Rubelscheine

Ihre Meinung zu Rubel fällt auf Rekordtief

Russlands Rubel hat dieses Jahr schon acht Prozent an Wert verloren - jetzt ist er auf einem historischen Tiefstand angekommen. Auslöser war, dass die Regierung verstärkt ausländische Währungen kauft. Andere Schwellenländer haben ähnliche Probleme.

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21 Kommentare

Kommentare

Michael.Kempe
...das wird den Export dann doch kräftig ankurbeln.....

...denn Bodenschätze muss man ja nicht importieren. Außerdem - gegen welche Währungen fällt der Rubel denn?

Gegen Euro, Dollar und Yen. Da werden die Russen natürlich jetzt schlaflose Nächte haben, denn Euro, Dollar und Yen sind ja der Inbegriff seriöser Finanzpolitik.

...die Meldung ist der Brüller des Tages.

Gast
Kontrollierter Absturz

Die auf Stagnation einschwenkende russische Volkswirtschaft, die mit Putins Moderniserungsprogramm nicht recht im Spannungsfeld zwischen Oligarchen und Staatsektor vorankommt, reagiert auf die gefallene Nachfrage nach Öl udn Metallen auf dem kriselnden Weltmarkt und verbilligt seine Exporte. Die Zentralbank setzt dafür gezielt immer weniger Stützungsmittel an der Börse ein, was auch die Valutareserven schont.
2015 könnte sogar die völlige Freigabe des Kurses erfolgen.

Im Gegenzug werden natürlich Importe an Nahrungsmitteln und Konsumgütern teurer, was auf deren Inflation durchschlägt und mit den Löhnen in Konflikt treten wird, die ja auch so schon durch innere Monopolpreise jährlich um die 6-8% wertloser werden.

Um die 20% russische Bankkreditkosten machen langfristige private Investitionen ohnehin unrentabel, die Ausfallquote steigt und die Kapitalflucht ins befreundete Inselausland und Investitionsrückgang des Auslands erreichen immer neue Rekorde.

Was tun?

redexec
Zum Kotzen!

Die Spekulanten sorgen also dafür, dass ganze Währungen im Wert abstürzen. . Dass dort Millionen von Menschen in ihrer Existenz bedroht werden, dass sie für ihr verdientes Geld weniger kaufen können, ist egal.
In was für einer besch..en Welt leben wir, dass so etwas als normal und selbstverständlich in den Nachrichten kommt?

Gast
Dann muß das Gas jetzt billig werden!

Lassen Sie uns sehen, ob das bei den Verbrauchern ankommt ...

Grüß Gott
und Glückauf
Friederich Prinz

Phonomatic
11:59 von Michael.Kempe

klar, weil man beim Export von Bodenschätzen auch Vorteile aus einem fallenden Wechselkurs hat ...

Gast

"Die Währungen mehrerer Schwellenländer - neben der Russlands...." was ist ein Schwellenland? Lt. Wiki "Schwellenländer sind meist geprägt durch einen starken Gegensatz zwischen Arm und Reich. Unterschiede zwischen konservativen Kräften und Parteien, die eine Modernisierung erreichen wollen, führen oft zu Spannungen". Also zählt auch Deutschland dazu!

Lucullus
Exportförderung

Ich sehe es auch so, dass Russland mit der Ankündigung vielmehr seine Öl- und Gasexporte verbilligen will, anstatt irgendwelche Devisenpolster anzukaufen. Warum sollten sie das auch vorher ankündigen? Und Devisen kommen ja automatisch ins Land, wenn ich Rohstoffe ins Ausland verkaufe. Und Energie mit einer schwachen Währung IMPORTIEREN zu müssen (siehe steigendes Handelsbilanzdefizit in Japan), ist eben gerade kein Problem für Russland. Neinnein, die Russen wollen kontrolliert abwerten, weil es alle Anderen auch tun. Ganz einfach Handelskrieg, ein alter Hut.

Thomas Wohlzufrieden
Der Rubel muss rollen

Wenn das Geld immer "billiger" wird, ist es bald tatsächlich nur noch "Papier"-Geld...Die Währungen, wie eben auch der Rubel, stürzen ins Bodenlose. Die USA erhöhen weiter munter die Schuldenobergrenze. Und die Waren werden immer teurer. Das klingt irgendwie nach Endzeitstimmung.

