Der Befreiungstheologe Betto (Foto: Thomas Milz)

Ihre Meinung zu Interview: "Wenn sich die Kirche nicht ändert, hat sie keine Zukunft"

Jahrzehntelang wurden die Befreiungstheologen vom Vatikan gemaßregelt. Mit dem neuen Papst erhalten sie wieder Aufwind. "Es gibt viele Übereinstimmungen mit Franziskus", meint Frei Betto, ein führender Vertreter der brasilianischen Befreiungstheologie, im ARD-Interview.

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42 Kommentare

Kommentare

Gast
Hut ab

"Nein, das ist ja normal. Jesus und alle Propheten haben gelitten"
Hut ab vor dem Hrn. Betto.
Das nenn ich mal eine richtige Einstellung.
Wenns mal nicht so läuft muss man den Mund aufmachen und nicht aus der Kirche austreten und sich davon stehlen.
Daher auch der Aufruf des Papstes zu der Jugend zu ein bisschen mehr " ungehorsam " innerhalb der Kirche.
Ich habe den Eindruck dieser Papst scheint die Menschen zu verstehen.
Leider macht die Kirche den Fehler und ist immer noch zu sehr politisch.
Ein Geistlicher ist kein Politiker -
Eine Kirche sollte sich immer aus der Politik raushalten und einfach ihr eigenes Ding machen. Schulen bauen, armen helfen und das Gold war in den Kirchen vorhanden ist endlich abbauen und gezielt einsetzen. Die Kirche ist nämlich auch keine Bank.

Schaumal
Ja, mir gefällt der neue Papst auch.......

....der Papst kommt sehr sympathisch rüber...

..nun bleibt abzuwarten, wie es sich weiter entwickelt, ob der neue Papst Reformen durchbringen kann.....

..ob eine Gleichberechtigung der Frauen kommt in der kath. Kirche...

...ob geschiedene Frauen und Männer, Ihren Dienst weiter fortführen können in der kath. Kirche, wenn es denn öffentlich wird....

...ob ich in einer kath. Einrichtung arbeiten kann, ( aus Steuergelder finanziert ) obwohl ich nicht der kath. Kirche angehöre....

..... ich könnte noch zig. Seiten bringen, aber lassen wir das..ich möchte die kath. Kirche auch nicht überfordern z.B. mit der sogenannten " Homoehe ".......

...sollte es der neue Papst Franziskus wirklich schaffen, die kath. Kirche zu modernisieren, könnte es durchaus sein, dass ich nach 35. Jahre wieder in die kath. Kirche eintrete.....

...aber normalerweise glaube ich nicht an Wunder....!!!!!!!

Gast
Ein mutmachendes interessantes Gespräch...

...dem ich noch den hinzufügen möchte, daß die Kirche, ob evangelisch, katholisch, orthodox etc. nur dann identisch sein kann, wenn sie sich auf die Seite der Armen und Unterdrückten stellt. Und das spannt den Bogen zur Bergpredigt: "Seelig sind die...."
letzlich eingeschlossen alle Menschen die guten Willens sind - und wie bereits kommentiert soll sich die Kirche raushalten aus der Politik und zum Beispiel die C-Parteien hier wegen Copyright verklagen.

Gast
richtig so, längst überfällig

sind die Abschaffung des Zölibats und eine Frauenquote für alle kirchlichen Ämter, Akzeptanz von queeren PfarrerInnen und BischofInnen, Vereinarkeit von Kirchenamt und (Patchwork)familie, sowie eine Doppelspitze bestehend aus Papst und Päpstin.

