Protest gegen das neue Gesetz gegen Homosexuelle

Ihre Meinung zu USA: Protest gegen Diskriminierung von Homosexuellen

Im Restaurant wegen seiner Homosexualität nicht bedient zu werden - in Deutschland wäre das ein Fall von Diskriminierung. In Arizona soll so etwas zukünftig erlaubt sein, zum "Schutz der Religionsfreiheit". Doch Bürgerrechtler protestieren.

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46 Kommentare

Kommentare

karwandler
Da ich ein tiefreligiöser Busfahrer bin

lasse ich zwei händchenhaltende Schwule nicht einsteigen.

Lieber Gott, ich danke dir für den Atlantik, der uns vom Amerika trennt.

Gast

Und wiedereinmal sind es Deutschen die Gleichberechtigung vorlegen. Während in Frankreich und Spanien gegen Homosexuelle demonstriert wird, in Russland mit Gewalt geantwortet und in den USA es Gesetze gibt, finde ich die Deutsche Freizügigkeit doch sehr beruhigend!!! Jeder 10 soll homosexuell sein! Der 10te Jünger Jesu, jeder 10te Sportler und jeder 10te Präsident!!! Willkommen in der Wirklichkeit!!!

USArrogance
Bürgerrechtler gegen Religionsfreiheit

Ja was denken sich die Schwulen und Lesben eigentlich den tief religiösen Menschen so eine schwere Last auferlegen zu wollen, und bedient werden zu wollen? Muss man mit solchen Neigungen denn unbedingt in Arizona leben?

Man könnte andersrum natürlich auch fragen, warum Homophobie so oft hinter Religion versteckt wird, und warum religiöse Gefühle Menschenrechten widersprechen.

GeMe
Nach diesem Gesetz könnte ich mich weigern

warum nicht den Spieß umdrehen und diese "Gläubigen" nicht bedienen, weil es dem eigenen Glauben an Freiheit und Toleranz widerspricht?

Da kann man doch sicher eine Liste aller Dienstleister, die sich weigern Homosexuelle zu bedienen, im Internet veröffentlichen.

Ich bin schon seit vielen Jahren Atheist, aber wenn ich mich richtig erinnere, steht im neuen Testament "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."

Wie wir alle wissen, ist es mit der Nächstenliebe bei den US-Amerikanern und hier insbesondere bei den Republikanern nicht besonders gut bestellt. Je weiter rechts und je gläubiger ein US-Bürger ( eine US-Bürgerin) ist, desto intoleranter oder auch "nächstenfeindlicher" ist er (sie).

So zumindest meine Erfahrung von diversen USA Reisen.

dito
Und warum noch mal, boykottierte Obama jetzt die Olympiade?

Ach ja richtig .... ich hoffe, er boykottiert jetzt auch Arizona.

Seya
Da haben wir es...

Und wieder einmal ist es die Religion... Gott bewahre uns! Allmächtiger!

Laskaris
Todesstrafe und Militäreinsätze ja, schwule Hotelgäste nein?

In Amerika gibt es viele Christen, die offenbar kein Problem damit haben, die Todesstrafe oder fragwürdige Militäreinsätze mit ihrem Glauben an den "Gott der Liebe" zu vereinbaren. Aber einem homosexuellen Gast ein Zimmer vermieten oder ihn im Restaurant bedienen geht nicht, weil das dem Glauben widerspricht?

Seltsame Prioritäten sind das. Als Atheist müsste ich darüber schmunzeln, wenn das Thema nicht so ernst wäre.

Die Religionsfreiheit war ursprünglich ein Produkt von Aufklärung und Humanismus. Sie diente in erster Linie dazu, religiöse Menschen vor der Verfolgung durch andere religiöse Menschen zu schützen (ein sinnvoller Gedanke, nachdem sich in Europa erst Christen und Muslime, dann Katholiken und Protestanten Jahrhunderte lang die Köpfe eingeschlagen hatten). Damit hat dieses Gesetz rein gar nichts zu tun. Es dient schlichtweg der Legitimierung von Hass und Ausgrenzung.

Gast
Wow! Putin regiert auch in Amerika!

Das nenn' ich aber einen langen Arm. Sapperlot!

jautaealis
Langsam, aber sicher ...

