Box für den Transport von Organen

Ihre Meinung zu Spaniens Organspendensystem gilt als vorbildlich

In Deutschland ist nach dem Organspendenskandal die Zahl der Spenden gesunken. Spanien kennt solche Probleme nicht. Dort ist die Spendenquote so hoch wie nirgendwo sonst in der EU.

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37 Kommentare

Kommentare

Gast
Vorbildlich!

Dass grade die Mittelmeerstaaten, die sonst nicht für ihre zentralen Kontrollstrukturen bekannt sind, ein solches System auf die Beine gestellt haben lässt mich aufhorchen!
Vielleicht sollten sich die Politiker in Deutschland mal überlegen, ob sie statt dem ganzen Quatsch und Kleinkram, der in Deutschland reguliert wird, mal was vernünftiges auf die Beine stellen wollen (Siehe Spiegel von letzter Woche)!
Aber dazu hat hierzulande keiner die Eier...

Gast
Problem des Vertrauens in Dland

Es ist in Problem des Vertrauens.

Aufgrund von Korruption und Missbrauch konvergiert das Vertrauen in Sachen Organspende in Deutschland zu Null.

Ende der Problemstellung.

ulma
Kein Spendenmangel in Spanien

Eine hervorragende Sache, aber bei uns muss es ja immer etwas kompliziertes sein.

Nightwind

wenn das System gut ist, dann sollten wir es 1:1 übernehmen,

Flx
Einfach das System übernehmen!!

Wir müssen ja nicht das Rad neu erfinden wir müssen es nur von dem Spaniern übernehmen. Warum ein System nicht übernehmen wenn es gut ist??

Gast
Ach ja,

wenn ich mir den Rest des Gesundheits-/Sozialsystems ansehe wird mir schlecht.
Außerdem glaube ich nur jeder Statistik, die ich selbst gefälscht habe ....

Gast
Ich bin Ersatzteil

Die Leute meinen wenn sie etwas Spenden bekommt irgendein Bedürftiger das ganze umsonst. So ist das aber nicht.

Die Krankenhäuser machen mit diesen OPs ein Vermögen und von daher kann man sich vorstellen, wie die Motivation ist rauszufinden, ob sich hier wer vor seinem Hirntod, welcher eine juristische aber keine medizinische Diagnose ist, zu was geäußert hat.

Mit zu gesunden Organen will ich dort nicht in die Notaufnahme kommen.

heinzb aus nrw
Organspende

Wie ist es denn in den anderen Ländern der EU geregelt für Organspender mit der Übernahme der Beerdigungskosten, denn den Krankenkassen der Organempfänger entstehen ja finanzielle Vorteile in 6 stelliger Höhe .

jautaealis
Eine zweifelhafte ...

... Rekordsucht! Die Transplantationsmedizin gehört zu denjenigen ärztlichen Disziplinen mit der größten wirtschaftlichen Eigendynamik und ist an sich – einfach widerlich... Das Geld wäre besser in einer nachhaltigen Steigerung der Grundgesundheit aller Bevölkerungen angelegt.......

Rainer1966
Wann ist ein Organspendesystem gut?

Ein Organspendesystem ist nicht automatisch gut, weil es dafür sorgt, dass die Wartelisten kurz sind.
Ich bewerte das Recht, über seinen eigenen Körper, auch über den Tod hinaus, zu bestimmen höher als das Recht anderer auf den Erhalt einer Organspende. Deshalb betrachte ich die Widerspruchsregelung als das schlechtere System.

Gast
Auf keinen Fall!

Das ist ja wohl das allerletzte. Soetwas darf es in D keinesfalls geben. Es gibt genug, die keine Angehörigen haben- und dann? Wo geht denn der Habenichts hin um zu sagen bei mir nicht? Woher weiss er zu 100 % ob sein Wille respektiert wird? 17 freiwillige Spender in der EU und 35 in Spanien- auf 1 Million? Ich würde mal sagen mindestens 999 965 EU-Nichtorganspender finden das nicht so toll. Tolle Regierung für die Spanier!