dersenf
Reform

Ich denke das Thema Reform in der Kirche geht weit über die katholische Kirche hinaus.
Was viele Menschen und insbesondere die Jugend sehr wünscht und sich wohl auch danach sehnt, das ist schlicht und einfach ein authentischer Glaube. Alles Geheuchel und nur das nüchterne Gebot "Du sollst dies nicht und das nicht", macht den Glauben zu dem, was er nicht ist, nämlich ein stures Einhalten von Gesetzen.
Der Glaube an Gott ist etwas lebendiges, befreiendes und die Bibel ist ein Wegweiser und ein toller Ratgeber und keine Verbotsliste. Eine Ampel ist auch eher ein Schutz und wer drüber fährt, muss damit rechnen, dass es schief geht. So sehe ich die Gebote auch.
Gott wohnt da, wo man ihn einlässt und lieber echt und authentisch in einem Stall Gottesdienst feiern, als geheuchelt in einem vergoldeten Tempel sitzen. Reform braucht es in allen Konfessionen, denn ohne Liebe ist jede Kirche tot und unnötig. Es braucht mehr Menschen, die den Glauben leben und nicht nur über ihn reden!

dersenf
Selig

@ramo1
Die Bergpredigt ist da wirklich passend in dem Zusammenhang, denn ich glaube auch, dass jede Konfession nur dann glaubwürdig ist, wenn sie sich die Bergpredigt zu Herzen nimmt und den Glauben demnach auch lebt.
Man wird deswegen nicht "heiliger" oder kann Vergebung der Sünden erlangen, wenn man viele gute Taten tut. Das ist ja oft ein Irrglaube in manchen Konfessionen. Jedoch ist der Glaube ohne Werke tot, denn aus der Beziehung zu Gott, erfährt man auch die Liebe und Kraft anderen zu helfen.
Deswegen sagte Jesus dann auch, dass man selig wird. Das hat mit Seele nichts zu tun, sondern mit glücklich, weil es von Luther mit dem altdeutschen Wort "salig" übersetzt wurde und daraus wurde dann saelic und später selig. Das lateinische Wort bedeutet aber glücklich, fromm, gesegnet, heilbringend etc.
Selig ist also jede Kirche, die dies umsetzt und Kirchensteuer dahin fließt, wo Menschen in Not sind.

das ding

Wenn ich in einer Organisation waere, in der sozial gearbeitet, aber darueberhinaus ueber eine seltsame Vaterfigur im Himmel, das Paradies und ueber Visionen ernsthaft diskutiert wird, weil das in den Vereinstatuten drin steht, dann geh ich da wieder aus, und arbeite woanders karikativ. Notfalls alleine. Denn der Naechste ist ganz nah und immer da. Die Kirche sollte das reformatorische Kunststueck versuchen, ohne Gottglauben sozial und karikativ aktiv zu werden. Das waere ihre gesellschaftliche Aufgabe, da sie sich in den Jahrhunderten dafuer die Mittel aufgebaut hat. Oder wofuer sonst?

Thomas Wohlzufrieden
Zeit los

Da die Kirche sich nicht ändern wird, sich nie geändert hat, hat sie auch keine Chance. Und das ist gut so, denn sie passt nicht mehr in die Zeit.

wiesengrund
Alternative Cuba

Als Ergänzung zu der Tagesschau-Information, dass der Befreiungstheologe Frei Betto mit Fidel Castro zusammengearbeitet hat, möchte ich auf die Bedeutung des marxistischen Cuba für die lateinamerikanische Befreiungstheologie hinweisen.
In einem Flugblatt, das auf dem Weltjugendtag verteilt wird, wird auf die cubanische Alternative eingegangen*): In Cuba gebe es weder Hunger noch Analphabetismus, weil dort mittels einer Revolution das Marktwirtschaftssystem mitsamt dem unternehmerischen Profitstreben als seinem Zweck überwunden worden sei. Seither sorge dort eine sozialistische Planwirtschaft dafür, dass alle Gesellschaftsmitglieder mit den notwendigen Gebrauchsgegenständen versorgt werden. Infolgedessen müsse kein Cubaner an Hunger leiden, alle bekämen eine gute Gesundheitsversorgung und eine exzellente Bildung in Schule und Hochschule. All dies könne man in den einschlägigen Publikationen der UNO nachlesen.
*) Das Flugblatt mailten mir brasilianische Freunde der Befreiungstheologie.

Gast
Befreieungstheologie

Die Befreiungstheologie leidet übrigens an einer mitgelieferten Selbstsäkularisierung. Man kann nicht einerseits beweinen, dass Menschen, die Gott suche, ihr Wahlfreiheit nutzen und zu den Evangelikalen gehen und anderseits fordern, die Kirche zu säkularisieren....

