Undatierte Satellitenaufnahme des Suezkanals

Ihre Meinung zu Suezkanal: Das wichtige Nadelöhr der Weltwirtschaft

Für Containerschiffe zwischen Europa und Asien ist der Suezkanal die wichtigste Verbindung. 2012 passierten ihn mehr als 17.200 Schiffe. Mit den Unruhen in Ägypten wächst die Angst, dass dieses wichtige Nadelöhr der Weltwirtschaft in Gefahr ist.

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24 Kommentare

Kommentare

Thomas Wohlzufrieden
Biblisch

Ehe fährt ein Ozeanriese durch ein Nadelöhr, als das Religionen Frieden bringen.

Gast
Ein paar Nullen

Ich kann mir nicht vorstellen, dass nur 739.000 Tonnen Fracht mit 17.200 Schiffen durch den Kanal geschippert werden. Das wären nur 43 Tonnen pro Schiff. Das passt ja auf einen LKW. Da fehlen wohl ein paar Nullen.

Gast

Wieso wird jetzt plötzlich der Suez Kanal ins Gespräch gebracht?
Soll eine Panikszenerie aufgeblasen werden?

Und was bitte sind die Meerengen zwischen Nord- und Ostsee?
Der Nord-Ostsee Kanal etwa?

Kurt von Hammerstein
Des hat uns grad no gfehlt...

Aus gegebenem Anlass vielleicht interessant: http://www.seidlers-sicherheitspolitik.net/2012/01/suez-blockiert.html
Eine Suezkrise hatten wir ja schon mal. Allerdings - solange das ägyptische Militär so pro-westlich ist (auch wenn sie sich zunehmend autoritär geben - aber welche größere Gruppe in Ägypten tut das nicht, muss man sich fragen) müsste es schon einer Intervention von außerhalb bedurfen, um den Suezkanal abzuschneiden.
Wenn das Schicksal jetzt richtig fiesen Humor beweisen möchte, muss uns nur eine islamische Autokratie mit von uns gelieferten Kriegsschiffen/U-Booten den Weg blockieren.
^
@Thomas Wohlzufrieden: Ich würde weniger der Religion den Schwarzen Peter zuschieben, als den Menschen, die daraus persönliche Machtansprüche ableiten. Meine persönliche Variante wäre "Eher fährt ein Ozeanriese durch ein Nadelöhr, als dass Fanatiker Frieden bringen."
^
@Gerusu: Ein Blick auf die Landkarte sagt mehr als tausend Worte. Um Ihnen schon mal eins dieser Worte zu nennen: Øresund.

Sasquatch
@ gerusu

"Und was bitte sind die Meerengen zwischen Nord- und Ostsee?"
*
Der Grosse Belt, der (weniger wichtige) Kleine Belt, und der Sund. Geographie, Klasse 6.

Gast

Was dort demnächst passieren wird, im Suezkanal? Ein Tankerunglück oder so. Die radkalen in Ägypten planen zwar Terroranschläge, doch man muss sich mal vorstellen, was nötig wäre, um wirklich alles kurz und klein zu bombardieren. Die Radikalen haben keine F16 und keine Artillerie, was soll da schon passieren.
>
Angriffe mit Booten sind leicht abzuwehren, seit USS Cole ist da eh erhöhte Alarmbereitschaft, und es war nie erneut geschehen.

AE-35
Ägypten?

"Das Nadelöhr der Weltwirtschaft
Der 193 Kilometer lange Suezkanal ist der kürzeste Wasserweg zwischen Europa und Asien. Er verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer und ist der entscheidende Korridor für Rohöl und Importwaren nach Europa."

 
Typisch Westen, in Ägypten sterben sinnlos Menschen wegen politischer Unruhen an denen wir im Westen in Wahrheit die Hauptschuld tragen, aber unsere größte Sorge sind natürlich die Wirtschaftsrouten.
 
Hauptsache der Konsumrausch zur Beruhigung der heimischen Massen bleibt intakt und der Rubel für die Elite rollt.
 
Das Credo des Westens reduziert sich immer stärker auf Eins: Ich, Ich, Ich...
 
Die (Selbst)Verlogenheit kennt keine Grenzen mehr!
 