Gast

Widerspruchsrecht wäre eine gute Lösung. Was nützen die Organe einem Toten überhaupt? Da wird wertvolles Leben einfach vergraben.

Largo Mantua
Gerechtigkeit!?

Ich würde noch einen Schritt weitergehen.

Achtung - meine Meinung: Wer nicht dazu bereit ist nach dem festgestellten Tod Organe zu spenden, der sollte auch kein Recht auf ein Organ haben, wenn er/sie es benötigt.
Natürlich mit Ausnahmeregelungen für unter 18Jährige, geistig Behinderte etc.

Das geht natürlich nur in einem gerechten System, in dem Missbrauch unmöglich ist.

Würde mal gerne Ihre Meinung dazu wissen.

JollyRoger

Was ich nie verstehen werde ist, warum immer diese einseitige Pietät. Man verlangt vom Toten und seiner Familie, dass er seine Organe zur Verbesserung der Lebensqualität Dritter Unbekannter hergibt.

Hat denn schon jemals jemand darüber jemand nachgedacht, dass eine Familie bei einem Trauerfall auch Probleme hat? Waum soll denn ein Organempfänger nicht Geld für die Beerdigung des Toten zahlen? Das wäre doch auch Pietät.

Ich finde die ganze Diskussion doof und bis ich unter den gegebenen Umständen zum Organspender werde dauert es noch lange.

Gast
Auf jeden Fall bitte spenden

Ich halte die Leugnung des Hirntodes für polemisch. Sicher πάντα ῥεῖ – Alles fließt auch beim Sterben. Aber der Hirntod ist der Moment wo der Sterbeprozess unumkehrbar ist. Der Vergleich mit einem "lebenden" Ersatzteillager ist zynisch. Sprechen Sie mal mit jemandem der auf ein Organ wartet. Ich weiß, dass der Hirntote noch im Tod etwas hochherziges und vorbildliches geleistet hat. Und sei es dass er einen chronisch Nierenkranken vor jahrelanger Blutwäsche 3 bis 4 mal wöchentlich bewahrt hat oder durch eine Herzspende den todgeweihten unmittelbar zum Weiterleben verholfen hat.

Gast
99,9965%

Wollen keine Organe spenden. Wer finanziert/ hypt dieses Thema eigentlich? Ganz arm scheinen die mir ja nicht zu sein. Werte Fürsprecher: Finden Sie sich damit ab- 99,99% wollen nicht spenden. Und wissen Sie was? Die Beweggründe gehen sie nichts, aber auch sowas von garnichts an!

Gast
Erstaunlich !

Da macht uns ein anderes Land (schon wieder) mal vor, wie man etwas gut regeln kann, und dann muss man hier Kommentare lesen, dass sich einem die Haare sträuben.

Dark Chaos
Meine Organe

kommen jedenfalls in keinen anderen Körper. Gibt zwar keinen rationalen Grund dafür, aber den Gedanken find ich einfach gruselig.

Gast
Tja, was koennen wir davon lernen....?

Der Artikel ist Wasser auf meine Muehlen. IN den suedeuropaeischen Laendern incl. Frankreich gibt es staatliche Kontrolle ueber die Transplantationen und es klappt...

...und in Deutschland ist alles mehr oder weniger den Aerzten und Verbaenden ueberlassen (ausser den 5 Paragraphen, die vielleicht etwas regeln sollen) und es klappt nicht. Wenn ich das jetzt noch auf unser gesamtes Gesundheitssystem uebertragen wuerde, dann kaeme ich vielleicht sogar zu dem Schluss, dass unser gesamtes Gesundheitssystem verstaatlicht gehoert. Aber davon will ja wieder keiner etwas wissen, man wurschtelt ja, typisch deutsch, viel lieber an Symptomen rum anstatt einmal etwas richtig zu machen. Ich weiss schon, warum ich kein Organspender mehr bin, mit meinen Organen wird nicht betrogen werden....

vimarian
Dass wir Deutschen...