Breno1
"Die Kirche muss sich ändern"

Die christliche Kirche muss sich ändern und Hr Betto hat völlig recht.
Es ist aber nicht die einzige religion die sich ändern muss und ich denke auch an die muslimische religion die unbedingt auch Veränderungen bitter nötig hat.
Solange dies nicht gemacht wird oder mindestens die Überlegung wie diese Veränderungen gemacht werden sollten, wird es keine Ruhe in Europa geben.
Malek Chebel, der arabische Gelehrter, hat in seinem Buch "Erleuchtete Islam" den Weg schon gezeigt um der Islam an unsere moderne Zeit zu knüpfen.
Offentlich wird er irgendwann mal gehört!!

Gast
Kirche

Die Befeiungstheologen in Lateinamerika
sind die einzigen,die sich getraut haben,Rom die Stirn zu zeigen.
Der Vatikan ist ein Machtfaktor,der finanziell und politisch die Imteressen des Kapitals vertritt.Das war schon immer so,es wird so auch bleiben.Der Befereiungstheologe Frei Betto ist ein angesehener Kritiker der angewandten Praxis von Rom,sie ist die einzig seligmachende Institution.Und Franziskus kann solange Befreiungstheologie
befürworten,solange ihn Rom läßt!!!
Die Kurie hat die Leine etwas länger werden lassen,an der ihre Stellvertreter gehalten werden,um erst mal Gras über gewisse Ereignisse wachsen zu lassen.
Aber es wird die Zeit kommen,da weht auch Franziskus wieder ein schäferer Wind um die Ohren.Ich traue den Vatikan nicht einen Millimeter weit über den Weg.
2000 Jahre lang keine Reformen,warum sollte Rom jetzt damit beginnen.Erst muß der ganze verstaubte Klerus reformiert werden,sonst passiert gar nicht´s!!!!

Gast
Nichtgläubige

Wenn der Interviewpartner recht hat und der Papst versteht, dass man sich nicht aussuchen kann, ob man glaubt oder nicht (hat bei mir auch lage gedauert, das zu verstehen, aber manche von uns können nicht glauben. Und dann trotzdem die Liturgie mitzumachen, wäre wohl geheuchelt), wird mir dieser Papst doch noch sympathisch.

Gast
Interessant finde ich...

...die vielen Lesarten der Handlungen und Aussagen des Heiligen Vaters und die Kommentare dazu!

Ich bin nun wirklich "kein Freund" des amtierenden Bischofs von Rom, aber er hat etwas ganz wesentliches gesagt, was auch schon Papst Benedikt gesagt hat:

Gott muss wieder im Mittelpunkt stehen!

Wenn man nun die ganzen Kommentare hier liest, sieht man, dass viele Leute viele Dinge aus vielen Gesten lesen, aber nicht auf das hören, was der Papst sagt!
Der Mensch steht NICHT im Mittelpunkt, sondern Gott! Die hier vorgetragenen "Änderungswünsche" sind aber Wünsche der hier vertretenen Individuen - da gibt es keine Rückkopplung zu Gott...

Insofern gilt mE folgendes: Die Aussagen hier und anderen Orts sind vielleicht vieles, aber nicht auf einer Linie mit Papst Franziskus! Die, die heute "Hosianna" rufen, werden in ein paar Jahren "Ans Kreuz mit ihm" rufen - soviel scheint sich abzuzeichnen...

Friedrich Spee
absurd..

der heilige franziskus sei ein grosser okologe gewesen, lese ich da.

das ist etwa so weit hergeholt wie zu sagen: adenauer hat die ersten entscheidenden schritte gegen den klimawandel unternommen.

oder: goethe war ein grosser europaeer.

Juergen
Am 27. Juli 2013 um 13:52 von MAD

Zitat:
"Die Aussagen hier und anderen Orts sind vielleicht vieles, aber nicht auf einer Linie mit Papst Franziskus! Die, die heute "Hosianna" rufen, werden in ein paar Jahren "Ans Kreuz mit ihm" rufen - soviel scheint sich abzuzeichnen..."

