Schiffe warten vor der Schleuse in Friedrichsfeld

Ihre Meinung zu Hintergrund: Was wollen die streikenden Schleusenwärter?

Seit Tagen streiken die Schleusenwärter. Auslöser war eine Reform der Schifffahrtsverwaltung. Im Kern des Konflikts steht dabei aber auch eine Grundsatzfrage: Was ist wichtiger - das Wort eines Ministers oder ein gültiger Tarifvertrag?

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15 Kommentare

Kommentare

karwandler
Als Arbeitnehmer

Würde ich mich auf Zusagen von Ramsauer auch nicht verlassen.
Der Nachfolger hält es dann sowieso wie de Maizière: Was meine Vorgänger gemacht haben geht mich nichts an.
Gute alte Unions-Minister-Tradition.

Thomas Wohlzufrieden
Zusammen seid Ihr stark!

Haltet die Schleusen gegen schlechte Arbeitsverträge, Ausbeutung und Hungerlöhne zu! Streikt weiter!

Gast
13.000 Mitarbeiter ???

Wozu braucht man für die paar Schleusen und Wehre eigentlich 13.000 Mitarbeiter? Was machen die eigentlich den ganzen Tag? Schleuse auf - Schleuse zu - Wasser rein - Wasser raus? Und alle werden durch unsere Steuerzahlungen bezahlt und haben als Staatsdiener hübsche Pensionsansprüche. Da sollte es wohl einiges zu rationalisieren geben, in der Privatwirtschaft reicht dazu 1/4 der Leute massig aus.

gierig_nach_wissen
personalstärke

Wenn ich mir die Personalstärke der Behörde im Osten Deutschlands (SPON Bericht) anschaue, umschleicht mich ein Verdacht, dass sich die Behörde zu einem Rückzugsort ehemaliger Parteifunktionäre und Stasi-Mitarbeiter entwickelt hat.

Liane8151
Streik an den Schleusen

Leute ich verstehe Euch. Auch ich würde einen festen Vertrag über mein Arbeitsverhältnis bevorzugen.
ABER: Bevor ihr jetzt wochenlang weiterstreikt, lasst es JETZT !
Drückt einen solchen Vertrag mit dem neuen Minister nach dem 22.9.13 durch !
Dann seid ihr auf der sicheren Seite und der neue Minister muss sich dann an seine Vereinbarungen mit Euch halten.
U N D: Die Öffentlichkeit und vor allem die Reeder sind nicht so sauer auf Euch !
Ihr selbst habt dann auch die Öffentlichkeit hinter Euch !

Juergen
Am 22. August 2013 um 19:28 von Liane8151

Netter Vorschlag von Ihnen.

Glauben Sie, der nächste Minister - wenn es nicht sogar der Gleiche ist, ist dann williger?
Glauben Sie, die Reeder sind dann wenigen sauer, weil im Herbst gestreikt wird?

Kennen Sie das?

Was Du heute kannst erledigen, verschiebe nicht auf morgen. So sparst du dir viel Kummer und Sorgen.

PS. Ich stehe auch jetzt schon hinter diesen Menschen, nicht erst im Herbst.

joho
@ sabbler

na ja die vermessen den fluss oder kanal regelmässig, halten die schleusen in ordnung, pflegen das grünzeug in fluss oder kanal nähe, baggern die fahrrinne aus, halten die wirtschaftswege am kanal in stand ....u.s.w. sie sehen also arbeit gibt es da mehr als genug. schauen sie mal was mit dem nordostseekanal passiert ist. das kommt dann davon wenn man die arbeit (aus welchen gründen auch immer) schleifen lässt. mfg joho p.s. zum diesjährigen saarspektakel (ist ein riesen fest das 2 tage dauert) hätte man auch wsa und thw fest sagen können, ich hab noch niemals soviele von denen auf einem haufen gesehen aber feiern muss man ja auch ab und zu^^

tagesschlau2012
Die Bahn lässt schön grüssen

Das bedeutet auch: Es fallen Arbeitsplätze weg. Die Rede ist von bis zu 3000 Vollzeitstellen, also rund ein Viertel der 13.000 Stellen der WSV. Allerdings: Dies werde sozialverträglich geschehen, betont Ramsauer: "Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen, keine Versetzungen gegen den Willen der Beschäftigten, keine finanziellen Einbußen beim Entgelt."

.... und in 10 Jahren haben wir wieder ein Problem mit dem nie gerechnet wurde.
Das Personal ist überaltert und möchte auch mal Urlaub machen.

Flammenring

Soweit ich weiß, soll kein Mitarbeiter bei den Schleusen eingespart werden, sondern in der Verwaltung. Dort gibt es ca. 1/4 zu viel Mitarbeiter. Vor ein paar Jahren kam mal ein Bericht im Fernsehen, dass ein Mitarbeiter in der Verwaltung statistisch 4 Binnenschiffer verwaltet. Das die Mitarbeiter in der Verwaltung nicht streiken liegt auf der Hand, es würde niemand merken (selbst wenn die ein Jahr streiken würden). Deshalb wird an den Schleusen gestreikt, obwohl dort kein Arbeitsplatzabbau geplant ist.

