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Ihre Meinung zu Kommentar: Die missverstandene Mutter

Brigitte Böhnhardt, Mutter des mutmaßlichen Neonazi-Terroristen Uwe Böhnhardt, konnte als Zeugin im NSU-Prozess in den Augen der meisten Beobachter kaum etwas richtig machen. Dabei ist auch sie ein Opfer der Taten ihres Sohnes, meint Holger Schmidt.

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20 Kommentare

Kommentare

karwandler
Ziemlich trivial

"Brigitte Böhnhardt - auch ein Opfer"

Es ist heftig trivial, dass jeder Verbrecher nicht nur die Opfer beschädigt, sondern auch seine Angehörigen mit in den Sumpf seiner eigenen Verantwortungslosigkeit hineinzieht.

Es irritiert aber trotzdem, wenn die auf gleicher Höhe mit dem Opferstatus geadelt werden. Wir müssen immer zweifeln, ob sie den Verbrecher mit aller Konsequenz konfrontiert haben, ob sie dem Verbrecher mit dem Entzug der sozialen Solidarität von weiteren Verbrechen abhalten wollten.

Der MoJo
Danke für den Kommentar!

Vielen Dank für den Kommentar und für das Verständnis für die schwierige Situation von Frau Böhnhardt! Mit Verurteilungen tun sich viele leicht, mit Vorverurteilungen erst recht. Auch einmal Verständnis für die Beteiligten und Betroffenen zu zeigen, welche nicht zu den klassischen Opfern und ihren Angehörigen gehörigen, ist selten und es gehört Mut dazu, so etwas zu äußern. Ich selbst wüsste nicht, wie ich in Frau Böhnhardts Situation reagiert hätte. Vielleicht hätte ich sogar genauso gehandelt. Ein Urteil über sie gestehe ich mir deshalb nicht zu.

applaus
Umsichtig!

Vielen Dank für einen so umsichtigen, fairen und nachdenklich machenden Kommentar, der das, was in der heutigen Presse so oft geschieht, nämlich Vorverurteilungen und Ehrabschneidungen, vermeidet. Es ist so bequem, schnell einen Sündenbock zu suchen und möglichst viel auf ihn abzuladen. Herzlichen Dank, dass Sie so ohne Rücksicht auf den "mainstream"analysieren! Weiter so!!!

applaus
"adeln"

Mit dem Opferstatus kann man nicht geadelt werden, tatsächlich leidet man. Und Frau Böhnhardt leidet auch.
Was würden Sie machen, wenn sich Ihr Kind als Nachfolgerin von Brigitte Mohnhaupt oder Christian Klar entpuppte ...?
Traurig, Ihre Verurteilungen. Selbst der Entzug der "sozialen Solidarität "(?!) hält Terroristen nicht von ihrer fürchterlichen Mission ab. Ich empfehle Ihnen ein bisschen Geschichtsstudium querbeet durch alle Zeiten. MfG!

Phonomatic
Viel Verständnis

Frau Böhnhardt hat dem Anschein nach nicht in einem ausreichendem Maße mit der Polizei zusammengearbeitet, wenn sie sich noch mehrmals mit Ihrem wegen einer funktionsfähigen Bombe gesuchten Sohn traf. Ob das noch verständlich ist weiß ich nicht, denn eine Lehrerin sollte wissen dass es für ihren Sohn der mit dieser Historie untertaucht dann höchstwahrscheinlich ehr ein schlechtes Ende nehmen wird ... und an den eigenen positiven Einfluß kann sie ja wohl schon sehr viel früher nicht mehr wirklich geglaubt haben. Frau Böhnhardt hat die Dinge im Vertrauen auf Frau Zschäpe und Ihren Sohn und sogar Herrn Mundlos laufen lassen - das darf man wohl zurecht als einen fatalen Fehler bezeichnen, mit dem sie auch ihrem Sohn nicht geholfen hat.

Gast
re karwandler -

Zitat:"Es ist heftig trivial, dass jeder Verbrecher ...

Es irritiert aber trotzdem, wenn die auf gleicher Höhe mit dem Opferstatus geadelt werden. Wir müssen immer zweifeln, ob sie den Verbrecher mit aller Konsequenz konfrontiert haben, ..."
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Triviales (Naheliegendes) werden wir auch morgen und übermorgen hier lesen.
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Ihre Wahrnehmung von "gleicher Höhe" teile ich nicht und (auch wenn Sie sich auf die Böhnhardts eingeschossen haben), an diesem Kommentar abseits des Chores wird das eigentliche, unverzichtbare gesellschaftliche Anliegen (Aufklärung der Vorgänge sowie Prävention) nicht scheitern.

karwandler
re applaus

"Was würden Sie machen, wenn sich Ihr Kind als Nachfolgerin von Brigitte Mohnhaupt oder Christian Klar entpuppte "

Sie wissen sehr wohl, dass das ein Frage ins Blaue hinein und in ganz ungewisse individuelle Befindlichkeiten ist.

