Formulierung für Korruption und Bestechung betrachten kann.

Bitte. liebe TS-Redaktion, nennt Roß und Reiter.

Abschließend @tombär: Die Missionierung Afrikas endete nicht mit der Kollonialzeit. Leider. Das ist ja das Problem.

Gast

@residue am:
Leider muss ich Ihnen widersprechen.
Die Geschichtsforschung zeigt, dass Homosexualität vor der Kolonialisierung in weiten Teilen voll akzeptiert war. Ich manchen Gegenden sogar hoch verehrt.
Verfolgung und Strafen sind erst durch die Kolonialisierung entstanden.

Die christlichen Kirchen haben einen gewaltigen Schaden angerichtet und tun es immer noch, der über Jahrhunderte wirkt und vielen Menschen die Freiheit oder das Leben kostet.

rowik
ist die kritik in jedem fall gerechtfertigt?

Die pauschale Kritik gegen dieses Gesetz verwundert. Wenn man sich das Gesetz genauer anschaut, wird deutlich daß Sex mit Minderjährigen bestraft wird- solcher Schutz von Kindern besteht vollkommen zu Recht auch in fast allen anderen demokratischen Ländern. Dann wird die Propagierung von Homosexualität und die Praktizierung unter Strafe gestellt. Darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein- Uganda hat entschieden wie zahlreiche andere Länder weltweit auch, daß homosexuelle Handlungen bestraft werden. Was Uganda NICHT macht-obschon sich hier viele so aufregen als wäre genau das der Fall- ist daß Homosexuelle als Menschen diskriminiert und verfolgt werden, solange sie Homosexualität gar nicht praktizieren.Dies im Gegensatz zu vielen islamsichen Staaten. In Uganda wird nicht der Mensch an sich verfolgt oder diskriminert- sondern ein bestimmtes Handeln sanktioniert, wenn er es denn tut-sonst nicht. Und der Schutz Minderjähriger ist zusätzlich verbessert und konsequent.

bwindi
Uganda Homosexual Law

Bitte lesen Sie sich den verabschiedeten Gesetzestext genauer durch. Da werden Sie keine "Aufforderung zur Denunzierung" mehr finden. Diese wurde vor der Unterzeichnung herausgenommen. Warum schreit jetzt die ganze Welt auf? Es gibt 83 Staaten, die ein Anti Schwulengesetz verabschiedet haben und vor allem einige inkl. Todesstrafe. Ich hoffe, alle die hier aufschreien haben sich auch engagiert aufgeregt. Was die Weltbank macht ist mir unverständlich. Die Not hier im Land ist so groß. Wenn diese Hilfe gestrichen wird, leiden Kinder und Schwangere zuerst! Ich lebe seit 3 Jahren in Kampala.

standarddeviation
Über Ursache der Anti-Homosexuellen-Gesetze informieren!

Ich finde auch, dass die Medien erwähnen sollten, dass evangelikale Christen Hass auf Homosexuelle in Afrika verbreiten und dass das die Ursache ist, weswegen Länder wie etwa Nigeria und Uganda ihre Gesetze gegen Homosexuelle deutlich verschärft haben. Es gibt sogar eine Dokumentation zu dem Thema. Die Dokumentation heißt "God Loves Uganda". Dort werden die Zusammenhänge detailliert erklärt.

Batalha
Die zwingende oder gewaltsam verbogene Logik

Jetzt ist es ja von der Logik her zu erwarten, dass demnächst auch die Finanz- und Wirtschaftsverflechtungen zu Saudi Arabien und diversen weiteren Staaten gekappt werden - oder sieht man das als (hunds-)gemeiner Bürger so völlig falsch?
Oder ist es im weltpolitischen Geschäft etwa so wie bei den Bürsten - die ja mit einem breiten Sortiment von Borsten bestückt sein können - sie reichen von feinem Dachshaar bis zum Draht!

Gast
@pyrex

Ganz genau. Mit den meisten anderen Ländern hätte man das nicht machen können. Aber da Uganda kaum Möglichkeiten hat sich zu wehren, ist es das perfekte Land um ein Exempel zu statuieren. Und wenn das nun gelingt kann man sich anhand der neuen Praxis auch in Bezug auf andere Länder orientieren.
Also nicht "böse Weltbank".

Wer hier glaubt, das wegen dieser Entscheidung nun die Schwulen in Uganda leiden müssen, der liegt falsch. Die Schwulen müssten auch ohne die Entscheidung der Weltbank leiden.

Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich die Weltbank als ethisch-moralische Instanz etabliert haben will. Wie bei der/den Kirchen befürchte ich, dass das sich auf lange Frist noch mehr zu einem reinen Machtinstrument entwickeln wird.

Gast
von Residue

Schön wäre es, doch die Missionierung hat mehr zerstört als es gut ist.
Gerade Afrika leidet da am meisten dran.
Völker und Kulturen, die vor her auch im Einklang mit der Natur lebten, wurden zerrissen, neue Grenzen gezogen.
Diese Völker wurden entwurzelt , missbraucht und versklavt.
Und das auch im Namen eines Gottes.

Klaus Peter Schmidt
Herrschaften

ein land dafür bestrafen, dass es sich an seinen traditionen, egal wie komisch, manchmal sogar inhuman für die ausserstehenden aussehen, hält:

einst nannte man so was kolonialpolitik. jetzt abkürzung der hilfe.

Residue
@ tombaer

"Völker und Kulturen, die vor her auch im Einklang mit der Natur lebten, wurden zerrissen, neue Grenzen gezogen."

Ach wirklich, es war also immer sehr friedlich in Afrika? Es ist keine Frage dass die gewaltsame Missionierung Afrikas nicht richtig war. Aber das Problem in Afrika ist doch nicht so sehr der Kolonialismus, sondern vielmehr das moderne Mittel der Gewalt (Gewehre + nationale Vernetzung) die alten Konflikte in hoehere Dimensionen skalieren lassen.

@ raffix

Hoch verehrt? Haben Sie da eine Literaturangabe zu?

@ rowik

" In Uganda wird nicht der Mensch an sich verfolgt oder diskriminert- sondern ein bestimmtes Handeln sanktioniert, wenn er es denn tut-sonst nicht."
Wow, ich sags nur nochmal, wow. Wuerde die Logik auch gelten wenn heterosexueller Sex ploetzlich verboten werden wuerde? Es geht ja nicht GEGEN den Menschen, sondern gegen den Akt.

Gast
zu rowik

Sie schreiben: "In Uganda wird nicht der Mensch an sich verfolgt oder diskriminert- sondern ein bestimmtes Handeln sanktioniert, wenn er es denn tut-sonst nicht."

würden Sie in gleicher weise auch ein gesetz verharmlosen und schönreden, das es christ_innen erlaubt, christ_innen zu sein und sie "nur" dann mit lebenslanger haft bedroht, wenn sie beim BETEN erwischt werden?

--

ich finde es grauenhaft genug, was in uganda und anderen teilen der welt geschieht. aber zu sehen, dass ich mich nicht einmal in deutschland darauf verlassen kann, dass alle mitbürger_innen solche furchtbaren attacken gegen grundrechte und menschenwürde in aller entschiedenheit zurückweisen, das ist zusätzlich erschreckend.