Æ

Sasquatch
@ Gandhismus

Was dort demnächst passieren wird, im Suezkanal?
*
Es muss überhaupt nichts passieren im Suezkanal. Die Lage im Land muss nur genügend destabilisiert werden, um den Kanal aus "Sicherheitsgründen" zu schließen.
*
All die "Antiterrormaßnahmen", die seit 12 Jahren unser tägliches Leben erschweren, wurden ja nicht eingeführt, weil irgendetwas passierte, sondern weil jemand Angst hat, dass irgendetwas passiert. Oder - und das ist wohl sogar häufiger der Fall - weil es irgendjemandem in die politische Agenda passte.
*
Wenn die Generäle auf den Gedanken kämen, den Kanal "aus Sicherheitsgründen" zu schließen,könnten sie von den USA und von Westeuropa jede beliebige Militärhilfe erpressen.
*
Übrigens, Tanker fahren eh nur wenige durch den Suezkanal. Die Schließung von 1967 bis 1975 führte zum Bau von Supertankern, und der Trend wurde bis heute beibehalten. 47% aller heutigen Tanker (und das sind alle die, die im Transkontinentalverkehr eingesetzt sind) passen beladen nicht durch das Nadelöhr.

Sasquatch
@ AE-35

Hundertprozentige Zustimmung zu Ihren Zeilen!

Miauzi
Ölkrise?? Wegen dem

Ölkrise??
Wegen dem Suezkanal??

Schwachsinn - die Grosstanker können diesen Kanal GAR NICHT passieren!!

Deren Route geht nach wie vor um die Südspitze von Afrika.

Geht mal wieder nur um das Schüren von Panik damit man die Verbraucherpreise erhöhen kann!

Karussell
Sichtweise

@20:12 von AE-35: "Hauptsache der Konsumrausch...bleibt intakt und der Rubel für die Elite rollt" - wozu internationaler Warenverkehr, schließlich kaufen Sie doch im Supermarkt oder Kaufhaus ein ?
Sie würden vermutlich staunen, wüßten Sie wieviel Ihres täglichen Bedarfs durch diesen Kanal kam. Vermutlich wollen auch Sie noch die Globalisierung aufhalten, viel Erfolg.
Etwas kurzsichtig die ewige Leier vom "Konsumrausch".

Zwicke
Früher...

...gab es unter Ägyptenreisenden mal den Witz, bei der Havarie eines Nilschiffes möglichst nicht ins Wasser zu springen, weil sonst die lebenden und am Ufer lauernden "Lacoste"-Retter die Havaristen ortsüblich "entsorgen"... Heute erscheint die Lage für Touristen im Nildelta um ein Vielfaches gefählicher - und nicht nur wegen der Nilkrokodile.
.
Wenn die Muslimbrüder jetzt evtl. auch die Funktion des Suezkanal in Frage stellen, haben sie bereits verloren, noch bevor sie politisch richtig begonnen haben.

Gast
Meerengen

"Die anderen neuralgischen Punkte sind der Panama-Kanal, die Straßen von Hormus und Malakka, der Bosporus, die Meerenge zwischen Ost- und Nordsee sowie das Bab al Mandab, das Tor der Tränen, an der Einfahrt vom Golf von Aden ins Rote Meer."

Etwas willkürlich, diese Liste. Was ist mit der Straße von Gibraltar, durch die der gesamte Mittelmeerraum (und das Schwarze Meer) mit der westlichen Welt verbunden wird? Wahrscheinlich "neuralgischer" als der Bosporus, hinter dem nur noch das Schwarze Meer liegt, oder?

AE-35
21:13 von Karussell

"wozu internationaler Warenverkehr, schließlich kaufen Sie doch im Supermarkt oder Kaufhaus ein ?..."
 
Nein, eher nicht. Regional geht bei mir vor global.
 
"Sie würden vermutlich staunen, wüßten Sie wieviel Ihres täglichen Bedarfs durch diesen Kanal kam."
 
Schon mal was von Verzicht, oder von "weniger ist mehr" gehört?
 
"Vermutlich wollen auch Sie noch die Globalisierung aufhalten, viel Erfolg."
 
1. Ja
2. Danke
 
"Je weniger einer braucht, desto mehr nähert er sich den Göttern, die gar nichts brauchen."
Sokrates
 
Æ

Gast

Ich möchte loben, dass hier die Hintergründe dieser Konflikte etwas aufgezeigt werden, historisch und potentiell auch heute. Damals wie heute geht es nur beiläufig um Demokratie, sondern vorrangig um Ökonomie.