Gast
Handelskrieg

Ja, die Abwärtung der Währung ist seit Jahren ein beliebtes Mittel. Auch der Euro wurde letztendlich nur deshalb eingeführt. Die Zeche zahlen wie immer der normalverdienende Bürger über steigende Preise. Gewinner sind die Reichen mit Sachwerten. Hier gehören auch die Rohstoffe dazu. Es ist sowieso nicht richtig, dass die Rohstoffe und sonstige natürlichen Ressourcen in privater Hand stehen. Sie gehören allen Menschen und nicht nur Scheichs, Oligarchen und Inhaber großer Förderfirmen.
Ryder

MenschMitMeinung
Die materiell reichen Länder …

… sorgen mit ihrem momentanen Verhalten, das an Machtmissbrauch grenzt, dafür, dass die Unterschiede in der Welt weiter verstärkt werden. Auch das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA soll indirekt für eine Abschottung gegenüber den aufstrebenden Schwellenländern sorgen.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/freihandelszone-eu-usa-schwellenl…

Und dann wird über die schwächelnde Ökonomie in den Schwellenländern geklagt. Perverser geht's ja wohl kaum noch.

Materieller Reichtum sollte eigentlich auch mit moralischer Verantwortung einher gehen, ich befürchte jedoch, dass es sich in der momentanen Realität genau umgekehrt proportional verhält …

(Dennoch glaube ich, dass wir in einer neuen Zeit angekommen sind, in der die verzweifelten Versuche alte Machtstrukturen zwanghaft erhalten zu wollen am Ende scheitern werden. Der Materialismus ist am Ende, das zeigt auch die Aushöhlung der vermeintlich "reichen Länder", deren Reichtum oft genug auf Schulden beruht.)

Glatzkopf
Der Rubel sinkt im Vergleichswert...

...und natürlich ist auch daran der perfide 'Westen' schuld...

Da sehen wir doch jetzt gerade, wo die Zukunft zu hause ist.

Von Putin lernen, heisst siegen lernen - oder?

michicu
Ist doch ein ganz normaler Vorgang

Wenn USA extrem Dollar auf den Markt werfen, steigen andere Währungen und der Dollar sinkt im Wert, Zinsen werden dann in den USA auch nicht viele gezahlt, also wandert Geld ab woanders hin wo es mehr Zinsen gibt. Das Geld ist ja nicht nach Rußland gewandert weil man die Wirtschaft oder Investitionsbedingungen so toll findet sondern nur weil dort die Zinsen höher sind/waren. Wenn es jetzt wieder Zinsen in den USA gibt, investiert man natürlich wieder dort weil man der USA doch wirtschaftlich mehr zutraut als Rußland.

Don-Corleone
Spekulation

Das ist d. Vorteil d. Russen,

den haben Portugal, Spanien , Italien ,
Girechenland NICHT ,

darum d. Schieflage i.EU,
das bezahlt ausschließlich Otto Normalverbraucher ,

die Reichen werden dabei immer reicher !

Gast
Was die Weltwirtschaft betrifft so ist sie verflochten

Um die Weisheit Tucholskys zu variieren:
Der Konjunkturaufschwung in einigen Schwellenländern beruht(e) auch auf der expansiven Geldpolitik der Fed (und abgeschwächt der EZB), die zu einem extrem niedrigen Kapitalzinsniveau (kurzfristiger Zins < 2 %) geführt haben. Dies hat die Menge des um die Welt vagabundierenden Anlagekapitals stark ausgeweitet und die Risikobewertung privater und staatlicher Schuldner in Schwellenländern verbesserte sich auf "investor grade".
Doch Russland unterliegt als (fast) reiner Rohstoffexporteur einer anderen Logik weil Metallerze + Energieträger in Dollar / harter Währung gehandelt werden. Der Staat verteuert so Importe und subventioniert die Binnenproduktion bei (c.p.) sinkenden Währengsreserven. Die Frage ist, ob Putin ab einem bestimmten Punkt nicht den Export drosseln wird, um steigende Rohstoffpreise durchzusetzen. Bis auf weiteres sind Russlands Industrieprodukte (außer Waffen) nicht weltmarktfähig, so dass ein billiger Rubel sehr teuer werden kann

Gast

Das hat in dem Fall nichts mit dem Ausland zu tun (oder nicht vorrangig). Der russische Export besteht zu ca. 70% aus Öl, Gas und anderen Energieträgern, vor allem Öl. Öl ist bereits billiger geworden und wird wohl bis 2016 noch billiger werden. Russland finanziert sich zu großen Teilen aus diesem Export, also muss man jetzt seine Exporte verbilligen.