... habe ich genug von Religions- und auch Meinungsfreiheit – weil diese Güter immer wieder dazu missbraucht werden, übergeordnete Menschenrechte zu untergraben! Wir sollten die erstgenannten daher entweder aus all unseren Verfassungen entfernen oder zumindest an das Ende einer Liste mit einer klaren Reihenfolge all dieser Werte setzen... Im übrigen mag ein jeder glauben und denken, was er will – sobald er aber auch nur im entferntesten andere damit beeinträchtigt, soll er von sich aus hinter dem Berg halten oder muss eben auf dem Rechtsweg dazu gezwungen werden.......

Gast
Freiheit, die schwer zu ertragende

"wer Gäste nicht bedient, sollte sich einen Grund einfallen lassen, der nichts mit Hautfarbe, Geschlecht, Religion etc. zu tun hat."

Warum? Es mag einem (zurecht) übel aufstoßen, wenn jemand deswegen diskriminiert wird. Aber: Eigentümer müssen mit ihrem Eigentum machen dürfen, was sie für richtig halten. Wenn sie das nicht dürfen und sie im Namen der Toleranz bevormundet werden, dann sind sie nicht mehr Herr über ihr Eigentum und die Begriffe Eigentum und Toleranz verlieren ihren Inhalt.

Im krassesten Fall bedeutet die Eigentumslogik, dass Leute auch wegen ihrer Hautfarbe, Religion etc. diskriminiert werden können. Das ist für jeden aufgeklärten Menschen schwer zu ertragen, klar. Aber was ist denn der Gegenentwurf? Eigentümer dazu zu zwingen, jeden zu bedienen? Ist das etwa tolerant?

sarkoptesmilbe

"Jeder der ein Geschäft hat kann entscheiden ob er mit Schwarzen oder Juden Geschäfte machen will oder nicht", erklärte sie. "Das ist Amerika, das ist Freiheit."

Und damit ist alles gesagt.

Anonymer-User

"Der Republikaner John Kavanagh versteht die ganze Aufregung nicht: "Das Gesetz schützt keinen Hotelbesitzer oder eine Bedienung die keine homosexuellen Paare bedienen will, denn es handelt sich hier nicht um eine grundsätzliche Belastung.""

Und ich verstehe den Satz nicht. Das ergibt keinen Sinn. Wenn es nach ihm ginge, dann ist also die Bedienung missliebiger Gäste doch keine Belastung, d.h. das Gesetz ist unnötig und würde den betreffenden Unternehmern auch nichts bringen? Aha, alles klar?!

Die von konservativen bis rechtskonservativen Republikanern und damit gleichzeitig streng religiösen und bigotten Christen bewohnten US-Staaten sind was die gesetzlich legitimierte Diskriminierung von Homo, Bi- und Transsexuellen angeht nicht weit von der intoleranten russischen Gesetzesgebung entfernt. Auch gibt es in den republikanischen Bundesstatten oft frauenfeindlichen Regelungen, z.b. erschwerte Abtreibungen. Diese Fundamentalisten hätte Jesus als Pharisäer und Heuchler beschimpft.

Gast
Meine erste Reaktion...

... war auch: "Unmöglich! Wie kann man nur!"
Nach genauerem Nachdenken, sehe ich es differenzierter.
Wenn mich das Arbeitsamt bei Arbeitslosigkeit zwingen würde in einer Schlachterei Tiere zu töten, würde ich mich auch mit allen Mitteln dagegen wehren.

Ich würde keine Tiere schlachten. Doch einige schneiden Tieren allein aus Glaubensgründen bei lebendigem Leib die Kehle durch. Und einige Homophoben glauben eben, dass Homosexualität ansteckend ist.
Diverse Einstellungen mancher mag man idiotisch finden, aber zu ändern ist das nicht.

Gast
@ karwandler

"Da ich ein tiefreligiöser Busfahrer bin lasse ich zwei händchenhaltende Schwule nicht einsteigen."
Da haben Sie den Text nicht richtig gelesen. In diesem Fall wäre es nicht gültig: "Das Gesetz schützt keinen Hotelbesitzer oder eine Bedienung die keine homosexuellen Paare bedienen will, denn es handelt sich hier nicht um eine grundsätzliche Belastung."

Gast
erschwerte Abtreibungen?