Dann ist er ja in sehr guter Gesellschaft, bzw. wirklich ein Nachfolger.

PS. Wer garantiert eigentlich dafür, dass es wirklich die gleichen Menschen sind, die erst "Hosianna" rufen und später "Ans Kreuz mit ihm" skandieren? Es gibt nicht nur "Wendehälse".

Camaro
Opium für´s Volk

Franziskus predigt von Eltern, die
"den Verlust ihrer Kinder beweinen oder daran leiden, dass sie diese in den Fängen künstlicher Paradiese wie der Droge sehen."
.

Was ist aber mit der Droge Religion?
Sie zerstört nicht nur Einzelschicksale, sondern ganze Völker.
Jede von ihnen hält sich für alleinig authentisch und oftmals kämpfen ihre Anhänger
bis auf´s Blut gegeneinander.
So wie aktuell in Myanmar, wo ansonsten als besonders friedfertig bekannte Buddhistische Mönche Muslime töten.
Dies zeigt auch, wie ehemals ursprüngliche Werte oft sogar vollkommen ins Gegenteil verkehrt werden.
Und auch im Christentum war es trotz der friedvollen Botschaft Christi möglich, Menschen zu verfolgen und zu töten.
Diese Psycho-Droge hat viel mehr Menschen auf dem Gewissen, als eine materielle es jemals schaffen könnte.
.

Bei seiner Predigt kam auch das Thema Prostitution zur Sprache.
Nur hat er ein marginales Thema dabei vergessen: Sexuellen Missbrauch.
Hat sich was mit progessiv.

Camaro
@ MAD 13:52

"Ich bin nun wirklich "kein Freund" des amtierenden Bischofs von Rom, aber er hat etwas ganz wesentliches gesagt, was auch schon Papst Benedikt gesagt hat:
Gott muss wieder im Mittelpunkt stehen!"
.

O.K. sind wir mal phantasievoll und gesetzt den Fall es gäbe ihn - wer sagt denn,
dass "Gott" das überhaupt will?
Diese ganzen Phrasen werden doch nur von Leuten gedroschen, die ein bestimmtes
Gottesbild propagieren, das überhaupt nicht nachweisbar ist.
Das ist nichts, als eine reine Fiktion ohne nachprüfbare Fakten.
Wissenschaftlich gesehen überhaupt nicht haltbar.
Bei allem möglichen halten wir uns an die Erkenntnisse der Wissenschaft - unser gesamtes Leben wird dadurch beeinflusst.
Nur ausgerechnet in den wichtigsten Fragen lassen wir sie vollkommen außer acht und geben uns hemmungslos irgendwelchen Aussagen durch Dritte hin, die zudem noch vollkommen vertrauensunwürdig sind.

Schaumal
....wie kann etwas Wesenloses im Mittelpunkt stehen...??

...Gott ist etwas Wesenloses.... man kann glauben..... viele glauben an etwas.....!!!!

......nicht Gott ( Wesenlosen ) muss im Mittelpunkt stehen.., sondern der Mensch...

..und wenn die kath. Kirche das verstanden hat, hat sie in der künftigen Welt eine Chance....

...die Menschen werden aufgeklärter und die kath. Kirche werde gut darin beraten...nicht immer auf die alten Rituale zurück zu greifen....

fons
Doppelspitze, Ehebruch usw.

@Verkehrsvision
Nach meiner Beobachtung haben Doppelspitzen selbst in der Politik noch nirgends lange funktioniert.