Nico Walter
@Am 22. August 2013 um 18:31 von Sabbler

„Wozu braucht man für die paar Schleusen und Wehre eigentlich 13.000 Mitarbeiter? … in der Privatwirtschaft reicht dazu 1/4 der Leute massig aus.“

Ich unterstelle mal, dass die Schleusen rund um die Uhr besetzt sind, wenigstens die meisten. In der Privatwirtschaft haben wir mit 5,8 Mitarbeitern je 7x24h Arbeitsplatz gerechnet. Wenn ich die 13000 Mitarbeiter durch die 450 Schleusen und diese 5,8 teile kommen ich auf ~4,9 Arbeitsplätze je Schleuse.

Sie wollen mit 1/4 auskommen, also nicht einmal 1,25 je Schleuse. Und damit haben sie noch niemanden für die Unterhaltung der 7300 km Wasserstraße dazwischen, für die Verwaltung und so weiter. Klingt nach einem tollen Plan.

Liane8151
@Juergen

Der nächste Minister - selbst wenn es der Gleiche ist - wird sich dann einem TARIFVERTRAG beugen müssen. Jetzt existiert nur ein Brief von Ramsauer über die Jobgarantie.
Ich denke, die Schleusenmitarbeiter würden lieber einen Tarifvertrag über ihre Arbeitsbedingungen haben.
Die Reeder sind im Herbst nicht weniger sauer über einen Streik. Der jetzige Streik bringt nur JETZT wenig. Jetzt bringt er nur einen Brief von Ramsauer hervor und eben KEINEN VERTRAG !
Wir sollten alle unsere Kräfte so effektiv wie irgend möglich einsetzen und das wäre eben NACH der Wahl !
Ich stehe im übrigen genauso hinter den Schleusenmitarbeitern wie Sie, ganz ohne Frage !

Bernd1
Verdi macht Politik

Ich gehe jede Wette ein dass einen Tag nach der Wahl kein Streik mehr sein wird.
Egal wer die Wahl gewinnt!
Mein Schwager, der am Nord-Ostsee-Kanal beim WSV arbeitet, erzählt dass durch die Umorganisation allerhöchtens 300 bis 400 Jobs in ganz Deutschland in der Verwaltung entfallen könnten. Denn die Schleusen sind nicht automatisierbar. So einen Unsinn erzählen höchstens Gewerkschaftler im Wahlkampf !
Wer sich genauer informiert stellt fest dass die Forderung von verdi auf einen völlig neu definierten Tarifvertrag bis zur Bundestagswahl gar nicht umsetzbar ist.
Das ist technisch mit allen rechtlichen Bedingungen gar ncht möglich!
*
Und die genau so ist es mit der Erregung des Schleswig-Holsteinischen Verkehrministers. Da geht es lediglich um Macht und Einfluss der Provinzfürsten.*
*
Eine effizientere Vewaltung der gesamten Infrastruktur ist sinnvoll und wird auch kommen. Wenn auch erst nach der Wahl.
Bis dahin gefährdet verdi mit den Streiks nur hunderte von anderen Arbeitsplätzen!

habu
Warum die Schleusenwärter? Die sind doch gar nicht bedroht!

Hier wird ständig von Hungerlöhnen und festen Verträgen gefaselt, gegen und für die angeblich gestreikt wird.

Darum geht es aber gar nicht in den Streiks. Gestreikt wird gegen die Zusammenlegung der zahllosen regionalen Verwaltungen. Der aufgeblähte Wasserkopf soll etwas abgelassen werden.

Interessant ist, dass die Schleusenwärter streiken. Die sind überhaupt nicht vom Personalabbau betroffen, Schleusen werden keine geschlossen.

Es ist nur so, dass ein Streik der betroffenen Verwaltungen überhaupt nicht bemerkt würde (so entbehrlich sind die). Daher müssen in bewährter Manier die Wärter ran, damit Unbeteiligte in Geiselhaft genommen werden können. Das Flughafensicherheitspersonal läßt grüßen.

Bernd1
Die Jobgarantie ist einklagbar!

Wie von Experten bestätigt ist die von Ramsauer abgegebene Jobgarantie einklagbar.
Alles ander ist Wahlkampf und sonst nichts!
Verdi und die SPD, wie hier in Schleswig-Holstein klar zu sehen, machen mit diesem Thema Wahlkampf. Obwohl ALLE wissen dass man solch einen Tarifvertrag mit allen rechtlichen Kosequenzen für alle Bundesländer nicht innerhalb von Wochen aus dem Boden stampfen kann.
Fragen Sie mal einen Vertragsrechts-Anwalt!
Und in der Zwischenzeit machen andere Unternehmen pleite und es gehen Arbeistplätze für immer verloren!

Nico Walter
@Am 22. August 2013 um 22:48 von habu

„Interessant ist, dass die Schleusenwärter streiken. Die sind überhaupt nicht vom Personalabbau betroffen, Schleusen werden keine geschlossen.“

Personalabbau kann auch heißen, Personal zu entlassen und über Personaldienstleister wieder einzustellen, nur zu deutlich schlechteren Bedingungen. Das passiert an den Schleusen seit Jahren. (Mir sind selbst Fälle vom Nord-Ostsee-Kanal bekannt.)