Ihre Meinung zu NSU-Prozess: Von krawallig bis halbherzig
Der Richter - akribisch. Die Zschäpe-Verteidiger - krawallig. Die Bundesanwälte - unauffällig. So lassen sich die ersten Monate des NSU-Prozesses zusammenfassen. Was schade ist: Die Opferanwälte wirken bislang halbherzig, findet Holger Schmidt.
Danke für diesen guten Bericht.
Und es sollte wirklich bei aller berechtigten Kritik keine Anfeindung der Ermittler stattfinden. Alle Pannen aus ideologischer Verblendung heraus bedeuten eben nicht, dass die Ermittler bei der Ahnung von rechtsextremen Morden nicht zugeschlagen hätten. Sie hätten die Täter sicherlich mit Freude an der Sache dann auch schon früher verhaftet.
Ebenso beim vorsitzenden Richter: Das Verfahren bei der Beteiligung der Öffentlichkeit hatte Fehler, deren Hauptrisiko war, dass es einen Revisionsgrund hätte geben können. Aber keinesfalls war je der Verdacht berechtigt, dass die Richter beim Vorliegen rechtsextremer Morde es an der wünschenswerten Aufklärung fehlen lassen würden oder die gerechte Strafe nicht verhängen würden.
Gewünscht hätte ich mir noch eine breitere Beteiligung der Öffentlichkeit, weil das aus generalpräventiven Gründen besser gewesen wäre. Das Verhalten Baden-Württembergs beim Prozess gegen RAF-Täter war da vorbildlich - anders als die CSU.