...aber auch immer alles zerreden müssen.
In Spanien hat irgendwann mal irgendwer gesagt: So machen wir das. Basta! Und siehe: Es funktioniert.
In Deutschland gibt es Gerede, Diskussionen, Plenen, Meinungsforschung - und damit wird der Mensch verunsichert. Jede Wette: Würde man einfach sagen: Das machen wir so. Basta! - es würde kurz ärgerliches Aufstöhnen geben, die üblichen Verdächtigen würden "Willkür!" bläken...und drei Wochen später wäre die Normalität mit dem neuen System wieder hergestellt.
Der Mensch, der nicht ständig nach seiner Meinung gefragt wird, wird auch nicht gezwungen, seine (menschlich egoistische) zu bilden, er wird sich fügen und die nächste BLÖD-Meldung lässt das vergessen.
Das müssen wir in Deutschland noch lernen: Zuviel Zerreden schadet dem Ergebnis. Und solange es die Widerspruchsregelung gibt, sind der Demokratie und der Selbstbestimmung trotzdem Genüge getan.

Gast
Da liegt wohl teilweise ein Missverstädnis vor ...

Aussage von Benutzer "Wirklich ":
"99,9965% wollen keine Organe spenden. Wer finanziert/ hypt dieses Thema eigentlich? Ganz arm scheinen die mir ja nicht zu sein. Werte Fürsprecher: Finden Sie sich damit ab- 99,99% wollen nicht spenden. Und wissen Sie was? Die Beweggründe gehen sie nichts, aber auch sowas von garnichts an!"

Da haben Sie etwas missverstanden: In dem Artikel heißt es "Auf eine Million Spanier kommen 35 Spender. " Damit ist aber nicht gemeint, dass es in Spanien nur 35 Spendebereite pro 1 Million Einwohner gibt (das wären in ganz Spanien ganze 1600 Personen auf 46 Millionen Einwohner !). Sondern 35 Organspenden pro 1 Million Einwohner finden pro Jahr statt. Spendebereite Personen gibt es in Spanien, wo die Widerspruchsregelung gilt, sicher mehr als 10 Millionen !

karwandler
re rainer1966

"Ich bewerte das Recht, über seinen eigenen Körper, auch über den Tod hinaus, zu bestimmen höher als das Recht anderer auf den Erhalt einer Organspende. Deshalb betrachte ich die Widerspruchsregelung als das schlechtere System."
.
Die Widerspruchsregelung gibt Ihnen volle Bestimmung über den eigenen Körper auch über den Tod hinaus.
Ihre Argumentation ist unverständlich.

Gast
Wir brauchen die Widerspruchsregelung ...

... anders wird man die Probleme nicht lösen können. Und ganz offen gesagt: einem Toten nutzen seine Organe nun wirklich nichts mehr. So wie das in Spanien gehandhabt wird finde ich es gut: selbst wenn die Familie sagt, dass der Verstorbene sich irgendwann gegen die Organspende ausgesprochen hat, reicht das schon als Widerspruch. Dieses weitgefasste Widerspruchsverfahren sollte eigentlich jedem die Angst nehmen, dass er gegen seinen Willen nach dem Tod als "Ersatzteillager" hinhalten muss. Die Haltung zur Organspende kann ja z. B. auf der Versichertenkarte in codierter oder auch nicht codierter Form abgespeichert werden.
Andererseits kann ich auch gewisse Vorbehalte gegenüber der ganzen Transplantationsmedizin (z. B. die Bemerkung von "jautaealis") verstehen. Dass Krankenhäuser so unmäßig an Transplantationen Geld verdienen und deswegen bestrebt sind, die Transplantationszahlen in die Höhe zu treiben, sollte nicht sein. Das müsste mehr von unabhängigen Stellen überwacht werden.

