Ihre Meinung zu Euroschau: Die Krise gärt weiter

Erstmals seit anderthalb Jahren ist die Wirtschaft der Euroländer im Plus - doch anders als auch die EZB es darstellt, ist die Lage nicht rosig, meint Klaus-Rainer Jackisch: Die Daten sind durch die deutsche Konjunktur geschönt, die Kreditklemme hat Südeuropa weiter im Griff.

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8 Kommentare

Kommentare

Bernd1
Herr Jackisch, bitte nicht polemisieren

Man hat den Eindruck dass einige Kritiker des EZB-Kurses wie Herr Jackisch immer mehr auf Nebenschauplätze ausweichen je besser die effektiven Daten werden.
Die in mehreren Ländern eindeutig positiven Tendenzen der wirtschaftlichen Entwicklung mit lustigen Geschichten über eine paar Touristen weg zu tuschieren und dann alles nur auf die Wirtschaftskraft Deutschlands zu schieben ist populistisch!
Die Daten zeigen eindeutig dass es nicht nur in Deutschland positive Wachstumseffekte gibt sondern auch in Ländern wie Italien, Portugal und Spanien!
Sogar in Griechenland ist die Tendenz positiv!
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Dass es in Frankreich leider nicht so positiv läuft ist allerdings richtig, da stimme ich Herrn Jackisch zu. Leider hat Herr Hollande nicht den Mut das umzusetzen was er vor kurzem in Deutschland beim 150. Geburtstag der SPD angedeutet hat:
Eine Reform nach dem Rezept der deutschen Agenda 2010!
Das würde Frankreich extrem gut tun!

Residue

Ich stimme Bernd definitiv zu.
Es kam vor einiger Zeit ein Bericht der erklaerte, wie man die Jugendarbeitslosigkeiten berechnet. Herr Jakisch scheint also dieses Mittel bewusst zu waehlen um seinen Kommentar herueberzubringen. Naja.

goldschmiedel

Tja, diese Zinspolitik wird uns noch übel aufstoßen, denn wer zahlt denn später, wenn die Lebensversicherungen usw nichts mehr bringen? Dann ist es wirklich so, dass die Jungen für die Alten zahlen, dann wird das Gespenst mit der man uns die Rentensenkungen schmackhaft gemacht hat, mehr als wahr.
Pikanterweise ging es uns mit hohen Zinsen wesentlich besser als mit der 0-Zinspolitik..

Und das alles nur, damit der Staat im Moment wenig Zinsen zahlen muss, nach dem Motto: Nach uns die Sintflut.

schwarzrotgruengelblau
Höhere Arbeitslosigkeit und Verschuldung

...gibt es nicht erst seit der Währungsunion. Selbst wenn das irgendwie korreliert auftritt, sehe ich keinen logischen Zusammenhang, denn im selben Zeitraum traten auch andere wichtige Veränderungen auf. Die Hartz-Gesetze und die Agenda 2010 zum Beispiel. Oder diverse Panzer-Deals mit Griechenland.

Nein, die AfD, BP, NPD und andere haben nicht nicht recht, die Ursache in der Euro-Einführung zu suchen. Der Euro ist nur eine Währung. Entscheidend ist der Umgang mit dieser Währung, also die Wirtschaftspolitik! Und diese ist eben seit den 1980er Jahren verkorkst, da einseitig nur auf Export und Senkungen der Lohnstückkosten (und damit der Gehälter und damit der Binnennachfrage) ausgerichtet. Hätten wir jetzt noch die D-Mark, hätten wir mindestens gleich große Probleme, wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen und Krise hier in Deutschland, weil die D-Mark nämlich viel zu stark wäre und unsere aufgeblähte Exportwirtschaft ruinieren würde!

Gast
Ideologie bis zum geht nicht mehr

Sicher, Jakisch hat Recht. Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird von offizieller Seite die Krise für beendet erklärt, weil die Daten mal nicht ganz so schlecht sind wie sonst. Es ist in der Tat Irrsinn hier von Trendwende zu sprechen. Keine einzige Zahl deutet darauf hin.
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Dann jedoch verweist er korrekterweise darauf hin, dass die Niedrigzinsen keine realwirtschaftlichen Auswirkungen haben. Hier bastelt er sich einen Strohmann indem er unterstellt, dass dies für die Realwirtschaft gemacht wird, in der die klassische Liquiditätsfalle herrscht. Nein, es ist wegen den Banken die am Tropf hängen.
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1. Die Leitzinswirkung wird von Monetaristen wie Jakisch maßlos überschätzt. Es ist wahrscheinlich, dass die Leitzinsen keine Auswirkungen auf die Erträge haben werden.
2. Da wir kein Trennbankensystem haben, werden die wackelnden Banken bei Zinserhöhung endgültig umfallen und große Teile der Realiwirtschaft mitreißen.
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"könnte höhere Zinsen vertragen" ist demnach Ideologie pur.

Gast
@Residue

"Es kam vor einiger Zeit ein Bericht der erklaerte, wie man die Jugendarbeitslosigkeiten berechnet."
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Diese Zahlenspielerei war auch eine Nebelkerze. Es ist natürlich wichtig die Jugendarbeitslosigkeit zu betrachten, denn wer in der Jugend nicht arbeitet, hat auch morgen wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Studien belegen dies. Da hilft es auch nicht den Anteil der Jugend an den Arbeitslosen heran zu ziehen, weil die Zahl zu wunderbar niedrig ist.
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Die Krise in Europa bleibt katastrophal, weil die herrschende Ideologie über Sinn und Unsinn einer Volkswirtschaft nur eine Realität akzeptiert die sich der Theorie anpasst. Deswegen ist ein bisschen weniger katastrophale Rezession mindestens gleichauf mit dem Wirtschaftswunder in den 50ern.

AbseitsDesMainstreams
Eine fast gute Analyse

"Weil aber die Akteure an den Aktienmärkten dann sofort aufschreien, wird die EZB diesen Schritt nicht wagen."
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Hier muss ich Ihnen widersprechen. Die Kurse der deutschen Aktien stehen unter dem Stand von 1998/2000 und ich bitte Sie, hierzu den Kursdax statt dem "verlogenen" PerformanceDax heran zu ziehen. Leider wird der Perfomancedax überall als Dax30 angeführt. Damit ist die BRD das einzige Land der Welt, wo in die Indexberechnung Dividenden, Bezugsrechte & Co. einfließen. Würde der Kursdax von Ihnen zur Analyse der Lage herangezogen, dann müsste Ihr Urteil lauten, dass sich der Dax im Vergleich zum Dow Jones seit 2008 immer noch im Dauer-Crash-Modus befindet. Es ist kein Abwärtspotential mehr da für Reaktionen auf Zinsänderungen!
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Nein, die Nutznießer der Niedrigzinsen sind die Schuldenmacher, also die europäischen Regierungen inkl. der BRD. Sie üben den Druck auf die EZB aus und enteignen damit indirekt das Guthaben der kleinen Sparer via Inflation.

ladycat
Ich stimme User Indigokraft zu.

Ein kleines Plus bei den hohen Schulden macht das Kraut bestimmt nicht fett. Die Krise ist nach wie vor vorhanden und es gibt nichts zu jubeln.
Am wichtigsten ist nur die Börse. Hauptsache die Zocker haben ihre Freude.