Die Kirche könnte bestimmte Dinge aufheben, z. B. das Zölibat.
Anderes Tun, z. B. Ehebruch hat selbst Christus selbst als Sünde bezeichnet. Die Kirche hat hier nicht das Recht zu bestimmen, was Sünde ist und was nicht. Dazu gibts die 10 Gebote, sowie das Gebot der Gottesliebe und der Nächstenliebe.
Religion ist freiwillig, der Mensch kann sich dafür oder dagegen entscheiden. Wenn er sich aber dafür entscheidet, dann soll er versuchen, nach diesen Regeln zu leben. Weil wir Menschen sind und das nicht immer klappt, hat Jesus die Sündenvergebung eingeführt. Die Menschen müssen sich nach Gott richten, nicht umgekehrt.
Die Einehe fördert die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Die höchste Heilige ist übrigens eine Frau.

ladycat
Als Katholikin bin ich nicht gegen Neuerungen,

sofern sie nicht gegen die Lehre Christi entsprechen.
So könnte z. B. das Zölibat abgeschafft werden, ebenfalls dürften auch Frauen höhere Kirchenämter bekleiden. Und so viel ich aus der Bibel weiß, hat Christus nicht grundsätzlich Verhütung verboten, sondern er hat differenziert, was ich auch für richtig halte.
Natürlich muss die Kirche für die Armen da sein, Christus selbst hat sich für sie eingesetzt.

DeHahn
Die Welt muss sich ändern, die Kirche auch

Wie die Menschen das Dienen verlernt haben, so auch die Kirche und die Politik. Durch den sogenannten Neoliberalismus, wonach für alle das größte Glück entsteht, wenn jeder konsequent nur an seinen Vorteil denkt, gibt es weder einen Konsens noch eine Loyalität, sondern nur noch Vorteilsnahme, die je nach Position und Einfluss mehr oder weniger abwirft. Die Unterschiede in der Verteilung nennt man dann Tüchtigkeit und Selbst-Schuld.
.
Dabei müssen wir mehr Mitgefühl und das Teilen praktisch wieder neu lernen. Das fällt uns um so schwerer, als uns seit mehr als 65 Jahren keine Krise mehr dazu gezwungen hat und wir das daher für unnötig halten.

wiesengrund
@MAD, 13:52 - Befreiungstheologisches

Gehe ich recht in der Annahme, werter Herr MAD, dass man durchaus im Blick behalten könnte, dass es im Diskussionsforum um das Interview mit einem Befreiungstheologen geht, für den der Mensch im Mittelpunkt steht, sodass sich jener namens Frei Betto für die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse engagiert, die den Hunger in der Welt und andere üble Dinge hervorbringen?
Gehe ich zudem recht in der Annahme, dass die Befreiungstheologen sich darin von Papst Franziskus unterscheiden, dass sie den Hunger in der Welt nicht bloß mit karitativen Mitteln lindern, sondern ihn nach cubanischem Beispiel beseitigen wollen?

Perchlorat
Die Armen...

Es erstaunt mich immer wieder, wie oft ich von praktizierenden Christen höre, dass die Kirche für Arme da sein müsse. Forderungen, die immensen Reichtümer des Vatikans dafür zu mobilisieren, sind dagegen eine Seltenheit.

Zeitungsjunge

Wenn ich bedenke welche gewaltigen Reichtümer die Kirche besitzt und dann dieses Geschwätz höre über "gerechtere Verteilung", weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll! Franziskus, die hungernden Christen in der Welt wären dankbar, wenn du die Solidarität zeigen würdest, die du von anderen erwartest.

ladycat
@ Perchlorat

Wahrscheinlich lesen Sie nicht alle Kommentare, die Kirche betreffend. Ich hatte mich auch schon dafür ausgesprochen, dass die Kirche einen Teil ihrer Reichtümer an Bedürftige abgeben sollte. Und das ist nicht nur meine Meinung, ich denke viele Christen denken so. Leider gibt es auch unter den Geistlichen Macht- u. Geldbesessene, welche dies immer zu verhindern wissen.
Übrigens, ich persönlich habe diesbezüglich schon oft genug gespendet.

wiesengrund
@Perchlorat, 15:21 - Kirchenkritik

Wenn man, wie Sie lieber Herr Kirchenkritiker wünschen, "die immensen Reichtümer des Vatikans" zur Stillung des Hungers in der Welt mobilisierte, dann könnte man bloß den Hunger einiger Menschen dauerhaft stillen.
Die Befreiungstheologen, um die es im Tagesschau-Interview geht, hingegen wollen den Hunger beseitigen, indem nach cubanischem Vorbild das Marktwirtschaftssystem mitsamt dem Profitstreben als seinem Zweck überwunden wird.

sgtpeppermm
Welche Kirche?