Gast

@Wirklich
Sie haben absolut recht: das Thema Organspende wird hochgepuscht.
Ausserdem: wieso heisst der Ausweis eigentlich “Organspendeausweis“?
Wenn ich darauf ankreuze, dass ich nucht spenden will, dann will ich einen Ausweis, der “Nichtorganspendeausweis“ heisst.

karwandler
re wirklich

"99,9965% Wollen keine Organe spenden."
.
Oh mann, Lesen muss wirklich schwierig sein.
Im Artikel ist die Relation von STATTGEFUNDENEN Organspenden zu 1 Million angegeben. Was nichts anderes wiedergibt als die Tatsache, dass von POTENZIELLEN Organspendern immer nur ein Bruchteil überhaupt in eine Situation kommt, wo Organspende möglich ist.
Wer bei einem Verkehrsunfall schon im Auto stirbt, kann zehnmal einen Organspenderausweis haben, leider kommt es aber nicht dazu.

AnnoSechziger
es ist doch schön wenn man ...

... nach seinem Tod noch anderen Menschen helfen und der Leben retten kann. Das gibt dem eigenen Leben doch einen Sinn. Ich möchte jedenfalls das mit meinen Organen nach meinem Tod jemandem geholfen wird. Es lebt dann ja auch was von mir weiter. Das ist doch eine schönere Vorstellung als daß ich nach meinem Tod nur noch "Müll" bin.
Wir sollten uns das spanische Organspendesystem zum Vorbild nehmen. Aber unserer Regierung möchte sich ja leider aus aller Verantwortung (und Kosten) heraushalten und glaubt immer die Privatwirtschaft würde es schon richten. Wie man sieht richtet sie es zu ihren eigenen (finanziellen) Gunsten. Korruption und Patienten länger leiden lassen. Schließlich kann man mit 20 Jahren Dialyse mehr Gewinn machen als mit einer Nierentransplantation. Und wer dann doch unbedingt eine neue Niere will muß halt Ärzte mit einem offenen Händchen finden. Warum also kein funktionierenden System kopieren? Weil jemand um seine Margen fürchtet!

karwandler
re dark chaos

"Meine Organe kommen jedenfalls in keinen anderen Körper. Gibt zwar keinen rationalen Grund dafür, aber den Gedanken find ich einfach gruselig."
.
Und natürlich werden Sie jetzt vollmundig abstreiten, jemals Organempfänger sein zu wollen.
Aber wir sprechen uns wieder, wenn bei Ihnen die letzte Niere Tschüß gesagt hat - mal sehen, was dann noch von den forschen Beteuerungen bleibt.

Gast
In Deutschland 15 Organspender pro eine Million Einwohner ???

... also nur 15 x 80 = 1.200 Spender!

Ob das stimmt?

Glatze
Missbrauch?

Kann mir jemand sagen, ob es stimmt, dass Organspender als Crashtest-Dummys in den siebzigern missbraucht wurden?

spetzki
@ Rainer1966

"Deshalb betrachte ich die Widerspruchsregelung als das schlechtere System."
.
Aber Sie könnten doch auch in diesem System selbst bestimmen, eben widersprechen.
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Ich denke mir immer: Wenn jeder, der sich selbst eingesteht, dass er im Zweifelsfalle nicht ausschließen möchte, eine solche Spende anzunehmen als Konsequenz auch spenden würde hätten wir keinen Mangel.
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Ich wünsche mir kein System, dass mit Zwang oder Druck arbeitet. Aber man sollte als Erwachsener aktiv eine Entscheidung getroffen haben: Bin ich für Organtransplantationen (als möglicher Spender und Empfänger) oder dagegen. Diese Entscheidung sollte man aktiv treffen. Das tun aber die meisten nicht. Wenn sie irgendwann ein Organ brauchen und keins kriegen ist der Jammer groß.
.
Ist doch ein völlig unnötiges Problem derer, die eigentlich für Transplantationen sind, das nur nie protokolliert haben (ein Großteil der Bevölkerung).
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Sie beträfe das nicht-Sie verweigern und fertig. Was kümmert Sie ein Gesetz für Unentschlossene?