Amerika ist eines von 4 Laendern, in denen die Abtreibung (das ist so verniedlichend wie Endloesung) bis zur Geburt erlaubt ist. Die anderen 3 Laender sind Kanada, China und Nordkorea.

Gast
@ jautaealis

"Im übrigen mag ein jeder glauben und denken, was er will – sobald er aber auch nur im entferntesten andere damit beeinträchtigt, soll er von sich aus hinter dem Berg halten oder muss eben auf dem Rechtsweg dazu gezwungen werden......."
Würden Sie in einem Restaurant essen gehen, bei dem Sie wissen, dass Sie unerwünscht sind? Wer weiß, was die alles in Ihr Essen mischen. Spucke wäre da wohl noch das Harmloseste.
Gegen Betonköpfe kommt man auch per Gericht nicht an.

karwandler
re w.eiser

" Eigentümer müssen mit ihrem Eigentum machen dürfen, was sie für richtig halten. "

Dann decken Sie mal Ihr Dach mit blauen Dachpfannen, wenn die Bausatzung rote vorgeschrieben hat.

Woran Sie sehen können: sobald Sie mit Ihrem Eigentum "öffentlich" werden, können Sie nicht mehr einfach nach eigenem Gusto verfahren.

Ansonsten lesen Sie einfach mal, was im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz steht.

Lappi
Wie war das noch ...?

"O'er the land of the free and the home of the brave?...."

Oder sollte es besser heissen "Former Land of the Free"

Das Land driftet immer mehr in einen totalitären präventiven Polizeistaat ab,und in einen Staat in dem Radikale Ansichten immer mehr zulauf findet.

Sei es das die Schule bestimmt welche Lebenmittel ein Kind zu Schule mitnehmen darf,und mit Radikalen Methoden diese durchsetzt.Sprcih Schulverweis auf Zeit oder gleich kompletter verweiss.ist gerade passiert.Das Opfer ist ein 6-Jähriger.
Oder immer mehr Polizisten die Gesetze missachten,wie z.b 2 Eltern und 2 Kleinkinder mit Pfefferspray einzunebeln.Grundrechte ,Bürgerrechte exestieren so wie wir sie kennen,nur auf dem Papier.

Zwar gibt es immer wieder Klagen gegen Disskriminierung,aber im Endeffekt ist das wie hier ,das nur ein Bruchteil wirklich klagt.Tausende Fälle bleiben ungesehen.
Die Politik....schweigt.

Lappi
Da ich Tiefdemokratisch bin....

...bin ich dafür,Leute die solche Gesetze erlassen in der EU Einreiseverbot bekommen.

Ps: Der Atlantik könnte diesbezüglich durchaus gerne doppelt so grosse sein.

german-canadian
Na ja...

... Arizona ist etwas sonderbar.
Wie manche Gesetzt in anderen US-Staaten auch.
Das dieses Gesetz albern ist versteht sich von selbst.

@karwandler
In Deutschland hat ein Frisör eine übergewichtige Kundin abgelehnt weil diese den Stuhl beschädigen könnte.

Wie wollen Sie dieses rechtfertigen?

Lappi
Nicht ganz so einfach...

Denn der Grundsatz das etwas als öffentlich erklärt wird,hat nicht mit einer Bausatzung zu tun.
Ich denke eher an ein Kaufhaus wo es keine "Gesichtskontrollen" gibt,und daher es ein "öffentlicher Raum" wird.Daher darf nach dem Zutritt nicht willkürlich allen Personen deren Hautfarbe anders ist einfach ein Hausverbot erteilt werden.Das wäre Diskriminierung.Zwar hat nach einem BGH Urteil der Eigentümer das Hausrecht,jedoch darf er nicht dabei Personen oder Personengruppen einfach diskriminieren,und Sie von dieser öffentlichen Fläche ausschliessen.

Gast
@ sarkoptesmilbe

""Jeder der ein Geschäft hat kann entscheiden ob er mit Schwarzen oder Juden Geschäfte machen will oder nicht", erklärte sie. "Das ist Amerika, das ist Freiheit."

Und damit ist alles gesagt."