Zwicke
21:44 von Trecker

Geht es nicht immer um Ökönomie - in näheren oder weiteren Sinne, wenn Aufständische, staatliche Soldaten oder gar ausländische Mächte zu den Waffen greifen?
.
Wie sinnvoll war hingegen die "Mauerpolitik" der chin. Han-Kaiser bis hin zum DDR-Honecker? Keine beider Dynastien hat überlebt, aber seltsamerweise wünschten sich viele, auch Progressive, die vorherigen Sicherheitsstrukturen zurück. Warum wohl?
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Vielleicht verständlich, wenn jeder Nachbar eine Schusswaffe hat und ihnen eventuell seine Meinung über die Leerung der Mülleimer aufzwingen will... oder daß Ihre Frau zumindest öffentlich ein Kopftuch trägt, und ihre Tochter nicht mehr Fahrrad fährt...
.
Wer das nicht akzeptiert, ist in den Augen der MB automatisch ein Islamgegner... Dabei ist für die Menschheit an sich der Islam so unnütz wie das Christentum und andere Religionen.
.
Ergo: Weg mit dem Dreck und Religionsverbot in der Politik weltweit! Politik ist Menschensache - kein idiotischer Götterkram.

Sasquatch
@ Zwicke

Voll der gleichen Meinung. Bis auf eine Kleinigkeit: Diktaturen und unnütze Strukturen können nicht durch Verbote abgeschafft werden. Wenn ich Religionsverbot höre, fällt mir sofort Stalin ein. Und wir sind uns ja hoffentlich beide einig, dass DAS keine Lösung ist.
*
Mittelalterliches Denken wird nicht durch Verbote überwunden. Das schafft nur eine allgemeine Aufklärung und bessere Bildung für alle.
*
Verbote, egal welcher Art, führen nur in die nächste Diktatur.
*
Verbieten ist verboten!

AE-35
22:51 von Zwicke

"Ergo: Weg mit dem Dreck und Religionsverbot in der Politik weltweit! Politik ist Menschensache - kein idiotischer Götterkram."
 
Nun, ich weiß nicht, ob "Götterkram" idiotisch ist. Aber ich weiß, dass ich auch Ihnen ein Gottesbild vermitteln könnte, mit dem sogar Sie als offensichtlicher Atheist leben könnten.
 
Ob der "Götterkram" etwas in der Politik zu suchen hat oder nicht, dass sollen die jeweiligen Völker für sich selbst entscheiden.
 
Der Urgrund für all die Kriege, Unruhen und Machtkämpfe speziell in dieser Region der Erde, liegt nahezu immer in der Einmischung von außen begründet.
 
Wir sollten endlich mal still sein, einen Schritt nach hinten treten und die andere Seite ihre Probleme auf deren eigene Weise lösen lassen.
 
Danach sollten wir deren souveräne Entscheidung akzeptieren lernen und mit ihnen den friedlichen Austausch üben.
 
Unsere Besserwisserei und auch unser Handeln zeugt mehr von Unreife, als von Lösungskompetenz.
 
Æ

Xabbu
23:32 von Sasquatch

Du schriebst :
>>Mittelalterliches Denken wird nicht durch Verbote überwunden. Das schafft nur eine allgemeine Aufklärung und bessere Bildung für alle. ... Verbote, egal welcher Art, führen nur in die nächste Diktatur.<<

Ein überaus treffender Kommentar, für den ich dir danke.

Wenn wir jetzt noch eine Formel finden wie man Menschen die für eine Sache sterben wollen weil der Imam dafür das Paradies versprochen hat, wieder "abkühlen" können ohne sie zu erschießen ... dann haben wir das Problem gelöst ^^

Gast

Der Suezkanal ist nur für die europäische Wirtschaft interessant. Die Amerikaner (USA, Kanada) hoffen eher darauf, dass die Nordwestpassage ganzjährig passierbar ist, das spart für sie mal locker 6000km Transportweg ein. Dafür müsste die Erwähmung der Weltmeere noch etwas weiter ansteigen. Demnach werden die Amerikaner kein Interesse an einem stabilen Ägypten und an der Begrenzung der globalen Erwärmun haben, beides ist für die amerikanische Wirtschaft doch eher förderlich.