Das wird dann im Zweifelsfall auch auf Kosten der eigenen Bevölkerung gemacht.

Das Russland derzeit in so einem Zustand ist, hat auch viel mit verfehlten oder einfach versäumten Reformen zu tun.

Kramer
Ausverkauf der Bodenschätze; @ Der Diener

Der Reichtum (in Dollar) Russlands hat keinen anderen Grund, als der der Ölstaaten im Nahen Osten.
Man plündert seine Reserven aus Öl und Gas aus und benutzt es sehr gerne als wirschaftliche Waffe (s. z.B. Ukraine) und steckt den Gewinn auch sehr gerne in die Rüstung (m.W. Nr. 2 der Welt, nach USA, vor China). Nachhaltig ist das nicht, das Ende absehbar. Während die Golfstaaten kaum genug Menschen haben Industrien aufzubauen, für die Zeit 'nach dem Öl', könnte Russland eine soziale Wirtschaft und Wettbewerbsindustrie aufbauen, aber es werden lieber Raketen und Wintersportorte unter Palmen gebaut, als es der breiten Masse über industrielle Arbeitsplätze zukommen zu lassen. Nur eine gewisse breite obere Schicht kann die Rubel am Mittelmeer und Davos verprassen, darunter ist nichts!
@ Der Diener: Ein Land wie D, in dem es eine Wohneigentumsquote von 45 % gibt und das Durchschnittseinkommen abhängig Beschäftigter ca. 45.000 € beträgt ist kein Schwellenland (84 % haben KEIN Armutsrisiko)!

marvin
Bienchen und Blümchen

Die USA zwingen die Banken der Welt, Rücklagen bei ihnen zu bilden - aber die Wirschaftsredaktion spricht davon, es werde für - *räusper* - "Investoren" "attraktiver", das Geld dort anzulegen.
www.tagesschau.de/wirtschaft/fed172.html
Ich bin immer wieder verblüfft, wie die TS es schafft, die kausalen Zusammenhänge zwischen den eigenen Meldungen zu zerreißen.

Hugomauser
@Der Diener

"Schwellenländer sind meist geprägt durch einen starken Gegensatz zwischen Arm und Reich. ... Also zählt auch Deutschland dazu!"

Nee... der Gegensatz in den genannten Ländern ist um ein Vielfaches größer. Selbst ein Harz4 Empfänger hier lebt im Gegensatz zu einem armen Schlucker in einem Schwellenland wie die Made im Speck.

Hugomauser
@Ryder.W

"Ja, die Abwärtung der Währung ist seit Jahren ein beliebtes Mittel. "

Sie irren in dem Zusammenhang: Russland hat seine Währung nicht abgewertet. Der Umtauschkurs des Rubel hat sich durch Angebot und Nachfrage geändert.

Hugomauser
@marvin

"Die USA zwingen die Banken der Welt, Rücklagen bei ihnen zu bilden - aber die Wirschaftsredaktion spricht davon, es werde für - *räusper* - "Investoren" "attraktiver", das Geld dort anzulegen."

Selbst wenn Ihr Einwand logisch wäre: Die Rücklagen müssen ja erst ab 2016 gebildet werden. Meinen Sie etwa die Banken haben in den letzten Monaten in "vorauseilendem Gehorsam" mal so eben Billionen von Dollar in die USA verschoben, um sie dort (ohne Not) in irgendwelchen Depots schlummern zu lassen?

Die größten Anleger sind nicht die Banken, sondern Pensionsfonds, Versicherungen, die Staaten selbst und proffessionelle Fondsanleger.

wega
Das Geld

ist aus Papier gemacht,folglich ist es Papiergeld.Man kann es sehen wie man möchte,es ändert sich nichts.