spetzki
@ Largo Mantua

"kein Recht auf ein Organ haben" solange darauf auch ein Spender wartet - soweit gehe ich bei Ihrem Vorschlag mit.
Es ist zwar jammerschade, dass offenbar nur noch gibt, wer sich Vorteile davon verspricht, aber man muss sich der Realität stellen.
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Ich trage immer meinen Organspendeausweis mit mir. Gehöre damit einer Minderheit an. Wenns aber ans Sterben geht ist die Zahl derer, die ein lebensrettendes Organ ablehnen plötzlich erstaunlich gering, verglichen mit den Spendern.
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Mit dieser Diskrepanz hab ich ein großes moralisches Problem - nehmen aber nicht geben wollen - das ist egoistisch. Dieser Egoismus wird vom deutschen System gefördert.
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Wenn das Einzahlen in die Rentenkasse freiwillig wäre und keinen Einfluss auf die zu erhaltenen Leistungen hätte würden wahrscheinlich auch nur 15 pro Million einzahlen. Das würde auch nicht funktionieren.
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Nochmal. Ich will keinen zwingen, nicht mal überreden - nur fair soll es sein.

weisnix
Da greift doch die Widerspruchsregelung

Als eingetragener Organspender habe ich die Diskussion um die neue Organspendenregelung nur mit Kopfschütteln verfolgt. Wir müssen wieder Bürokratie auf die Schultern der Krankenkasse laden. Typisch deutsch. Es geht auch einfach und trotzdem kommen diejenigen zu ihrem Recht keine Organe spenden zu wollen. Diejenigen möchte ich hier ausdrücklich nicht verurteilen.

Spanien mit der Widerspruchsregelung macht es vor. Mich wundert das es trotzdem "so wenige" Organspender sind. Auf ca. 380000 Toten im Jahr kommen 1643 Spender. Das sind 4.3 Promille. Also 4,3 Spender auf 1000 Tote. Hier kann also keiner behaupten das man nicht widersprechen kann. Die Spanier machen also von ihrem Recht auf Widerspruch gebrauch.

Gut finde ich das hier eine (hoffentlich) non Profit Institution, die staatliche Organtransplantations-Organisation, die Vergabe regelt und hoffentlich unabhängige Ärzte organisiert.

Ich kann nur sagen: Deutschland nimm dir ein Beispiel.

spetzki
@ JollyRoger

Stellen Sie sich mal ein System vor, in dem jeder Mensch sich verbindlich zur Spendebereitschaft geäußert hätte und das entsprechend verbrieft im System abrufbar wäre. Dann müsste sich die Familie gar nicht erst mit einer solchen Frage beschäftigen.
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Meine Familie kennt zwar meinen Wunsch. Mir wäre es aber lieber, man würde, wenn ich morgen sterbe, meine Angehörigen mit solchen Fragen in Ruhe lassen und sich an meinem unterschriebenen Organspende-Ausweis orientieren.
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Dass Organe einen Geld-werten Vorteil für Angehörige haben - dass hört sich für mich schon befremdlich an...
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Würden Sie ein Organ annehmen um zu überleben? Falls ja seien Sie so konsequent und füllen so nen Ausweis aus und stecken ihn in den Geldbeutel.
Lehnen Sie es ab und wollen es Ihren Angehörigen einfacher machen? Stecken Sie sich eine entsprechende Erklärung in den Geldbeutel.
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Das Hauptproblem in D. ist doch nicht, dass niemand Organe spenden oder annehmen will. Es will fast keiner drüber nachdenken.

Gast
@Dark Chaos Sie wollen keine Organe für Ihren kranken Körper?

"Meine Organe

kommen jedenfalls in keinen anderen Körper. Gibt zwar keinen rationalen Grund dafür, aber den Gedanken find ich einfach gruselig."
re Largo Mantua :
"Ich würde noch einen Schritt weitergehen.

Achtung - meine Meinung: Wer nicht dazu bereit ist nach dem festgestellten Tod Organe zu spenden, der sollte auch kein Recht auf ein Organ haben, wenn er/sie es benötigt.
Natürlich mit Ausnahmeregelungen für unter 18Jährige, geistig Behinderte etc.

Das geht natürlich nur in einem gerechten System, in dem Missbrauch unmöglich ist.