Ich finde es immer gut, wenn auf tagesschau.de über kirchliche Dinge berichtet wird.

Aber dann sollte auch in der Überschrift und im Text klar und deutlich zum Ausdruck kommen, um WELCHE Kirche es geht.

Diesmal geht´s um die römisch-katholische Kirche. Ich bin Mitglied der ev. luth. Landeskirche Hannovers. Für viele wird´s da keinen Unterschied geben. Für mich schon.

monsterfurby
Franz von Assisi der Kapitalismuskritiker

Ja nee, ist klar. Wieder einmal ein komplett aus der Zeit und dem Zusammenhang gerissener Vergleich der Kategorie "Die Kirche muss sich niemals ändern" - Herr von Assisi stand gegen Dekadenz in einem feudalen System, das im Grunde das komplette Gegenteil des modernen Kapitalismus darstellte. Einen Mann aus dem 12. Jahrhundert als Kapitalismuskritiker darzustellen halte ich schon für sehr weit hergeholt.

Außerdem: Ökologe? Also bitte. 12tes Jahrhundert.

Die Kirche muss aufhören, sich auf Lehren und Personen von vor 1000 Jahren zu berufen. Die Zeiten ändern sich, und während gewisse Werte (Nächstenliebe) sicherlich universell sind, kann man nicht einfach erwarten dass Lehren von 1100 auch 2013 noch angemessen sind.

Mathias
-Ist ja klar-

Sicherlich, die Kirche soll sich ändern.
Die hat sich durch die jahr hunderte entwickelt in ein institut des handhaben und anpassen.
Oft anpassen an das was nicht zu den Glauben gehört.
Man hat falsche accenten gesetzt-immer wieder- bis von den eigentliche glauben fast nichts mehr erkenbar ist.
Den orthodox-authentische christliche glauben braucht man nicht zu ändern.
Die zehn geboten auch nicht.
Die menschliebenden botschaft mit freundesdiensten an die menschen in armut- mit handicaps vielerart-dazu die alten und die unproductiven.
Da braucht man nichts dran zu ändern.

Was menschen, aber abweissen:
Ist einerseits-Gottes sohn geboren im stal. Dan heutzutage am weihnachtsnacht den Gottesdienst in St. Petersdom mit nicht passenden Pracht und pral.-
Jesus ist als einfacher mensch unter uns menschen gekommen.
Er will geben-an die -bedürftigen der welt geben-
Er will sünder hofnung geben-
Anreichen, aber niemals erzwingen.
Jesus Botschaft soll die gleiche bleiben-
die kirchen nicht.

Gast
Zwei Anmerkungen

1. Dem User MAD 13:52 stimme ich zu. Im Zentrum der Kirche, die sich auf Christus beruft, kann nur GOTT stehen. Alles, was sich von IHM entfernt, kann nicht bestehen. Wir sehen es zzt. an der ev. Kirche in Deutschland, die versucht, den Menschen zu gefallen und der kath. Kirche, die unbiblische Regeln und Lehren vertritt.

2. An einige Atheisten im "Raum":
Die Überheblichkeit und Anmaßung einiger (bei Leibe nicht aller!) Atheisten im Forum überwältigt mich. Es zeugt, wie ich meine, von grenzenloser Arroganz, über jemanden zu urteilen oder gar seinen Willen widerzugeben, den man nicht nur nicht kennt, ja sogar verneint. Das wäre ja, als ob ich behaupten würde, Sie hätten keinen eigenen Vater, aber wenn es ihn doch gäbe, dann würde er sicher wollen, dass Sie...völlig egal,was. Finden Sie das nicht anmaßend?!
Außerdem: Karl Marx wird doch auch nicht verteufelt, obwohl der Kommunismus die schrecklichsten Tyrannen der Geschichte hervorbrachte. Aber beim Christentum wird stets vermengt.

Gast
@ ladycat: Natürlich muss die Kirche für die Armen da sein...