Und Sie meinen hier wäre das anders? Versuchen Sie als Obdachloser (vielleicht sogar noch verschuldet) ein Konto einzurichten. Versuchen Sie als Bewohner einer "schlechten" Gegend einen Kredit zu bekommen, obwohl Ihre Schufa sonst einwandfrei ist.
Ist noch nicht lange her, da hat eine Frau gegen die Verschleierung der Gründe zur Ablehnung eines Kredits geklagt. Sie hat den Rechtsstreit verloren.
Das ist die "Freiheit" in Deutschland - auch ohne Hilfe von Gesetzen.

karwandler
re german-canadian

"@karwandler
In Deutschland hat ein Frisör eine übergewichtige Kundin abgelehnt weil diese den Stuhl beschädigen könnte.

Wie wollen Sie dieses rechtfertigen?"

Könnten Sie als erstes mal den Zusammenhang spezifizieren?

Hat er eine Verletzung seiner religiösen Überzeugungen geltend gemacht?

Gast
@robecks

Arizona ist nicht ganz Amerika. Allen Amerikafeinden gleich gesagt!In den USA gibt es liberalere Staaten ,als Deutschland und die Niederlande. So gibt es in vielen US-Staaten schon seit 20 Jahren die Volladoption...die Ehe gleichberechtigt mit der Mann+Frau-Ehe gibt es bereits in über 18 US-Staaten,gar per Volksentscheid gab es die Einführung zur Homo-Ehe. Die Indianer haben schon vorher die gleichberechtigte Ehe mit der Mann+Frau-Ehe gleichgestellt usw.

Gast
Free Sprekken Schtonk!

@ 23:43 von jautaealis

Die Meinungs- und Redefreiheit im Namen der Gleichbehandlung abschaffen zu wollen ist aber schon eine komische Idee...

Warum dann nicht auch die Demokratie abschaffen, um freie Sonntage zu gewährleisten?

@ Karwandler

nö, solange nicht der Bus dem Fahrer gehört, hat er das Recht natürlich nicht.

@ Abtreibungen

hmm.. ein Arzt ist nicht verpflichtet, Abtreibungen vorzunehmen, wenn es gegen seine Religion ist. Hatten wir da nicht vor Kurzem einen ähnlichen Fall hier in Deutschland? Wo einem Vergewaltigungsopfer in drei konfessionellen Krankenhäusern die Hilfe verweigert wurde? Religiöse Betonköppe können auch ohne solche Gesetze jede Menge Unheil anrichten. Und die große Mehrheit der Menschen mit humanistisch pluralistischen Wertevorstellungen kann sie dann auch trotz solcher Gesetze boykottieren.

karwandler
re german-canadian

"Das dieses Gesetz albern ist versteht sich von selbst."

Dann versteht sich auch von selbst, dass man in aufgeklärten Weltgegenden skeptisch ist gegenüber Ländern, wo alberne Gesetze mit demokratischen Mehrheiten verabschiedet werden.

mahoru
god bless america

claro, segnet Gott diese Nation, denn es ist der Gott den sich dieses Volk scheinbar nur für diesen Zweck gebastelt hat. Dieser Gott segnet dann auch wirklich alles!:
Rassismus, Folter, Völkermord, Todesstrafe, Ignoranz,Diskriminierung, Überheblichkeit, Unwissenheit......im Namen der Freiheit!
Natürlich gibt es auch da immer wieder einzelne aufrichtige und denkende Menschen - aber es wird wohl noch ein paar Jahrhunderte dauern bis man sich derer besinnt. Ihnen gilt meine Unterstützung in Worten und Taten!
Keine leichte Aufgabe.....

Gast

Ich persönlich halte Gesetze in jedwede Richtung für unsinnig und kontraproduktiv. Toleranz geht schliesslich in beide Richtungen und jemanden zu respektieren ist keine Einladung genötigt zu werden indem einem etwas stets vor die Nase gehalten wird.

Dies sind gesellschaftliche Probleme und die Gesellschaft löst so etwas prima ganz von selbst. Da braucht es keine Gesetze, durch welche sich entweder jemand diskriminiert oder bezüglich seines Eigentums enteignet fühlt.

Wir Menschen empfinden doch alle ganz subjektiv. Jeden Tag. Wen wir auf der Strasse grüßen, neben wen wir uns im Zug setzen, mit wem wir an der Bushaltestelle eine Unterhaltung führen und wen wir anlächeln.

