Armaturenherstellung

Ihre Meinung zu Gericht bestätigt EU-Geldbußen gegen Badezimmer-Kartell

Im Streit um eine EU-Kartellstrafe haben Villeroy & Boch und andere Sanitärausstatter eine juristische Niederlage erlitten. Das EU-Gericht bestätigte die Geldbußen, die die EU-Kommission 2010 gegen die Firmen wegen verbotener Preisabsprachen verhängt hatte.

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10 Kommentare

Kommentare

Nairtsua
So sieht es also aus,

mit dem Wettbewerb in der EU. So gut wie keine Branche hat sich da noch nicht verheddert.
Der Kapitalismus als solches hat sich nicht nur mit dieser Praxis damit unglaubwürdig gemacht und ebenso als unfähig erwiesen, demokratische Spielregeln einzuhalten. Aber was solls, diese Konzerne haben ja durch ihre Lobbyverbände sowieso schon die Macht übernommen und diktieren den Regierungen, welche Gesetze sie verabschieden sollen. Alles andere ist nur Fassade für das dumme Wahlvolk (Medien machen's möglich!), solange die Perfektion der Totalüberwachung noch nicht vollständig ist. Erst wenn eine Rückkehr zur Demokratie unmöglich gworden ist, wird dann die Katze aus dem Sack gelassen.

Gast
Kartelle sind schädlich - die Strafe ist gut

Kartelle gefährden vor allem innovative und kleinere Firmen. Dabei geht es nicht nur um Preisabsprachen (die auch die Kunden direkt treffen), sondern auch um das Einschüchtern und Kleinhalten von unliebiger Konkurrenz (@tagesschau: Es gab z.B. ein Verfahren gegen zahlreiche Mühlen in Deutschland und Frankreich, die massive Drohungen gegen (noch) Nicht-Kartelleinsteiger aussprachen und Preise diktierten).

Ein bekanntes Kartell ist auch im Bereich "Matratzen" zu finden. Jeder weiss eigentlich, dass alle Matratzen in Bezug auf deren Herstellungskosten vollkommen überteuert sind. Ein Online-Händler wollte da günstiger und ehrlicher sein. Folge: Massive Lieferverzögerungen der Hersteller, die natürlich ihre hohen Margen nicht gefährden wollen.

Gast
@ Koelle_am_Rhing

Ich stimme Ihnen zu: "Katelle sind schädlich und die Strafen sind gut!"

Was ich aber garnicht gut finde, ist die Tatsache, dass die Millionen - Strafe in den Kassen des Staates, respektive der EU, verschwindet.

Es handelt sich um Gelder, um die die Käufer betrogen wurden. Da müssen sich die Kartellbehörden ein paar Gedanken mehr machen. Das Strafgeld gehört erst einmal in einen Topf. Wer nachweisen kann (Kassenbeleg), dass er just zur Zeit der Preisabsprachen sein Material gekauft hat, bekommt aus dem Topf einen prozentalen Anteil seiner Rechnung zurück.

Man muss das nur wollen - so aber ist das Kartell nicht besser und nicht schlechter, als Staat und EU, die sich die Taschen füllen.

MyNung
Gut so

Es kam mir schon immer spanisch vor, wieso ein verchromtes Gußteil teilweise dreistellige Beträge kosten soll.

Design und Qualität haben ihren Preis - aber nicht in der Höhe.

Nairtsua
@um 15:07 von Larkenschaper

da kann ich nur zustimmen! Aber als die größten Lobbysten-Anwärter in der EU wirkt es hoffnungslos, sowas von der EU zu forden.

Gast
@Larkenschaper

Vom Grundsatz her haben Sie recht. Allerdings wird da nicht viel übrig bleiben wenn jeder mit einem Beleg für seine "Schüssel" ankommt und 15 Euro zurückfordert. Allein der Bürokratieaufwand würde warscheinlich locker weitere 20 Euro kosten. Nur Käufer zu entschädigen die gleich eine ganze Badausstattung erworben haben und dementsprechend einen höheren Fehlbetrag anzumelden hätten wäre aber ebenfalls ungerecht...

Generell müsste der Betroffene halt einfach selber vor Gericht ziehen bzw. von der jeweiligen Firma erst mal Schadensersatz fordern. Eine Kartellstrafe und Schadensatzanspruch sind (und das ist auch ok) zwei paar Schuhe.

Daddy

Dem ist nichts hinzuzufügen. Und auffällig ist es schon, das vor allem deutsche Industriebetriebe zu Millionenstrafen durch die EU verurteilt werden. Würden die Gelder in die Länder zurückfließen, dann gäbe es wohl nur sehr wenig EU-Verfahren.

DasBertl
Und wo....

Und wo kann ich mein Geld jetzt abholen?! Ist doch meins, da ja ich betrogen wurde, oder versteh ich da jetzt was falsch?! Wäre wirklich interessant mal zu wissen, ob so eine Zivilklage Aussicht auf Erfolg hätte.

DiePositiveBratwurst
Also...

...die FDP als Hüter des freien Wettbewerbes müsste nun plakatieren, welche Firmen an dem Kartell beteiligt waren und dazu aufforden diese Firmen durch Nichtachtung und vor allem ohne Kaufberücksichtigung zu strafen!
Aber ich glaub die plakatieren gerade was Anderes! Ging es nicht um "Zweitstimmen"! Naja, es lebe die Marktwirtschaft! Prost!