Verehrte ladycat, wie wäre es denn damit, neben der Notwendigkeit die Armen zu unterstützen, die Ursachen der weltweiten Armut in den Blick zu nehmen: die weltweite Ausbreitung des Systems der Profitmaximierung auf Kosten der Lohnabhängigen , respektive derjenigen Millionen, die zur Zeit gar nicht für die Kapitalverwertung benötigt werden. Hier einen erneuten Anfang zu wagen, die Maxime "aus Geld mehr Geld zu machen" aus der realen Welt zu schaffen, um nicht mehr mit einem tröstlich versprochenen Jenseits abgespeist zu werden, das wäre doch was.

dersenf
Was ist Reform

Ich bin deswegen für eine Reform, weil der jetzige Zustand von den Kirchen (Staatskirchen und Freikirchen) nicht dem entspricht, was Jesus unter "Kirche" zu verstehen gab. Reform bedeutet vom lateinischen her "Wiederherstellung". Zurück zum Ursprung und nicht einfach nur ändern, weil es nicht mehr zeitgemäß ist.
Wenn wir ständig alles ändern, damit es zeitgemäß ist, dann wird es nur weltlich, aber dann ist es nicht mehr biblisch.
Genau da wird es aber zum Streitpunkt, da jede Kirche in der Überzeugung lebt, sie wäre auf dem richtigen Weg. Der Grund warum es aber inzwischen zick Konfessionen gibt, ist doch nur deswegen, weil Menschen sich auf eine Lehraussage stürzen und dann eine Kirche gründen. Wenn Gott nicht im Mittelpunkt steht, dann ist es am Thema vorbei und Kirche wird langweilig, trocken und gesetzlich.
Man kann nie jemanden zum Glauben zwingen, weil es immer freiwillig war und sein sollte. Wenn Gott im Mittelpunkt ist, dann wäre die Nächstenliebe immer das Resultat daraus!

Gast
...ja die Kirche muss sich in Rom radikal ändern.

Ja wir haben einen neuen Papst Franziskus, aber kann er alleine in Rom die älteren Bischöfe dazu bewegen, eine andere, eine moderne und eine gerechtere Kirche zu werden? Alleine?
Ich meine "nein", denn wir Gläubige sollen ihn unterstützen und unbedingt auch hier in Deutschland anfangen. Denn auch hier in Deutschland brauchen wir eine "erneute" Kirche. Denn was hier noch an alten Arbeiten und Betreuungen der Christen in Deutschland läuft, das muss unbedingt auch reformiert werden. Wir sollen uns doch überlegen, ob wir überhaupt noch an die alten Kirchenarbeiten uns beteiligen sollen, wenn in Rom keine Änderung kommt.
Ich kann nur hoffen das Papst Franziskus sich in Rom durchsetzen kann.

wiesengrund
@neuer Wolf, 17:14 - Befreiungstheologie?

Darf ich bescheiden fragen, was Sie zu den Befreiungstheologen, um die es im Tagesschau-Interview mit Frei Betto schließlich geht, zu sagen haben. Immerhin wollen jene das karitative Mildern des Hungers à la Papst Franziskus weitertreiben zur Beseitigung des Hungers mittels einer sozialistischen Planwirtschaft à la Cuba.

wiesengrund
@das ding, 12:31 - "karikativ"?

Gehe ich recht in der Annahme, dass Papst Franziskus den Hunger und das Elend in der Welt "karitativ"*) mildern will, indem die Satten den Hungrigen mildtätige Gaben geben?
Gehe ich zudem recht in der Annahme, dass Sie, lieber Herr das Ding, den Hunger und andere gesellschaftliche Übel "karikativ"*) bekämpfen wollen, indem Sie gesellschaftskritische Karikaturen zeichnen und dergestalt Partei ergreifen für die Befreiungstheologen, die den Hunger beseitigen wollen?
*) Achtung: Bedeutungsunterschied!