Häufig ist ganz klar, dass der Vermieter oder Arbeitgeber die zuvorkommende Dame mittleren Alters aufgrund der grünen Haare und des Nasenringes des anderen Bewerbers bevorzugt hat. Muss man sich deswegen einklagen? Sind wir wirklich so scharf darauf irgendwo zu sein, wo wir eigentlich nicht willkommen sind?

karwandler
re justbefair

"Arizona ist nicht ganz Amerika."

Hat auch keiner behauptet.

Aber ein Bundesstaat der USA ist es .. oder auch nicht?

german-canadian
@karwandler

"Könnten Sie als erstes mal den Zusammenhang spezifizieren?"

Egal aus religiösen, ästhetischen,, oder persönlichen Gründen kann fast jeder Dienstleister sich aussuchen wenn er bedient oder nicht.
Das ist halt so!

Ausnahmen sind unter anderem Taxifahrer .

mahoru

dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, habe mich aber dennoch zu einem Kommentart hinreißen lassen...

Gast
Zynismus?

Ich kann nur hoffen, das Ihr Beitrag von dem schwärzesten Zynismus aller Zeiten geprägt ist. Wenn nicht, finde ich diesen Beitrag für so unfassbar , dass, um sie nicht beleidigen, ich per Google ein entsprechendes Synonym suchen muss. Ich habe es gefunden:
Ich schätze an Ihnen den besonders restringierten Code

Ishihori
@Tada

Nein, Sie irren sich nicht. Der im Beispiel angesprochene Gastwirt darf nur außen kein Schild anbringen, wie geschehen, auf dem im Comicstil drei abgehalfterte Gesichter von Rauchern zu sehen waren mit dem Text "Wir dürfen nicht hinein". Dagegen wurde erfolgreich geklagt, damals gab es aber dieses schräge "Antidiskriminierungsgesetz" noch nicht. Schade, daß der Wirt daraufhin geschlossen hatte. Es war wirklich sehr angenehm mein Essen in einer rauchfreien Umgebung genossen zu haben. Ansonsten kann jeder Wirt jeden beliebigen Gast ablehnen zu bedienen, aus welchen Gründen auch immer. Dazu genügt ein freundlich neutrales "Ich werde Sie nicht bedienen."

Ishihori
@cynic

Eigentlich bin ich der Zyniker, Ihren Kommentar finde ich aber gut --- MUSS ich mich dort einklagen, wo ich nicht willkommen bin? --- Sehr gut.

Gast
Sprachlos

Also entweder hat ein Drittel der Kommentatoren den Inhalt dieser Meldung nicht verstanden, oder aber ich habe heute 33 % meiner Empathie verloren.

Wenn ein deutscher Gastronom ein schwules Pärchen oder einen Schwarzen wegen der Herkunft oder der sexuellen Neigung nicht bedient , mag das zwar legal sein, aber trotzdem ist der Gastronom ein Rassist oder Homophob. Das beweist nur den unerrträglich schlechtem Charakter des Gastronoms oder Busfahrers.

Caparrapi
Amerika - Land der Diskriminierungen und Neurosen

Was soll man schon anderes halten von einem Land, in dem Minderheiten nach Belieben diskriminiert werden, das seine Bürger genauso bespitzelt wie andere Länder (und diese dann auch noch als politische Freunde bezeichnet?!).
Was soll man halten von einem Land, das in sich schon vor lauter "grösser, schneller, weiter" pervertiert ist, ein Land, in dem ich mich nach Belieben mit Waffen versorgen kann, weil ich mich selbst schützen muss?!
Abstand!
Leider reicht der Atlantik beileibe nicht aus, denn ähnlich neurotische Tendenzen lassen sich in Europa dank gesetzlicher Regelungswut auch schon ausmachen.
Doch wenigstens werden hier die Menschenrechte beachtet.

Laskaris
@ cynic @ Ishihori

cymic: "Sind wir wirklich so scharf darauf irgendwo zu sein, wo wir eigentlich nicht willkommen sind?"

Ishihori : "Eigentlich bin ich der Zyniker, Ihren Kommentar finde ich aber gut --- MUSS ich mich dort einklagen, wo ich nicht willkommen bin? --- Sehr gut."

Das ist in der Tat an Zynismus kaum zu überbieten.