Hier fragen wir aber nicht ins Blaue hinein, sondern kommentieren das, was im ARD-Kommentar geschrieben steht.

Bleiben wir einfach dabei.

Phonomatic
Opfer und "Opfer"

Man kann wohl klar sagen dass die Frau Böhnhardt eben nicht so ein vollkommen schuldloses Opfer ihres Sohnes ist, wie der Herr Boulgarides, sondern vielmehr steht für mich zur Debatte wieviel Schuld sie selbst trägt durch mangelnde Kooperation mit der Polizei, die ich an dem Punkt wo der Sohn Bomben baut und schon lange eine Gefahr für die Allgemeinheit ist, nicht mehr verstehen kann. Da sollte es einen dann auch ehr nicht beruhigen, dass finanziell alles in Ordnung scheint ...

Gast
re Phonomatic

Zitat:"Frau Böhnhardt hat dem Anschein nach nicht in einem ausreichendem Maße mit der Polizei zusammengearbeitet, wenn sie sich noch mehrmals mit Ihrem wegen einer funktionsfähigen Bombe gesuchten Sohn traf. Ob das noch verständlich ist weiß ich nicht, denn eine Lehrerin sollte wissen dass es für ihren Sohn der mit dieser Historie untertaucht dann höchstwahrscheinlich ehr ein schlechtes Ende nehmen wird ... "
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Die Lebenserfahrung sagt, daß Mütter in der Regel ihre Kinder nicht ausliefern. Auch bei schwereren Vergehen, als der Herstellung eines Sprengsatzes. Diesbezügliche Verhaltenskritik ist m.E. überflüssig. Sinnvoll hingegen ist, aufzuklären inwiefern die Beschaffenheit unserer Sicherheitsbehörden die spätere Ermordung von 10 Menschen begünstigten.

Phonomatic
01:38 von VangKhong

Ich halte beides für Angebracht, und bin da nicht so vorsätzlich einseitig mit meiner Kritik. Es wäre übrigens eine Chance gewesen die Täter lebend zu fassen, was letztlich sicher mehr im Sinne der Frau Böhnhardt gewesen wäre. Haben Sie übrigens auch einen Nachweise für Ihre Behauptung was die Regel ist?

DeHahn
Was Kinder wissen müssen

1. Dass ich sie mit aller Kraft gegen jegliches Unrecht verteidige.
2. Dass ich keine kriminellen Dinge dulde und sie ggf. dem Recht übergebe.
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Ein Mitleid bei Entgleisungen solchen Ausmaßes führt zu Leid für andere Menschen. Jeder kann mit sich selbst machen, was er will. Die Grenze ist da, wo es andere betrifft.
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Ganz allgemein ist es für jeden Menschen schwer, mit seinen Fehlern leben zu müssen, nicht nur für Frau Böhnhardt, vor allem bei einem Fehler von solcher Dimension.

jautaealis
Das ist ein wundervoller, wahrhaftiger Kommentar, ....

... dessen Einfühlungsvermögen in der Welt des Journalismus Maßstäbe setzt! Und dass ausgerechnet ein Mann ihn geschrieben hat, fordert noch mehr Hochachtung Herrn Schmidt gegenüber heraus – und entbindet ihn zugleich jegliches Verdachts auf Parteilichkeit...

Poliwatch
Umsichtig kommentiert

Ja, wir wollen nicht zu mitleidig mit dem Täterumfeld sein. Dennoch sind die Aussagen des Kommentars präzise und mutig. Im Radio hörte ich auf Antenne Bayern einen stark gegen die Mutter des Täters eingefärbten Kommentar, das hat mich stark gestört, da es zu kurz greift, eine Mutter für die Taten des Sohnes mitverantwortlich zu machen. Wir alle kennen Eltern, die die Kontrolle über ihre Kinder schon weit vor dem Erwachsenwerden verlieren und das sind auch oft Akademikerfamilien in denen das vorkommt.

Ich bin zwar gegen den Rundfunkbeitrag, aber hier bin ich mal dankbar dafür, dass auch ordentliche Journalisten dafür bezahlt werden, dass sie sich auch mal gegen den Mainstream stellen.

Alles Gute weiterhin für Ihre Arbeit!