Würde mal gerne Ihre Meinung dazu wissen."
Volle Zustimmung meinerseits. Man muß sich darüber klar sein, dass die Definition
Tod in diesem Fall nur der festgestellte Hirntod ist. Eine Organentnahme von Leichen ist bei der Transplantation unmöglich.
Die Definition Hirntod gibt es erst seit kurzer Zeit. Intensivmedizin hält heute viele am Leben, die vorher definitiv gestorben wären.Dieses Leben ist aber oft
nur "pflanzlich",hirntod,eben.

spetzki
@ Wirklich

"Woher weiss er zu 100 % ob sein Wille respektiert wird?"
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Das haben wir jetzt doch in D. genau so: Stellen Sie sich folgendes abstraktes Szenario vor: Sie liegen sterbend im Krankenhaus, Ihre Organe wären noch brauchbar, sie wissen in einer Woche sterben Sie. Man stellt Ihnen 3 Menschen vor, die alle mit Ihren Organen gerettet werden könnten. Sie lernen Sie kennen, deren Familien, die Ehefrauen/-männer, die Kinder, ..und entscheiden dann, ob sie Ihre Organe lieber mit ins Grab nehmen oder spenden.
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Wie viele tote Menschen in D. hätten unter diesen Umständen sehr gerne ihre Organe gespendet? Ich glaube sehr viele.
Warum mussten dann so viele auf Organe verzichten?
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Natürlich können Krankenhäuser diese aufwendigen Eingriffe gut abrechnen. Aber dieses Argument entmenschlicht sehr diesen Vorgang. Auf der anderen Seite wartet ein sterbender Mensch und seine Familie. Den soll ich sterben lassen damit das Krankenhaus eine OP weniger abrechnen kann? Deshalb würden Sie mich sterben lassen?

spetzki
@ Wirklich

"99,99% wollen nicht spenden. Und wissen Sie was? Die Beweggründe gehen sie nichts, aber auch sowas von garnichts an!"
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Wie viel % der Deutschen nähmen den Tod dafür in Kauf, wenn die Regelung besagte, dass nur der Organe kriegt, der sich in jungen Jahren als Spender hat registrieren lassen?
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Wer seine Organe behalten will und auch auf die Annahme von Organen verzichtet handelt für mich moralisch einwandfrei.
Wer nähme ohne zu geben nicht.
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Da ist für mich die Grenze zwischen Selbstbestimmung und Egoismus eindeutig überschritten. Das ist für mich unmoralisch und verachtenswert, einfach nur billig!
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Ich bin Spender. Und ich will auch ein Organ kriegen wenn ich eins brauch. Ich werde vom System ausgenutzt! Ich gebe und wenn ich was brauch komme ich auf ne Riesen-Warteliste voller Menschen ohne Organspendeausweis - voller Egoisten die dieses System so ineffizient machen!
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Ich wünsche mir ein System, das auch die Rechte der Spender bedenkt.

styxxx

"Ich bewerte das Recht, über seinen eigenen Körper, auch über den Tod hinaus, zu bestimmen höher als das Recht anderer auf den Erhalt einer Organspende."
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Zunächst einmal finde ich das recht egoistisch. Das bedeutet nichts anderem, als anderen Menschen das Leben zu verweigern. Aus eher bescheidenen Gründen.
Zum anderen hat man beim Widerspruchssystem durchaus weiter die Möglichkeit: Man kann ja einfach widersprechen. Und dies auch offiziell hinterlegen. Das mit der Familie wurde ja nur erwähnt, dass es AUCH dann gilt. Nicht nur, dass es NUR dann der Fall ist. Man kann sich in den Ländern mit so einem System auch als Nicht-Spender registrieren lassen. Problem gelöst.
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Über seinen Körper kann man aber in Deutschland nach dem Tod auch nicht entscheiden. Es gibt Friedhofspflicht, keine freie Wahl. Dort liegt man nur kurze Zeit ungestört, dann wird umgegraben. Amputierte Beine darf man nicht mit heim nehmen. Und so weiter.