Es ist noch gar nicht lange her, da durften Schwarze und Weiße in den USA nicht nebeneinander im Bus sitzen. Die vorderen (und bequemeren Plätze) waren für die Weißen reserviert, die hinteren für die Schwarzen. Und auch an vielen guten Schulen waren schwarze Kinder nicht willkommen.

Hätten Sie da auch gesagt: "Warum wollen die denn unbedingt im Bus vorne sitzen, die Schwarzen, oder auf alle Schulen gehen dürfen? Man muss sich doch nicht überall einklagen, wo man offensichtlich nicht willkommen ist!"?

Offenbar verstehen Sie beide schlichtweg nicht, worum es hier geht - nämlich darum, es nicht hinzunehmen, wenn man als Bürger zweiter Klasse behandelt wird.

Gast
Gegenwehr frustrierter Konservativer

Die amerikafeindlichen Rundumschläge der "üblichen Verdächtigen" hier gehen mal wieder an der Realität vorbei. Tatsächlich sind die USA zum grössten Teil in Bezug auf Toleranz und Akzeptanz genauso weit, wenn nicht sogar weiter als viele Staaten Europas. Derartige Entwicklungen, ob bei Homoehe, Drogenlegalisierung, Einwanderung usw., verängstigen allerdings die ohnehin schon durch ihren schrumpfenden Einfluss verunsicherten Konservativen, und sie schlagen dann in den Staaten wie Arizona, wo sie (noch) über ausreichend politischen Einfluss verfügen, mit solchem Unfug wie diesem Gesetz zurück. Ist ja nicht das erste Mal, dass Arizona mit sowas negativ auffällt und dann damit auf die Nase fällt. Alles nur Rückzugsgefechte. Spätestens wenn sich der Staat dann mit einer Bürgerrechtsklage am Hals vor den Bundesgerichten wiederfindet, ist der Spuk wieder vorbei.

das ding
01:26 von german-canadian

"(...) Das ist halt so!"

Na dann ist beliebiges Verhalten ja vorprogammiert.

Sobald es um Moral, Gottes Wille, oder das was man dafuer haelt, geht, machen die Menschen im Grunde nur, was sie wollen. Oder umgekehrt: Sobald es um persoenliche Geschmaecker, Vorurteile und Abneigungen geht, sucht man sich die passende Religion oder Moral dafuer. Gibt fuer jeden was. Und nun - folgerichtig passen solche Leute die Gesetze an eine bestimmte Idee davon an. Das sollte wenigstens logisch weitergedacht werden, denn braucht man dann noch Gesetze? Warum nicht gleich ein einziges "Tue, was du willst!"

Joe K
@ Laskaris

in den USA ist "Aufklärung" ein sehr weit verbreitetes Fremdwort.
Was wollen sie von einem Volk erwarten, dass zum Grossteil glaubt, wir Menschen hätten vor 6000 Jahren mit Dinos gekuschelt

das ding
04:02 von Jawoll

Ich versuche immer zu sehen, das bestimmte Dinge universal (Menschenrechte, Diskriminierungen etc.) sind, und das einzelne Staaten, die davon abweichen, die Gefahr mit sich bringen, das eigene Land ebenfalls negativ zu beinflussen. NIcht nur darum ist der Blick auf andere Laender so wichtig, der sollte natuerlich auch auf die positiven Dinge gerichtet sein. Zum Lernen, Nachmachen oder Vermeiden.

Laskaris
@ Joe K

In der Tat ist es erschreckend, dass rund 50% der Amerikaner nicht an die Evolutionstheorie glauben. Allzu große Häme aus Europa ist aber unangebracht, denn manche Meinungsumfragen kommen für die EU auf einen Kreationisten-Anteil von immerhin 30%. Auch bei einem Drittel unserer Bevölkerung ist es also augenscheinlich mit Bildung und wissenschaflichem Denken nicht weit her.

Zudem sollten wir nicht vergessen, dass die weltbesten Naturwissenschaftler und Ingenieure immer noch größtenteils aus den USA kommen bzw. dort forschen. Das Land hat seine Tiefen, aber auch seine Höhen. In Deutschland herrscht dagegen viel Mittelmaß.

tisiphone
Ah, guten Morgen.