Gast
Danke für den Kommentar

Bei Tragödien aller Art versuchen wir instiktiv, einen Schuldigen oder Verantwortlichen auszumachen. Erst recht, wenn offensichtlich Schuldige nicht mehr greifbar sind.
Der Reflex - zu überlegen, was in der Erziehung falsch gelaufen, damit solche Taten möglich sind, ist zwar naheliegend, aber dem wird die Mutter von Bönhardt auch schon lange nachgegangen sein. Dem Anschein nach hat sie selbst alles versucht, ihn vor diesem Abrutschen in den braunen Sumpf abzuhalten. Sie wird auch erst 10 Jahre nach dem Verschwinden ihres Sohnes gleichzeitig mit der Nachricht über den Tod ihres Sohnes die volle Dimension seiner Taten erkannt haben.
In dieser Gemengelage Menschen mit so einem Schicksal ohne genaue Kenntnis zu verurteilen halte ich für überheblich. Sie sind auf eine andere Art Opfer.
Klassische griechische Tragödien zeigen da sehr viel mehr Differenzierung über die Verwicklungen menschlichen Handelns als moderne holzschnittartigen Verurteilungen - daher Danke für diesen Kommentar.

Gast
Mutter Brigitte Böhnhardt

Was hat diese Mutter wirklich von ihrem Sohn gewusst?
Oder war Sie mit dem Schmerz wegen des verlorenen Sohnes unfähig sich um den lebenden zu kümmern und zu sorgen?
Und wenn dem so wäre, Sie sollte nicht die Schuld nur anderen zuweisen.

91541matthias
Der Größte Fehler..

..der Wiedervereinigung kommt hier auf tragische Weise zum Vorschein...dass man nach 1989 nur auf die finanzielle Seite geachtet und es versäumt hat,die im Osten lebende Bevölkerung durch Schulungen und Broschüren auf das veränderte Gesellschaftsbild,dem sie sich anschließt,vorzubereiten.

eli
Ins Rampenlicht gezerrte Täterangehörige

ist in meinen Augen eh abartig, dass sieht nach Sippenverurteilung aus. Konnte man ihr nicht eine Zeugenbefragung - nichts anderes ist das hier - anonym, wie etwa bei Vergewaltigungsopfern in einem Nebenraum- ermöglichen?

Natürlich sind veröffentlichte Äußerungen von ihr manchmal sehr kompromittierend, allerdings muss dann auch die gestellte Frage dazu berücksichtigt werden. Ich als Mutter hätte immer von meinem Recht der Aussageverweigerung Gebrauch gemacht,psychologische Recherchen machen die Tat nicht ungeschehen und beschädigen die Mutter.

claireannelage
Mutterinstinkte und Schuldgefühle

Das Verhalten dieser Frau ist den Umständen angemessen, es ist ein wenig zuviel verlangt dass sich jemand der sich schon innerlich mit der Frage auseinandersetzen muss ob er nicht eine Mitschuld an vielen Morden trägt und ob es irgendwie zu verhindern gewesen wäre dieses dann auch noch in der Öffentlichkeit tut.

Mutterinstinkte sind nunmal vorhanden, man kann sie nicht so einfach unterdrücken. Es wäre sicherlich richtig gewesen anders zu handeln, in einer solchen Situation hätten es aber viele sicher nicht anders gemacht.

Ob es was geänder hätte ist ohnehin fraglich, der Vater von Mundlos hat mit den Behörden zusammengearbeitet, doch diese sind den Hinweisen nur unzureichend nachgegangen. Hier hat ein Angehöriger den Beamten eine Chance gegeben das Trio zu ergreifen, und sie wurde einfach nicht genutzt.

Menkar
@91541matthias

*facepalm*
Jeglichen weiteren Kommentar ist ihr Post nicht wert.

Gast
@01:00 von aufmerksamer be...

Ich versichere Ihnen das man als Opfer eines Verbrechens mit sicherheit ein anderer Mensch wird! (ich geh davon aus das Ihre Aussage nur unglücklich formuliert ist, sonnst entbehrt sie jeder Menschlichkeit)
Ich bin mit 05:07 von DeHahn völlig einer Meinung.
So sehr ich ihren Schmerz über den Verlust des eigenen Kindes vertstehe, Frau Böhnhardt hätte bedenken sollen das alle die getötet wurden auch Kinder von Müttern waren!
Mein Mitgefühl hällt sich für sie daher in überschaubaren Grenzen.

noch als anmerkung: Wenn sie rechtzeitig gehandelt hätte könnte ihr Sohn vielleicht noch leben.