Die Europäer müssen schnellstens erkennen, dass man die Zukunft in Afrika suchen und aufbauen muss. Europa muss sich starken Einfluss auf Nordafrika sichern, dann kann man man in Zukunft auf russische Despoten, chinesische Heuschrecken und amerikanische Wendehälse verzichten.

Gast

Was bei der wirtschaftlichen Betrachtung des Suezkanals gerne vergessen wird: die Schiffe können größtenteils nur leer durch den Kanal fahren, weil der zu flach für die moderne Schifffahrt gebaut ist. Die ganzen Waren müssen über hunderte Kilometer auf dem Landweg neben den Schiffen her transportiert werden. Die meisten Einnahmen des Suezkanals werden durch die Pipelines generiert, die das Öl für Europa auf dem Landweg trnsportieren und erst am Ende auf die Tanker gebracht wird. Aus logistischer Sicht ist dieser Kanal im Grunde Überflüssig, wenn man am Anfang und Ende des Kanals die Schiffe einfach pendeln lässt. Die eigentliche Funktion als Transportweg für Waren und Güter erfüllt der Suezkanal schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Gast
@Miauzi

Danke für Ihren Kommentar, ich hatte schon die Befürchtung der einzige ökonomische Vorgeschädigte in dieser Diskusion zu sein. Das Thema wird zu sehr von Menschen hochgekocht, die weniger den Geist bemühen, als ihren eigenen Emotionen freien Lauf zu lassen. Letzteres trifft stark auf die Autoren des ursprünglichen Beitrags zu, die einmal wieder auf die emotiale Drüse drücken wollten, ohne sich Gedanken über die Sinnhaftigkeit ihres Beitrags gemacht zu haben. Also liebe Schreiber der Artikel auf Tagesschau.de: schaut doch lieber erst einmal auf einen Globus und recherchiert die notwendigen Fakten, bevor ihr wieder rein emotional aufgeladenen Unfug in die Welt ausstoßt.

Gast
Lösungskompetenz

Æ, ich hätte gar nicht so viel gegen die Besserwisserei, wenn "wir" es wirklich besser wüssten.
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Ich glaube nämlich langsam immer mehr, dass sich der "Hass" der radikalen Fundamentalisten nicht gegen unsere sogenannte Freiheit richtet, sondern sie haben eher Angst davor, dass wir unsere kaputte Gesellschaftsform in Länder mit funktionierenden, uns aber fremden, sozialen Strukturen exportieren.
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Erst mal Lösungskompetenz für uns selbst entwickeln, danach weitersehen. Solange wir unseren eigenen Stall nicht in Ordnung bringen können, sollten wir Andere einfach mal in Ruhe lassen.
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Es ist vielleicht schon zu spät, aber ich denke, wenn "wir" weniger ne dicke Lippe riskieren, gibt es auch weniger Radikalismus in der Welt.

marvin
Unser Öl. Unser Kanal. Unsere Diktaturen.

Direkt nach Mubaraks Fall 2011 hatten wir ja schon zwei iranische Kriegsschiffe im Suez-Kanal (spiegel.de/politik/ausland/-a-746898.html). Sie sollen sich auf dem Weg nach Syrien befunden haben. Israel und die USA waren "not amused". Vielleicht erklärt das ja ein wenig die westliche Haltung zu Mursi & Co....
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Genau, wie übrigens die Haltung Obamas zu Putin erklären könnte, dass einen Antrittsbesuch in Teheran beim neuen iranischen Präsidenten direkt nach dessen Wahl absolvierte - davon hörte man bei uns auch nicht viel. Dabei ist das möglicherweise entscheidender für das Verhältnis Washington-Moskau als der Fall Snowden...
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Wie Stephan Roll im Heute Journal berichtete, hängt Ägypten derzeit weitgehend an saudischen Krediten. An deren Waffen und Geld hängen auch die sog. "Rebellen" in Syrien. Die Saudis sind bekanntlich verlässliche Feinde Teherans, verlässliche Abnehmer deutscher und amerikanischer Waffen. Und wie sollten die auch dorthin gelangen, wenn nicht durch den Suez-Kanal...