Das nenn ich mal einen guten Start. Nachdem man alles getan hat uns die olympischen Spiele zu verderben, merkt man: die, die so "tolerant" sind, sind gar nicht besser.

Und in den USA gibt es sicher noch mehr solcher Staaten (zum Beispiel die, in denen immer noch voller stolz die Südstaatenflagge an den Häuschen weht), aber da wird jetzt nicht geschrieen. Sondern: ein Bericht, damit wir Deutschen uns erhaben fühlen können und gut ist.

Aber das beste: so richtig deutsch: hier geht das nicht. Der Wirt muss niemanden bedienen. Wenn er keine Homosexuellen bedienen will ist das sein Recht, aber er darf es nicht sagen, denn dann ist es Diskriminierung.
Das ist deutsche Toleranz wie ich sie kenne: man tut als ob, man sagt nix. Aber wir sind ganz gesetzestreu. Ich sags ja: Toleranz kann man nicht gesetzlich anordnen.

Noch ne kleine Anmerkung: man muss nicht homophob sein, um Homosexualität abzulehnen. Nicht alles was man ablehnt, fürchtet man.

Laskaris
@ tisiphone

"Noch ne kleine Anmerkung: man muss nicht homophob sein, um Homosexualität abzulehnen. Nicht alles was man ablehnt, fürchtet man."

Ein vernünftiges Argument gegen Homosexualität gibt es nicht. Homosexualität kommt bei diversen Tierarten und in sämtlichen Kulturen vor, auch bei den sogenannten Naturvölkern. Sie ist im vollen Sinne des Begriffs natürlich. Homosexuelle stellen keine Bedrohung dar, sind nicht gewalttätiger als die Durschnittsbevölkerung und leiden auch nicht öfter an psychischen Krankheiten als die Durchscnittsbevölkerung. Der Anteil der Homosexuellen an der Bevölkerung ist klein und ungeachtet der Kultur bemerkenswert stabil - die Menschheit stirbt also auch nicht aus, wenn wir Homosexualität tolerieren.

Alle gängigen Argumente gegen Homosexualität stützen sich auf Ignoranz und / oder religiöse Argumente vom Schlage "Gott will das nicht".

Man muss vielleicht nicht homophob sein, um Homosexualität abzulehnen. Aber man muss ein unaufgeklärter Mensch sein.

Weggelaufener
Mal wieder nur meine Meinung

A) jeder sollte selber bestimmen koennen wen er/sie bedient und wen nicht - dito fuer bei wem man/Frau Kunde sein will.

ZB nehme Ich Mir als Selbststaendiger die Freiheit dem einen Oder Anderen Kunden klar zu sagen "Du nicht"
Die Konsequenzen muss Ich dann eben tragen.

B) dazu bedarf es keiner Gesetze. Erst die Frechheit die freie wahl per gesetz bestimmen zu wollen regt mich auf.

Direkt zur Sache: es gibt IMHO wesentlich mehr tolerante Leute als es idiotische Pappnasen gibt. Fuer die paar Extremisten gleich ein Gesetz? Muss wohl Karneval sein........

Sasquatch
Einschränkungen

Zunächst mal: Ich finde diese Gesetzesvorlage genauso widerlich, wie die meisten Kommentatoren hier - und wie einiges Andere, das dieser Tage aus Arizona kommt.

Trotzdem möchte ich zwei wichtige einschränkende "Aber" ins Gespräch bringen.

Erstens: Werter karwandler, Arizona ist nicht "Amerika." Es liegt nicht mal am Atlantik, den Sie seit dem Verschwinden der Mauer so dringend für Ihr Wohlbefinden zu brauchen glauben. Kommen Sie mich mal in San Francisco besuchen, am Bestem zum Christopher Street Day und überzeugen Sie sich davon, wie locker die meisten Amerikaner mit den sexuellen Orientierungen ihrer Mitmenschen umgehen können.

Zweitens: Da es hier um Diskriminierung in Restaurants geht: Es ist erst wenige Jahre her, dass zahlreiche deutsche Restaurants ein Schild "Wir servieren Pferdefleisch" an der Tür hatten (auch wenn es gar nicht auf der Speisekarte war), um auf diese hinterhältige Art die Roma fernzuhalten.

Soo viel besser ist Deutschland nämlich auch nicht.