Gast
@ Camaro, 14:34

Die Frage des Glaubens lässt sich nicht mit wissenschaftlichen Methoden beweisen. Das ist klar.
Der Schöpfer alles Seins lässt sich nicht in ein Experiment zwingen. Und?! Ist das verwunderlich?! ME eher nicht. Es würde nämlich nichts bringen, denn mit jedem Beweis würde nur versucht, den Gegenbeweis anzutreten usw. Das wäre eine unendliche Geschichte ohne Mehrwert für den Menschen.

Dass wir uns bei allem möglichen an die Erkenntnisse der Wissenschaft halten, ist korrekt. Die Frage ist nur, ob es immer gut ist. Hinzu kommt noch der Punkt, dass die Wissenschaft vieles nicht verstehen und nicht erklären kann. Dies wird sich auch nie ganz ändern.

Es gibt genug Dinge zwischen Himmel und Erde, die nicht zu erklären sind. Von daher ist die Frage, ob wir diese Dinge nicht nur einfach zu gerne ausblenden bzw. "pseudo"-mäßig erklären, weil eine offene Frage nicht mehr in unser "Selbstverständnis" passt. Ob in 100 Jahren eine These von heute widerlegt wird, ist ja egal. Heute hat man "Ruhe"...

Gast
@ wiesengrund, 15:21

Werter Herr/werte Dame Wiesengrund, der Ausgangspunkt der Forumsdiskussion war sicherlich das Interview, aber wie weit sich die Diskussion von diesem Ursprung entfernt hatte, konnte man mE durchaus konstatieren.

Zur Befreiungstheologen: Solange das Wort "theos" verwandt wird, sollte man auch entsprechend agieren und argumentieren. Man kann weder die Kirche noch die Lehre der Kirche auf ein "Gesellschaftsmodell" reduzieren. Die, die es versucht haben, sind gescheitert.

Zur letzten Frage: Da müssen Sie schon die Befreiungstheologie selbst fragen! Sie wird nur vermutlich keine Antwort geben können.

Gast
@ wiesengrund, 17:47

Eine phantastische Frage! Ich weiß es noch nicht. Durch das Tagesschauinterview habe ich das erste Mal von dieser Theologie gehört. Ich konnte mich auch noch nicht tiefer damit beschäftigen. Grundsätzlich gebe ich den genannten Schlagworten Recht. Grundsätzlich war Christus von Anfang an für die Armen, Schwachen und den Abschaum der Gesellschaft da (z.B. Lukas 16, 19-31). Den Klerus und Machthaber griff er oft an.
Die Kernfrage in der Gemeinde Gottes ist und bleibt, ob ihr Handeln aus Gottes Willen heraus geschieht, oder aus niederen Beweggründen (Bsp. Philipper 1, da predigen Welche nur, um dem gefangenen Paulus eins "auszuwischen").

Ich war selbst einst vom (friedlichen) Kommunismus überzeugt. Nach meiner Bekehrung begriff ich, dass der Mensch zu egoistisch dazu ist. Ich glaube aber, dass allgegenwärtige Gottes- und Menschenliebe auf etwas Ähnliches hinaus liefe. Siehe dazu z.B. 5.Mose 15; 2.Mose 22, V.24; Matthäus 19,16-30 uvm. (Irrtum möglich ;))
Frage ausreichend beantwortet?

wiesengrund
@MAD, 18:31 - Ausblenden

Gehe ich recht in der Annahme, werter Herr MAD, dass "nicht zu erklären ist" , warum Sie "einfach zu gerne" die Befreiungstheologie "ausblenden", obgleich sie Gegenstand des zur Diskussion stehenden Tagesschau-Interviews ist?

Pontifex Maximus
Reformeifer

Etwas falsches kann man nicht reformieren. Die Geschichte unserer Gesellschaften einschl. religiöser Institutionen hat es gezeigt. Falsches beenden und etwas wirklich Sinnvolles zum Leben beitragen, ist die heilsame Devise.

wiesengrund
@MAD, 18:41 Unwissenheit?

Dass Sie nichts über die Befreiungstheologie zu sagen vermögen, bedeutet nicht, dass die Befreiungstheologie nicht weiß, was sie tut: Das Mildern des Hungers mittels milder Gaben à la Papst Franziskus soll weitergetrieben werden zur Beseitigung des Hungers à la Cuba.